1 / 1

Journalismus als Frauenberuf anno 1900

Journalismus als Frauenberuf anno 1900 Eine quantitativ inhaltsanalytische sowie quellenkritische Auswertung des biographischen Lexikons “Frauen der Feder”. Susanne Kinnebrock. Hintergrund: Quellen-Problematiken? - Berufsstatistiken unterscheiden nicht zwischen Journalist und Schriftsteller

Download Presentation

Journalismus als Frauenberuf anno 1900

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Journalismus als Frauenberuf anno 1900 Eine quantitativ inhaltsanalytische sowie quellenkritische Auswertung des biographischen Lexikons “Frauen der Feder” Susanne Kinnebrock • Hintergrund: Quellen-Problematiken? • - Berufsstatistiken unterscheiden nicht zwischen Journalist und Schriftsteller • Verzeichnisse und Dokumente von Journalistenvereine enthalten keine Verweise • auf Journalistinnen, weil Frauen nicht aufgenommen wurden • Konzentration der historischen Journalismusforschung auf Jubiläumsnummern • von größeren Qualitätszeitungen und deren Redakteure Ausgangsüberlegungen: Widersprüche Journalistinnen als quantité négligeable in Abhandlungen zur Berufsgeschichte des Journalismus <- Vielzahl an Beiträgen von Frauen in den Periodika anno 1900 <- Vielzahl von Zeitschriften „von Frauen für Frauen“ <- Vielzahl von Autorinnen-Einträgen in zeitgenössischen Schriftstellerlexika Ziel: Nachweis von Journalistinnen und ihre Verortung im Berufsfeld Journalismus und in der damaligen Gesellschaft • Konzeptionelle Neuerungen • 1. Dekonstruktion des Gegensatzes Journalismus vs. Schriftstellerei • Journalismus und Schriftstellerei als parallel ausgeübte, sich häufig ergänzende Tätigkeiten 2. Hinterfragung der engen Journalistendefinition (festgemacht an Hauptberuflichkeit und Redakteursstatus) • Breiterer Journalistenbegriff, der auch nebenberuflich tätige, in freien Arbeits- verhältnissen stehende und in Zeitschriften publizierende Personen erfasst • Methodische Neuerungen • Kopplung • empirisch-sozialwissenschaftliche Verfahren: standardisierte Inhalts-analyse des Lexikons „Frauen der Feder“, das auf einer versuchten Voll-erhebung deutschsprachiger Autorinnen zwischen 1896 und 1898 beruht • quellenkritisch-historische Verfahren: Validierung der quantitativen Er-gebnisse durch Analyse der Selektionsprozesse, die zur Auswahl der Autorin-nen führten, und der Konstruktionsmuster der Lexikonartikel (NL Pataky) Untersuchungsdesign der Inhaltsanalyse Untersuchungsmaterial: 1.133 Journalistinnen-Biographien im Lexikon „Frauen der Feder“ (1898) Untersuchungsdimensionen • Sozialität • Soziodemographie • Regionale Herkunft • Milieu • Bildungshintergrund • Religion • Soziale Bewegungen • Berufsfeld • Anstellungsverhältnis • Hauptberuflichkeit • Hierarchiestufe • Arbeitgebende Medien • Berufsrolle • Tätigkeiten • Berufsmotivation • Berufszufriedenheit • weitere Berufe • Werk • Themen • belieferte Medien • Genres • Geisteswiss. Orientierung • Ausbildungswege • Studienfächer • Bildungsbeflissenheit • behandelte Themen • Genres • Gender Bezüge • Bindung an die Frauenbewegung • Rechtfertigung der • Berufsarbeit • Geschlechtliche Überfor- mungen der Lebens- läufe Ergebnisse • Sozialität • Hohes Alter (Ø 47 Jahre) • Verheiratete und Allein- stehende gleichauf • Großstädterinnen aus Deutschland (70%) und Österreich (22%) • Gehobenes Bürgertum (79%), Adel (19%) • 2% Akademikerinnen, v.a. Geisteswissenschaften • 23% als Lehrerin tätig • Viele Auslandsaufenthalte • Engagement für Soziales • Nähe zur Frauenbewegung • =>Bildungsbürgerinnen • Berufsfeld • Nebenberuflichkeit wird • betont, Hauptberuflich- keit kaschiert • Freie Arbeitsverhältnisse • 7% in Leitungsfunktionen • Buntes Spektrum an ar- beitgebenden Medien (v.a. Zeitschriften, d.h. Kultur-, Frauen-, Fami- lienzeitschriften, aber auch politische Zeit- schriften • 34% schreiben für Tages- zeitungen • =>kein Ghettojournalismus • Berufsrolle • 69% primär schriftstel- • lerisch tätig • 15% primär journalistisch • tätig • 16% gemischte Schreib- • tätigkeit • Erwerb wird kaum als Be- rufsmotivation genannt (Arbeitsscham?) • Journalistische Tätigkeit parallel zur Ausübung anderer Erwerbsberufe • Wenig Aussagen zur Berufszufriedenheit • =>Berufsrolle im Entstehen • Werk • Breites Themenspektrum bei Sachbeiträgen (v.a. Touristik, Pädagogik, Frauenfrage, Kunst- und Literaturkritik) • Nachrangigkeit ‚typischer‘ Frauenthemen wie z.B. Mode/Haushalt etc. • Buntes Spektrum beliefer- ter Medien • Vielzahl der Genres (Novellen/Erzählungen als bevorzugte fiktio- nale Genres) • =>‚Allrounderinnen‘ • Geisteswiss. Orientierung • Vielfältige Bildungswege, viele musische Zusatz- qualifikationen • Besuch (geisteswiss.) Lehrerinnenseminare • Philologien als bevorzugte Studienfächer • Bildungsbeflissenheit • Sachthemen aus geistes- wiss. Bereich • Bevorzugung literarischer • Genres • => Geisteswiss. Affinität • Gender Bezüge • Geringere Bindungen an die Frauenbewegung als erwartet • Wenige Rechtfertigungen der Berufsarbeit, aber z.T. Negieren der Hauptberuflichkeit • Betonung der Qualität der eigenen Schreibarbeit • Betonung der Qualifikation • Geschlechtliche Über- formungen der Lebens- läufe, z.B. Betonung der Hausfrauenrolle • =>Geschlechtliche Prägung Resümee • Entgegen bisheriger Annahmen war eine Vielzahl von Frauen bereits im frühen Journalismus tätig • Die frühen Journalistinnen waren Grenzgängerinnen zwischen Journalismus und Schriftstellerei und vielseitige ‚Allrounderinnen‘ • Es bestehen Kontinuitätslinien zur heutigen Platzierung von Frauen im Berufs-feld Journalismus • Die Validierung ergab, dass die Herausgeberin Sophie Pataky die Zuschriften der Autorinnen nur dezent dem Sprachduktus eines Lexikons anpasste • Aber: Bevorzugung etablierter, älterer Autorinnen mit einem umfangreicheren publizistischen Werk durch die Rechercheform des Bibliographierens • Aber: Hinweise, dass einige Autorinnen (im Besonderen nebenberuflich Tätige) die Auskunft verweigerten und somit nicht im Lexikon erschienen Kontakt: Prof. Dr. Susanne Kinnebrock  Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft  Universität Wien  Email: susanne.kinnebrock@univie.ac.at

More Related