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Curriculumentwicklung in der beruflichen Bildung

Curriculumentwicklung in der beruflichen Bildung. Planung von Lehr- und Lernprozessen. Gliederung:. Der Begriff des Curriculums. Geschichtlicher Abriss der Curriculumentwicklung in der deutschen Berufsbildung. Systematisierungsprinzipien für berufliche Curricula. Konzeptionierung.

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  1. Curriculumentwicklung in der beruflichen Bildung Planung von Lehr- und Lernprozessen Gliederung: Der Begriff des Curriculums Geschichtlicher Abriss der Curriculumentwicklung in der deutschen Berufsbildung Systematisierungsprinzipien für berufliche Curricula Konzeptionierung Strukturierung Curriculumentwicklung in einer gestaltungsorientierten Berufsbildung Diskussion und Fragen zum Thema Martin Fischer Internet: http://www.itb.uni-bremen.de/downloads/Studium/Fischer/Didaktik5

  2. Curriculumentwicklung in der beruflichen Bildung Curriculumsbegriff Planung von Lehr- und Lernprozessen Der Begriff des Curriculums Ab etwa 1800 wird der bis dahin gebräuchliche Begriff Curriculum im deutschsprachigen Raum durch den Begriff Lehrplan verdrängt. Erst 1967 wird er von Saul B. Robinsohn aus dem angloamerikanischen Raum, in dem er sich gehalten hatte, wieder eingeführt. Lehrplan/Curriculum kennzeichnet eine geordnete Menge von Bildungsinhalten, die in einem bestimmten Zeitrahmen in zielgerichteten systematisch-kommuni-kativen Lehr-Lernsituationen vermittelt werden sollen. Curricula in der beruflichen Bildung charakterisieren einen weiten Bereich zwischen allgemeinen Bestimmungen der Berufsbilder und der Bildungsziele einerseits und Lehr-Lernsituationen andererseits. Quelle: Kaiser, F.-J./Pätzold, G. (Hg.): Wörterbuch Berufs- und Wirtschaftspädagogik. Bad Heilbrunn. Klinkhardt 1999, S. 167/267. Martin Fischer

  3. Curriculumentwicklung in der beruflichen Bildung Curriculumsbegriff Planung von Lehr- und Lernprozessen Bedeutungswandel des Curriculumsbe-griffs im Anschluss an Robinsohn „Wir gehen also von den Annahmen aus, daß in der Erziehung Ausstattung zur Bewältigung von Lebenssituationen geleistet wird; daß diese Ausstattung geschieht, indem gewissen Qualifikationen und eine gewisse „Disponibilität“ durch die Aneignung von Kenntnissen, Einsichten, Haltungen und Fertigkeiten erworben werden; und daß eben die Curricula und - im engeren Sinne - ausgewählte Bildungsinhalte zur Vermittlung derartiger Situationen bestimmt sind.“ (Robinsohn 1973, S. 167) Da das Wesen von Lebenssituationen „Veränderung“ sei, wurde die Dauerrevision von Curricula von Robinsohn (1967) als Forderung erhoben. Quellen: Robinsohn, S.B.: Erziehung als Wissenschaft. Stuttgart 1973. Robinsohn, S.B.: Bildungsreform als Revision des Curriculum. Neuwied/Berlin 1967. Martin Fischer

  4. Curriculumentwicklung in der beruflichen Bildung Geschichte der Curriculumentwicklung Planung von Lehr- und Lernprozessen Curriculumentwicklung zwischen Fachsystematik und Berufspragmatik Fachsystematik Orientierung an wissenschaftlichen Fächern, aber: Fachsystematik repräsentiert nicht unbedingt die Systematik eines und noch dazu wissenschaftlichen Faches, das als Orientierungsrahmen für das Berufsschulcurriculum fungiert. Im gewerblich-technischen Bereich hat man es vielmehr mit einem Konglomerat zu tun, in dem zwar Inhalte der Ingenieurwissenschaften enthalten sind, aber gleich in einer Form, der die Auswahl und Verkürzung nach pragmatischen Gesichtspunkten unmittelbar anzusehen ist (Bonz/Greinert 1994, S. 251). Berufspragmatik Orientierung an beruflicher Praxis Quelle: Bonz, B /Greinert, W.-D.: Organisatorische und technologische Entwicklungen in der Produktion und ihre Konsequenzen für die Neuorganisation des Studiums. In: J. Rützel (Hg.): Gesellschaftlicher Wandel und Gewerbelehrerausbildung. Alsbach/Bergstraße: Leuchtturm-Verlag, 1994 Martin Fischer

