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Persönliche Voraussetzungen, Psychohygiene, Selbsterfahrung und Supervision für Psychotherapeuten

Persönliche Voraussetzungen, Psychohygiene, Selbsterfahrung und Supervision für Psychotherapeuten. Seminar : Gesundheit und Krankheit: theoretische, diagnostische, gesundheitspolitische und persönliche Aspekte Leitung : Dr. C. Eichenberg Referentin : Alice Orth 11.01.2007. Inhalt.

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Persönliche Voraussetzungen, Psychohygiene, Selbsterfahrung und Supervision für Psychotherapeuten

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  1. Persönliche Voraussetzungen, Psychohygiene, Selbsterfahrung und Supervision für Psychotherapeuten Seminar: Gesundheit und Krankheit: theoretische, diagnostische, gesundheitspolitische und persönliche Aspekte Leitung: Dr. C. Eichenberg Referentin: Alice Orth 11.01.2007

  2. Inhalt 1. Persönliche Voraussetzungen 1.1 Persönliche Motivation 1.2 Gibt es eine „Therapeutenpersönlichkeit“? 2. Selbsterfahrung 2.1 Ziele der Selbsterfahrung 2.2 Mangelnde Selbsterfahrung 3. Psychohygiene 3.1 Was ist Burn-out? 3.2 Was erzeugt Burnout? 3.3 Psychohygiene als Burnout-Prophylaxe 4. Supervision 4.1 Psychoanalytische Teamsupervision

  3. 1. Persönliche Voraussetzungen

  4. 1.1 Persönliche Motivation • verschiedene persönliche Motive (meist defizitärer Art) • Miller (1975): Störung des narzisstischen Gleichgewichts → besonderes Sensorium für Gefühle anderer

  5. 1.1 Persönliche Motivation • Rouslin-Welt (1990), Herron (1978): zwanghafte Persönlichkeitsstruktur, Kontrollbedürfnis, Machtstreben, Angst vor Beeinflussung • Goldberg (1986): einsam und isoliert, können keine Nähe zulassen → menschliche Kontakte werden über den Beruf hergestellt

  6. 1.1 Persönliche Motivation • Erleuchtung im Leben: plötzliche Gewissheit, Psychotherapeut werden zu wollen, unumstößlich • Knick in der Lebensgeschichte • sehen selber die Gründe zur Ergreifung des Berufs in der Kindheit (in der Familie immer schon die Problemlöserin gewesen, in Interaktion mit der Mutter das Zuhören gelernt…)

  7. 1.1 Persönliche Motivation • Gründe für die Berufswahl sind häufig intim, besonders, nicht rational • Beruf als Berufung • Angriffsfläche für Burnout

  8. 1.2 Gibt es eine „Therapeutenpersönlichkeit“? • das Ideal: warmherzig, beziehungsfähig, empathisch, reif, ausgeglichen, psychisch gesund, optimistisch • realistisch: man soll lernen, • Situationen richtig zu bewerten • schnell angemessen zu reagieren • therapeutische Ich-Spaltung • sich möglichen Belastungen des Berufs bewusst zu sein

  9. 2. Selbsterfahrung

  10. 2.1 Ziele der Selbsterfahrung • eigene Probleme bearbeiten • eigene Störungen bewusst machen • Traumata aufarbeiten • Zweifel minimieren • beruflicher Unsicherheit vorbeugen

  11. 2.2 mangelnde Selbsterfahrung • Missbrauch des Patienten fürdie Lösung der eigenen Probleme • sexueller Missbrauch

  12. 3. Psychohygiene

  13. 3.1 Was ist Burn-out? • Burn-out: Erschöpfung, Müdigkeit, Reizbarkeit, Negativismus gegenüber den Patienten, Frage nach Sinn der Arbeit, des Lebens, Anzeichen von Depression möglich → Betätigung in einem anderen Berufsfeld

  14. 3.2 Was erzeugt Burn-out? Grenzen nicht erkennen: • man kann nicht jeden heilen • Patienten können Rückfall erleiden • keine persönliche Schuld, wenn Therapie erfolglos

  15. 3.2 Was erzeugt Burn-out? normales Ausgelaugtwerden: • normaler Arbeitsalltag • viele schwierige Patienten • zu wenig abwechselnde Störungsbilder • ständiges Zurückhalten er Gegenübertragung

  16. 3.2 Was erzeugt Burn-out? Vermischung von Beruf und Privatleben: • Patienten mit nach Hause nehmen • nicht loslassen können • starkes Leid der Patienten beschäftigt sehr • Hoffnungslosigkeit bei schwierigen Patienten

