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Vorlesung: Einführung in die Soziologie – Wintersemester 2007/08 PD. Dr. Joachim Renn

Vorlesung: Einführung in die Soziologie – Wintersemester 2007/08 PD. Dr. Joachim Renn. 12. Dez.: S oziale Gruppen: von Abstammungsgemeinschaften zu Klassen. Einführung in die Soziologie – Wintersemester 2007/08 12. Dez.: S oziale Gruppen: von Abstammungsgemeinschaften zu Klassen.

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Vorlesung: Einführung in die Soziologie – Wintersemester 2007/08 PD. Dr. Joachim Renn

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Presentation Transcript


  1. Vorlesung: Einführung in die Soziologie – Wintersemester 2007/08PD. Dr. Joachim Renn 12. Dez.: Soziale Gruppen: von Abstammungsgemeinschaften zu Klassen

  2. Einführung in die Soziologie – Wintersemester 2007/0812. Dez.: Soziale Gruppen: von Abstammungsgemeinschaften zu Klassen • Formen sozialer „Gruppen“: • a) Typen: • Menge: Gesamtheit von Personen, die sich zufällig am gleichen Ort aufhalten (nicht gleich: statistische Menge: Personen mit gleichen Eigenschaften) • Masse: Ansammlung von Personen, die aufgrund bestimmter Anlässe und Ziele zusammenkommen (unvorhersehbare Abläufe, unkalkulierbare Interaktionsergebnisse) • Netzwerk: Geflecht multilateraler, sozialer Beziehungen zwischen Einheiten (z.B. Personen, etwa: Szenen) – „Knoten“. • Institution (1): soziale Einrichtungen zur dauerhaften Absicherung von Bedürfnissen, steuern und begrenzen das Handeln (Korporationen oder: 2) Kollektiv bindende intersubjektive Formen des Wissens - Konventionen • Organisation: soziale Einrichtung mit hohem Formalisierungsgrad: Regeln, Satzung, Mitgliedschaft, Rollendifferential (Betrieb, Verwaltung, Verein, Verband, Partei) • Primärgruppen/ Gemeinschaften: informelle/ kulturelle Gruppen, bei den Zugehörige in engen personalen Bindungen stehen (Familien, „kulturelle-ethnische“ Gruppen, „Milieus“)

  3. Einführung in die Soziologie – Wintersemester 2007/0812. Dez.: Soziale Gruppen: von Abstammungsgemeinschaften zu Klassen • Formen sozialer „Gruppen“: • b) Zentrale Gegensätze: • Zugehörigkeit oder Mitgliedschaft („Milieu“ oder „Organisation“) • Gemeinschaft oder Gesellschaft (Tönnies) • Abstammung oder freiwillige oder formale Assoziation • Kollektive Identität oder „Rollen“ • Zugeschriebene und erworbene Eigenschaften (z.B.: Ethnizität oder Bildungsgrad) • „Abstammungsgemeinschaft“: unterschiedliche Typen: • Familien, Stämme, Ethnien, Nationen (Deszendenz, Kultur, Ursprung, Territorium):

  4. Einführung in die Soziologie – Wintersemester 2007/0812. Dez.: Soziale Gruppen: von Abstammungsgemeinschaften zu Klassen • Die vermeintliche Natürlichkeit von Abstammungsgemeinschaften: • Verwandtschaft? • Levy Strauss: Inzestverbot als kulturelle Institution (Exogamie und der Mythos der Geschlossenheit der Kulturen): • „Als Verbot betrachtet, beschränkt sich das Inzestverbot darauf, auf einem für das Überleben der Gruppe wesentlichen Gebiet den Vorrang des Gesellschaftlichen vor dem Natürlichen, des Kollektiven vor dem Individuellen, der Organisation vor der Willkür zu behaupten.“ (Levy Strauss, DeFdV, 98). • (Übergänge zwischen dem formalen und dem natürlichen Charakter der Verwandtschaft: von der Adoption in den antiken oikos über die Institution der „Ehe“ (Heiratspolitik) bis zur „sozialen Vaterschaft“ in Bastelbiographien)

  5. Einführung in die Soziologie – Wintersemester 2007/0812. Dez.: Soziale Gruppen: von Abstammungsgemeinschaften zu Klassen • Die vermeintliche Natürlichkeit von Abstammungsgemeinschaften: • Ethnische Gemeinschaft? • Steve Fenton: „Ethnicity“: • „We have defined ethnic identity as a communal and individual identity expressed as an idea of ‚our people, our origins‘ which clearly varies in the intensity with which it is felt and expressed. There are features of ethnicity, as an important dimension of social relations, which apear again and again. As we have argued, one of these is a social construction of ancestry, a second is marks of culture and culturally constructed visible differences“ (Fenton, E. 114) • Primdordialer oder konstruierter Status der ethnischen Zugehörigkeit: „Ethnisierung“ und „Identitätspolitik“

