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Miliztätigkeit Schulpflege: Zwischen Professionalisierung und Freiwilligkeit

Miliztätigkeit Schulpflege: Zwischen Professionalisierung und Freiwilligkeit. Ergebnisse des ETH-Forschungsprojekts 1 zur Miliztätigkeit Theo Wehner und Stefan Güntert.

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Miliztätigkeit Schulpflege: Zwischen Professionalisierung und Freiwilligkeit

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Presentation Transcript


  1. Miliztätigkeit Schulpflege:Zwischen Professionalisierung und Freiwilligkeit Ergebnisse des ETH-Forschungsprojekts1 zur MiliztätigkeitTheo Wehner und Stefan Güntert 1 Projektteam: Jürgen Kussau, Lutz Oertel, Annina Roeck, Stefan Güntert, Theo Wehner.Das Projekt wurde von der ETH Zürich, von der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft,vom Volksschulamt und vom Gemeindeamt der kantonalen Verwaltung Zürich finanziert.

  2. Übersicht • Wer ist in der Schulpflege tätig? • Welche Motive haben die Schulpfleger/innen? • Was gehört in ein Anforderungsprofil? • Wie lässt sich die Mitwirkungsbereitschaft erhöhen? • Wie erleben die Schulpfleger/innen ihre Tätigkeit? • Was erklärt die Zufriedenheit mit der Schulpflege-Tätigkeit? • Soll die Mitarbeit in der Schulpflege eine Miliztätigkeit bleiben?

  3. Wer ist in der Schulpflege tätig?(Befragungszeitraum: Jan./Feb. 2005; N = 1321; 58% Rücklauf) • Geschlecht: 58% Frauen und 42% Männer • 32% der Frauen und 55% der Männer besitzen einen Fachhochschul-, Universitäts- oder ETH-Abschluss. • Alter: Nur 6% sind jünger als 35 Jahre, nur 13% älter als 55 Jahre. • Bisherige Dauer der Tätigkeit: rund 50% der Befragten sind bereits in ihrer 2. oder 3. Amtsperiode. • 57% der Befragten sind Mitglied einer Partei.

  4. Erwerbstätigkeit der Schulpfleger/innen Frauen (n = 735) Männer (n = 550)

  5. Zeitaufwand für die Schulpflege (Stunden/Monat) Alle Schulpfleger/innen: Mittelwert = 36.9; Standardabweichung = 22.1 Präsidium: Mittelwert = 52.2; Standardabweichung = 27.5

  6. Welche Motive haben die Schulpfleger/innen? „Mitgestaltung“ „Bereicherung“ „Instrumentalität“ Der jeweilige Beweggrund wird von …% der Befragten als wichtig bzw. eher wichtig bezeichnet.

  7. Motive: Grad der Erwerbstätigkeit Erwerbstätigkeit: Besonders für nicht bzw. reduziert erwerbstätige Personen stellt die Schulpflege ein attraktives Betätigungsfeld dar.

  8. Anforderungsprofil für die Schulpflege Den jeweiligen Aspekt eines Anforderungsprofils halten …% der Befragten für wichtig.

  9. Wie lässt sich die Rekrutierung verbessern? Erwerbstätige mit reduziertem Pensum stimmen diesen Vorschlägen stärker zu. Dem jeweiligen Vorschlag stimmen …% der Befragten eher bzw. voll und ganz zu.

  10. Anerkennung und Wertschätzung gering mittel gross

  11. Motivationsförderliche Tätigkeitsmerkmale Der jeweiligen Aussage stimmen …% der Befragten eher bzw. voll und ganz zu. Vor allem die Tätigkeit im Präsidium der Schulpflege ist motivierend gestaltete Arbeit.

  12. Wo steht die Miliztätigkeit zwischen Freiwilligenarbeit und Erwerbsarbeit? Kirchenpflege Freiwilligen-arbeit Erwerbs-arbeit Schulpflege

  13. Schulpflege und Erwerbsarbeit im VergleichWelche Merkmale treffen auf welche Tätigkeit eher zu? Freiwilligenarbeit hat hier ihre Stärke!

  14. Rahmenbedingungen Der jeweiligen Aussage stimmen …% der Befragten eher bzw. voll und ganz zu.

  15. Zufriedenheit sehr unzufrieden sehr zufrieden SP KP

  16. Was beeinflusst die Zufriedenheit am stärksten? Tätigkeitsinhalte Organisationaler Kontext Grad der Gemeinsamkeit (maximal 100%) Die Zufriedenheit erwerbstätiger Schulpfleger/innen hängt besonders von Herausforderungen und Gestaltungs-/Entscheidungsspielräumen ab.

  17. Was beeinflusst die Zufriedenheit am stärksten? Tätigkeitsinhalte Organisationaler Kontext Grad der Gemeinsamkeit (maximal 100%) Die Zufriedenheit erwerbstätiger Schulpfleger/innen hängt besonders von Herausforderungen und Gestaltungs-/Entscheidungsspielräumen ab.

