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Pierre Bourdieu

Pierre Bourdieu. Der Begriff des Habitus. Überblick. 1. Lebenslauf 2. Die feinen Unterschiede (Buch und Film) Habitus und Geschmack Schema des neuen Bildes der Gesellschaft (mit Beispielen) Unterschiede (u.a. Tisch- und Essens-gewohnheiten, Bekleidung) Foto-Befragung Jugendkultur

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Presentation Transcript


  1. Pierre Bourdieu Der Begriff des Habitus

  2. Überblick 1. Lebenslauf 2. Die feinen Unterschiede (Buch und Film) Habitus und Geschmack Schema des neuen Bildes der Gesellschaft (mit Beispielen) Unterschiede (u.a. Tisch- und Essens-gewohnheiten, Bekleidung) Foto-Befragung Jugendkultur 3. Zusammenfassung/Handout

  3. Lebenslauf • Geboren am 1. August 1930 in Deguin (Pyrénées Atlantiques) • Von 1958 bis 1960 Assistent an der Faculté des lettres in Algier • 1964 Professor an der École Pratique des Hautes Études en Sciences Sociales; er begann die Reihe Le sens commun beim Verlag Éditions de Minuit herauszugeben; Lehrauftrag an der Ècole Normale Supérieure • Gastprofessuren und Forschungsaufenthalte in Princeton und am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung

  4. Seit 1975 Herausgeber der Forschungsreihe Actes de la recherche en sciences sociales 1982 Berufung an das Collège de France 1993 höchste akademische Auszeichnung, die in Frankreich vergeben wird, die Médaille d'or des Centre National de Recherche Scientifique 1997 Ernst-Bloch-Preis der Stadt Ludwigshafen Seit dem Beginn der 90er Jahre engagiert sich Bourdieu für eine demokratische Kontrolle ökonomischer Prozesse

  5. 1993 Gründung einer "Internationalen der Intellektuellen", Ziel: das Prestige und die Kompetenz im Kampf gegen Globalisierung und die Macht der Finanzmärkte in die Waagschale zu werfen; die im selben Jahr gegründete Zeitschrift Liber soll dazu ein unabhängiges Forum bieten Gestorben am 23. Januar 2002 in einem Pariser Krankenhaus

  6. Die feinen Unterschiede In seinem wohl bekanntesten Buch La distinction (1979, dt. Die feinen Unterschiede, 1982) analysiert Bourdieu wie Gewohnheiten, Freizeitbeschäftigungen, und Schönheitsideale dazu benutzt werden, das Klassenbewusstsein auszudrücken und zu reproduzieren. An zahlreichen Beispielen zeigt Bourdieu, wie sich Gruppen auf subtile Weise durch die feinen Unterschiede in Konsum und Gestus von der jeweils niedrigeren Klasse abgrenzen. www.suhrkamp.de/autoren/bourdieu/bourdieubio.htm

  7. …und wie sie entstehenPierre Bourdieu erforscht unseren Alltag • wies das unbekannte Ausmaß von sozialen Unterschieden nach, die Abhängigkeit der Klassenzugehörigkeit (belegt durch Fotos und Statistiken) • zentrale These: Korrespondenz zwischen Raum der sozialen Positionen und Lebensstile, Lebensweisen und Geschmack • alle Lebensäußerungen (Essen, Kleidung, Wohnung, Sport, Liebe, Religion) abhängig von der sozialen Zugehörigkeit • Veränderung im sozialen Raum spiegelt im veränderten Geschmack bzw. Lebensstil wieder

  8. Vermittlungsglied zwischen der Stellung im sozialen Raum und spezifischen Praktiken, Vorleiben usw. ist der Habitus: Allg. Grundhaltung, Disposition gegenüber der Welt die zu systematischen Stellungnahmen führt

  9. Habitus Allg. Definition • Erscheinung; Haltung; Gehaben • Besonderheiten im Erscheinungsbild eines Menschen, die einen gewissen Schluss auf Krankheitsanlagen zulassen • Aussehen, Erscheinungsbild (von Lebewesen u. Kristallen) • auf einer Disposition aufgebaute, erworbene sittliche Haltung, z.B. guter – (Tugend), böser – (Laster) Vgl. Drosdowski 1990, S. 295 Spalte 2 f

  10. Nach Bourdieu unbewusstes Interpretationsschema des Alltags nicht frei wählbar bedingt durch Lebensbedingungen entsteht im „sozialem Raum“ bewirkt unbewusste Abgrenzungen zu anderen Schichten

  11. …und Geschmack • aus Habitus entstehen Handlungsmuster und Bewertungen/Wahrnehmung • (nach Bourdieu „Geschmack“) • aus dem vom Habitus geprägtem Verhalten u. dem Geschmack entsteht entsprechender Lebensstil

  12. Geschmack… …äußert sich in drei Bereichen • Nahrung • Kultur • Selbstdarstellung

  13. Lässt der Habitus Platz für Individualität und Spontaneität? wer den Habitus von einer Person kennt, weiß welches Verhalten ihm verwehrt ist Grenze des Habitus lässt Dinge undenkbar, schockierend erscheinen innerhalb der Grenzen erfinderisch sein, nicht alle Reaktionen sind im Voraus bekannt sozialen Grenzen, mit Freiheit, werden von der Herkunft (Beruf des Vaters und sein Einkommen, eigene Schulbildung) gesetzt

