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Verlaufsdaten in der Familienforschung

Verlaufsdaten in der Familienforschung . Beitrag im Forum „Familie“ 3. Konferenz für Sozial- und Wirtschaftsdaten 12.05.06 Johannes Stauder, Universität Heidelberg. Vorgehensweise. Zentrale Themen der Familienforschung Anforderungen an Datenquellen im Längsschnitt

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Verlaufsdaten in der Familienforschung

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Presentation Transcript


  1. Verlaufsdaten in der Familienforschung Beitrag im Forum „Familie“ 3. Konferenz für Sozial- und Wirtschaftsdaten 12.05.06 Johannes Stauder, Universität Heidelberg

  2. Vorgehensweise • Zentrale Themen der Familienforschung • Anforderungen an Datenquellen im Längsschnitt • Die zentralen Datenquellen • Neuere Entwicklungen • Schlussfolgerungen

  3. Themen der Familienforschung • Erklärung familiendemografischer Prozesse • Partnerwahl und Heirat, • Fertilität (Timing, Spacing), • Auszug aus dem Elternhaus, • Trennung, Scheidung, Wiederheirat.  Zentrale abhängige Variablen haben Prozesscharakter  Viele unabhängige Variablen unterliegen Veränderungen im Zeitverlauf

  4. Anforderungen an Datenquellen I:Prozessorientierung • Zur Überprüfung theoretischer Erklärungen werden Ereignisdaten benötigt. • Ausgangszustand, • Verweildauer, • Zielzustand. • Zeitveränderlichkeit von abhängigen und unabhängigen Variablen: • Eindeutige zeitbezogene Zuordnung der verursachenden Faktoren. • Verursachende Faktoren sind nach Eintritt des Ereignisses oft nicht mehr beobachtbar. • Kausalität: Ursachen gehen der Wirkung zeitlich voraus!

  5. Information über die zu erklärenden Ereignisse Partnerschaftsbiografie Kindschaftsbiografie Möglichst zeitabhängige Information über verursachende Faktoren Partnerschaftsbiografie Kindschaftsbiografie Bildungsbiografie Erwerbsbiografie Familiäre Einbettung (haushaltsbezogene und -übergreifende Beziehung zu anderen Familienmitgliedern) Weitere soziale Einbettung (Netzwerke, soziale Partizipation) Anforderungen an Datenquellen II:Welche Information?

  6. Paneldesign (prospektiv) Beobachtung von Zuständen zu mehreren Zeitpunkten. (Veränderungen = Ereignisse) Ereignisse und Kausalketten können unentdeckt bleiben. Keine Information über die genaue Dauer von Zuständen. Panelmortalität. Auch wenig saliente Merkmale (z.B. Einstellungen) können erhoben werden. Andere Akteure können prinzipiell befragt werden. Repräsentativ zum Zeitpunkt der 1. Welle. u.U. lange Wartezeiten bis Verläufe auswertbar. Retrospektivdesign Befragung zu einem Zeitpunkt über den Lebensverlauf. Genaue und vollständige Information über Ereignisse möglich! Es können nur Überlebende befragt werden. Erinnerungsproblematik: Retrospektivinformation ist auf saliente Merkmale beschränkt. Beschränkung auf Proxy-Information über andere Akteure. Repräsentativ zum Erhebungszeitpunkt. Verläufe sofort auswertbar. Anforderungen an Datenquellen III:Panel- vs. Retrospektivdaten Paneldesign mit eingelagerten Retrospektivelementen

  7. Zentrale Datenquellen • Sozio-ökonomisches Panel (SOEP) • Lebensverlaufsstudie • Familiensurvey • (Family and fertility survey) • (Mannheimer Scheidungsstudie)

