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Selbstregulation - Emotionen und Coping

Selbstregulation - Emotionen und Coping. Möglichkeiten der Diagnostik. „Schalenmodell“ der ressourcenorientierten Förderung. Risikofaktoren. Fähigkeitsdefizite. Ressourcen- aktivierung. Kompetenzaufbau. Adaptive, individuell zugeschnitte Lernumgebung

alexavier
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Selbstregulation - Emotionen und Coping

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Presentation Transcript


  1. Selbstregulation- Emotionen und Coping Möglichkeiten der Diagnostik

  2. „Schalenmodell“ der ressourcenorientierten Förderung Risikofaktoren Fähigkeitsdefizite Ressourcen-aktivierung Kompetenzaufbau Adaptive,individuellzugeschnitteLernumgebung Subjektivsinnhaft, motivierendund komplexitäts-reduzierend Spezifische Förderangebote z.B. Aufmerksam-keitstraining, Soziales Kompetenz-training

  3. Protektive Faktoren (bzw. Ressourcen) sind Verhaltensweisen und/oder Umweltmerkmale, die eine Person zu einem adaptiven Umgang mit Problemen befähigen. • Ihr Vorhandensein, bzw. Fehlen festzustellen, ist daher eine der Aufgaben einer ressourcenorientierten Förderdiagnostik

  4. Ressourcen • Soziale Ressourcen • enge Bindung mit einer kompetenten und stabilen Person • Familienklimaklare Strukturen/Regeln Gefühlsoffenheit relative Autonomie • Lehrer als Vertrauensperson • Schulklima klare Strukturen/Regeln Individuelle Unterstützung Zugehörigkeitsgefühl • positive Rollenvorbilder • Personale Ressourcen • Kommunikations- &Problemlösefähigkeiten • Nutzung von Talenten • Realistische Kontrollüberzeugungen • Selbstvertrauen durch Überwindung von Krisen • Selbstwirksamkeit • Flexibilität • Sinnhaftigkeit des Handelns

  5. Aktuelle Verhaltens-/Fähigkeitsdefizite Risikofaktoren (personale/soziale Faktoren, die Defizite verursachen /aufrechterhalten Ressourcen (Interessen, Stärken, Ziele; personale /soziale Ressourcen) Entwicklungsziele / Lernziele

  6. Personale Ressourcen beziehen sich auf die Bereiche: • Auditive, visuelle und motorische Fähigkeiten • Kognitive Ressourcen (Intelligenz, Aufmerksamkeit) • Selbstregulation • Motivation und Bewältigungsstrategien (Stress, Probleme, Affekte) • Zielauswahl und Zielanpassung • Soziales Verhalten • Leistungsverhalten

  7. Umwelt Sozialverhalten Leistungsverhalten Selbstregulationsstile Selbstkonzept Wahr-nehmung Kognitive Ressourcen Temperament Genetische Faktoren

  8. Emotionsregulation • Emotionen sind wichtige Hinweise, sie bewerten die aktuelle Lage der eigenen Person, über Situationen oder das Verhalten anderer Personen • Sie signalisieren insbesondere, ob die aktuelle Situation den eigenen Bedürfnissen entspricht oder verändert werden muss Lazarus, R. S. (1991). Emotion and Adaptation. London: Oxford University Press.

  9. Emotionale Schemata • Emotionen beinhalten: • Auslösende Bedingungen • Bewertungen (positiv/negativ) • Handlungspräferenzen zur Lageveränderung • Emotionen sind daher nicht nur Zustände. Sie lassen sich als Schema auffassen Ulich, D. & Mayring, P. (2003). Psychologie der Emotionen. Stuttgart, Kohlhammer

  10. Schema • Das Wissen über das Selbst, die Umwelt und über Handlungsabläufe ist im Gedächtnis in sehr komplexer Form gespeichert • Man spricht hier von einem „Schema“ (Plural: Schemata) • Ein Schema ist eine geordnete Wissensstruktur, die bedeutsame Merkmale in abstrakter Form enthält • Es besteht aus einzelnen Konzepten und ihren Verknüpfungen

  11. Emotionen und Handlungssteuerung • Emotionen sind integraler Bestandteil der allgemeinen Handlungssteuerung eines Individuums • Je nach Situation, kognitivem Entwicklungsstand und Ausmaß der Selbstkontrolle kann die Handlungssteuerung mehr oder weniger „emotional“ sein

  12. Regulatives Schema • Regulative Schemata lassen sich, wie alle Handlungs- und Problemlöseprozesse – in folgende Teilaspekte aufgliedern: • (1) Wahrnehmung/Interpretation einer Situation • (2) Generierung von Handlungsalternativen • (3) Entscheidung für eine Alternative • (4) Ausführung • (5) Bewertung der Handlung

  13. Coping • Der Begriff „Coping“ bezieht sich auf die Berbeitung von Stress • Z.B. bei kritischen Lebensereignisse, aber allgemein bei jeder Art von Belastungserfahrungen (z.B. Misserfolge auf relevanten Gebieten) • Emotionsregulation ist Teil von Copingprozessen

