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Pirkers Endanflugrechner für den GR-1000

Pirkers Endanflugrechner für den GR-1000. Entwurf zu einer Beschreibung und Bedienungsanleitung. 21.9.1998. Herbert Pirker. Pirkers Endanflugrechner.

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Pirkers Endanflugrechner für den GR-1000

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  1. Pirkers Endanflugrechner für den GR-1000 Entwurf zu einer Beschreibung und Bedienungsanleitung 21.9.1998 Herbert Pirker

  2. Pirkers Endanflugrechner Um den Bedienungsaufwand möglichst gering zu halten unddie wichtigsten Informationen auf dem 16 x 2 Zeichen umfassenden Anzeigefeld des GR-1000 unterzubringen wurde von Pirker ein vollkommen neuartiges Endanflugrechnerkonzept entwickelt. Ein wenig Theorie Die Aufgabe eines Endanflugrechners besteht darin, dem Piloten zu helfen, einen angewählten Zielpunkt in der kürzest möglichen Zeit in der gewünschten Höhe zu erreichen. Normalerweise wird als Zielpunkt der Endpunkt einer Flugaufgabe gewählt, daher der Name Endanflugrechner. Als Zielpunkt kann jedoch ein jeder beliebige Punkt gewählt werden, wie ein anzufliegender Wendepunkt, Flugplatz, Außenlandewiese, Berggipfel nach einer größeren Talüberquerung usw. Um die Aufgabe optimal zu lösen, müßte nicht nur die augenblickliche, sondern auch die zukünftige meteorologische Situation auf dem noch zu fliegenden Streckenabschnitt bekannt sein. Dies ist natürlich nur schwer möglich, daher nimmt der Rechner immer an, daß auf dem folgenden Streckenabschnitt zwischen der augenblicklichen Position und dem Zielpunkt die Luft in vertikaler Richtung in Ruhe ist oder sich der Einfluß von auf- und absinkender Luftmassen auf der noch zu fliegenden Strecke im Mittel aufhebt. Trifft diese Annahme nicht zu, so liefert der Rechner naturgemäß Werte, die nicht ganz richtig sind. Der Pilot muß daher diese Werte relativieren und seine Taktik entsprechend der erwarteten Verhältnisse auf dem kommenden Streckenabschnitt anpassen. Erwartet der Pilot zum Beispiel stärkeres Sinken oder größere Abwindfelder, so wird er eine größere Abflughöhe und eventuell geringere Sollfahrtgebereinstellung wählen als der Rechner angibt. Umgekehrt, erwartet der Pilot tragende Linien oder ausgiebigen Delphinflug, so wird der Pilot eine geringere Abflughöhe wählen und gegebenenfalls den Sollfahrtgeberwert (McCready-wert M) hinaufdrehen.

  3. Das Abschätzen der vorausliegenden meteorologischen Situation ist natürlich nicht einfach und daher die gewählte Flugtaktik mitunter mit einem gewissen Risiko verbunden. Aber auch hier hilft der Rechner dem Piloten, indem er ständig von der gegebenen Situation aus seine Berechnungen vornimmt (unter der Annahme vertikal ruhiger Luft auf dem kommenden Flugabschnitt) und dem Piloten somit ermöglicht, ständig seinen Endanflug zu kontrollieren und seine gewählte Flugtaktik zu überprüfen. Sollfahrttheorie für den Endanflug: Aufwindsysteme werden nach der Sollfahrttheorie dann optimal genutzt, wenn das momentane Kreisflugsteigen beim Abfliegen (eventuell gemittelt über den letzten Kreis) gleich ist dem McCready-Wert M (=Sollfahrt-bzw. Ringeinstellung) und dieser wiederum gleich ist dem momentanen Kreisflugsteigen beim Einfliegen in den nächsten Aufwind (eventuell gemittelt über den ersten Kreis nach dem Zentrieren ) : Aufwindsysteme: Kreisflug-Steigen beim Abfliegen = M = Kreisflug-Steigen beim Einfliegen • Im Endanflug ist die Situation etwas anders, da anstelle des nächsten Aufwindes das Ziel in der gewünschten Ankunftshöhe erreicht werden soll. • Der erste Teil der obigen Regel bleibt aber auch für den Endanflug gültig: • (1) Das momentane Kreisflugsteigen beim Abfliegen (eventuell gemittelt über den letzten Kreis) soll gleich sein der Sollfahrtgebereinstellung M . • Zusätzlich muß nun die Bedingung erfüllt sein, daß mit dieser Sollfahrtgebereinstellung M das Ziel in der gewünschten Ankunftshöhe erreichbar ist und somit (2) die Gleitzahl(M) des Segelflugzeuges (Gleitzahl, die das Segelflugzeug bei der Sollfahrtgebereinstellung M erzielt) gleich sein soll der Sollgleitzahl - also der mittleren Gleitzahl, die notwendigerweise eingehalten werden muß, um das Ziel von der gegenwärtigen Position und Höhe aus zu erreichen: Endanflug, Kreisflug: (1) M = momentanes Kreisflugsteigen (2) Gleitzahl (M) = Sollgleitzahl zum Ziel REGEL 1:

