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Anpassung an den Klimawandel auf nationaler und internationaler Ebene

Anpassung an den Klimawandel auf nationaler und internationaler Ebene. Vortrag im Rahmen des Lehrgangs „kommunale/r Klimaschutzexpertin/e“ 25. Juni 2009, Graz Martin König. Response Measures. Der Dreiklang des Klimawandels. ( mitigation of) GHG emission radiative forcing.

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Anpassung an den Klimawandel auf nationaler und internationaler Ebene

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  1. Anpassung an den Klimawandel auf nationaler und internationaler Ebene Vortrag im Rahmen des Lehrgangs „kommunale/r Klimaschutzexpertin/e“ 25. Juni 2009, Graz Martin König

  2. Response Measures Der Dreiklang des Klimawandels (mitigation of)GHG emissionradiative forcing via certain degreesof vulnerability climateimpacts input forassessing determines triangle ofclimate change climate modelling,monitoring/observation and climatesystem research climate protectionpolicy triggering for some casesmutual dependence adaptationmeasures forclimate impacts

  3. Überblick Allgemeine Einführung • Herausforderung Klimawandel • Warum Anpassung notwendig ist Der politische Rahmen der Anpassung: • Wirtschaftliche Aspekte - Stern Review (vgl. dazu Vortrag Angela Köppl) • Nairobi Work Programme on Adaptation to Climate Change (UNFCCC) • Europäische Union und Weißbuch der EU-Kommission • Europäische Umweltagentur (EEA) Erste Ansätze zur Anpassung: • Nationale Anpassungspolitiken in Europa • Anpassungsplanung und -praxis (NWP) • Nationale Anpassungsaktivitäten in Österreich

  4. Globaler Wandel … …zeigt: • die wärmsten Temperaturen auf der Nordhalbkugel seit langer Zeit • Anstieg der globalen Mitteltemperatur um 0,74°über die letzten 100 Jahre • Veränderungen in der globalen Niederschlagsverteilung- Zunahme um 0,5 bis 1% pro Dekade über den mittleren und höheren Breiten der Nordhemisphäre im 20. Jahrhundert - Abnahme über den subtropischen Breiten • Verstärktes Auftreten von Wetter- und Witterungsextremen • Deutlichen Anstieg der Schäden durch Naturkatastrophen und Überschwemmungen seit 1950 Quelle: IPPC (2007): Forth Assessment Report, WG 2: http://www.umweltbundesamt.at/fileadmin/site/umweltthemen/klima/ipcc-studie/IPCC2007-WG2.pdf

  5. Klimawandel und Extremereignisse Naturkatastrophen, Trends -1 Quelle: Münchner Rück (2006): Jahresrückblick Naturkatastrophen 2005

  6. Klimawandel und Extremereignisse Naturkatastrophen, Trends -2 Quelle: Münchner Rück (2006): Jahresrückblick Naturkatastrophen 2005

  7. Klimaprojektionen für Europa … … prognostizieren: • eine Erwärmung von 1,8-6,4ºC bis 2100 • Anstieg des Jahresniederschlages in Nordeuropa um 1-2%pro Jahrzehnt und eine Abnahme des Jahresniederschlages in Südeuropa um 1%pro Jahrzehnt (im Sommer können Abnahmen von bis zu 5% pro Jahrzehnt vorkommen) • Wichtig: Durchschnittswerte! Es können durchaus auch feuchtere Jahrzehnte auftreten! • Fortschreitenden Gletscherschwund, reduzierte Schneebedeckung und extensives Artensterben in Gebirgsregionen • Zunahme der Anzahl heißer Sommer mit Hitzewellen • Zunahme von Dürren und Starkniederschlagsereignisse • Pendelmechanismen!