  17. 3.2 Was erzeugt Burn-out? Zeitliche Belastung: • aus finanziellen Gründen zu viele Patienten • Seminare am Wochenende • private Supervision Schwierigkeit mit der Theorie: • Unsicherheit bzgl. der gewählten Therapierichtung → Unsicherheit in der therapeutischen Situation , Unlust

  18. 3.3 Psychohygiene als Burnout-Prophylaxe • Selbstfürsorge: „liebevoller, wertschätzender, achtsamer und mitfühlender Umgang mit sich selbst und Ernstnehmen der eigenen Bedürfnisse“ (Reddemann) • inneres wohlwollendes Beobachten: sich selber, das Denken, Fühlen, Körperempfinden urteilsfrei wahrnehmen

  19. 3.3 Psychohygiene als Burnout-Prophylaxe • Körper wichtiger nehmen: durch inneres Beobachten, meditative Übungen, körperliche Betätigung aller Art • Privatleben möglichst frei von Problematischem halten: weniger Nachrichten sehen, schöne Bücher lesen

  20. 3.3 Psychohygiene als Burnout-Prophylaxe • individuell persönliche Psychohygiene: • physische Faktoren • psychophysische Faktoren • Distanzierungstechniken • Kreativität • ausgleichende Aktivitäten • soziale Unterstützung • wenig zusätzliche Belastung im Alltag

  21. 3.3 Psychohygiene als Burnout-Prophylaxe • Professionelle Psychohygiene: • Ausbildung • Grenzensetzung • Supervision • Erholungszeiten

  22. 3.3 Psychohygiene als Burnout-Prophylaxe • Soziale Psychohygiene: • kollegiale Unterstützung • Fachgesellschaften • Netzwerke • Supervision am Arbeitsplatz

  23. 4. Supervision

  24. 4. Supervision • Einzel- oder Gruppensetting • Kontrollanalyse oder im Beruf • Beratung durch erfahrene Kollegen

  25. 4. Supervision • Evaluation: Was ist gute Supervision? • bislang nur wenige Untersuchungen • Langzeitstudie von Kleiber et al.: kein Zusammenhang zwischen Supervision und Burnout

  26. 4. Supervision • Möller (2001): • Kompetenzscham, • Scham über Diskrepanz von Selbst und Selbstideal, • Scham über Sichtbarwerden von ungeahnten Selbstanteilen • Scham bei Verletzung der Intimitätsgrenzen

  27. 4. Supervision • gerade in Ausbildungssituation: • Verschiebungen, Verzerrungen, Unwahrheiten • Supervision ist immer auch Überprüfung • Probleme des Selbstwertgefühls • Möglichkeit der Weiterempfehlung

  28. 4. Supervision • Supervisor als anerkannter Beruf • Vermeidung von Fehlern: • dozieren • Gruppenpotenzial nicht nutzen • nicht genügend Alternativen phantasieren lassen

  29. 4.1 Psychoanalytische Teamsupervision Balint-Gruppen: • Vorstellen von problematischen Einzelfällen • im Mittelpunkt: die Psychodynamik zwischen Therapeut und Patient • Spiegelphänomene: die Gegenübertragung der Gruppe und Gruppenprozesse auf den geschilderten Patienten (Beziehungsmuster des Patienten)

  30. 4.1 Psychoanalytische Teamsupervision „Container-Contained“ nach Bion: • ängstliche, erschöpfte, unsichere Supervisanden • entlastender Supervisor • er nimmt wertfrei und urteilsfrei das Gesagte auf, kaut es durch, füttert es in verdaulichen Häppchen zurück • Supervisanden regen durch Fragen, Hypothesen etc. zur Produktion „supervisorischer Milch“ an

  31. 4.1 Psychoanalytische Teamsupervision • Gefahr: Machtgefälle zwischen Supervisor und Supervisand, da analog zu einer Mutter-Kind-Beziehung • Supervisor soll nur zweite Meinung liefern, nicht die Verantwortung für das Handeln der Supervisanden übernehmen

  32. Literatur Fischer, G., Barwinski, R., Bering, R. (in Vorbereitung). Lehrbuch der psychologischen Psychotherapie. • Jaeggi, E. (2004). Und wer therapiert die Therapeuten? München: dtv. • Möller, H. (2001). Was ist gute Supervision? Stuttgart. • Reddemann, L. (2003). Einige Überlegungen zu Psychohygiene und Burnout-Prophylaxe von TraumatherapeutInnen. Erfahrungen und Hypothesen. Zeitschrift für Psychotraumatologie & Psychologische Medizin, 1 (1), 79-85.

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