  6. Einführung in die Soziologie – Wintersemester 2007/0812. Dez.: Soziale Gruppen: von Abstammungsgemeinschaften zu Klassen • Fortsetzung: Gruppenformen: • Zugehörigkeit und Mitgliedschaft („Milieu“ oder „Organisation“) Verhältnis Person-soziale Gruppe • Zugehörigkeit als kollektive Bindungsform: • Von Stämmen, Familien…zu: Szenen, Gangs, Subkulturen… • Bsp.: „street corner society“: (ungeordnete Subkulturen?) • „Both the college boy and the corner boy want to get ahead. The difference between them is that the college boy either does not tie himself to a group of close friends or else is willing to sacrifice his friendship with those who do not advance as fast as he does. The corner boy is tied to his group by a network of reciprocal obligations from which he is either unwilling or unable to brake away.“ (William Foote Whyte, Street Corner Society, 107)

  7. Einführung in die Soziologie – Wintersemester 2007/0812. Dez.: Soziale Gruppen: von Abstammungsgemeinschaften zu Klassen • Vom „Netzwerk gegenseitiger Verpflichtungen zu Nationen und Nationalstaaten: (sind Gesellschaften Gruppen? Sind Nationen Gesellschaften?) • Was ist eine „Nation“? - Mitgliedschaft oder Zugehörigkeit? (Abstammungsgemeinschaft oder Staatsbürgerschaft bzw.: ethnos oder demos?) • Nationalstaat als politische Form eines „Volkes“? (C. Schmitt) • Nationalstaat als Vermittlung von Besonderem und Allgemeinen in der „bürgerlichen Gesellschaft“? (Hegel etc.) • Nationalstaat als „imaginated community“ (Anderson; Weber) • Nationalstaat als abstrakte Solidar- und Werte- „Gemeinschaft“: (Rechts-, Sozial-, Wohlfahrtsstaat)? • Nationalstaat als Auslaufmodell?

  8. Einführung in die Soziologie – Wintersemester 2007/0812. Dez.: Soziale Gruppen: von Abstammungsgemeinschaften zu Klassen • Entstehung von „Nationen“ (Konstruktion eines „Volkes“?) I: • „Amerika“ (im Sinne von: U.S.A.): Übergang der britischen Kolonien zu einer Nation: • a) institutionelle Verbindungen (First Continental Congress, Philadelphia 1774: keine Körperschaft, erst: meeting statt Verfassungsorgan), Verbindung: die Post • b) „Öffentlichkeiten“: Wachsende Kommunikation und Gemeinschaftsbindung zwischen den Kolonien geht der Zusammenfassung politischer Institutionen voraus • c) Selbstbilder: Die Kolonisten werden „Amerikaner“: Die (mediengestützte) Zuschreibung gemeinsamer Interessen „erschafft“ kollektive Identität • „Durch ihren Symbolgebrauch begannen die Zeitungen [nach 1763], die Kolonien vom Mutterland abzuheben; sie identifizierten sie nicht mehr länger als Teil des britischen Gemeinwesens.“ (Richard Merrit, Nationenbildung, 262)

  9. Einführung in die Soziologie – Wintersemester 2007/0812. Dez.: Soziale Gruppen: von Abstammungsgemeinschaften zu Klassen • Entstehung von „Nationen“ (Konstruktion eines „Volkes“?) II: • Französische Revolution: Gleichheit, Freiheit, „Brüderlichkeit“: Wer ist das Volk? • „Vor allem anhand der revolutionären Erfahrung hat die romantische Geschichtsschreibung, speziell Michelet, das mythische Bild des Volkes als beseeltes Kollektivsubjekt entwickelt – heute ist diese Sichtweise überholt. (…) Streng genommen ist das Volk 1789 noch nicht existent. (…)“ Michel Vovelle, Die franz. Revolution, 112) • Ausweitung des Kreises der Ausgestoßenen (Terror): Aristokraten, Eidverweigerer „Verdächtige“, „Konterrevolutionäre“ – Ausschluss statt Fraternisierung • – der Begriff des Volkes wird erweitert: nicht der „Aktivbürger“, sondern der citoyen (allgemeines Wahlrecht).

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