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Das Richtige tun: Entscheidungen finden in der Pflege

Das Richtige tun: Entscheidungen finden in der Pflege. Pflegekongress, 28./29.10.2010, Wien Mag. Kurt Schalek. Beispiele für Entscheidungssituationen. Literatur: Moser/Houtepen/Widdershoven 2007. Leben zu Hause Leben an Einschränkungen anpassen (Angst vor Autonomieverlust)

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Das Richtige tun: Entscheidungen finden in der Pflege

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Presentation Transcript


  1. Das Richtige tun:Entscheidungen finden in der Pflege Pflegekongress, 28./29.10.2010, WienMag. Kurt Schalek

  2. Caritas Das Richtige tun: Entscheidungen finden in der Pflege, Mag. Kurt Schalek / 28.10.2010 Beispiele für Entscheidungssituationen Literatur: Moser/Houtepen/Widdershoven 2007 • Leben zu Hause • Leben an Einschränkungen anpassen (Angst vor Autonomieverlust) • Betreuungs- und Pflegearrangements gestalten • Seniorenpflegehaus • Umgang mit veränderten Rahmenbedingungen für Autonomie (stärkere Rolle von Professionellen) • Krankenhaus • Akute gesundheitliche Krise mit Informationsmangel (unklare Perspektive auf die weitere Lebensgestaltung)

  3. Caritas Das Richtige tun: Entscheidungen finden in der Pflege, Mag. Kurt Schalek / 28.10.2010 Entscheiden und Würde Literatur: Behrens/Zimmermann 2006 Cass/Robbins/Richardson 2006 Gallagher et al. 2008 Klie 2005 • Würde: Jeder Mensch ist ein einzigartiges Wesen mit individuellen Rechten ausgestattet • Autonomie: Recht und Fähigkeit des Menschen selbst zu entscheiden • Autarkie: Recht und Fähigkeit des Menschen, Entscheidungen eigenständig umzusetzen • Respekt vor der persönlichen Identität, dem bisherigen Lebenserfahrungen und -leistungen  Autonomie hat großen Anteil an der Würde des Menschen  Autonomie drückt sich in Entscheidungen aus  Pflege hat besondere Verantwortung für Entscheidungen, die andere betreffen

  4. Caritas Das Richtige tun: Entscheidungen finden in der Pflege, Mag. Kurt Schalek / 28.10.2010 Was ist eine gute Entscheidung? Literatur: O‘Connor/Jacobsen 2007 • Gute Entscheidungen sind individuell • Angepasst an einzelne Person • Angepasst an konkrete Situation • Entscheidungen brauchen Verankerung • Informationen: Verständnis der Optionen und deren möglicher Folgen • Werte: Übereinstimmung von persönlichen Wertvorstellungen und getroffener Wahl Pflege kann Menschen beim Finden von guten Entscheidungen unterstützen.

  5. Caritas Das Richtige tun: Entscheidungen finden in der Pflege, Mag. Kurt Schalek / 28.10.2010 Wer trifft pflegerelevante Entscheidungen? • PatientInnen/KlientInnen, Angehörige • Hilfe ja oder nein? • Wenn ja, welche? • Wie kann man mit Veränderungen umgehen? • etc. • Professionell Pflegende • Pflegeprozess • Multiprofessionelles Team • Geldgeber (z.B. Krankenkassen, Bundesländer) • Anerkennung von Ansprüchen  Es laufen zwei bis drei parallele Entscheidungsprozesse zum gleichen Thema – mit unterschiedlichen Perspektiven

  6. PatientInnen/KlientInnen Selbstbestimmung Autonomie Werte und Vorlieben Ziele Eingeschränkte Entscheidungsgrundlagen Caritas Das Richtige tun: Entscheidungen finden in der Pflege, Mag. Kurt Schalek / 28.10.2010 Ausgangssituation für Entscheidungen in der Pflege Pflegende • Fachliches Wissen zu Maßnahmen und Auswirkungen • Berufliche Erfahrung • Werte und Haltung • Rechtliche Kenntnisse • Eingeschränkte Planungsgrundlagen • Eingeschränkte Umsetzungsmöglichkeiten Beide Perspektiven müssen in Verbindung stehen. Ziel ist eine Entscheidung, die für die PatientInnen/KlientInnen passt und die pflegefachlich argumentierbar ist.

  7. „Verstehen“ Aufnehmen der Präferenzen und Ziele der KlientInnen Erkennen der Bedeutung einer Situation im Lebenszusammenhang der KlientInnen Erkennen des „Entscheidungstyps“ der KlientInnen Caritas Das Richtige tun: Entscheidungen finden in der Pflege, Mag. Kurt Schalek / 28.10.2010 Voraussetzungen seitens der Pflegenden Literatur: Oevermann 1997 Bräutigam 2003 Professionelle Entscheidungen müssen zwei Perspektiven berücksichtigen: • Perspektive der Klientin/des Klienten • Perspektive des Fachwissens (Expertenwissen: Evidenz, Erfahrung) „Erklären“ • Einbeziehen des aktuellen Fachwissens • Begründen der pflegerischen Entscheidung (Nachvollziehbarkeit) • Transparenz, z. B. für Team (Dokumentation) Letztlich entscheiden die Betroffenen bzw. deren gesetzliche VertreterInnen! Die professionelle Entscheidung braucht Akzeptanz durch die KlientInnen.