  18. Zukunft der Schulpflege als Miliztätigkeit • Sollte die Arbeit, die in der Schulpflege geleistet wird, weiterhin eine Miliztätigkeit bleiben? • 54% sind für den Erhalt als Miliztätigkeit (23% sind dagegen). • Die Meinungen gehen jedoch zum Teil weit auseinander – je nach: • Grad der Erwerbstätigkeit: 63% der zu 100% Erwerbstätigen sind für den Erhalt als Miliztätigkeit, jedoch nur 45% der Erwerbstätigen mit einem reduzierten Arbeitspensum (bis 60%). • Alter: Die Zustimmung zur Miliztätigkeit ist bei älteren Befragten höher: 46% der Unter-45-Jährigen, 59% der 45-bis-55-Jährigen und 74% der Über-55-Jährigen sind für den Erhalt der Schulpflege als Miliztätigkeit. • Parteizugehörigkeit: Die Mitglieder verschiedener Parteien unterscheiden sich deutlich in ihrer Zustimmung zum Erhalt als Miliztätigkeit; SVP: 74%; CVP: 57%; FDP: 55%; SP: 37%.

  19. Kommentare zu den Ergebnissen (1) Ihr Engagement, Ihre Motivation Zur Schulpflegetätigkeit wird man nicht überredet. Man wird über die Partei oder ein Mitglied der Schulpflege angefragt. Das Zutrauen der Schulpfleger/innen resultiert aus der beruflichen Erfahrung und der eigenen Fähigkeiten im Umgang mit Menschen; die politischen Erfahrungen spielen eine untergeordnete Rolle. Die zeitlichen Befürchtungen sind durch die Realität eingeholt worden. Die Professionalitäts- oder pädagogischen Befürchtungen haben sich deutlich nicht bestätigt. Die Schulpflegetätigkeit ist nicht eine, die durch Vorbilder bestimmt wird. Wenn überhaupt, dann am ehesten durch Freunde oder Bekannte. Beweggründe sind: etwas bewirken und in der Gemeinschaft gestalten wollen, insbesondere auf die Schule bezogen. Absolut nachrangige „Entscheidungsgründe“ sind ein finanzieller „Zustupf“, oder der Einstieg in eine politische Karriere.

  20. Kommentare zu den Ergebnissen (2) Wie erleben Sie Ihre Tätigkeit als Schulpfleger/in? Die Schulpflegetätigkeit selbst ist herausfordernd, abwechslungsreich, bietet Lernchancen, fördert Verantwortungsbewusstsein und wird als sinnvoll erlebt. Sie ist nicht primär für die berufliche Karriere wichtig oder für die Umsetzung der beruflichen Interessen. Vergleichbar ist die Miliztätigkeit als Schulpfleger/in tendenziell mehr mit der Freiwilligentätigkeit, als mit der Erwerbstätigkeit; letztlich hat sie wohl von beidem etwas. Geringe Unterschiede zwischen der Erwerbs- und der Schulpflegetätigkeit bestehen bezüglich der Qualität der Arbeit, dem Engagement, der Sinnhaftigkeit und auch dem „Spassfaktor“. Rahmenbedingungen der Schulpflegetätigkeit Bei den Rahmenbedingungen sehen wir am wenigsten Polarisierung: Ein Drittel ist z.B. der Meinung, die Entscheidungen werden zuwenig respektiert, ein Drittel ist noch teils-teils davon überzeugt, und ein Drittel gibt an, dass sie gut respektiert werden. Der Umgang ist respektvoll, bei Problemen findet man einen Ansprechpartner, u.a.m. Dass knapp die Hälfte der Schulpflege nicht abschalten kann beunruhigt: dem muss weiter nachgegangen werden.

  21. Kommentare zu den Ergebnissen (3) Anforderungen, Rekrutierung Beim Anforderungsprofil spielen der Bekanntheitsgrad in der Gemeinde und die spezifischen Kenntnisse des Lehrberufs eine untergeordnete Rolle. Zentral sind Einsatzbereitschaft, Flexibilität, Umgang mit Menschen und Verständnis für die Schule, aber auch eine hohe Belastbarkeit. Die überwiegende Zahl der Schulpfleger/innen ist der Auffassung, dass die Schulpflegetätigkeit schwieriger geworden ist und zugleich die Bereitschaft in der Gemeinde, sich in der Schulpflege zu engagieren, abgenommen hat. Bei der Rekrutierung wird primär die Schulpflege aktiv (Präsident, zurücktretendes Mitglied, Schulpflege als Ganzes), an zweiter Stelle „erst“ ist die Partei tätig. 43 % der Befragten gehören keiner Partei an. Bei der Rekrutierung werden ein Anstellungsprofil, eine Ausschreibung und eine stärkere Einbindung von Gemeinde und Vereinen genannt. Im Schnitt geben die Befragten 2-3 Möglichkeiten an.