  14. Coping-(Bewältigungs)strategien • Es gibt keine verbindliche Klassifikation von Copingstrategien • Zudem sind die Übergänge zur Emotionsregulation fliessend • Eine der bekanntesten stammt von Lazarus (1991) • Problemzentriert (handlungsorientiert, assimilativ/akkomodativ) • Emotionszentriert (lageorientiert, [akkomodativ]) Lazarus, R. S. (1991). Emotion and Adaptation. London: Oxford University Press. Buchwald, P. Schwarzer C. & Hobfoll S. E. (Hrsg.) (2004). Stress gemeinsam bewältigen – Ressourcenmanagement und multiaxiales Coping. Göttingen: Hogrefe

  15. Regulationsstrategien im Falle negativer Handlungsergebnisse (Stress) Interaktion mit der Umwelt - wahrgenommene Passung Person-Umwelt- wahrgenommene Kongruenz Motive-Ziele, Kognition-Emotion Immunisierung (Selbstschützende Inter- pretationen, Abwehr) - Ziele - + - Assimilation (z.B. Problemlösung, Kompensation) NegativeErgebnisse - + - + Akkommodation (Anpassung von Zielen oder Bewertungen) -

  16. Flexibilität • Es gibt keine Form der Verhaltenssteuerung (Regulationsstrategie), die per se positiv (adaptiv, funktional) oder negativ (maladaptiv, dysfunktional) ist • Außerdem werden Copingstrategien selten isoliert eingesetzt • Je nach Beschaffenheit der Situation und der individuelle Lage können verschiede Strategien (einzeln oder als Kombination) angemessen sein • Wichtig ist daher der Aufbau eines vielfältigen Pools an Handlungsalternativen • Und der flexible Einsatz von Regulationsstrategien (Vernetzung der Schemata)

  17. Flexibilität • „Flexibilität“ kann auf verschiedene Arten funktionieren • Situationsadäquate Auswahl einer Verhaltensweise aus einem Pool verschiedener Alternativen • Entwicklung einer neuen Verhaltensweise auf der Basis der bereits vorhandenen Schemata • Neubewertung / Umdeutung einer Situation • Z.B. das Entdecken positiver Aspekte in einer ansonsten als unangenehm erlebten Situation

  18. Intell: Logisches Denken, Gedächtnis KogFlex: Neue Ideen, Transferleistungen Prob_Cop: Bewältigung schulischer Probleme Prob_Ver: Problemvermeidung Mood_Cop: Stimmungsregulation

  19. KonstruktiveProblembewältigung Problemvermeidung + - Intell ProbCop ProbVerm + + MoodCop KogFlex

  20. Emotionsregulation • (Negative) Emotionen müssen reguliert werden hinsichtlich folgender Aspekte: • Dauer • Intensität • Qualität • Gründe: • Emotionen können der Zielereichung sowohl förderlich als auch hinderlich sein • Es existieren soziale Normen hinsichtlich des Ausdrucks von Emotionen

  21. Verhaltensprobleme • Verhaltensprobleme sind in diesem Sinne Formen der Selbstregulation (Coping und/oder Emotionsregulation), die entwicklungsbehindernd sind, da sie • Gegen soziale Normen verstoßen und negativ sanktioniert werden • Die Entwicklung einer flexiblen Selbststeuerung behindern

  22. Entwicklung der Selbstregulation Weitere Umweltfaktoren Selbstkonzept Regulations-wissen, -strategien Kognitive Entwicklung Bindungskonzept Verhalten der Eltern Bindung Implizites Motivationssystem Temperament

  23. Diagnostik des regulativen Schemas • (1) Art der Wahrnehmung/Interpretation einer Situation? • (2) Über welche Handlungsalternativen verfügt die Person? • (3) Warum entscheidet sie sich für eine bestimmte Alternative? • (4) Wie führt sie diese Strategie aus? • (5) Wie bewertet sie die Handlung?

  24. Diagnostik • Es existiert (z.Zt.) kein standardisiertes Verfahren, das eine komplette Erfassung solcher Schemata erlaubt • Dies kann nur eine informelle Diagnostik leisten • Mit standardisierten Verfahren lässt sich erfassen, • welche relativen Präferenzen eine Person bezüglich verschiedenener Verhaltensstrategien (Handlungsalternativen) vermutlich hat • Wie sie bestimmte Situationen in der Regel interpretiert

  25. Beispiele • Diagnostik von Stressverarbeitungsstrategien (SVF-KJ) • Standardisierte Diagnostik aggressiven Verhaltens (EAS) • Informelle Diagnostik aggressionsbezogener Schemata (Interpretation eines Interviews)

  26. SVF-KJ • Für Kinder zwischen 8 und 12 Jahren • Erfasst Präferenzen für bestimmte (günstige oder ungünstige) Regulationsstrategien • Die Strategien werden in neun Kategorien eingeteilt und in einem Profil dargestellt

  27. Bagatellisierung: Die Items sollen die defensive Bewältigungsstrategie abbilden. Diese Strategie ist insbesondere in unkontrollierbaren Situationen bedeutsam. Wird diese Strategie zum Beispiel zur Verarbeitung psychosozialer Belastungen bei chronischen Krankheiten eingesetzt, ist dies als angemessen anzusehen. Es wurden Items aufgenommen, die sowohl die Stärke des Stressors als auch die Dauer und Gewichtigkeit der Belastung abwerten

  28. Ablenkung/Erholung: Dieser Subtest repräsentiert selbstbezogene emotionsregulierende Bewältigungsmaßnahmen, die insbesondere in unkontrollierbaren Situationen angemessen sind. Die Erholungskompetenz stellt eine wichtige internale Ressource dar. Der Subtest enthält Items, die drei eher aktive Ablenkungstätigkeiten und eine passive Erholungsaktivität erfassen.