  4. Anders ausgedrückt: Ist der Pilot noch zu tief, so kann er mit der nach (1) geforderten Sollfahrtgebereinstellung, wonach M gleich sein soll dem momentanen Kreisflugsteigen, das Ziel nicht erreichen. Der Pilot muß daher im Aufwind so lange im Kreisflug hochsteigen, bis auch für diese Sollfahrtgebereinstellung M das Ziel erreichbar ist und somit die beiden Bedingungen (1) und (2) erfüllt sind. Würde der Pilot darüber hinaussteigen, so würde die Sollgleitzahl eine höhere Sollfahrtgebereinstellung M verlangen als es dem momentanen Kreisflugsteigen entspräche. Der Endanflug wäre dann nicht mehr zeitoptimal. (Siehe auch Fig. 5 und 6 und die entsprechenden Kommentare dazu.) Natürlich kann die oben angegebene Regel nicht immer eingehalten werden, weil der Pilot, beispielsweise wegen der Wolkenbasis, die erforderliche Höhe nicht erreichen kann. In diesem Fall muß der Pilot sich mit einer geringeren Sollfahrtgebereinstellung M begnügen. Würde er das nicht tun, so könnte er das Ziel - ohne einen entsprechenden weiteren Aufwind auszunützen - nicht erreichen. (Siehe hierzu auch Fig. 3 - 5.) Dasselbe trifft auf die Situation in der Gleitphase zu. Reicht die Höhe nicht aus, um mit der gewählten Sollfahrtgebereinstellung M das Ziel zu erreichen, so muß M solange verringert werden bis die Gleitzahl des Segelflugzeuges - Gleitzahl(M) - gleich ist der erforderlichen Sollgleitzahl. Anderseits, ist M zu klein eingestellt, so wird das Ziel in einer zu großen Höhe erreicht. Es gilt daher die folgende Regel falls die Regel 1 nicht erfüllbar ist, sowie generell für den Gleitflug: Endanflug, falls Regel 1 nicht erfüllbar, sowie für Gleitflug: M stets so einstellen, daß Gleitzahl (M) = Sollgleitzahl REGEL 2: Natürlich sind auch dieser 2. Regel Grenzen gesetzt, dann nämlich, wenn die Höhe nicht ausreicht, um wenigstens mit der besten Gleitzahl das Ziel erreichen zu können. In diesem Fall bleibt nichts anderes übrig als nach einem weiteren Aufwind zu suchen. (Zum besseren Verständnis der Regel 2 siehe auch Fig. 3, 4 sowie 7 - 9.) Einhalten der Regeln mit Hilfe des Endanflugrechners: Die genannten Regeln mögen einfach sein, sind jedoch ohne Endanflugrechner nur schwer zu befolgen. Das Pirker-System mißt daher laufend die Sollgleitzahl SG und zeigt dem Piloten den McCready-wert M an, mit dem diese Sollgleitzahl (bei vertikal ruhiger Luft) eingehalten werden kann. Damit kann die REGEL 2 leicht befolgt werden: Der Pilot braucht nur den Sollfahrtgeber auf den angezeigten Wert M zu stellen. (Siehe auch Fig. 3,4 und 7-9.) Ähnliches gilt für REGEL 1: der Pilot muß nur so lange im Aufwind in die Höhe steigen bis der vom Rechner angezeigte McCready-Wert M gleich ist dem momentanen Kreisflugsteigen (M = momentanes Kreisflugsteigen) und anschließend mit dieser Sollfahrtgebereinstellung M abfliegen. (Siehe auch Fig. 5 und 6.)

  5. Bedienungsanleitung • Eingeben der für den Endanflug notwendigen Daten • Damit der Rechner richtige Ergebnisse liefern kann, müssen vor seiner Anwendung die folgenden Daten eingegeben werden: • 1) Die Polare für die Flächenbelastung FB in Form der Koeffizienten A, B, C • 2) Die im Flug verwendete Flächenbelastung • 3) Beste Gleitzahl bei Mückenbefall: • 4) Zielhöhe • 5) Sicherheitshöhe (Ankunftshöhe = Zielhöhe + Sicherheitshöhe) • 6) Windkomponente • 7) Zielpunkt (Auswahl der Punkte aus der eingegebenen Flugaufgabe) oder bei Verwendung des Kilometerzählers: Entfernung zum Zielpunkt • Die Polare kann nur vor dem Start eingegeben werden, die anderen Daten während des Fluges. Vor dem Start daher immer kontrollieren, ob die richtige Polare eingegeben ist. Im Flug vor dem Endanflug ebenfalls immer zuerst die einzelnen Datenfenster durchblättern, die eingegebenen Werte überprüfen und gegebenenfalls die aktuellen Werte eingeben. Ist nur einer der eingegebenen Werte falsch, so liefert der Rechner falsche Ergebnisse, die zu einem mißglückten Endanflug führen können. • 1) Eingabe der Polare: • Die Polare bei einer Flächenbelastung von FBwird durch ein Polynom 2. Ordnung angenähert: • Vs = A*V² + B*v + C • Vs = Sinkgeschwindikeit in m/sec (positiver Wert) • V = Fluggeschwindigkeit in km/h • Daher müssen je nach verwendetem Flugzeugtyp die Koeffizienten A, B, C und die Flächenbelastung FB, für die diese Koeffizienten gelten, eingegeben werden: • Hiezu nach dem Einschalten des GR-1000 den Schalter drücken. • Es erscheint das folgende Fenster: POLARE OK E A= +0.0002123800 Den Cursor durch Drücken von unter die zu verändernde Zahl stellen und mit den gewünschten Zahlenwert einstellen, anschließend mit OK den Vorgang abschließen.

  6. Es erscheint nun das nächste Fenster: POLARE OK E B= -0.0338332400 Eingabe wie vorhin für den Koeffizientenwert B . Abschließen mit OK ergibt das nächste Fenster: POLARE OK E C= +1.9104820000 Vorgang wie vorhin für die Eingabe von C . Abschließen mit OK ergibt das nächste Fenster für die Eingabe der Flächenbelastung FB (für die diese Koeffizienten gelten) : FLÄCHENBEL. E FB= 30.2KP/M2 OK Abschließen mit OK zeigt als nächstes ein Fenster aus dem Navigationsteil: 4811.36N S:0 I 01620.43E 135M Mit dem horizontalen Pfeiltaster durch die einzelnen Navigationsfenster blättern bis ein Fenster des Endanflugrechners erscheint. --- SG --- M --- KH ------ m - - - --- KD 38 SG 1.5 M 145KH + 565 m 100KD oder Ausgehend vom Endanflugfenster kann man nun mit den vertikalen Pfeiltastern durch die einzelnen Fenster des Endanflugrechners blättern. Durch kann man vom jeweiligen Endanflugfenster wieder in den Navigationsteil zurück und durch erneutes Blättern mit wieder zum betreffenden Endanflugfenster gelangen. Sollen Daten oder Einstellungen beim Endanflugrechner verändert werden, dann auf die OK Taste drücken, die Veränderungen vornehmen und den Vorgang wieder mit OK abschließen. Anschließend wieder mit der vertikalen Pfeiltaste weiterblättern.