  14. Schema des neuen Bildesder Gesellschaft Oberklasse Kulturelles Kapital Ökonomisches Kapital Mittelklasse Volksklasse

  15. „sozialer Raum“ ergibt sich aus: 1. ökonomischen Kapital (Bsp. Einkommen, Besitz) 2. kulturellem Kapital (Bsp. Bildung, Sprache, Brauchtum, institutionell erworbenen Titel) 3. persönlichem Kapital (Bsp. Herkunft, Beziehungs- u. Gruppenzugehörigkeit)

  16. Beispiele der Einordnung • arbeitsloser Kunstmaler: linkes Seite Mittelklasse, kein ökonomisches Kapital sondern kulturelles Kapital • selbstständiger Handwerksmeister mit Volksschulabschluss: rechte Seite oberes Feld, kaum kulturelles Kapital aber ökonomisches Kapital • Ärzte und freie Berufe: Oberklasse

  17. Industrielle: rechte Seite, da viel ökonomisches und nur wenig kulturelles Kapital Universitätslehrer: links oben, da wenig ökonomisches Kapital aber sehr viel kulturelles Kapital Am ärmsten ist der, der geringes Einkommen und Ausbildung hat

  18. Unterschiede • Unterschied nach Bourdieu lässt sich nur in der Beziehung zu anderen sagen • Herrschende Kultur zeichnet sich durch einen Abstand aus • Bsp.: Skifahren = aristokratischer Sport, • Geschmack und Vorliebe der unteren Klasse lässt sich nur schlecht zum Ausdruck bringen

  19. Feld-Metapher (Gravitationsfeld) spezifische Welten, die durch die Unterschiede funktionieren und durch Beziehungen konstituiert werden das Wesentliche des sozialen Universums (sozialen Raums) ist das, was man nicht sieht: die Beziehungen (Planeten); Unsichtbares = Wesentliches

  20. Tisch- und Essgewohnheiten • Untere Klasse nahrhaftes Essen, Schweinefleisch, Speck, Wurst; dick sein ist nicht verpönt; andere Regeln bei Tisch • Obere Klasse mageres Fleisch, Salate, alles was schlank macht; schlank ist chic; kompliziert gedeckter Tisch so wichtig wie das Essen selbst

  21. Bekleidung • Untere Klasse zweckmäßige Bekleidung; keine Trennung von sichtbarer und vorzeigbarer Kleidung; zu Hause ungezwungen: Pantoffeln, Kittelschürze • Obere Klasse Repräsentationszweck, symbolischer Wert

  22. Foto-Befragung • Für eine Befragung wurde ein Bild mit Händen vorgelegt und die Personen antworteten je nach ihrer Position im sozialen Feld

  23. Arbeiter: Oma musste hart arbeiten; vielleicht Rheuma; Hände komisch gebogen, Grund dafür ist nicht das Rheuma, sondern die Arbeit Angestellter: Person hat zu viel gearbeitet, harte Handarbeit; solche Hände zu sehen ist außergewöhnlich Führender Angestellter: Hände wie aus den Bildern Van Goghs Intellektueller: Schönes Foto, Symbol der Arbeit; Schade, dass Arbeit und Not dermaßen entstellen

  24. Jugendkultur • Veränderung im Geschmack durch Veränderung im sozialen Raum • Jugendprotest und anschließende politische Bewegung auf Veränderungen im Bildungssystem zurück zuführen • Geprellte Generation: Generation von Jugendlichen, denen durch die Demokratisierung des Bildungswesens ein falsche Zukunftshoffnungen gemacht wurden

  25. Demokratisierung des Bildungssystems: Öffnung der Bildungseinrichtungen für die „Unterprivilegierten“; automatische gesellschaftliche Steigerung; aber: es gab nicht genügend gesellschaftliche einflussreiche Positionen für die vielen Hochschulabsolventen => Frustration Institutionen unglaubwürdig (Antiinstitutionalismus), nicht falschen Versprechen sondern Institutionen verlogen

  26. Zusammenfassung • Bourdieu wies das unbekannte Ausmaß von sozialen Unterschieden nach, also die Abhängigkeit der Klassenzugehörigkeit • Korrespondenz zwischen dem Raum der sozialen Positionen und Lebensstile, Lebensweisen und Geschmack • demnach hängen diese Lebensäußerungen von der sozialen Zugehörigkeit ab

  27. Vermittlungsglied zwischen sozialer Position und den Lebensäußerungen ist der Habitus, einem unbewussten Interpretationsschema des Alltags, der durch die Lebensbedingungen und im sozialen Raum entsteht und Handlungsmuster, Bewertungen, Wahrnehmungen und somit der Lebensstil bedingt wird Bourdieu definiert drei Bereiche, in denen sich der Geschmack äußert Nahrung Kultur Selbstdarstellung

  28. Bourdieu entwickelte ein neues Bild bzw. Schema der Gesellschaft (s. Handout) „sozialer Raum“ ergibt sich aus: ökonomischen Kapital (Bsp. Einkommen, Besitz) kulturellem Kapital (Bsp. Bildung, Sprache, Brauchtum, institutionell erworbenen Titel) persönlichem Kapital (Bsp. Herkunft, Beziehungs- u. Gruppenzugehörigkeit) Kein Übereinander der Klassen, sondern ein dynamisches Feld, das durch das Achsenkreuz zu allen Seiten offen ist

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