  5. Curriculumentwicklung in der beruflichen Bildung Geschichte der Curriculumentwicklung Planung von Lehr- und Lernprozessen Quelle: Fischer, M./Gerds, P.: Lern-feldorientierung in der aktuellen Mo-dellversuchsforschung und ihre histo-rischen Wurzeln in curricularen An-sätzen der gewerblich-technischen Berufsausbildung. In: ZBW, Beiheft 15, 2000, S. 87-100. Martin Fischer

  6. Curriculumentwicklung in der beruflichen Bildung Geschichte der Curriculumentwicklung Planung von Lehr- und Lernprozessen Quelle: Fischer, M./Gerds, P.: Lern-feldorientierung in der aktuellen Mo-dellversuchsforschung und ihre histo-rischen Wurzeln in curricularen An-sätzen der gewerblich-technischen Berufsausbildung. In: ZBW, Beiheft 15, 2000, S. 87-100. Martin Fischer

  7. Curriculumentwicklung in der beruflichen Bildung Geschichte der Curriculumentwicklung Planung von Lehr- und Lernprozessen Quelle: Fischer, M./Gerds, P.: Lern-feldorientierung in der aktuellen Mo-dellversuchsforschung und ihre histo-rischen Wurzeln in curricularen An-sätzen der gewerblich-technischen Berufsausbildung. In: ZBW, Beiheft 15, 2000, S. 87-100. Martin Fischer

  8. Curriculumentwicklung in der beruflichen Bildung Geschichte der Curriculumentwicklung Planung von Lehr- und Lernprozessen Quelle: Fischer, M./Gerds, P.: Lern-feldorientierung in der aktuellen Mo-dellversuchsforschung und ihre histo-rischen Wurzeln in curricularen An-sätzen der gewerblich-technischen Berufsausbildung. In: ZBW, Beiheft 15, 2000, S. 87-100. Martin Fischer

  9. Curriculumentwicklung in der beruflichen Bildung Geschichte der Curriculumentwicklung Planung von Lehr- und Lernprozessen Quelle: Fischer, M./Gerds, P.: Lern-feldorientierung in der aktuellen Mo-dellversuchsforschung und ihre histo-rischen Wurzeln in curricularen An-sätzen der gewerblich-technischen Berufsausbildung. In: ZBW, Beiheft 15, 2000, S. 87-100. Martin Fischer

  10. Curriculumentwicklung in der beruflichen Bildung Geschichte der Curriculumentwicklung Planung von Lehr- und Lernprozessen Quelle: Fischer, M./Gerds, P.: Lern-feldorientierung in der aktuellen Mo-dellversuchsforschung und ihre histo-rischen Wurzeln in curricularen An-sätzen der gewerblich-technischen Berufsausbildung. In: ZBW, Beiheft 15, 2000, S. 87-100. Martin Fischer

  11. Curriculumentwicklung in der beruflichen Bildung Geschichte der Curriculumentwicklung Planung von Lehr- und Lernprozessen Quelle: Fischer, M./Gerds, P.: Lern-feldorientierung in der aktuellen Mo-dellversuchsforschung und ihre histo-rischen Wurzeln in curricularen An-sätzen der gewerblich-technischen Berufsausbildung. In: ZBW, Beiheft 15, 2000, S. 87-100. Martin Fischer