  7. Ausgehend vom ersten oben gezeigten Endanflugfenster gelangt man mit einem Druck auf die vertikale Pfeiltaste zum Fenster für die Eingabe der im Flug verwendeten Flächenbelastung: FLÄCHENBEL. FB= 30.2KP/M2 Ist der Wert für die Flächenbelastung bereits der richtige - mit einem Druck auf die Taste zum nächsten Fenster weiterblättern. Soll der Wert verändert werden, dann auf OK drücken: FLÄCHENBEL. E FB= 52.0KP/M2 OK Mit den Cursor unter die Zahl stellen, die verändert werden soll, mit den gewünschten Zahlenwert einstellen und schließlich den Eingabevorgang mit einem Druck auf der OK Taste abschließen. Anschließend mit der Taste zum nächsten Fenster weiterblättern. MÜCKENPOL. F=100% GZBEST=43 Ist eine Verschmutzung eingetreten, dann auf OK drücken : MÜCKENPOL. F= 88% E GZBEST=38 OK Die (vermutete) beste Gleitzahl des verschmutzten Flugzeuges eingeben. Die beste Gleitzahl beträgt beim obigen Beispiel bei GZBEST = 38 nur mehr 88% von der besten Gleitzahl (= 43) des sauberen Flugzeuges. Die Sinkgeschwindigkeit hat sich hierbei über den gesamten Geschwindigkeitsbereich um das (1/ F) - fache (im obigen Beispiel um 1/ 0,88=1,13 oder um 13%) gegenüber der Polare des sauberen Flugzeuges vergrößert. Mit OK Eingabevorgang abschließen und mit zum nächsten Fenster blättern:

  8. ZIELHÖHE ZH = 285 m NN Der Zielpunkt soll mit einer bestimmten Höhe erreicht werden. Hierzu ist es notwendig, die Höhe des Zielpunktes einzugeben. Ist der Zielpunkt gleich dem Startort, so kann die Höhe des Startortes bzw. die Platzhöhe eingegeben werden. Zur Eingabe wieder OK drücken, sonst mit weiterblättern: ZIELHÖHE ZH = 390 m NN OK Die Eingabe wie üblich vornehmen, mit OK abschließen und mit zum nächsten Fenster weiterblättern: SICHERHEITSHÖHE 0 m OK Viele Piloten wollen mit einer gewissen Überhöhe bzw. Sicherheitshöhe über dem Zielpunkt ankommen. Es gilt hierbei: Ankunftshöhe (m NN) = Zielhöhe (m NN) + Sicherheitshöhe (m) Soll ein neuer Wert eingegeben werden: OK drücken, Wert wie üblich eingeben und mit OK wieder abschließen. SICHERHEITSHÖHE 200 m OK Mit zum nächsten Fenster weitergehen: 1390 m NN TE-HÖHE 1000 m üZ 390 m Z Dieses Fenster zeigt nur die Werte des GR-1000 Höhenmessers sowohl in m NN als auch in m über dem Zielpunkt an. Ist der Zielpunkt gleich dem Startort und somit die Zielhöhe gleich der Platzhöhe, so kann die jeweilige Flughöhe sowohl in mNN als auch in m über Platz abgelesen werden. Für manche Piloten, die gerne ihren Höhenmesser auf Platzhöhe stellen, ein Vorteil. Zusätzlich wird rechts unten noch die Zielhöhe (gegebenenfalls die Platzhöhe) angezeigt.

  9. Die Werte des Höhenmessers sind überdies über einen GPS Fahrtenmesser Totalenergie- kompensiert. Die Kompensation stimmt allerdings nur dann genau, wenn die richtige Windkomponente in den Endanflugrechner (sieh weiter unten) eingegeben wurde. Mit zum nächsten Fenster gehen. Es erscheint : 0 VCGPS 0 ° 0 VC +00 WIND 115 VCGPS 181 ° 90 VC +25 WIND oder • Dieses Fenster dient dazu, die für den Endanflug wichtige Windkomponente zu ermitteln. Das Verfahren ist relativ einfach: • VCGPS (V soll für Geschwindigkeit, C für CAS= calibrated airspeed und GPS für GPS stehen) ist ein GPS - Fahrtmesser , der bei Windstille genau denselben Wert anzeigt wie der im Instrumentenbrett eingebaute mechanische Fahrtmesser, hier mit VC bezeichnet. • Da das GPS jedoch nur die auf Grund bezogene Geschwindigkeit mißt, enthält die Geschwindigkeitsangabe des GPS-Fahrtmesser naturgemäß auch die Windkomponente. Dies kann man sich zu Nutze machen, um die Windkomponente zu ermitteln. Es gilt: • WINDKOMPONENTE = VCGPS - VC • Es genügt daher, die Geschwindigkeitsangabe des GPS-Fahrtmessers mit der Geschwindigkeitsangabe des mechanischen Fahrtmessers zu vergleichen und im Kopf die Differenz zu bilden. • Diejenigen, die jedoch schwach im Kopfrechnen sind, können sich diese Differenz vom Gerät ausrechnen lassen. Hiezu auf die OK - Taste drücken. Es erscheint das folgende Fenster: FAHRTMESSER E VC = 160 K/H OK Geschwindigkeitswert des mechanischen Fahrtmessers wie gewohnt eingeben und mit OK abschließen: 141 VCGPS 33° 160 VC -19 WIND Der Pilot muß nun für die Dauer der Windermittlung die eingegebene Geschwindigkeit des mechanischen Fahrtmessers einhalten. Dann, und nur dann, zeigt rechts unten die vom Rechner gebildete Differenz auch den richtigen Wert für die Windkomponente an. Diesen Wert merken und beim Fenster für die Windkomponente eingeben

  10. Der GPS-Fahrtmesser und die Flugrichtung über Grund kann auch dazu verwendet werden, um die Windrichtung und Windstärke grob abzuschätzen: Hiezu mit möglichst konstanter Geschwindigkeit z.B. 90 km/h einen flachen Kreis fliegen. Diesen Wert eventuell eingeben (durch Drücken der OK Taste, Bedienen der horizontalen und vertikalen Pfeiltasten und Abschließen mit OK). Während des Kreisens die Geschwindigkeitsangaben des GPS-Fahrtmessers VCGPS und die Flugrichtungsangabe bzw. den Kurs über Grund (rechts, in der ersten Zeile des Fensters) beobachten. Die Geschwindigkeitsangabe des GPS-Fahrtmessers VCGPS pendelt zwischen zwei Extremwerten. Die halbe Differenz der beiden Extremwerte gibt die Windstärke an und die Flugrichtung, bei der der GPS-Fahrtmesser den niedrigsten Wert anzeigt, die Windrichtung. Genau so gut könnte die vom Gerät für die eingegebene Kreisfluggeschwindigkeit VC errechnete Windkomponente WIND beobachtet werden. Der Betrag des Maximal- bzw. Minimalwertes gibt die Windstärke an - und die Flugrichtung, bei der der Minimalwert angezeigt wird, die Windrichtung. Entscheidend für den Endanflug ist jedoch nicht die Windstärke und Windrichtung, sondern nur die Windkomponente. Diese ist in Windrichtung gleich der Windstärke, bei Seitenwind jedoch kleiner und hängt zudem noch von der Fluggeschwindigkeit ab. Deshalb die Windkomponente am besten bei der im Endanflug verwendeten Gleitgeschwindigkeit messen. Mit weiterblättern zum Fenster für die Windkomponente: WINDKOMPONENTE WIND=+00K/H Zur Eingabe der ermittelten Windkomponente wieder OK Taste drücken: WINDKOMPONENTE E WIND= -19K/H OK Eingabe mit OK abschließen und mit zum nächsten Fenster weiterblättern. 38 SG 1.5 M 145KH + 565 m 100KD Damit kehren wir wieder zum Anzeigefeld zurück. Bevor wir jedoch die Informationen des Endanflugrechners benützen können, müssen wir noch den Zielpunkt eingeben.