  8. EU: Trends Temperatur/Niederschlag Quelle: EEA (2007): Die Umwelt in Europa - Der Vierte Lagebericht

  9. Klimawandel - Herausforderung für Österreich Ö ist durch die Lage im Alpenraum von Auswirkungen des Klimawandels in besonderem Maß betroffen: Anstieg der Schneefallgrenze seit 1950 um mehr als 100m Gletscherschwund um ca. 50% Eismasse über die letzten 100 Jahre - erhöhter Wasserabfluss im Sommer Wahrnehmbare Zunahme von meteorologischen Extremereignissen wie Hochwasser, Murenabgänge, Dürren und Stürme Veränderung alpiner Ökosysteme – u. a. Verlust von Schutzfunktionen und ökonomischen Werten (zB. Bergwälder) Änderungen in der Biodiversität – Invasion nichtheimischer Pflanzen und Tiere Extremereignisse (Hochwasser 2002, Lawinenunglück Galltür 1999) als Auslöser für erste Aktivitäten  Alpen als extrem klimasensitives System reagieren überproportional bereits auf kleinste Änderungen des Klimas

  10. Womit müssen wir in Österreich rechnen? Temperaturzunahme in Österreich 2015 bis 2085 im Jahresmittel um 4-5°C Weitere saisonale Verschiebung der Niederschläge vom Sommer in den Winter Anstieg der Frequenz und Intensität von meteorologischen Extremereignissen Veränderung und Intensivierung der atmosphärischen Zirkulation – Verschiebung der Klima-Vegetationszonen “Retensionslinie”: THG-Emissionen, die bis dato in die Atmosphäre gelangt sind, modifizieren die Atmosphärenphysik mindestens 40 Jahre lang. Das heißt: Wir müssen bis ca. 2050 in jedem Fall mit dem Klimawandel leben, selbst wenn (hypothetisch) die Emissionen ab heute auf 0 gedrosselt werden.

  11. Wandel: Folgen (1) Gefährdung der Stabilität von naturnahen Ökosystemen (insb. Bergwald) Zunehmendes Risiko in Land- und Forstwirtschaftdurch Trockenheit, Bodenerosion, Wind- und Schneebruch, Ausbreitung von Schädlingen Zunahme und Intensivierungvon regional begrenztenHochwassersituationen Gesundheitliche Folgen Moränenrutschung Stieregghütte Foto: Hans Rudolf Keusen, Geotest AG, Zollikofen Hochwasser Wörgl 2005 Pressefoto: www.spar.at

  12. Wandel: Folgen (2) Weiteres Abschmelzen der Gletscher – starke Veränderung des Wasserabflusses Häufigere Abgänge von Muren und Schlammlawinen durch Verschiebung der Permafrostgrenze sowie Zunahme der Lawinenabgänge im Winter Abnahme der winterlichen Schneebedeckung um bis zu 50% in Lagen zwischen 700 und 1000m 1898 2002 Gletscherrückgang: Vernagt Ferner

  13. WARUM Anpassung? Notwendigkeit von Anpassungsaktivitäten: • Wetterereignisse und -extreme werden häufiger, ausgedehnter, intensiver • großskalige Klimaereignisse haben Potential für sehr umfangreicheAuswirkungen • hohe Wahrscheinlichkeit, „dass sich bei einem Temperaturanstieg um > 2-3°Cin allen Regionen entweder die Nettovorteile verringern oder die Nettokostenerhöhen“ • Mit zunehmender Klimaänderung nehmen die Möglichkeiten für eine erfolgreiche Anpassung ab und die damit verbundenen Kosten steigen • „early action“ [frühzeitiges Intervenieren] zahlt sich aus,wenn es sich um „no regret“-Maßnahmen [sprich: Maßnahmen, die entweder eh durchgeführt werden müssen bzw. weitere positive Auswirkungen haben] handelt [Erkenntnisse Zwischenstaatlicher Ausschuss für Klimaänderung (IPCC, 2007)]