  8. Zentrale Datenquellen: SOEP • Seit 1984(!) • Kombination von Panel- und Retrospektiverhebung • Vollständige biografische Information über • Heiratsbiografie (Nichteheliche Lebensgemeinschaften) • Geburtenbiografie für Mütter (und seit 2001 auch Väter) • Erwerbsbiografie • Migration • Sozialer Hintergrund, Eltern • Ausbildungsbiografie • Befragung aller Personen im Haushalt (ab 15 Jahre)  Vollständige Biografien auch über jeweiligen Partner • Weiterverfolgungskonzept • Längsschnittgewichtung

  9. Zentrale Datenquellen: Deutsche Lebensverlaufsstudie • Retrospektiverhebungen bei folgenden Geburtskohorten • 1919-21, 1929-31, 1939-41, 1949-51, 1954-56, 1959-61, 1964-71 (mit Wiederholungsbefragung 2004), sowie Untersuchungen zu einzelnen Kohorten, die 1990 in der DDR lebten. • Monatsgenauigkeit der Angaben • Verlaufs-Informationen über Ehen und gegenwärtigen (nicht-) ehelichen Lebenspartner • Keine vollständige Partnerbiografie! • Kinderbiografie • Eltern • Ausbildungs-, Erwerbsbiografie

  10. Zentrale Datenquellen: DJI-Familiensurvey • Retrospektiverhebung 1988 (Ergänzung 1990), 1994 und 2000 für die 18- bis 55-jährige Bevölkerung • Vollständige Partnerschaftsbiografie (auch Partner ohne gemeinsamen Haushalt!) • Vollständige Kinderbiografie (Geburt, Stellung zum Befragten und Auszug) • Erwerbs-, Berufs-, Ausbildungsbiografie • Proxy-Angaben zu den jeweiligen Partnern (keine biografischen Angaben, keine eindeutige Zuordnung der Kinder zu einem Partner)

  11. Neuere Entwicklungen I:Mikrozensus-Panel • Haushaltszusammensetzung • Keine Informationen über haushaltsübergreifende Beziehungen • Rotationsstichprobe: Panel (bis zu 4 Wellen) • Flächenstichprobe Selektivität durch Wanderungen  Keine Nachverfolgung • Gerade familiendemografische Prozesse gehen häufig mit räumlicher Mobilität einher • Starke Verzerrungen zu erwarten! • Probleme bei der Reidentifikation von dyadischen Beziehungen zwischen Wellen • Stichtagskonzept, Unterjährigkeit und Timing-Problematik

  12. Neuere Entwicklungen II:Das Beziehungs- und Familienpanel • DFG-Schwerpunktprogramm • Initiatoren: Prof. Huinink (Bremen), Prof. Brüderl, Prof. Esser (Mannheim), Prof. Nauck (Chemnitz), Prof. Walper (München) • Theoretische, methodische und empirische Fortentwicklung der interdisziplinären Erforschung der Beziehungs- und Familienentwicklung • Themen: • die Etablierung und Gestaltung von Paarbeziehungen, • die Familiengründung und -erweiterung, • die Gestaltung intergenerationaler Beziehungen und • die (In-)Stabilität von Paarbeziehungen. • Verfolgung der situationalen und motivationalen Voraussetzungen und Konsequenzen der Prozesse in der Zeit prospektives Design • Entwicklung innovativer Instrumente: z.B. Heiratsmarktchancen • Multi-Actor-Design • Stand: 2. Welle des Mini-Panel in der Feldphase • 1. Welle des Hauptpanel: 2008

  13. Schlussfolgerungen • Familienforschung ist angewiesen auf qualitativ hochwertige Längsschnittdaten. • Insbesondere der Verlauf der zentralen familiendemografischen Prozesse muss vollständig erhoben sein. • Auch unabhängige Variablen müssen in der Regel zeitbezogen erhoben werden. • Reine Paneldaten ohne biografische Ergänzungen sind kaum geeignet für familiendemografische Fragestellungen. • Durch die Kombination von retrospektivem und prospektivem Design lassen sich gegenwärtig die größten Fortschritte erzielen:  Vollständigkeit in den Biografien  Erhebung motivationaler und situationaler Aspekte von geringer Salienz ist möglich

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