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Manfred Cierpka 1996: Das Narrativ in der Psychotherapie

Ablauf. DefinitionenDas Narrativ in der PsychotherapieDie Forschung

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Manfred Cierpka 1996: Das Narrativ in der Psychotherapie

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    1. Manfred Cierpka (1996): Das Narrativ in der Psychotherapie Melissa Ballestrin 5. Oktober 2009

    3. 1. Definitionen

    4. Definitionen Das Narrativ „Unter Narrativen versteht man Geschichten und Erzählungen, die einen Handlungsteil haben und meistens mit Menschen und ihren Beziehungen, Gefühlen und ihrem Verhalten zu tun haben“ Das Narrativ weist inhaltliche und strukturelle Eigenschaften auf D.h. im Narrativ geht es um Personen, die handeln und Absichten und Ziele verfolgen. Das Narrativ entfaltet sich in einer kausalen Sequenz mit Anfang, Mitte und Ende. Im Narrativ wird also eine Szene dargestellt.D.h. im Narrativ geht es um Personen, die handeln und Absichten und Ziele verfolgen. Das Narrativ entfaltet sich in einer kausalen Sequenz mit Anfang, Mitte und Ende. Im Narrativ wird also eine Szene dargestellt.

    5. Definition Die Erzählung „Die inhaltliche Eigenschaft ist das Thema, die Geschichte selbst, die mitgeteilt wird“ Das Erzählen „Mit strukturellen Eigenschaften ist das Erzählen, der Erzählvorgang selbst gemeint“ was genau wird erzählt und wie wird etwas erzählt?was genau wird erzählt und wie wird etwas erzählt?

    6. 2. Das Narrativ in der Psychotherapie

    7. Das Narrativ in der Psychotherapie In mehreren psychotherapeutischen Verfahren wird das Geschichtenerzählen als Behandlungstechnik eingesetzt: ? Um über die Lebensskripte der Patienten und die Historie der Familie zu erfahren ? Um psychisches und physisches Leiden mit bestimmten Ereignissen und Episoden aus dem Leben des Patienten zu verknüpfen ? Um Beziehungserfahrungen in den Erzählungen dieser Ereignissen sichtbar zu machen Lebensskripte = subjektive Lebensgeschichte Historie der Familie = Familiengeschichte AutobiographieLebensskripte = subjektive Lebensgeschichte Historie der Familie = Familiengeschichte Autobiographie

    8. Das Narrativ in der Psychotherapie Durch die in Sprache gefassten Narrative wird die Autobiographie und die subjektive Lebensgeschichte entwickelt Im Verlauf der Psychotherapie wird die Erzählung transformiert, in den therapeutischen Kontext eingeordnet und in der therapeutischen Beziehung neu belebt Wenn Psychotherapeuten also etwas über ihre Patienten erfahren wollen, fragen sie ihn nach seiner Geschichte. Wenn der Patient seine in Worte gefasste Geschichte berichtet, beginnt er seine Lebensgeschichte wieder in Besitz zu nehmen, und damit auch die vorher verdrängten Erinnerungen und Affekte. Dabei gibt es Aspekte, die beim Geschichtenerzählen zunächst gar nicht reflektiert werden. Der Vorgang des Erinnerns an Narrative, das Erzählen, das gemeinsame Herausarbeiten der Geschichte ist ein wichtiger Teil des psychotherapeutischen Prozesses.Wenn Psychotherapeuten also etwas über ihre Patienten erfahren wollen, fragen sie ihn nach seiner Geschichte. Wenn der Patient seine in Worte gefasste Geschichte berichtet, beginnt er seine Lebensgeschichte wieder in Besitz zu nehmen, und damit auch die vorher verdrängten Erinnerungen und Affekte. Dabei gibt es Aspekte, die beim Geschichtenerzählen zunächst gar nicht reflektiert werden. Der Vorgang des Erinnerns an Narrative, das Erzählen, das gemeinsame Herausarbeiten der Geschichte ist ein wichtiger Teil des psychotherapeutischen Prozesses.

    9. Das Narrativ in der Psychotherapie „Der Vorgang des Erzählens in der dialogischen Situation führt zu Erkenntnissen. Etwas „inneres“, das einmal „verinnerlicht“ wurde, wird „veräusserlicht“ oder eben erinnert“ Kleist (1977) Meiner Meinung nach, hat Kleist diesen Vorgang sehr schön zusammengefasst. Dieses Zitat kommt ebenfalls im Text von Cierpka vor, Kleist meint also, dass… „…“.Meiner Meinung nach, hat Kleist diesen Vorgang sehr schön zusammengefasst. Dieses Zitat kommt ebenfalls im Text von Cierpka vor, Kleist meint also, dass… „…“.