  12. Curriculumentwicklung in der beruflichen Bildung Geschichte der Curriculumentwicklung Planung von Lehr- und Lernprozessen Quelle: Fischer, M./Gerds, P.: Lern-feldorientierung in der aktuellen Mo-dellversuchsforschung und ihre histo-rischen Wurzeln in curricularen An-sätzen der gewerblich-technischen Berufsausbildung. In: ZBW, Beiheft 15, 2000, S. 87-100. Martin Fischer

  13. Curriculumentwicklung in der beruflichen Bildung Systematisierungsprinzipien Planung von Lehr- und Lernprozessen Systematisierungsprinzipien für berufliche Curricula nach Lipsmeier Konzeptionierung: sinnstiftende Ideen, z.B. Wissenschaftsprinzip Situationsprinzip Persönlichkeitsprinzip Strukturierung: formale Anordnung curricularer Teilmengen, z.B. exemplarische Strukturierung projektförmige Strukturierung lernfeldorientierte Strukturierung Quelle: Lipsmeier, A.: Systematisierungsprinzipien für berufliche Curricula. In: ZBW, Beiheft 15, 2000, S. 54-71 Martin Fischer

  14. Curriculumentwicklung in der beruflichen Bildung Systematisierungsprinzipien: Konzeptionierung Planung von Lehr- und Lernprozessen Wissenschafts-prinzip nach Reetz/Seyd (I) „Curriculare Manifestationen in Lehrplänen, Lehrbüchern, Medien und Prüfungsaufgaben sind sowohl in ihrer Lernzielstruktur, ihren thematischen Strukturen als auch in der Sequenzierung geprägt durch ihre Orientierung an den jeweiligen Bezugswissenschaften. Vergleiche von Lehrplänen mit einschlägigen wissenschaftlichen Lehrbüchern lassen erkennen, daß sich die Wissenschaftssystematik in Form hierarchischer Begriffsstrukturen geltend macht, wobei Abstraktionshierarchien, Komplexionshierarchien und gelegentlich unsystematische Exkurse ins Auge fallen.“ Quelle: Reetz, L./Seyd, W.: Curriculare Strukturen beruflicher Bildung. In: Arnold, R./Lipsmeier, A. (Hg.): Handbuch der Berufsbildung. Opladen: Leske+Budrich, 1995, S. 207. Martin Fischer

  15. Curriculumentwicklung in der beruflichen Bildung Systematisierungsprinzipien: Konzeptionierung Planung von Lehr- und Lernprozessen Wissenschafts-prinzip nach Reetz/Seyd (II) „Die wissenschaftsorientierte Strukturbildung wird er-gänzt durch die Anwendung der Lernzielprogrammatik.“ Lernzielprogrammatik: behavioristisch fundiert (Lernen = Verhaltensänderung), große Resonanz in der Berufsbil-dung ab ca. 1970-1990. Formulierungen auf den unteren Lernzielebenen beschreiben fast ausschließlich repro-duktive Verhaltensweisen, die sich auf das Fachwissen beziehen (beschreiben, erkennen, aufzeigen erläutern). „Einseitige Wissenschaftsorientierung hat rigide didaktische Reduktion im Gefolge, die zusammen mit der Lernzielkleinarbeitung zur Inhaltszerstückelung, zu methodischen Einseitigkeiten (Frontalunterricht, Vier-Stufen-Methode und zu kommunikativen Beschränkun-gen mit reproduktivem Lernen führt.“ Quelle: Reetz, L./Seyd, W.: Curriculare Strukturen beruflicher Bildung. In: Arnold, R./Lipsmeier, A. (Hg.): Handbuch der Berufsbildung. Opladen: Leske+Budrich, 1995, S. 208/209. Martin Fischer