  14. UNFCCC – Nairobi Work Programme • 5-Jahres-Arbeitsprogramm der UNFCCC zur Verbesserung der Kenntnisse der Länder über die Auswirkungen der Klimaänderung und Verstärkung der Fähigkeiten zur erfolgreichen Anpassung (Anpassungskapazität) • 9 Arbeitsbereiche, u.a. Methoden und Werkzeuge, Anpassungsplanung und -praktiken, Technologien zur Anpassung • Kompendium Methoden und Werkzeuge, u.a. zu Anpassungsplanung und -praxis (http://unfccc.int/adaptation/nairobi_workprogramme/compendium_on_methods_tools/items/2674.php) • Adaptation Practices Interface: - Unterstützung bei Kapazitätsaufbau- Datenbanken zu vorhandenen Initiativen zur Anpassung an den Klimawandel (Anpassungsplanung und -praktiken, lokale Strategien zur Bewältigung) Nachzulesen unter: http://unfccc.int/adaptation/sbsta_agenda_item_adaptation/items/3633.php

  15. Erfahrungen Synthesebericht des Sekretariats (NWP) • Spezifische Projekte und Initiativen, teilweise in früherEntwicklungs-/Umsetzungs-/Bewertungsphase • Fokus: Integrierte Entwicklung, aber auch einige stand-alone Aktivitäten • „Lessons learned“:- Identifikation primärer Stressfaktoren und Verknüpfung mit Klimaänderungen und -schwankungen („Gefährdung durch Umweltrisiken als Eintrittspunkt für Anpassung“)- Fallstudien, Richtlinien- Identifikation von kostengünstigen Anpassungsmöglichkeiten (+ zusätzlicher Nutzen)- Brückenschlag zwischen Forschung und Entscheidungsträgern in Regierungen, Organisationen, Unternehmen- Effektivität eines hauptamtlichen Koordinators für Aktivitäten auf verschiedenen Ebenen und Sektoren- Bedeutung der Wissensverbreitung und Kommunikation

  16. Erfordernisse und Barrieren Synthesebericht des Sekretariats (NWP) Erfordernisse • Koordination: sektor- und ebenenübergreifend, Wissenschaft/Regierung, transnational • Politisches Thema und Betrachtung des Klimawandels als strukturelles Querschnittsthema • Dialog mit Stakeholdern • Pro-aktive, nicht reaktive Informationsnutzung • Sektorübergreifende Vorgehensweise (z.B. LW – Hochwasser/Dürre – Biodiversität – Marktveränderungen) • Praktische Anleitung Mögliche Barrieren • Divergierende Perspektiven (Auswirkungen langfristig, Planung/Entscheidungstreffung kurz- bis mittelfristig) • Mangel an Szenarien zur lokalen Anwendung (Kapazitätsaufbau!) • Kapazitätsbeschränkungen, finanzielle Barrieren

  17. Standpunkte der Europäischen Union  auf Grundlage der Übermittlungen im Rahmen des Nairobi Arbeitsprogramms: • Anpassung als notwendige Ergänzung zur Emissionsminderung • Management von aktuellen und zukünftigen klimabedingten Risiken und Auswirkungen nach wie vor in Anfangsphase; (kosteneffizienter) Risikomanagement-Ansatz! • Werkzeuge zur Bewertung vorhanden und eingesetzt, jedoch Mangel an Daten und Training für Applikation; Unsicherheiten (zeitliche, räumliche Auflösung, …) • Traditionelles Wissen als wichtige Informationsquelle • Notwendigkeit der Integration in diverse Politikbereiche • Kooperationen • Rolle der Entscheidungsträger bei der Informationsgewinnung und Verständnisförderung  institutionelle Kapazität erforderlich

  18. Weißbuch der Kommission zur Anpassung an den Klimawandel • Frühzeitiges Intervenieren vs. kostspielige spontane, abrupte (Re-)Aktionen auf Krisen und Katastrophen • Sanfte, kostengünstige Maßnahmen vs. kostspielige Schutz- und Umsiedelungsmaßnahmen; staatliche Maßnahmen, z.B. bei der Raum- und Flächennutzungsplanung • Ebenenübergreifende Entscheidungen – enge Koordinierung und Mitwirkung von nationalen, regionalen und lokalen Behörden und Verwaltungen (z.B. von Wassereinzugsgebieten) • Informationsaustausch zu geeigneten Anpassungsmaßnahmen (Verringerung der Lernkosten), Clearing House Mechanism • Einbeziehung von Anpassungsmaßnahmen bei mittel- und langfristigen Investitionen