    10. 3. Die Forschung über Narrative in der Psychotherapie

    11. Die Forschung über Narrative in der Psychotherapie Die Psychoanalyse hat sich wenig mit Form und Inhalt der Erzählung selbst beschäftigt Aufkommendes Interesse an der Erforschung von Narrativen Für die Forschung ist es notwendig, das Narrativ präziser zu definieren und zu operationalisieren

    12. Die Forschung über Narrative in der Psychotherapie 3 verschiedene Definitionen von Narrativen in der Psychotherapie: Narrativ = einzelne Geschichten, die ein Patient während einer Therapiesitzung als autobiographisches Material benutzt Narrativ = alle Geschichten zusammengefasst, ergeben ein zentrales Thema Narrativer Prozess = affektiv-kognitiver Prozess, dem Patienten unterliegen, wenn sie sich selbst und ihre Beziehungen mit anderen verstehen möchten

    13. 4. Das Narrativ und das Zentrale Beziehungskonflikt-Thema (ZBKT)

    14. Das Narrativ und das Zentrale Beziehungskonflikt-Thema (ZBKT) Luborsky (1976, 1977): „In Narrativen ist ein zentrales Beziehungskonfliktmuster zu erkennen“ ZBKT als methodisches Instrument, das dem Freudschen Übertragungskonzept am nächsten kommt Vorstellung, dass die Schilderung von Beziehungserfahrungen in den Erzählungen des Patienten aufscheinen und dort wie „eingebrannte Klischees“ sichtbar gemacht werden können Zentrale Beziehungskonflikt-Thema = „Core Conflictual Relationship Theme“ Übertragungskonzept = ??? Zentrale Beziehungskonflikt-Thema = „Core Conflictual Relationship Theme“ Übertragungskonzept = ???

    15. Das Narrativ und das Zentrale Beziehungskonflikt-Thema (ZBKT) In diesem Gespräch geht es um Ihre Beziehung zu anderen Menschen. Bitte erzählen Sie mir Begebenheiten aus Ihrem Leben, in welchen Sie mit einer anderen Person zu tun hatten. Jede Ihrer Erzählungen sollte einen speziellen Vorfall, eine konkrete Situation oder Szene behandeln, die auf irgendeine Art und Weise für Sie im positiven wie im negativen von besonderer Bedeutung gewesen ist. Es sollen Ereignisse mit verschiedenen Personen sein, sowohl aus der Gegenwart als auch aus der Vergangenheit. Bei jeder Begebenheit sagen Sie mir bitte, wann und mit wem sie sich ereignete, was sie sich von der anderen Person gewünscht haben, was die andere Person sagte oder tat, und was Sie selbst sagten oder taten, und wie die Geschichte schliesslich ausging.

    16. Das Narrativ und das Zentrale Beziehungskonflikt-Thema (ZBKT) Der Diagnostiker identifiziert in den Erzählepisoden des Patienten drei Komponenten, die nach einem sequentiellen Ablaufschema konzipiert sind: Wunsch (W) Reaktion des Objekts (RO) Reaktion des Selbst (RS) Ein auf den Beziehungspartner gerichteter Wunsch eines Subjektes ruft eine wie auch immer geartete Reaktion des Objekts hervor, die wiederum von einer wie auch immer gearteten Reaktion des Subjekts bzw. des Selbst gefolgt wird. Ein auf den Beziehungspartner gerichteter Wunsch eines Subjektes ruft eine wie auch immer geartete Reaktion des Objekts hervor, die wiederum von einer wie auch immer gearteten Reaktion des Subjekts bzw. des Selbst gefolgt wird.

    17. Das Narrativ und das Zentrale Beziehungskonflikt-Thema (ZBKT) P: „Eine Begebenheit, die sich vielleicht auch wiederholt hat, wie ich noch ein kleines Kind war. Ich weiss jetzt nicht genau wie alt, vielleicht fünf oder sechs, da spielten wir also auf der Strasse, mehrere Mädchen wahrscheinlich, so ungefähr in dem Alter und dass waren da so kleine Kinder, die so gerade laufen lernten und dann stellten wir Grösseren uns so im Kreis da rum und dann so mit offenen Armen und dann riefen wir „Wer kommt in meine Arme?“. Dann kamen die meisten, liefen die kleinen, oder ein kleines Kind, die liefen dann meist zu anderen und da war ich dann irgendwie immer enttäuscht. Also das habe ich jetzt noch so im Kopf, will ich mal sagen. Dass da also nicht so ein Kontakt entstanden ist. Da wurde natürlich jetzt nicht darüber geredet, das war alles nur unter Kinder.“ Beispiel von einer 26-jährigen bulimiekranken PatientinBeispiel von einer 26-jährigen bulimiekranken Patientin