  16. Curriculumentwicklung in der beruflichen Bildung Systematisierungsprinzipien: Konzeptionierung Planung von Lehr- und Lernprozessen Wissenschafts-orientierung nach Deutscher Bildungsrat 1970 „Wissenschaftsorientierung, wie sie im Strukturplan [des Deutschen Bildungsrats] definiert wurde, zielt ausdrücklich nicht auf unmittelbare Vermittlung der Wissenschaften, sondern darauf, daß die Bildungsinhalte aus allen Bereichen ( Natur, Technik, Sprache, Politik, Religion, Kunst oder Wirtschaft) ‚in ihrer Bedingtheit und Bestimmtheit durch die Wissenschaften erkannt und entsprechend vermittelt werden.‘“ (Witt 1999, S. 396) Im darauf aufbauenden Kollegstufenmodell Nordrhein-Westfalen wird neben dem Prinzip der Wissenschafts-orientierung ergänzend das Prinzip der Kritik hervorge-hoben - beides soll die schon bei Humboldt emanzipato-risch gedachte „Bildung“ repräsentieren. (Reetz/Seyd 1995, S. 209) Quellen: Witt, R.: Wissenschaftsorientierung/Wissenschaftspropädeutik. In: Kaiser, F.-J./Pätzold, G. (Hg.): Wörterbuch Berufs- und Wirtschaftspädagogik. Bad Heilbrunn. Klinkhardt 1999, S. 396-397. Reetz, L./Seyd, W.: Curriculare Strukturen beruflicher Bildung. In: Arnold, R./Lipsmeier, A. (Hg.): Handbuch der Berufsbildung. Opladen: Leske+Budrich, 1995, S. 203-219 Martin Fischer

  17. Curriculumentwicklung in der beruflichen Bildung Systematisierungsprinzipien: Konzeptionierung Planung von Lehr- und Lernprozessen Situationsprinzip nach Reetz/Seyd geprägt von Robinsohn Anfang der 1970er Jahre: breite Resonanz in der Berufsbildung Enge Verbindung von (Berufs-)Situation und (Ausbildungs-)Qualifikation soll hergestellt werden. Da sich die Profile der Erwerbsberufe schneller ändern als die darauf gerichtete Ausbildung, bedarf es beständiger Curriculumrevision. Kann unterschiedliche Lehr-Lern-Arrangements nach sich ziehen: behavioristisch, auf beobachtbares Verhalten reduziert, aber auch das Herausarbeiten der Bildungspotenziale beruflicher Arbeitssituationen. Quellen: Witt, R.: Wissenschaftsorientierung/Wissenschaftspropädeutik. In: Kaiser, F.-J./Pätzold, G. (Hg.): Wörterbuch Berufs- und Wirtschaftspädagogik. Bad Heilbrunn. Klinkhardt 1999, S. 396-397. Reetz, L./Seyd, W.: Curriculare Strukturen beruflicher Bildung. In: Arnold, R./Lipsmeier, A. (Hg.): Handbuch der Berufsbildung. Opladen: Leske+Budrich, 1995, S. 203-219 Martin Fischer

  18. Curriculumentwicklung in der beruflichen Bildung Systematisierungsprinzipien: Konzeptionierung Planung von Lehr- und Lernprozessen Ausformungen des Situationsprinzips nach Lipsmeier Berufsprinzip: Beruf als curricularer Mittelpunkt der Berufsbildung, auch in der Berufsschule Lebensweltprinzip: schließt Betrieb und Gesellschaft ein, aufge-kommen in der Reformpädagogik, vereinzelt realisiert Ende der 1930er und 1950er Jahre: vereint Schülerselbsttätigkeit, ganz-heitliche Bildungsarbeit, fächerübergreifenden Unterricht und Gruppenarbeit. Handlungsorientierung: nicht nur methodisches Prinzip, sondern auch Ziel: „Das Wertvollste, was wir einem Schüler geben können, ist eben nicht das Wissen, sondern eine gesunde Art des Wissenserwerbes und eine selbständige Art des Handelns“ (Kerschensteiner 1906) Gestaltungsorientierung: Mit-Gestaltung von Arbeit und Technik als pädagogische Leitidee, anstelle der Anpassung der Auszubildenden an gegebene Arbeitssituationen. Quelle: Lipsmeier, A.: Syste-matisierungsprinzipien für berufliche Curricula. In: ZBW, Beiheft 15, 2000, S. 54-71 Arbeitsprozessorientierung: Arbeitsprozesswissen als Dreh- und Angelpunkt für eine entwicklungslogisch angelegte Berufsbildung Martin Fischer