  19. Europäische Umweltagentur (EEA) Publikationen • „Impacts of Europe´s changing climate“ (02/2004, update 2008): Bewertung der Auswirkungen des Klimawandels in Europa • „Climate Change: the cost of inaction and the cost of adaptation“ (13/2007): Bewertung, Analyse, Diskussion von Kalkulationsmethoden • Climate Change and water adaptation issues (02/2007): Überblick Anpassungsaktionen verschiedener Länder in Bezug auf Wasserressourcen • „Vulnerability and adaptation to climate change in Europe“ (07/2005) Auszug aktueller Tätigkeiten • Studie Klimawandel im Alpenraum – Fokus Wasserverfügbarkeit • Indikatoren zu Klimawandelanpassung • Wissensmanagement im Bereich Anpassung • Unterstützung der EU Kommission in der Erarbeitung eines Weißbuches und Aufbau eines Datenbanksystems Nachzulesen unter: http://www.eea.europa.eu/themes/climate/ bzw. http://www.eea.europa.eu/themes/climate/reports

  20. Status Quo - Anpassung in Europa IAnsätze allgemein Anpassung im Rahmen- der generellen Gefahrenvermeidung- des allgemeinen Umweltschutzes- des nachhaltigen Ressourcenmanagements Nationale Anpassungsstrategien • vorhanden (Finnland, Frankreich, Dänemark, Holland, Ungarn) bzw. • in Ausarbeitung (Deutschland, Österreich, Italien, Portugal, etc.) Sektorspezifische Strategien (z.B. Klimaanpassung Bayern 2020)

  21. Status Quo - Anpassung in Europa IIÜberblick nationale Anpassungspolitiken • Deutschland:- Konzept zur Erstellung einer Nationalen Strategie zur Anpassung - KOMPASS - Förderschwerpunkte KLIMAZWEI und KLIMZUG • Schweiz:- Beratendes Organ für Fragen der Klimaänderung (OcCC)- ProClim- PLANAT- Strategie zum Schutz vor Überschwemmungen • Finnland:- nationale Anpassungsstrategie; FINADAPT • Großbritannien:- politischer Rahmen zur Anpassung- UKCIP (Werkzeuge und Methoden) • Italien:- nationaler Aktionsplan zur Bekämpfung der Ausbreitung der Wüste; APAT

  22. schematischer Ablauf Klimafolgen Anpassungsmaßnahmen -1 Normablauf Klimawandelanpassung -1 Klimamodellierung:Klimaprojektionenauf Basis vonIPCC/SRES-Emissionsszenarien

  23. schematischer Ablauf Klimafolgen Anpassungsmaßnahmen -1 Normablauf Klimawandelanpassung -2 Raumzeitlich höheraufgelöste Klimamodelle, zusätzlich modellierte Klimaparameter,Reduzierung von Unsicherheiten Die EU-Kommission wird diesenProzess weiter forcieren(vgl. ECCP II / CIR²CLE / White Paper)

  24. Deutschland INationale Anpassungsstrategie • Konzept zur Erstellung einer Nationalen Strategie zur Anpassung an die Klimaänderung verfügbar, nationale Anpassungsstrategie in finaler Ausarbeitung • Bereitstellung fachlicher Grundlagen sowie praxisnahe Beratung und Unterstützung durch KOMPASS (Kompetenzzentrum Klimafolgen und Anpassung) • Förderschwerpunkt KLIMAZWEI: Entwicklung praxisorientierter Handlungsstrategien, z.B.:- Land- und Forstwirtschaft- Wasserwirtschaft- Wirtschaft- Tourismus - Bau- und Siedlungsbereichaußerdem: Entwicklung von Frühwarnsystemen, Aufbau von regionalen Netzwerken (z.B. KLARA-Net) • Förderschwerpunkt KLIMZUG