  11. Eingabe des Zielpunktes: Mit der horizontalen Pfeiltaste vom Endanflugteil zum Navigationsteil wechseln. 4811.36N S:0 I 01620.43E 135M Mit weiterblättern: 0.0 K/H 0.0T 42.3 KM 192.8T Mit weiterblättern: WR NEUSTADT KRV 42.3 KM . . . . . . Mit (nur im Flug möglich) die einzelnen Punkte der Flugaufgabe aufrufen, bis der gewünschte Zielpunkt (Abflugpunkt oder Wendepunkt 1oder Wendepunkt 2 oder ... oder Endpunkt usw. erscheint. Beispielsweise: ZELL/SEE BHF 65.4 KM . . . . . . Anschließend mit wieder zum Endanflugteil zurückkehren. 38 SG 1.5 M 145KH + 565 m . . 65KD Aktivieren und Einstellen des Kilometerzählers: Der Kilometerzähler kann verwendet werden, wenn ein Endanflug zu irgendeinem Punkt durchgeführt werden soll, der nicht von der eingegebenen Flugaufgabe übernommen werden kann.

  12. Im obigen Anzeigefeld auf die OK Taste drücken und mit blättern bis folgendes Fenster erscheint: DISTANZMODUS NORMAL OK Mit der OK Taste könnte man den normalen Distanzmodus eingeben. Da jedoch der Kilometerzähler aktiviert werden soll, mit der Taste weiterblättern: DISTANZMODUS KMZÄHLER OK Mit OK den Kilometerzähler aktivieren: DISTANZ SETZEN E KMZ = 000KM OK Distanz, z.B. 42, von der gegenwärtigen Position zum gewünschten Ziel mit mit und eingeben. DISTANZ SETZEN E KMZ = 42KM OK Eingabe mit OK abschließen: 38 SG 1.5 M 145KH + 565 m . . 42KZ

  13. Hat der Pilot alle notwendigen Daten für die Endanflugberechnung überprüft bzw. die richtigen Werte für die Polare, Flächenbelastung, Mückenpolare, Zielhöhe, Sicherheitshöhe, Windkomponente und den Zielpunkt (bzw. Entfernung zum Ziel, falls der Kilometerzähler verwendet wird) neu eingegeben, so steht der Anwendung des Endanflugrechners nichts mehr im Wege. Alle für den Endanflug wichtigen Informationen werden dem Piloten nun im Anzeigefeld dargeboten: 38 SG 1.5 M 145KH + 565 m 100KD 1) Sollgleitzahl SG: Links oben wird die sogenannte Sollgleitzahl SG angezeigt. Unter der Sollgleitzahl versteht man die Gleitzahl, die das Segelflugzeug benötigt bzw. im Mittel einhalten soll, um von der gegenwärtigen Position und Höhe des Segelflugzeuges aus den Zielpunkt in der gewünschten Ankunftshöhe ( = Zielhöhe + Sicherheitshöhe) zu erreichen. In anderen Worten: SOLLGLEITZAHL = (DISTANZ ZUM ZIELPUNKT) . (FLUGHÖHE - ANKUNFTSHÖHE) GLEITZAHL(SEGELFLUGZEUG) = FLUGGESCHW. + WINDKOMPONENTE SINKGESCHW. + LUFTSINKEN GLEITZAHL(SEGELFLUGZEUG) = (!) SOLLGLEITZAHL (gemittelt über die gesamte Strecke) (Anmerkung: „ = (!) “ heißt hier: „soll gleich sein“) Die Sollgleitzahl selbst läßt sich immer präzise ermitteln und ist bei diesem Rechnersystem wohl eine der wichtigsten Größen. Sie wird, so wie alle anderen Anzeigegrößen, alle Sekunden neu berechnet und zur Anzeige gebracht. 2) MacCready-wert ( Sollfahrtgeber- bzw. Ringeinstellung) M : In der Mitte wird der MacCready-wert M angezeigt. Auf diesen Wert soll der Pilot seinen Ring bzw. seinen Sollfahrtgeber einstellen, um die vom Rechner gemessene Sollgleitzahl im Mittel einzuhalten. Für die Berechnung von M wird jedoch immer angenommen, daß von der gegenwärtigen Position bis zum Ziel die Einflüsse vertikaler Luftbewegungen sich aufheben und daher das LUFTSINKEN (siehe obige Formel für die Gleitzahl des Segelflugzeuges) gleich Null ist (LUFTSINKEN = 0). Ist diese Voraussetzung nicht erfüllt, siehe Bemerkungen hierzu in der Einleitung und Fig. 7-9. Ist die Flughöhe zu gering, um das Ziel mit bestem Gleiten erreichen zu können, so werden bei M und der daneben angezeigten Sollfahrt (gültig nur für vertikal ruhige Luft) anstelle von Zahlen nur Leerzeichen angezeigt (- - - M - - - KH). Die Angabe eines MacCready-wertes wäre in diesem Falle wohl sinnlos.