    18. Das Narrativ und das Zentrale Beziehungskonflikt-Thema (ZBKT) P: „Eine Begebenheit, die sich vielleicht auch wiederholt hat, wie ich noch ein kleines Kind war. Ich weiss jetzt nicht genau wie alt, vielleicht fünf oder sechs, da spielten wir also auf der Strasse, mehrere Mädchen wahrscheinlich, so ungefähr in dem Alter und dass waren da so kleine Kinder, die so gerade laufen lernten und dann stellten wir Grösseren uns so im Kreis da rum und dann so mit offenen Armen und dann riefen wir „Wer kommt in meine Arme?“ (Wunschkomponente). Dann kamen die meisten, liefen die kleinen, oder ein kleines Kind, die liegen dann meist zu anderen und da war ich dann irgendwie immer enttäuscht. Also das habe ich jetzt noch so im Kopf, will ich mal sagen. Dass da also nicht so ein Kontakt entstanden ist. Da wurde natürlich jetzt nicht darüber geredet, das war alles nur unter Kinder.“

    19. Das Narrativ und das Zentrale Beziehungskonflikt-Thema (ZBKT) P: „Eine Begebenheit, die sich vielleicht auch wiederholt hat, wie ich noch ein kleines Kind war. Ich weiss jetzt nicht genau wie alt, vielleicht fünf oder sechs, da spielten wir also auf der Strasse, mehrere Mädchen wahrscheinlich, so ungefähr in dem Alter und dass waren da so kleine Kinder, die so gerade laufen lernten und dann stellten wir Grösseren uns so im Kreis da rum und dann so mit offenen Armen und dann riefen wir „Wer kommt in meine Arme?“ (Wunschkomponente). Dann kamen die meisten, liefen die kleinen, oder ein kleines Kind, die liefen dann meist zu anderen (Reaktion des Objekts, negativ) und da war ich dann irgendwie immer enttäuscht. Also das habe ich jetzt noch so im Kopf, will ich mal sagen. Dass da also nicht so ein Kontakt entstanden ist. Da wurde natürlich jetzt nicht darüber geredet, das war alles nur unter Kinder.“

    20. Das Narrativ und das Zentrale Beziehungskonflikt-Thema (ZBKT) P: „Eine Begebenheit, die sich vielleicht auch wiederholt hat, wie ich noch ein kleines Kind war. Ich weiss jetzt nicht genau wie alt, vielleicht fünf oder sechs, da spielten wir also auf der Strasse, mehrere Mädchen wahrscheinlich, so ungefähr in dem Alter und dass waren da so kleine Kinder, die so gerade laufen lernten und dann stellten wir Grösseren uns so im Kreis da rum und dann so mit offenen Armen und dann riefen wir „Wer kommt in meine Arme?“ (Wunschkomponente). Dann kamen die meisten, liefen die kleinen, oder ein kleines Kind, die liefen dann meist zu anderen (Reaktion des Objekts, negativ) und da war ich dann irgendwie immer enttäuscht (Reaktion des Selbst, negativ). Also das habe ich jetzt noch so im Kopf, will ich mal sagen. Dass da also nicht so ein Kontakt entstanden ist. Da wurde natürlich jetzt nicht darüber geredet, das war alles nur unter Kinder.“

    21. Das Narrativ und das Zentrale Beziehungskonflikt-Thema (ZBKT) W: ich möchte anderen nahe sein RO: sie distanzieren sich RS: ich bin enttäuscht Man lässt den Patienten mehrere Geschichten erzählen um so das ZBKT zu ermitteln.Man lässt den Patienten mehrere Geschichten erzählen um so das ZBKT zu ermitteln.

    22. 5. Ergebnisse aus der Narrativ-Forschung mit dem ZBKT

    23. Ergebnisse aus der Narrativ-Forschung mit dem ZBKT Luborsky et al. (1992): Die Beziehungsepisoden sind reliabel identifizierbar innerhalb von Psychotherapiesitzungen Die Patienten berichten zwischen 4 und 7 solcher Beziehungsepisoden in der dynamisch orientierten Psychotherapiesitzung, jede Beziehungsepisode dauert zwischen 4 und 6 Minuten Die meisten Beziehungsepisoden beinhalten gegenwärtige oder neuere Ereignisse und Interaktionen mit Menschen, die dem Patienten nahestehen

    24. Ergebnisse aus der Narrativ-Forschung mit dem ZBKT Die für den Patienten charakteristischen Wünsche sind in besonderem Masse durchgängig identifizierbar Die Komponenten haben eine überdauernde Qualität, die Beziehungsmuster finden sich auch in den Träumen wieder. ? Hinweis dafür, dass Beziehungsmuster generell in der psychischen Welt vorkommen

    25. Ergebnisse aus der Narrativ-Forschung mit dem ZBKT Es gibt Hinweise dafür, dass: sich das Spektrum der verschiedenen Beziehungsmuster während einer erfolgreichen Psychotherapie verändert in erfolgreichen Psychotherapien mehr positive als negative ZBKT-Komponenten erfasst werden können

    26. Quellenverzeichnis Cierpka, M. (1996). Das Narrativ in der Psychotherapie. In P. Buchheim, M. Cierpka & Th. Seifert (Hrsg.), Spiel und Zusammenspiel in der Psychotherapie, (S. 194-205). Berlin: Springer.

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