  22. Kommentare zu den Ergebnissen (4) Die Mitwirkungsbereitschaft könnte gestärkt werden durch eine bessere Koordination mit dem Arbeitgeber, eine bessere Anerkennung der Miliztätigkeit überhaupt, aber auch durch Entlastung durch Sekretariate und eine bessere Entschädigung. Bezüglich besserer Beratungsunterstützung durch Kantone oder mehr Gestaltungsmöglichkeiten sind die Schulpfleger/innen geteilter Meinung. Berufliche, familiäre und gesundheitliche Gründe könnten einen möglichen Rücktritt begründen. Schwierigkeiten mit Eltern, Gemeinderat, Lehrern oder anderen Schulpflegern eher nicht. Dennoch hat sich knapp die Hälfte der Schulpfleger/innen schon einmal überlegt, zurückzutreten. Der zeitliche Aufwand spielt dabei die Hauptrolle. Potenzial der Mitwirkung in der kommunalen Schulbehörde Die Schulpflegetätigkeit hat an erster Stelle Aufsichtsfunktion, schont nicht wirklich die Finanzen und bietet den „Laien“ noch einen gesellschaftlichen Einblick in die Schule. Ob sie einen politischen Beitrag leistet, wird unterschiedlich beurteilt.

  23. Kommentare zu den Ergebnissen (5) Für die berufliche Tätigkeit gewinnt man Sozial- und Selbstkompetenz, durchaus auch noch Führungskompetenz. Anerkennung und Wertschätzung Die Wertschätzung und Anerkennung ist ambivalent: Von den Schüler/innen (verständlicherweise) am geringsten, von der Bildungsdirektion (weniger verständlich) auch gering. Das Berufsumfeld scheint ebenfalls ambivalent in seiner Wertschätzung zu sein (Kollegen, Arbeitgeber). Das finanzielle Entgelt tendiert leicht in Richtung angemessen. Gesamtbewertung und Zufriedenheit Insgesamt wird die Schulpflegetätigkeit auffallend positiv bewertet. Beim Weiterempfehlen ist man eher zurückhaltend. Gut die Hälfte sieht die Schulpflegetätigkeit auch in Zukunft als Miliztätigkeit. Dieses Thema muss sicher noch näher untersucht und diskutiert werden.

  24. Gestaltungsempfehlungen Diskussion über die Zukunft der Miliztätigkeit Anerkennung Rekrutierung Stärkung der Tätigkeits-inhalte Reduktion von Belastungen Führungs-aufgaben und Rollen-verständnis

  25. Gestaltungsempfehlungen („nach Aussen“) • Diskussion über die Zukunft der Miliztätigkeit • Man sollte das soziale Kapital und die republikanischen Tugenden hervorheben und nicht allein auf mehr Professionalität und Qualitätssicherung abheben. • Rekrutierung • Die jüngere Generation sollte vermehrt angesprochen werden. • Es muss dem Vorurteil entgegnet werden, dass ein Ungleichgewicht in der Zusammensetzung der Schulpflegen besteht. • Es sollten neue Wege beschritten werden, z. B. Ausschreibungen, Einbezug der Gemeinde etc. • Anerkennung • Es bedarf einer stärkeren Anerkennung von aussen (Arbeitgeber, Kollegen, Gesellschaft); Anerkennung von innen (Lehrpersonen) ist stärker vorhanden. • Die Bildungsdirektion sollte sich in der Öffentlichkeit und besonders bei Arbeitgebern um stärkere Anerkennung der Miliztätigkeit bemühen.

  26. Gestaltungsempfehlungen („nach Innen“) • Stärkung der Tätigkeitsinhalte • Das Anforderungsprofil muss stärker berücksichtigen, dass Miliztätige ihre Ideen einbringen und mehr als lediglich notwendige Arbeit leisten wollen. • Erweiterte Gestaltungs-/Entscheidungsspielräume sollten besonders für Erwerbstätige die Attraktivität der Schulpflege-Tätigkeit erhöhen. • Reduktion von Belastungen • Der administrative Aufwand in der Schulpflege sollte reduziert werden. • Die Vorbereitung auf die Miliztätigkeit sollte verbessert werden, um Überforderungen und Belastungen vorzubeugen; zusätzlich sollten Erfa-Gruppen angeboten und die Super-/Intervision gestärkt werden. • Führungsaufgaben und Rollenverständnis • Vor dem Hintergrund des Volksschulgesetzes und der Geleiteten Schule werden Delegation und Führungsaufgaben ins Zentrum rücken, daher empfiehlt es sich, Coaching und Konfliktmanagement anzubieten.

  27. Im Internet finden Sie … • den „gefüllten Fragebogen“ mit Antworthäufigkeiten und • eine kurze Zusammenfassung des Schulpflegeprojekts • unter www.pda.ethz.ch/news • Bei Fragen und Interesse an den Folien wenden Sie sich an: E-Mail: sguentert@ethz.ch Telefon: 044 632 7807 Herzlichen Dank für Ihr Interesse!

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