  19. Curriculumentwicklung in der beruflichen Bildung Systematisierungsprinzipien: Konzeptionierung Planung von Lehr- und Lernprozessen Persönlichkeits-prinzip nach Reetz/Seyd „Dem Persönlichkeitsprinzip entsprechen solche Grund-sätze der Auswahl, Legitimation und Strukturierung von Curricula, die an den Bedürfnissen des Individuums, insbesondere an seiner Persönlichkeitsentwicklung orientiert sind.“ Einflüsse sind: Reformpädagogik und berufliche Sozialisationsfor-schung: Wie können Auszubildende berufliche Identität entwickeln und ihre Berufsbiografie gestalten? Kollegstufenmodell NRW: Anstelle bloßer Disziplinorientierung wird versucht, die Entwicklung von Fähigkeiten zu strukturieren, also eine kompetenzorientierte Sequenzierung vorzunehmen. Handlungsorientierung als Förderung von Motivation und selbständigem Lernen. Quelle: Reetz, L./Seyd, W.: Curriculare Strukturen beruflicher Bildung. In: Arnold, R./Lipsmeier, A. (Hg.): Handbuch der Berufsbildung. Opladen: Leske+Budrich, 1995, S. 211f. Martin Fischer

  20. Curriculumentwicklung in der beruflichen Bildung Systematisierungsprinzipien: Strukturierung Planung von Lehr- und Lernprozessen Kontinuierliche (line-are) Strukturie-rungsformen nach Lipsmeier Fächerfolgen: z.B. erst Deutsch, dann Fremdsprachen Fächerparallelität: mehrere Fächer gleichzeitig Konzentrisches Curriculum: Bei Fächerparallelität das Gleiche in den verschiedenen Schulstufen auf verschiedene Weise lernen (Comenius) Spiralcurriculum: Konzentrisches Curriculum, aber kontinuierlich aufeinander aufbauend, z.B. im naturwissenschaftlichen Unterricht Gestuftes Curriculum: Konzentrisches Curriculum, aber in Stufen aufeinander aufbauend, z.B. gestufte Bildungsabschlüsse im zweiten Bildungsweg Übergangsformen Verzweigtes Curriculum, z.B. integriertes Curriculum Naturwissenschaft für Sekundarstufe I Quelle: Lipsmeier, A.: Systematisierungsprinzipien für berufliche Curricula. In: ZBW, Beiheft 15, 2000, S. 54-71 Martin Fischer

  21. Curriculumentwicklung in der beruflichen Bildung Systematisierungsprinzipien: Strukturierung Planung von Lehr- und Lernprozessen Thematisch-konzen-trische (projekt- und prozessartige) und diskontinuierliche Strukturierungsfor-men nach Lipsmeier (I) Kategoriale Strukturierung: Verschränkung von objektbezogenen und subjektbezogenen Didaktiken, z.B. Vermittlung von Schlüsselqualifikationen. Exemplarische Strukturierung: Begründete Auswahl aus der Stofffülle, z.B. arbeitsorientierte Exemplarik Epochale Strukturierung: Unterrichtsstunden einer Lehrfächergruppe (z.B: alle Sachfächer) werden längere Zeit zur ganzheitlichen Behandlung eines Themas zusammengefasst. Kommt aus der Waldorfpädagogik. Projektförmige Strukturierung: Lerninhalte werden nicht elementarisiert, sondern in ihrer realen Komplexität belassen. Fallorientierte Strukturierung: Curriculum in Form von Fallstudien aufgebaut. Quelle: Lipsmeier, A.: Systematisierungsprinzipien für berufliche Curricula. In: ZBW, Beiheft 15, 2000, S. 54-71 Martin Fischer