  14. 3) Sollfahrt bei vertikal ruhiger Luft: Als zusätzliche Orientierung wird, wie vorhin erwähnt, rechts oben im Anzeigefeld zum angegebenen MacCready-wert noch die dazugehörige Sollfahrt für vertikal ruhige Luft angegeben. Sie ist nur dann mit der Sollfahrt für den angegebenen MacCready-wert M identisch, wenn das Luftsinken bzw. Luftsteigen Null ist. Sie darf also nicht mit der Sollfahrt des Sollfahrtgebers verwechselt werden. Sie ermöglicht aber bei vertikal ruhiger Luft , den verwendeten Sollfahrtgeber zu überprüfen. 4) Höhendifferenz zur besten Gleitzahl: Links unten wird die Höhendifferenz des Flugzeuges zur besten Gleitzahl angezeigt. Ist sie negativ, so zeigt sie die Höhe an, die dem Piloten noch fehlt, um mit bester Gleitzahl den Zielpunkt zu erreichen. Ist sie positiv, so zeigt sie den Höhenüberschuß an gegenüber der für die beste Gleitzahl notwendigen Höhe. Dieser Höhenüberschuß zeigt gleichzeitig die Höhenreserven an, die der Pilot eventuell verbrauchen darf, um dann doch noch mit bestem Gleiten (sofern nach dem Sinken die Luft in vertikaler Richtung wieder in Ruhe ist) den Zielpunkt zu erreichen. 5) Im Geradeausflug: In der Mitte werden die Symbole für die zu fliegende Kursrichtung angezeigt. Damit erspart man sich das Wechseln vom Endanflugfenster zum entsprechenden Navigationsfenster. Im Kreisflug: Varioanzeige (Kreissteigen) anstelle der Navigationssymbole. 6) Rechts unten wird die Entfernung zum Zielpunkt angezeigt: KD heißt, daß der eingegebene Zielpunkt ein von der Flugaufgabe gewählter Punkt ist. KZ heißt, daß der Kilometerzähler aktiv ist, und daß der Pilot selbst die Ausgangsentfernung zum gewünschten Ziel (z.B. durch Abnehmen der Entfernung von der Landkarte) eingegeben hat. Beim Aktivieren des Kilometerzählers setzt der Rechner eine Boje, von der die Distanz: Flugzeug - Boje von der eingegebenen Entfernung abgezogen wird. Damit kann zu jedem beliebigen Punkt ein Endanflug durchgeführt werden, auch wenn der Punkt nicht in der Flugaufgabe abgespeichert ist. Nachteil des Kilometerzählers ist, daß die Entfernung unabhängig von der geflogenen Flugrichtung heruntergezählt wird. Stimmt die Navigation, so erreicht der Pilot auch hier das Ziel, nachdem alle Distanzkilometer heruntergezählt worden sind.

  15. Anzeigefenster für herkömmliches Endanflugverfahren, bei der der Pilot den McCready-wert vorgibt: Bei den herkömmlichen Endanflugrechnern muß der Pilot den MacCready-wert M vorgeben. Der Rechner berechnet dann intern die notwendige Sollgleitzahl und Sollhöhe aus und zeigt dann die Höhendifferenz des Flugzeuges zu dieser Sollhöhe an. Wenn der Pilot lieber nach dieser herkömmlichen Methode den Endanflug durchführen möchte, so kann er ein entsprechendes Anzeigefenster verwenden, bei dem der Pilot den MacCready-wert M einstellt und nun die folgenden Funktionen für diesen McCready-Wert festgefroren sind: die Sollfahrt V(M) und die Sollgleitzahl SG(M ), beide für vertikal ruhige Luft berechnet. Als Maß für den richtig durchgeführten Endanflug dient hier ausschließlich die Differenzhöhe zur Sollhöhe DH(M) für den gewählten MacCready-wert . Ändert sich die Endanflugsituation, so muß der Pilot den MacCready-wert M jeweils entsprechend ändern. Zu diesem Fenster kommt man, indem man vom eingestellten Anzeigefeld ausgeht: 38 SG 1.0 M 117KH + 597 m 100KD Auf die OK Taste drücken ergibt: SYSTEM WÄHLEN McCREADY FIX OK Sytem mit OK wählen und MacCready-wert mit sowie eingeben: McCREADY E M= 1.0 OK Vorgang mit OK abschließen. Das neue Anzeigefenster für das System mit fixem, vom Pi loten eingegebenen MacCready-wert erscheint: 38 SG 1.0 M 117KH + 0 m 100KD

  16. In der ersten Zeile ist nun die Sollgleitzahl SG, der MacCready-wert M und die dazugehörige Sollfahrt für vertikal ruhige Luft zu sehen. Diese Werte verändern sich nicht, außer der Pilot gibt einen neuen MacCready-wert ein. In der zweiten Zeile links wird nun die Höhendifferenz zur Sollgleitzahl bzw. zur Sollhöhe für den betreffenden MacCready-wert angegeben. Die angezeigte Höhendifferenz zur Sollgleitzahl in diesem Fenster darf dabei nicht mit der im Pirker -System angezeigten Höhendifferenz zur besten Gleitzahl verwechselt werden !! Die Höhendifferenz zur Sollgleitzahl ( bzw. Sollhöhe, die jedoch nicht angezeigt wird) ist hier nun das Maß aller Dinge. Wenn diese Höhendifferenz Null ist, dann befindet sich der Pilot auf der Sollhöhe bzw. auf dem richtigen Gleitpfad in der richtigen Flughöhe. Sollte sich der Pilot im Kreisflug befinden, dann hat er die richtige Abflughöhe für den vorgegebenen MacCready-wert erreicht. In der Mitte sind wieder im Geradeausflug die Pfeil-Symbole für die Navigation und im Kreisflug die Steiggeschwindigkeit angegeben. Rechts davon die Distanz zum Ziel. Sollte der Pilot aus irgendwelchen Gründen für den eingestellten Sollfahrtgeberwert M die Sollgleitzahl (bzw. Sollhöhe) nicht einhalten oder die Höhendifferenz im Mittel nicht auf Null halten können, so muß der Pilot den MacCready-wert verändern und auf die neue Situation anpassen. Hierzu M so verstellen, daß die Höhendifferenz zur Sollgleitzahl gleich Null ist. Umstellen auf das Pirker-System: Beim Anzeigefeld für das System „MacCready fix“ : 38 SG 1.0 M 117KH + 0 m 100KD auf die OK Taste drücken: SYSTEM WÄHLEN McCREADY FIX OK Mit weiterblättern: SYSTEM WÄHLEN DR.PIRKER OK Auf OK drücken ergibt nun das Anzeigefeld für das Pirker-System: 38 SG 1.0 M 145KH + 565 m 100KD

