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Einführung zur Diagnostik in der Entwicklungspsychologie -. Entwicklungsdiagnostik Aufgaben. Aufgaben der Entwicklungsdiagnostik. Entwicklung immer mit Veränderungsprozessen assoziiert, daher
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Entwicklungsdiagnostik Aufgaben
Aufgaben der Entwicklungsdiagnostik • Entwicklung immer mit Veränderungsprozessen assoziiert, daher • Ermittlung ob, in welchen Bereichen und in welchem Ausmaß sich menschliche Entwicklung nach Art, Verlauf und Geschwindigkeit als normal, auffällig oder gestört erweist • Diagnose des Entwicklungs- und Veränderungspotentials von Personen und Vorausschätzung der künftigen Veränderungen (nicht notwendigerweise die Feststellung der Altersangemessenheit)
Aufgaben der Entwicklungsdiagnostik Intra- vs. interindividuelle Veränderungen • Intraindividuell = innerhalb der Person • Quantitativ (z.B. mehr Wissen) • Qualitativ (z.B. Umbau des Denkens) • Gewichtungsänderung (fluid vs. kristalline IQ) • Interindividuell = Zwischen Personen • Altersangemessenheit? • Vergleich in Zuwächsen
Aufgaben der Entwicklungsdiagnostik Einzelziele Feststellen von • Entwicklungsstatus • Veränderungen im Entwicklungsstatus • Veränderungsgeschwindigkeit • Veränderungsrichtung • Veränderungsmuster • Individuelle Fähigkeitsstruktur (Stärken und Schwächen) • Qualitative Unterschiede (höhere Entwicklungsstufe)
Entwicklung - Veränderungsmessung • Messung: • Differenz (Prä-, Posttest) • Residualdifferenzen (z.B. statistische Kontrolle des Prätests) • Effektstärken (standardisierte Differenzwerte) • klinische Signifikanz (gibt es eine echte, Veränderung für den Patienten?)
Entwicklungsdiagnostik Entwicklungsprognose
Verlauf und Geschwindigkeit von Veränderungen Messergebnis = Resultat des bisherigen Entwicklungsverlaufs Meist als Vergleich mit Norm (dem durchschnittlichen Entwicklungsstand eines durchschnittlich begabten Menschen mit ausreichenden Umweltbedingungen) = Indikator für die Voraussetzungen für weiteren Entwicklungsverlauf Entwicklungsprognose = Vorhersage des weiteren Verlaufs Selten aus einzelnem Messwert möglich
Entwicklungsprognose: Statusmessung Entwicklungsmodell • Sequentialität: EW folgt geordneter Abfolge • Irreversibilität: EW ist invariant ind nicht reversibel • Unidirektionalität: EW ist auf Ziel hin ausgerichtet • Universalität: EW ist für alle Menschen relativ identisch • Strukturalismus: EW hat auch qualitative Veränderungen Nachteile????
Entwicklungsprognose: Statusmessung Entwicklungsmodell – geltende Grundannahmen • Einflussfaktoren • Biologie (Gene oder Geburtsrisiken) • Umwelt (Anregungen, Risiken) • Individuum leistet eigenen Beitrag für Entwicklung • Strukturbildungen nicht für alle Merkmale bekannt (z.B. qualitative Veränderungen des Denkens bedeuten, dass ein Test unterschiedlich verstanden und rezipiert wird und evtl. unterschiedliches misst)
Entwicklungsprognose: Statusmessung Jenseits der Kindheit: • Keine lineare Fortschreibung vorangegangener Veränderungen • Veränderungen multidimensional • Keine verbindlichen Zielzustände • Multikausales Geschehen
Entwicklungsprognose: Prozessorientierte Diagnostik • Nicht Status ist Ziel der Diagnostik, sondern Prozess – z.B. Zone nächster Entwicklung • D.h.: Bestimmung zweier Niveaus nötig • Zustand: Niveau aktueller Entwicklung • Potential: Niveau das Kind unter optimaler Anleitung erreichen kann
Entwicklungsprognose: prospektive und retrospektive Informationen • Krankenakten, Anamnese etc. – Auskunft über Verläufe • Aber retrospektive Daten oft schwierig in der Qualität
Entwicklungsprognose: prospektive und Mehrfachmessungen • Längsschnitt • Verläufe besser abzubilden • z.B. 3. MZP zu zweien hinzugefügt: Reliabilität steigt um 250%
Entwicklungsprognose: Gründe für unbefriedigende Vorhersagen • Gestationsalter unberücksichtigt • Motivierbarkeit schwankt • Befindlichkeit des Probanden • Mängel in Objektivität • Entwicklungsgeschwindigkeit nicht berücksichtigt • Testanforderungen unterschiedlich je nach Lebensalter
Entwicklungsprognose Veränderung der Korrelation von Entwicklungstests
Entwicklungsprognose Der Entwicklungsquotient EQ=EA/LA*100 Beachte: • Alter ist KEIN Entwicklungsfaktor • Gestationszeit einrechnen
Entwicklungsdiagnostik Normalität, Auffälligkeit und Störung
Normalität, Auffälligkeit und Störung • Normorientierte Diagnostik Altersangemessenheit als Definition von Normalität, aber • Varianz innerhalb eines Altersbereichs sehr groß • Zugrundeliegender Querschnitt of nich Kohortenefffekte berücksichtigt • Kriteriumsorientierte Diagnostik Unterteilung von Könnern oder Nichtkönnern – Ziel ist das Erreichen einer bestimmten Leistung unabhängig davon was andere können
Normalität, Auffälligkeit und Störung • Dimensionale Diagnostik Verhalten ist in bestimmten Dimensionen abbildbar (z.B. Big Five) – Menschen lassen sich auf diesen Dimensionen quantifizieren • Kategoriale Diagnostik Gruppierung verschiedener Merkmale in eine Kategorie oder Klasse (z.B. DSM oder ICD)