  22. Curriculumentwicklung in der beruflichen Bildung Systematisierungsprinzipien: Strukturierung Planung von Lehr- und Lernprozessen Thematisch-konzen-trische (projekt- und prozessartige) und diskontinuierliche Strukturierungsfor-men nach Lipsmeier (II) Strukturgittermäßige Strukturierung: Matrix, die Fach-didaktik, Bildungstheorie und Kompetenzentwicklung verbindet, z.B. Darstellung und Kritik wirtschaftswissen-schaftlicher Themen („Ware“) in Verbindung mit ange-strebten kognitiven Kompetenzen. Lernfeldorientierte Strukturierung: Curriculum als Abfolge von Lernfeldern (thematische Einheiten, die an berufliche Handlungssituationen anknüpfen). Beschlossen von der KMK 1996, aber noch nicht durchgängig umgesetzt. Bezug zu Fachwissenschaften und Logik der Auswahl/Anordnung von Lernfeldern: umstritten. Chaotische Strukturierung: wird intentional nicht realisiert, ist aber möglicherweise weit verbreitet. Quelle: Lipsmeier, A.: Systematisierungsprinzipien für berufliche Curricula. In: ZBW, Beiheft 15, 2000, S. 54-71 Martin Fischer

  23. Curriculumentwicklung in der beruflichen Bildung Planung von Lehr- und Lernprozessen Der misslungene Zusammenhang von Wissenschafts-, Si-tuations- und Per-sönlichkeitsprinzip in der Berufspäda-gogik Wissenschaftsprinzip als Fundament für die Curriculum-entwicklung ist gar nicht realisiert: Die sogenannten Be-zugswissenschaften (z.B. Ingenieurwissenschaften, Wirt-schaftswissenschaften) sind gar nicht die Wissenschaf-ten, die berufliche Arbeit und Ausbildung untersuchen. Situationsprinzip ist entsprechend nicht als wissenschaftliche Untersuchung der Arbeits- und Lebenssituationen realisiert, die die Auszubildenden zu bewältigen haben, sondern als Tauglichkeitsanspruch an die Azubis in die Welt gesetzt. Entsprechend ist es mit dem Persönlichkeitsprinzip auch nicht weit her: Bestimmung der Persönlichkeitsent-wicklung schwankt zwischen genauer Festlegung von außen (Fach-, Human-, Sozialkompetenz) und Laissez-Faire („Berücksichtigung individueller Bedürfnisse“). Martin Fischer

  24. Curriculumentwicklung in der beruflichen Bildung Wissenschaft als Fundament von Curricula Planung von Lehr- und Lernprozessen Forschungsbereich I: Berufsbildungsforschung untersucht zum einen die Praxis der Erwerbs-arbeit. Das schließt ein den Wandel der Arbeitsprozesse und Arbeitsan-forderungen, umfasst die Frage, wie die Arbeitenden diese Anforderun-gen bewältigen und beantwortet so, welche Kompetenzen in der Arbeits-welt benötigt werden. Forschungsbereich II: Berufsbildungsforschung untersucht zum zweiten die Praxis der berufli-chen Aus- und Weiterbildung. Das beinhaltet die Rahmenbedingungen des Berufsbildungssystems, Berufsbildungsplanung und Curriculum-entwicklung, Ausbildungs- und Unterrichtsprozesse, das Handeln von Lehrern und Ausbildern, Schülern und Auszubildenden und beantwortet so die Frage, welche Kompetenzen durch das Bildungssystem vermittelt werden sollen und werden. Quelle: Fischer, M.: Organisationales Lernen: Ergebnisse eines europäischen Forschungsprojekts. In: U. Fasshauer, S. Ziehm (Hg.): Berufliche Bildung in der Wissensgesellschaft. Darmstadt 2003, S. 225-239 Martin Fischer

  25. Curriculumentwicklung in der beruflichen Bildung Wissenschaft als Fundament von Curricula Planung von Lehr- und Lernprozessen Bildungsprogrammatischer Reflexionsbereich: Der doppelte Praxisbezug der Berufsbildungsforschung wird schließlich drittens reflektiert im Hinblick auf die Frage, welche bildungsprogramma-tischen Schlussfolgerungen daraus gezogen werden sollen – denn die Antwort auf die Frage nach den bildungsprogrammatischen Schluss-folgerungen ergibt sich unmittelbar weder aus der Praxis existenter Erwerbsarbeit noch aus der Praxis der bestehenden Berufsbildung. Quelle: Fischer, M.: Organisationales Lernen: Ergebnisse eines europäischen Forschungsprojekts. In: U. Fasshauer, S. Ziehm (Hg.): Berufliche Bildung in der Wissensgesellschaft. Darmstadt 2003, S. 225-239 Martin Fischer