  25. Deutschland II Regionales Netzwerk - KLARA-Net • Verbundprojekt KLARA „KLimaAdaption in der Region StArkenburg“ (seit Oktober 2006) - regionales Kooperationsnetzwerk aus Wirtschaft, Verwaltung, Wissenschaft • Entwicklung, Umsetzung, Verbreitung von Techniken und Strategien für eine effektive und effiziente Anpassung; Definition von Handlungsfeldern und konkreten Maßnahmenvorschlägen • 4 Themengruppen- Tourismus, - Gesundheit, - Landwirtschaft/Forstwirtschaft/Weinbau,- Bauwirtschaft/Wasserwirtschaft/Planung • Verknüpfte Betrachtung unterschiedlich betroffener Branchen und Regionen • Öffentlichkeitsarbeit (Fachveranstaltungen)

  26. Deutschland IIIFörderschwerpunkt KLIMZUG • KLIMZUG: Klimawandel in Regionen zukunftsfähig gestalten • Ziel: Integration der zu erwartenden klimatischen Änderungen und extremen Wetterereignissen in regionale Planungs- und Entwicklungsprozesse • Erhöhung der zukünftigen Wettbewerbsfähigkeit von Regionen und Entwicklung/Nutzung neuer Technologien, Verfahren und Strategien zur Anpassung • Partnerschaftlicher Zusammenschluss von Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft • „Leuchtturmprojekte“ • Laufzeit, Fördervolumen pro Region: 5 Jahre, 15 Mio. Euro

  27. Schweiz Handlungsfelder Anpassung • OcCC - Beratendes Organ für Fragen der Klimaänderung: Empfehlungen zum Umgang mit Unsicherheiten, Klimatrends und Extremereignissen als Folge der Klimaänderung • Klimaforum ProClim • „Klimaänderung und die Schweiz 2050 – Erwartete Auswirkungen auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft“ (2007) • „Klimaänderung in der Schweiz. Indikatoren zu Ursachen, Auswirkungen, Maßnahmen“ – mögliche Strategien:- Gefahrenprävention und –karten (Nutzungsplanung)- Maßnahmen im Wintertourismus- Bewässerung in der Landwirtschaft, u.v.m. • Nationale Plattform Naturgefahren PLANAT; Strategie zum Schutz vor Überschwemmungen

  28. Finnland Nationale Anpassungsstrategie • Auswirkungen und Anpassungsmaßnahmen (sektoral, sektorübergreifend) für einen Zeithorizont von 75 Jahren • 14 Sektoren abgedeckt • Ziel: Verstärkung der Anpassungskapazität • Festlegung von Aktionsbereichen (2006-2015)- Beschreibung Klimaänderung und -auswirkungen in verschiedenen Sektoren- Bewertung der aktuellen Anpassungskapazität, Verwundbarkeiten sowie Identifikation von Anpassungsmöglichkeiten- Sektorale Vorbereitung auf Extremereignisse, Berücksichtigung in langfristiger Investitionsplanung- Entwicklung neuer und bestehender Wettervorhersage- und Warnsysteme (internationale Kompatibilität!)- Forschungsprogramm Anpassung 2006-2010- Vorbereitung auf klimabedingte Änderungen im internationalen betrieblichen Umfeld und Anpassung als Schlüsselbereich bei Finnischer Entwicklungskooperation

  29. GroßbritannienPolitischer Rahmen für Anpassungspolitik UK Adaptation Policy Framework (DEFRA) – strategische Linie bei der Anpassung, übergreifende und kohärente Vorgehensweise • Kein separater, sondern integrierter Politikbereich • Zuteilung von Rollen und Verantwortlichkeiten • Sektorübergreifende Koordination von Aktivitäten • Vermeidung doppelter Arbeit • Kapazitätsaufbau! UK Climate Impacts Programme (UKCIP) • Aufbau von Anpassungskapazität, Koordination von Forschungsaktivitäten • Grundgerüst: Werkzeuge und Szenarien zentral entwickelt („top-down“) – Hilfestellung bei der Anpassung; Datenbank („Wizzard“: Überblick über Anpassungsaktionen) • Regionale und sektorale Studien („bottom-up“)  Brückenschlag zwischen Forschung und Entscheidungsträgern in Politik und Privatwirtschaft