  17. Anwendungsbeispiele In Fig. 1 wird der Endanflug schematisch dargestellt: In diesem Beispiel befindet sich das Flugzeug auf 1700 m NN Höhe. Da die Zielhöhe bzw. Platzhöhe 500mNN beträgt, kann die Flughöhe auch mit 1700 - 500 = 1200 m über Ziel bzw. über Platz angegeben werden. Die Sollgleitzahl SG ergibt sich aus: SG = (Distanz zum Ziel)/(Flughöhe-Ankunftshöhe) = (Distanz )/(Flughöhe über Ziel) Die Gleitzahl des Segelflugzeuges ergibt sich aus: GZ = (Geschwindigk. + Windkomponente) / Sinkgeschw. (voausgesetzt, daß das Steigen oder Sinken der Luft beim Gleiten gleich Null ist. Die Gleitzahl des Segelflugzeuges soll gleich sein der Sollgleitzahl, wenn das Flugzeug auch wirklich in der richtigen Ankunftshöhe am Ziel ankommen soll. WIND V + Windkomp. Vs Gleitzahl des Segelfugzeuges soll im Mittel gleich der Sollgleitzahl SG sein 1700 m NN 1200 m üZ FLUGHÖHE ZIEL ANKUNFTSHÖHE 200 m üZ (SICHERHEITSHÖHE 200 m) ANKUNFTSHÖHE 700 m NN ZIELHÖHE 500 m NN DISTANZ 43 km FIG. 1

  18. Anzeigefeld für das Pirker-System: Sollfahrt, nur wenn Sinken bzw. Steigen der Luft im Gleiten = Null, sonst Sollfahrtgeber verwenden ! MacCready-wert Ringeinstellung Sollgleitzahl 36SG 1.5 M 149KH + 989 m 100KD Entfernung zum Zielpunkt wenn Kilometerzähler verwendet wird 1.1 100KZ Höhendifferenz zur besten Gleitzahl Navigationspfeile, im Geradeausflug Vario (Integrator), im Kreisflug angezeigt SG = Sollgleitzahl bzw. Gleitzahl, die das Segelflugzeug benötigt, um von der gegenwärtigen Position und Flughöhe das Ziel in der gewünschten Ankunftshöhe zu erreichen. Wird alle Sekunden neu ermittelt. M = MacCready-wert für den Sollfahrtgeber. Wird automatisch vom Rechner alle Sekunden berechnet und so eingestellt, daß bei vertikal ruhiger Luft das Segelflugzeug mit dieser Sollfahrtgebereinstellung M und der dann vom Sollfahrtgeber angezeigten Sollfahrt V(M) eine Gleitzahl aufweist, die gleich ist der gemessenen Sollgleitzahl. V(M) = Sollfahrt für den MacCready-wert M bei vertikal ruhiger Luft. DH = Höhendifferenz zur besten Gleitzahl = Flughöhe - Höhe bei der das Ziel mit bestem Gleiten erreicht werden kann. Ist ein Maß für die Höhenreserven im Endanflug. Gibt die Kursabweichung von 5° an. Zur Verringerung der Kursabweichung nach rechts drehen. Angezeigt im Geradeausflug, VARIO (Integrator): sonst wird im Kreisflug das Steigen angezeigt. KD = Entfernung zum Ziel in Kilometer KZ = Entfernung zum Ziel, errechnet vom Kilometerzähler FIG. 2

  19. Weitere Hinweise für die optimale Nutzung des Endanflugrechners Für den Piloten sind nun im Kreisflug bzw. Gleitflug folgende Informationen von Wichtigkeit. Endanflug in der Kreisflug-phase: Situation 1: Die Höhe des Piloten ist gering. Er möchte wissen, welche Höhe noch fehlt, um bei bester Gleitzahl den angestrebten Zielpunkt zu erreichen . Siehe Fig.3. Zu 2: McCready-wert M ? Geschwindigkeit bei bester Gleitzahl ? beste Gleitzahl ???? Abflughöhe ? Zu 1: Fehlende Höhe, um mit bester Gleitzahl das Ziel zu erreichen ? Aufwind 2 Anflug mit bester Gleitzahl 1 WIND Ziel Fig. 3 Der Endanflugrechner gibt diesbezüglich folgende Auskunft: 90 SG - - - M - - - KH -1443 m . . 54KD 26 SG 0.5 M 112 KH 0 m . . 55KD 2) 1) 1) Von der momentanen Position und Höhe (1) müßte das Segelflugzeug auch bei dem herrschenden Gegenwind (-40km/h) eine Gleitzahl von 90 zusammenbringen. Dies wäre nur bei entsprechendem Delphinflug möglich. Um das Ziel daher mit der besten Gleitzahl bei vertikal ruhiger Luft erreichen zu können, muß der Pilot noch 1443m hochsteigen. Sollfahrtwerte wie MacCready-wert M und Sollfahrt werden daher noch nicht angezeigt. 2) An der Basis (2) bleibt es anschließend dem Piloten überlassen, ob er mit Sollfahrtgebereinstellung für bestes Gleiten ( wegen des Gegenwindes ist M=0,5 m/sec, V(0.5) = 112 km/h) oder in Erwartung noch eines weiteren Aufwindes mit höherer Ringeinstellung (MacCready-wert M) abfliegt.

  20. Situation 2: Der Aufwind ermöglicht dem Piloten höher zu steigen, hört jedoch vorzeitig auf oder der Pilot erreicht die Basis, wo er gezwungen ist, vorzeitig abzufliegen. Der Pilot möchte wissen, welche Sollfahrtgebereinstellung, Fluggeschwindigkeit, Gleitzahl er wählen soll, um mit der so gewonnenen Höhe den anzufliegenden Zielpunkt zu erreichen. Siehe Fig. 4 Überschußhöhe gegenüber bester Gleitzahl (= Sicherheitsreserve) ? Sollgleitzahl ? McCready-wert M ? Gleitgeschwindigkeit ? 2 Aufwind Um das Ziel erreichen zu können: Anflug für M kleiner als das Steigen beim Verlassen des Aufwindes 3 m/sec +384 m zum Beispiel: M = 2 m/sec , v(2) = 163 km/h Wind = -20km/h WIND Ziel (Anflug mit bester Gleitzahl) Fig.4 Der Rechner gibt die folgende Antwort: 25 SG 2.0 M 164KH + 384 m 32KD Der Pilot kann bei Einhalten einer mittleren Gleitzahl von GZ = 25 das Ziel erreichen. Heben sich die Effekte steigender und sinkender Luftmassen auf, so empfiehlt der Rechner, den Ring oder Sollfahrtgeber auf M=2.0 m/sec zu stellen. Funktioniert dieser richtig, so verlangt er vom Piloten bei vertikal ruhiger Luft mit 164 km/h zu fliegen. Dieser Wert wird als zusätzliche Information und Überprüfungsmöglichkeit für den verwendeten Sollfahrtgeber ebenfalls vom Rechner angezeigt. Die Überschußhöhe auf die beste Gleitzahl beträgt DH=+384m. Die Entfernung zum Ziel ist 32 km. Der Pfeil deutet an, daß das Ziel etwas rechts vom Kurs liegt.