  29. Situationskontrolle: Die Items sollen die aktive Bewältigungsstrategie abbilden, die den (umweltbezogenen) problemorientierten Bewältigungsmaßnahmen zuzuordnen ist. Diese Strategie ist insbesondere in kontrollierbaren Situationen bedeutsam, in denen durch angemessenes Handeln das Problem gelöst werden kann. Es wurden Items aufgenommen, die sowohl die Problemanalyse, Handlungsplanung alsauch Handlungsausführung umschreiben

  30. Positive Selbstinstruktionen: Die Items dieses Subtests den selbstbezogenen problemorientierten Bewältigungsmaßnahmen zuzuordnen. Es wurden Items aufgenommen, die eine hohe Kompetenzerwartung der Person abbilden. Gemeinsam mit der Situationskontrolle spiegeln die Items aber auch die subjektive Einschätzung der Situation als kontrollierbar wider.

  31. Soziales Unterstützungsbedürfnis: Für diesen Subtest wurden Items ausgewählt, die ausschließlich die Suche nach informationeller Unterstützung widerspiegeln, nicht jedoch auch das Bedürfnis nach emotionaler Unterstützung abbilden. Hiermit kann dieser Subtest den problembezogenen Bewältigungsmaßnahmen zugeordnet werden

  32. Passive Vermeidung: Die Items sollen eine passive Verarbeitungsstrategie abbilden • Gedankliche Weiterbeschäftigung: Die Items sollen die perseverierenden Gedanken abbilden, die auf kognitiver Ebene charakteristisch für das Erleben bedrohlicher Situationen sind

  33. Resignation: Die Items dieses Subtests umschreiben die resignativen Gedanken, die in Situationen auftreten, in denen die Person nicht mehr glaubt, das Problem lösen zu können • Aggression: Die Items bilden ab, dass die Person in Belastungssituationen ärgerlich und gereizt reagiert

  34. Nutzen • Standardisierte Erfassung und Auswertung der Regulationsstrategien • Identifikation von Stärken und Schwächen – Wo besteht Lernbedarf, welche Strategien sind bereits vorhanden und können für Lernprozesse genutzt werden • Man erfährt aber nichts über Auswahlbedingungen für Strategien

  35. Erstellung eines Reaktionsprofils: ·    Gegen wen richtet sich das aggressive Verhalten'? ·    Wie äußert sich das aggressive Verhalten'? ·    Inwelchem Intensitätsgrad tritt aggressives Verhalten auf? • In welchem Umweltbereich tritt aggressives Verhalten bevorzugt auf? ·    Initiiert ein Kind von sich aus Konflikte oder Übernimmt es eher die Rolle des parteiergreifenden Beobachters? Wieviele und welche sozial erwünschten, also angemessenen Reaktionswahlen zeigt ein Kind?

  36. Bei der Auswertung des EAS wird davon ausgegangen, dass eine globale Summenwertbildung die Komplexität aggressiven Verhaltens nicht hinreichend abbilden kann. Aus diesem Grund wurde zur Systematisierung der Einzelreaktionen ein Auswertungsbogen in Form einer Matrix konzipiert, der es gestattet, ein differenziertes Reaktionsprofil zu entwerfen

  37. Auswertung • Auswertung. Für den Testanwender besteht die zentrale Information darin, die von einem Kind gewählten Reaktionen in dem Auswertungsbogen zu markieren. Der Auswertungsbogen stellt eine komplex aufgebaute Matrix dar, die insgesamt sechs verschiedene Informationen beinhaltet

  38. Erwünschtheit und Angemessenheit bzw. Unerwünschtheit und Aggressionsgehalt eines Sozialverhaltens • Aktiv initiierendes Verhalten oder parteiergreifender Beobachter • Ziel der Aggression; das heißt, gegen andere, sich selbst oder Gegenstände gerichtet • Verbale oder körperliche Erscheinungsformen aggressiven Verhaltens, welche sich offen und direkt oder hinterhältig äußern können • Schweregrad des aggressiven Verhaltens, welches als leicht oder schwer beurteilt werden kann • Umweltbereiche, in denen aggressives Verhalten auftritt, nämlich zu Hause, in der Schule oder in der Freizeit

  39. Nutzen • Lebensbereichbezogene Erfassung aggressiven / sozial konstruktiven Verhaltens • Standardisierte Auswertung • Beschränkt auf bestimmte Situationen

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