  30. ItalienAktionen für nachhaltige Anpassung • Klimaprogramm (The Climate Manifesto), inkl. nationaler Anpassungsplan und strategische Aktionen • Schwerpunkte: Landwirtschaft, Bodenschutz, integriertes Küstenzonenmanagement, Tourismus, Wasserressourcen, Gesundheit • 13 Aktionen für eine nachhaltige Anpassung, u.a. - Einführung effizienter Frühwarnsysteme, - Vorbereitung auf Extreme Wetterereignisse, - Förderung von Schnee-unabhängigem Tourismus, - Initiativen zur Erhöhung des öffentlichen Problembewusstseins, u.v.m. • Nationaler Aktionsplan zur Bekämpfung der Ausbreitung der Wüste; „heat – health – watch“ Warnsystem

  31. Projektebene: EU-Forschungsrahmenprogramm • ADAM (www.adamproject.eu) • Synergien und Konflikte zwischen den Handlungsoptionen Adaptation und Mitigation • Direktes Aufzeigen politischer Handlungsoptionen für EU anhand der vier Arbeitsgebiete des Projektes: • Rahmen-Szenarios für Adaptation/Mitigation • Bewertung politischer Optionen • Analyse von politischen Klimaschutz-Optionen • Analyse von Handlungsoptionen für Anpassung • Koordinator: Tyndall-Centre/UEA

  32. Anpassungsplanung und -praxis in Europa (NWP) – sektoraler Überblick I

  33. Anpassungsplanung und -praxis in Europa (NWP) – sektoraler Überblick II

  34. Anpassungsplanung und -praxisin Europa (NWP) – sektoraler Überblick III

  35. Anpassungsplanung und -praxis in Europa (NWP) – sektoraler Überblick IV

  36. Anpassung in Österreich Aktivitäten in Forschung und Verwaltung Forschung- EU: CIRCLE, CLISP, European Topic Center Air and Climate Change - National: FloodRisk, HORA, StartClim, proVision- Klima- und Energiefonds (KLI:EN) Vorbereitungsarbeiten für eine nationale Strategie zur Anpassung an den Klimawandel- informeller Workshop auf Einladung des Lebensministeriums- Status Quo Erhebung aktuelle Forschung und Aktivitäten- Erarbeitung einer Anpassungsstrategie mit begleitendem Beteiligungsprozess Einführung einer Klimaverträglichkeitsprüfung für Gesetzesvorhaben auf Bundesebene seit Oktober 2008

  37. FloodRisk und StartClim FloodRisk • Aufbau eines integrierten Managementsystem zum Schutz vor Hochwasser (Naturgefahren) • Flood Risk I (2002-2004): Analyse der Hochwasserereignisse vom August 2002 • Flood Risk II (2005-2008): Vertiefung und Vernetzung zukunftsweisender Umsetzungsstrategien zum integrierten Hochwasserschutz als Beitrag zur Klimaanpassung (Abschlusskonferenz nächste Woche, 30. Juni 2009) Forschungsprogramm StartClim • Extreme Wetterereignisse (2003), • Hitze und Trockenheit (2004), • Klimawandel und Gesundheit (2005), • Klimawandel und Gesundheit, Tourismus, Energie (2006), • Meteorologische Forschung, Biodiversität und ökonomische Effekte (2007), • Anpassung an den Klimawandel (2008) http://www.austroclim.at/index.php?id=40

  38. Klima- und Energiefonds Ziel • Unterstützung bei der Umsetzung der österreichischen Klimastrategie Fördervolumen • 500 Millionen Euro (2007 – 2010), 45 Millionen für den Klimaschutz Bereiche • technologische Forschung und Entwicklung • Umwelt unterstützende Verkehrsmaßnahmen • Unterstützung der Marktdurchdringung von klimarelevanten und nachhaltigen Energietechnologien sowie • Bewusstsein bildende Begleitmaßnahmen Forschungs- und Technologieprogramm „Neue Energien 2020“ • Effizienter Energieeinsatz, Erneuerbare Energien, Intelligente Energiesysteme KLI:EN: http://www.klimafonds.gv.at/