  21. Situation 3: Der Aufwind ermöglicht einen unbegrenzten Höhengewinn. Der Pilot möchte dann wissen, mit welcher Sollfahrtgebereinstellung, Fluggeschwindigkeit, Gleitzahl und Höhe er optimalerweise abfliegen soll, um wie vorhin den gewählten Zielpunkt in der kürzest möglichen Zeit zu erreichen. Siehe Fig. 5 Aufwind Überschußhöhe gegenüber bester Gleitzahl (= Sicherheitsreserve) ? Sollgleitzahl ? McCready-wert M ? Gleitgeschwindigkeit ? 3 2 m/sec 3 m/sec 3 m/sec +940 m WIND 4 m/sec z. B: M = 3 m/sec , v(3) = 192 km/h Wi = -20km/h 5 m/sec Anflug mit bester Gleitzahl Ziel 48 km Fig.5 Antwort: Nach der Sollfahrttheorie wird der Zielpunkt dann zeitoptimal angeflogen, wenn die Sollfahrtgebereinstellung (MacCready-Wert M) gleich ist dem momentanen Kreisflugsteigen kurz vor dem Abfliegen, gemittelt über ein oder zwei Kreise: M = mom. Kreisflug-Steigen Im obigen Beispiel soll der Pilot dann abfliegen, wenn der empfohlene MacCready-wert M = 3 m/sec des Endanflugrechners gleich ist dem momentanen Kreisflugsteigen (gemittelt über einen oder zwei Kreise) von ebenfalls 3 m/sec. 21 SG 3.0 M 192KH + 940 m 3.0 48KD Die Gleitzahl des Segelflugzeuges beträgt dann bei vertikal ruhiger Luft und bei einer Gleitgeschwindigkeit von V(3) =192 km/h: GZ = 21 und ist somit gleich der Sollgleitzahl von SG=21. Die Überschußhöhe und somit Sicherheitsreserve gegenüber der besten Gleitzahl beträgt DH=+940 m.

  22. Aufwind WIND 21 SG 2.9 M 190KH + 969 m 1.0 50KD Optimale Abflughöhe, weil Steigen = M = 2m/s 26 SG 2.0 M 164KH + 576 m 2.0 48KD 1 m/s 1 m/s 30 SG 1.1 M 137KH + 245 m 3.0 47KD 1 m/s 2 m/s beste Gleit- zahl = 35 für -20k/h Wind 2 m/s 35 SG 0.3 M 103KH + 0 m 5.0 47KD 3 m/s 3 m/s 66 SG - - - M - - - KH - 625 m . . 46KD 4 m/s 5 m/s Ziel beste Gleitzahl FIG6 46 km

  23. Fig.6: Das Beispiel zeigt wie sich die Daten beim Kreisflug mit zunehmender Höhe verändern: 1. Fenster: Beim Einfliegen in den letzten Aufwind liefert die Anzeige folgende Daten: Die Sollgleitzahl beträgt SG = 66 . Der Pilot müßte daher mit seinem Segelflugzeug eine Gleitzahl von 66 erzielen, um von dieser Position und Höhe das Ziel erreichen zu können. Da der Pilot aber nur ein Flugzeug mit einer besten Gleitzahl von 43 besitzt, die allerdings bei diesem Gegenwind von -20 km/h gegenüber Grund nur mehr 35 beträgt, werden für M und der dazugehörigen Sollfahrt (- - - M - - - KH) keine Werte angezeigt. Die fehlende Höhe, um bei bestem Gleiten das Ziel erreichen zu können beträgt: HD = -625 m. Daneben werden die Symbole für die Navigation angezeigt. Im vorliegenden Beispiel befindet sich der Pilot vor dem Eindrehen genau auf Kurs. Die Entfernung zum Ziel beträgt 46 km. 2. Fenster: Der Pilot kreist ein und erreicht eine Höhe, die nun ausreicht, das Ziel bei bestem Gleiten zu erreichen. Da der Gegenwind -20 km/h beträgt, erzielt er diese beste Gleitzahl nur bei einer McCready-Einstellung von M = 0.3 m/sec. Die dazugehörige Gleitgeschwindigkeit beträgt dabei V(0.3) = 103 km/h. Die Höhendifferenz zur besten Gleitzahl beträgt HD = 0 m. In der Mitte der zweiten Zeile des Anzeigefeldes, unmittelbar unter dem angezeigten Wert für M wird nun anstelle der Navigationssymbole der Wert eines nicht kompensierten Varios bzw. Integrators angezeigt. Die gewählte Zeitkonstante ist genügend groß , um den Steigwert über die Zeitdauer eines Kreises zu mitteln. Da das Flugzeug mit 5 m/sec steigt wird auch „5.0“ unterhalb von M angezeigt. Rechts daneben wird die Entfernung zum Ziel mit 47km/h. angezeigt. 3. Fenster: Der Pilot steigt weiter, der Wert für die erforderliche Sollgleitzahl nimmt ab (SG=30), der für M hingegen nimmt zu und erreicht den Wert von M = 1.1 m/sec. Die dazugehörige Sollfahrt beträgt V(1.1) = 137 km/h an. In der zweiten Zeile, links, wird nun der Höhenüberschuß von HD = + 245 m gegenüber der besten Gleitzahl angezeigt. Dies stellt ein gewisses Maß dar für die Höhenreserve dar, die dem Piloten zu Verfügung steht. Die Steiggeschwindigkeit, angezeigt vom Vario (Integrator) unterhalb von M, beträgt nur mehr Vario = 3.0 m/sec, ist aber deutlich höher als der Wert von M=1.1m/sec. Es lohnt sich daher weiter zu steigen. 4.Fenster: Beim nächsten Fenster wird ersichtlich, daß für eine Sollgleitzahl von SG=26 der Wert von M auf 2 m/sec angestiegen ist. Auf der anderen Seite ist das Kreisflugsteigen und der Wert des Varios (Integrators) auf 2 m/sec zurückgegangen. Da aber nun M und Vario denselben Wert anzeigen : M = Vario = 2 m/sec ist nun die Höhe erreicht, mit der der Pilot optimalerweise abfliegen sollte. Der Pilot stellt seinen Sollfahrtgeber auf M = 2 m/sec ein und der Sollfahrtgeber, sofern kein Luftmassensinken oder -steigen beim Gleiten angetroffen wird, verlangt dann (falls der Geber richtig funktioniert) vom Piloten eine Geschwindigkeit von V(2) = 164 km/h. Der Höhenüberschuß gegenüber der Höhe für die beste Gleitzahl beträgt HD = +576 m. Die Entfernung zum Ziel wird mit KD = 48 km angegeben.