  8. Caritas Das Richtige tun: Entscheidungen finden in der Pflege, Mag. Kurt Schalek / 28.10.2010 Voraussetzungen bei den PatientInnen/KlientInnen Literatur: O‘Connor/Jacobsen 2007 Stefan/Eberl/Allmer et al. 2009 • Voraussetzungen für Entscheidungen • Klarheit über persönliche Bedürfnisse und Erwartungen • Wissen zu Wahlmöglichkeiten • Wissen über möglichen Folgen der Wahlmöglichkeiten (z.B. Wahrscheinlichkeiten, Erfahrungswerte) • Klarheit über individuelle Werthaltungen • Probleme • Informationsmangel • Unklare Präferenzen und Wertvorstellungen • Unrealistische Erwartungen • Sozialer Druck • Fehlendes Bewusstsein • Beeinträchtigte intellektuelle Fähigkeiten

  9. Caritas Das Richtige tun: Entscheidungen finden in der Pflege, Mag. Kurt Schalek / 28.10.2010 Entscheidungstypen Literatur: O‘Connor/Jacobsen 2007 • „Kontrolle behalten“ • Aktive Rolle im Entscheidungsprozess • Fordert konkrete Informationen und Hilfestellungen ein • „Gemeinsame/geteilte Entscheidung“ • Benötigt häufig zu Beginn Anleitung zur Entscheidungsfindung • Bringt sich zunehmend ein • Benötigt konkrete Beratung und Begleitung • „Abtreten der Entscheidung“ • Benötigt Beratung und Begleitung • Weg des „informed consent“, d.h. Zustimmung nach Aufklärung und Information Vorsicht: Typen treten in der Praxis meist in Mischformen auf. Das Verhalten der Betroffenen kann sich auch verändern!

  10. Caritas Das Richtige tun: Entscheidungen finden in der Pflege, Mag. Kurt Schalek / 28.10.2010 Handlungsoptionen für die Pflege • Entscheidungshilfe geben: Optionen aufzeigen, Zugang zu Informationen ermöglichen, Anleiten, Beraten, Begleiten • Assessment ist Intervention: nicht nur Infos erheben, sondern auch Bedürfnisse bewusst machen, „Verstehen“ der Situation • Anerkennung vorhandener Autonomiepotenziale: z.B. Wünsche zu Mahlzeiten oder Kleidung trotz demenzieller Veränderung • Grenzen der pflegerischen Entscheidung: Autonomie der Betroffenen, gesetzliche Regelungen und berufliche Pflichten • Prävention: PatientInnenverfügung, Vorsorgevollmacht • Kommunikation ist der Dreh- und Angelpunkt

  11. Caritas Das Richtige tun: Entscheidungen finden in der Pflege, Mag. Kurt Schalek / 28.10.2010 Conclusio • Pflegende müssen täglich patientInnenbezogene Entscheidungen treffen. Das ist eine Kernkompetenz der Pflege • Die Entscheidungsfindung ist keine Vorstufe zur Pflege sondern bereits eine Pflegemaßnahme • Der Prozess des Entscheidens benötigt mehrAufmerksamkeit • Ob es „richtige“ Entscheidungen für alle Beteiligten gibt, ist fraglich. Ergebnisse kennt man immer erst im Nachhinein. • Es kann aber zumindest „gute“ Entscheidungen geben Danke für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt: kurt.schalek@caritas-austria.at

  12. Caritas Das Richtige tun: Entscheidungen finden in der Pflege, Mag. Kurt Schalek / 28.10.2010 Literatur BEHRENS Johann, ZIMMERMANN Markus (2006): Das Bedürfnis nach Selbstbestimmung bei Pflegebedürftigkeit. Konzept und Forschungsperspektiven; in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie, Jg. 39(3), S. 165-172 CASS Elaine, ROBBINS Diana, RICHARDSON Angela (2006): Dignity in care. Adults’ services practice guide 9; Social Care Institute for Excellence (SCIE), London BRÄUTIGAM Christoph (2003): Situationsverstehen im Pflegeprozess; in: Deutscher Verein für Pflegewissenschaft e.V. (Hg.): Pflege und Gesellschaft. Das Originäre der Pflege entdecken. Pflege beschreiben, erfassen, begrenzen. Fachtagung 2002; Mabuse Verlag, Frankfurt am Main, S. 117-146 GALLAGHER Ann, LI Sarah, WAINWRIGHT Paul, JONES Ian R., LEE Diana (2008): Dignity in the Care of Older People. A Review of the Theoretical and Empirical Literature; in: BMC Nursing 2008, Jg. 7:11; http://www.biomedcentral.com/1472-6955/7/11 [25.08.2010] KLIE Thomas (2005): Würdekonzept für Menschen mit Behinderung und Pflegebedarf, Balancen zwischen Autonomie und Sorgekultur; in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie, Jg. 38(4), S. 268-272 MOSER Albine, HOUTEPEN Rob, WIDDERSHOVEN Guy (2007): Patient autonomy in nurse-led shared care. A review of theoretical and empirical literature; in: Jounal of Advanced Nursing, Hg. 57(4), S. 357-365 O’CONNOR AM, JACOBSEN MJ (2007): Decisional Conflict. Supporting people experiencing uncertainty about options affecting their health; Ottawa Health Decision Centre, Ottawa, https://decisionaid.ohri.ca/ODST/pdfs/DC_Reading.pdf [11.07.2008] OEVERMANN Ulrich (1997): Theoretische Skizze einer revidierten Theorie professionalisierten Handelns; in: COMBE Arno, HELSPER Werner (Hg.): Pädagogische Professionalität; Suhrkamp, Frankfurt am Main, 2. Auflage, S. 70-182 STEFAN Harald, ALLMER Franz, EBERL Josef, HANSMANN Renate, JEDELSKY Elisabeth, MICHALEK Anneliese, PANDZIC Ruza, SCHALEK Kurt, TOMACEK Dagmar (2009): POP - PraxisOrientierte Pflegediagnostik. Pflegediagnosen - Ziele - Maßnahmen; Springer WienNewYork, Wien

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