  39. Nationale Anpassungsstrategie Österreich Erstellung einer Nationalen Anpassungsstrategie in einem mehrstufigen Prozess 1. Phase : Identifikation von Handlungsempfehlungen bis Ende 2008: • Festlegung von Zielen, Prinzipien, Konfliktbereichen und ersten Handlungsoptionen für folgende 5 (prioritäre) Handlungsfelder:- Land- und Forstwirtschaft- Wasserwirtschaft- Energie- Bauen und Wohnen- Tourismus • Grundlage: Ergebnisse der Ist-Stand-Erhebung Anpassung in Österreich sowie einer Szenarienentwicklung und (sektoralen) Verwundbarkeitsabschätzung • Expertenarbeitsgruppen/Beteiligungsprozess (KLI:EN) 2. Phase (2009): Erarbeitung von konkreten Handlungsoptionen und Zuteilung entsprechender Zuständigkeiten zur Umsetzung

  40. Ist-Stand-ErhebungAnpassung an den Klimawandel in Österreich I

  41. Ist-Stand-ErhebungAnpassung an den Klimawandel in Österreich II Beispiel Handlungsfeld: Wasserwirtschaft – Schutzwasserwirtschaft, Wasserversorgung, Hydrologie • Betroffenheit: Zunahme von Starkniederschlägen und Trockenperioden • Schwerpunkte Forschung: - Schutzwasserwirtschaft (FloodRisk)- Sicherung der Wasserversorgung für Private und Landwirtschaft- Hochwasserforschung • Schwerpunkte praktische Maßnahmen:- Hochwasserschutz (bauliche Maßnahmen, Prognose, Warnsysteme)- Sicherstellung der Trinkwasserversorgung

  42. Ist-Stand-ErhebungAnpassung an den Klimawandel in Österreich III Beispiel Handlungsfeld: Schutz vor Naturgefahren – Aktivitäten, Raumordnung, Versicherungen • Betroffenheit: Zunahme von Extremwetterereignissen und Massenbewegungen (insbes. im alpinen Raum) • Schwerpunkte Forschung:- Prognosen/Monitoring- Sicherungsmöglichkeiten, Risikomanagement- Raumplanung • Schwerpunkte praktische Maßnahmen:- Schutzbauten- Katastrophenmanagement, Versicherungen- Raumordnungsgesetze

  43. Ist-Stand-ErhebungAnpassung an den Klimawandel in Österreich IV Beispiel Handlungsfeld: Landwirtschaftliche Produktion und Fischerei • Betroffenheit: Extremwetterereignisse – Missernten, Trockenheit, Schädlinge, Bodenerosion, Wassermangel • Schwerpunkte Forschung:- Auswirkungen von Klimaänderungen auf pflanzliche Produktion (Hitze, Trockenheit, Schädlinge)- Sortenzüchtung • Schwerpunkte praktische Maßnahmen:- Sortenzulassung- Schädlingsmanagement- Futtermittelmanagement

  44. Ist-Stand-ErhebungAnpassung an den Klimawandel in Österreich V Beispiel Handlungsfeld: Bauliche Infrastruktur und Verkehrswesen (inkl. Raumordnung) • Betroffenheit: Gefährdung baulicher Anlagen durch Hitze und Extremwetterereignisse • Forschung:- Emissionsvermeidung, kaum Klimawandelanpassung • Praktische Maßnahmen:- Warn- und Informationssysteme- Ausstattung von Fahrzeugen - Diversifizierung von Transportsystemen- Raumordnung

  45. Schlussfolgerung und Ausblick Schlussfolgerungen der Ist-Stand-Erhebung • Zahlreiche laufende Aktivitäten in Österreich in Forschung und Praxis • Oft nicht als Klimawandelanpassung definiert (Anpassung an heute, nicht morgen) • meist individuell (Einzelinitiativen, wenig Kooperation) und reaktiv • Kooperationspotentiale nicht ausgeschöpft (Doppelgleisigkeiten) • kaum Berücksichtigung von Aspekten des Klimaschutzes • Interessenskonflikte nicht identifiziert • Forschungs- und Kommunikationsbedarf  Auseinandersetzung mit den Folgen des Klimawandels bedarf: • proaktives Handeln • integrative Problemerfassung (Forschung und Praxis • Aufzeigen der ökonomischen Auswirkungen, etwa auch durch Verlust an Ökosystemleistungen • flexible Anpassungsmechanismen, „no regret“-Optionen