  24. 5. Fenster: Das nächste Fenster zeigt an, was passieren würde, wenn der Pilot weiter steigen würde. Bei einer Sollgleitzahl von SG = 21 müßte der Pilot dann mit einer Sollfahrtgebereinstellung von M = 2.9 m/sec und V(2.9) = 190 km/h abfliegen. Dieser Wert ist deutlich höher als das nunmehrige Kreisflugsteigen von Vario = 1m/sec. Für einen solchen Steigwert sollte der Pilot mit M = 1 m/sec abfliegen, was aber eine viel zu hohe Gleitzahl ergeben würde. Der Pilot würde dann viel zu hoch am Ziel ankommen. Da also der Pilot nur mehr mit Vario = 1 m/ sec steigt, jedoch mit M=2.9m/sec abfliegen müßte ergäbe das einen ziemlichen Zeitverlust. Endanflug in der Gleitphase Die folgenden Beispiele (Figuren 7 bis 9) zeigen die Anwendung des Endanflugrechners beim Gleiten zum Ziel. Fig.7: In diesem Beispiel soll deutlich gemacht werden, daß der Endanflugrechner zwar den optimalen McCready-Wert M und die dazugehörige Sollfahrt für vertikal ruhige Luft angeben kann, nicht jedoch die Sollfahrt für den Fall, daß ein Luftmassensinken oder -steigen auftritt. Der Pilot muß daher den Anweisungen seines Sollfahrtgebers folgen. Nur, wenn die Luft in vertikaler Richtung in Ruhe ist (Luftmassensinken=0m/sec) ist die neben M angegebene Geschwindigkeit des Rechners gleich der Sollfahrt. Der Pilot hat dann die Möglichkeit, seinen Sollfahrtgeber zu überprüfen. Da die meisten Sollfahrtgeber nicht die Sollfahrt selbst, sondern nur die Abweichung von der Sollfahrt signalisieren, ist die vom Endanflugrechner angegebene McCready-Geschwindigkeit sicher ein wertvolle Zusatzinformation. Im vorliegenden Beispiel wird angenommen, daß die Steig- und Sinkphasen nur kurz dauern, sodaß ihr Einfluß auf die gemessene Sollgleitzahl (SG = 32) und somit auf den McCready-Wert M vernachlässigbar ist. In Fig.7 ist neben den dargestellten Anzeigefenster noch angeführt, wie die Sollfahrt für steigende oder sinkende Luft nach der Sollfahrttheorie berechnet wird. Fig. 8: In diesem Beispiel gelingt es dem Piloten immer wieder im Delphinflug Höhe zu holen. Dadurch verändert sich sowohl die gemessene Sollgleitzahl als auch der vom Rechner empfohlene McCready-Wert M, sowie die dazugehörige Sollfahrt für vertikal ruhige Luft. Der Pilot folgt den Anweisungen des Endanflugrechners und stellt den Sollfahrtgeber auf den jeweils angegebenen Wert von M ein und fliegt entsprechend schneller . Fig. 9: Hier geht es etwas dramatischer zu. Der Pilot gerät in ein länger anhaltendes Sinken, sodaß schließlich seine Höhe nicht mehr ausreicht, um mit einer Sollfahrtgebereinstellung von M = 0 bei vertikal ruhiger Luft das Ziel anzufliegen. Der Rechner schaltet in diesem Fall die Werte für M und V weg (- - - M - - - KH). Es bleibt nun dem Piloten überlassen, welche Taktik und welche Sollfahrtgebereinstellung er wählt. Im vorliegenden Beispiel gewinnt der Pilot im Geradeausflug wieder so viel Höhe, daß er zunächst mit bestem Gleiten (M = 0) und bei vertikal ruhiger Luft das Ziel erreichen könnte. Kurz vor dem Ziel gelingt es ihm erneut, einen Aufwind im Geradeausflug ausnützen und schließlich mit einer Sollgleitzahl von SG = 32 und Sollfahrtgebereinstellung von M = 1.4 m/sec das Ziel erfolgreich anzufliegen.

  25. Im Gleitflug: Pilot: Ringeinstellung: M=1.4 m/sec, SiL= -1m/sec Sollfahrtgeber: V(1.4-1.0) = V(0.4) = 107km/h 32 SG 1.4 M 146KH + 861 m 100KD Pilot: M=1.4m/sec, SiL= 0m/sec Sfgeber: V(1.4+0) = V(1.4)=146k/h 32 SG 1.4 M 146KH + 851 m 96KD M=1.4m/s, SiL=1m/s V(1.4+1) = V(2.4) = 180 km/h 32 SG 1.4 M 146KH + 752 m . . 85KD 146k/h 32 SG 1.4 M 146KH + 709 m 80KD 107k/h 146k/h GZ=32 M=1.4 m/s, SiL=0m/s V(1.4+0) = 146km/h SG=32 SiL= -1m/sec StL=+1m/sec 180k/h SG=32 146k/h GZ=32 SG=32 SiL= +1m/sec StL= -1m/sec SiL = Sinken der Luft StL = Steigen der Luft GZ = Gleitzahl des Flugzeuges SG = Sollgleitzahl FIG. 7

  26. 39 SG 0.7 M 121KH + 212 m 62KD 32 SG 1.5 M 148KH + 491 m . . 54KD SG 29 SG 1.8 M 159KH + 384 m 32KD 29 32 23 SG 2.9 M 190KH + 287 m . . 14KD 39 43 23 +212m +491m GZBEST = 43 beste Gleitzahl DH=+384m Differenz zur besten Gleitzahl Ziel +287m SG = Sollgleitzahl 54 32 km 14 0 km 62 km FIG. 8

  27. 39 SG 0.7 M 121KH + 212 m 62KD 49 SG - - - M - - - KH - 109 m . . 54KD 58 SG - - - M - - - KH -209 m . . 41KD SG: 32 43 SG 0.0 M 97KH + 0 m 32KD 39 43 32 SG 1.4 M 146KH + 142 m . . 16KD +212m 49 58 Ziel - 109m - 209m +0m GZBEST = 43 beste Gleitzahl +142m Differenz zur besten Gleitzahl 54 41 32 km 16 0 km 62 km FIG. 9

  28. Eventuell neues Fenster zur Windermittelung: GPS-Fahrtmesser momentaner Kurs Windrichtung 120 VG 354° 180° 100 V +20Wk 21 W Windstärke mechanischer Fahrtmesser Windkomponente

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