  26. Bildung Technik Arbeit Curriculumentwicklung in der beruflichen Bildung Gestaltungsorientierte Berufsbildung Planung von Lehr- und Lernprozessen Analyse- und Gestaltungsperspektiven im Bereich der Facharbeit und Berufsbildung Wechselwirkung zwischen technischen Gegenständen, Mitteln und Verfahren einerseits und der Gestaltungs- und Handlungskompetenz andererseits. Wechselwirkung zwischen Arbeitsinhalten und Arbeitsorganisation einerseits und des Arbeitsprozesswissens und der Arbeitsmitgestaltung andererseits. Wechselwirkung zwischen Arbeitsinhalten und Arbeitsorganisation einerseits sowie der Technik als Werkzeug, Verfahren und Gegenstand andererseits. Martin Fischer

  27. Bildung Technik Arbeit Bildung Technik Arbeit Curriculumentwicklung in der beruflichen Bildung Gestaltungsorientierte Berufsbildung Planung von Lehr- und Lernprozessen Perspektive der Curriculumentwick-lung einer anpassungsorientierten Berufsbildung Perspektive der Curriculumentwick-lung einer gestaltungsorientierten Berufsbildung Martin Fischer

  28. Curriculumentwicklung in der beruflichen Bildung Gestaltungsorientierte Berufsbildung Planung von Lehr- und Lernprozessen Perspektivenwechsel von einer anpassungsorientierten hin zu einer gestaltungsorientierten Berufsbildung Eine gestaltungsorientierte Berufsbildung legt eine Berufsbildungsplanung nahe, die prospektiv angelegt ist und damit über die betriebliche Alltagspraxis hinaus-weist. Die betriebliche Praxis wird nicht nur als gegeben, sondern auch als kritik- und gestaltungsbedürftig begriffen. Berufs- und Berufsbildungsplanung werden danach nicht darauf reduziert, die existierende Praxis durch Aufgabenanalyse und Tätigkeitsstudien zu erfassen und zu analysieren, um Berufsbilder und Ausbildungspläne daraus abzuleiten. Quelle: Kleiner, M. / Rauner, F. / Reinhold, M., u. a.: Curriculum-Design I. Arbeitsaufgaben für eine moderne Beruflichkeit. Konstanz, 2002 Martin Fischer

  29. Curriculumentwicklung in der beruflichen Bildung Gestaltungsorientierte Berufsbildung Planung von Lehr- und Lernprozessen Quelle: Kleiner, M. / Rauner, F. / Reinhold, M., u. a.: Curriculum-Design I. Arbeitsaufgaben für eine moderne Beruflichkeit. Konstanz, 2002 Martin Fischer

  30. Curriculumentwicklung in der beruflichen Bildung Planung von Lehr- und Lernprozessen Fragen zum Thema Was ist ein Curriculum? (5) Sind die technisch-funktionalistischen Curriculumansätze der 1970er Jahre eher der Fachsystematik oder eher der Berufspragmatik zuzurechnen? Begründen Sie Ihre Auffassung. (5) Welche Konzeptionierungsprinzipien beruflicher Curri-cula unterscheiden Reetz/Seyd und was bedeuten sie? (9) Was sind lineare Strukturierungsprinzipien beruflicher Curricula (im Unterschied zu thematisch-konzentrischen) Strukturierungsprinzipien nach Lipsmeier? (5) Was unterscheidet Curriculumentwicklung bei der gestal-tungsorientierten Berufsbildung von der Curriculument-wicklung bei einer anpassungsorientierten Berufs-bildung? (20) Martin Fischer

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