  46. FAZIT -1 Fazit -1 • Wir brauchen weiterhin alle nur erdenklichen Bemühungen für den Klimaschutz i.e. Reduzierung der THG-Emissionen • Der Rat der Regierungschef hat für die EU das Ziel ausgegeben, die globale Temperaturerhöhung bis 2100 auf durchschnittlich 2°C zu beschränken • Für Österreich käme auch das einer mittleren Temperaturerhöhung von bis zu 4,5°C gleich

  47. FAZIT -2 Fazit -2 • Nach Kioto (2008/2012) müssen weitere energischere Schritte zum Klimaschutz folgen (vieles hängt vom Erfolg der Verhandlungen in Kopenhagen diesen Herbst ab) • Wir müssen in Österreich weiter alles tun, um unser -13%-Ziel zu erreichen (möglichst ohne Zuhilfenahme von zu viel JI/CDM-Maßnahmen – und möglichst auch mit geringer Beteiligung der Wirtschaftskrise an der Emissionsminderung)

  48. FAZIT -3 Fazit -3 • Aber: wir müssen gleichzeitig energische Schritte zur Anpassung an den Klimawandel setzen, da bis ca. 2050 die Klimaänderungen “eingesackelt” sind wg. der starken Retension im Klimasystem Erde • Ansonsten drohen künftig enorme Verluste für die Volkswirtschaft (inkl. Ökosysteme) • Dieses kann – ebenso wie beim Klimaschutz – am besten (wenn auch nicht so zwingend) mit internationaler Kooperation erreicht werden

  49. CIRCLE Umweltbundesamt ist Koordinator von CIRCLE CIRCLE hat in den vergangenen Jahren die nationalen Klimaforschungsprogramme in Europa miteinander vernetzt und erste gemeinsame Ausschreibungen der Partnerprogramme gestartet (läuft noch bis September 2009) Im Herbst 2009 wird auch eine gemeinsame Ausschreibung für Klimafolgen und Anpassung in Gebirgsregionen gestartet, die Österreich über das BMWF mitfinanziert CIR²CLE (Nachfolgeprojekt von CIRCLE) startet Anfang 2010: Weitere Intensivierung bei der Vernetzung der nationalen Klimaforschungsprogramme geplant sowie weitere gemeinsame Ausschreibungen (diese sind zumeist transdisziplinär angelegt, d.h. mit Partnern aus der Praxis!) Erarbeitung einer transnationalen Forschungsagenda für Klimawandelfolgen, Vulnerabilität und Anpassung (u.a. Zuständigkeit Umweltbundesamt) Intensive wechselseitige Unterstützung bei der Implementierung nationaler Anpassungsstrategien und -pläne Mehr zu CIRCLE: www.circle-era.net

  50. CLISP Umweltbundesamt ist Lead Partner von CLISP CLISP wird in den nächsten Jahren eine wichtige Rolle spielen bei der Anpassung der räumlichen Planungsinstrumente an den Klimawandel im Alpenraum Dabei werden folgende Methoden zum Einsatz kommen: Methodenentwicklung für Vulnerability Maps und deren regionale Entwicklung Evaluierung der “Klimawandel-Fitness” der Raumplanungsinstrumente Untersuchung des Umgangs mit Risiken und der Risikokommunikation auf regionaler Ebene Entwicklung neuer klimaangepasster Raumplanungsinstrumente (auch im Sinne raumrelevanter Fachplanungen) Was wir gerne im Rahmen von CLISP aufbauen möchten: Ein ExpertInnen-Netzwerk von Akteuren und Forschern im Bereich Anpassung. Sehen Sie dazu einen Bedarf? Mehr zu CLISP: http://www.clisp.eu

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