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„Die Zeichen der Zeit im Lichte des Evangeliums deuten“

„Die Zeichen der Zeit im Lichte des Evangeliums deuten“. Die soziale Frage als Herausforderung für den Glauben. Einleitung: Kirche und Gesellschaft – Zwei Welten begegnen sich?. Was versteht die Kirche schon davon? Was geht das die Kirche überhaupt an?.

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„Die Zeichen der Zeit im Lichte des Evangeliums deuten“

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Presentation Transcript


  1. „Die Zeichen der Zeit im Lichte des Evangeliums deuten“ Die soziale Frage als Herausforderung für den Glauben Pädagogische Woche KÖLN Dienstag, 25. Oktober 2005

  2. Einleitung: Kirche und Gesellschaft – Zwei Welten begegnen sich? Was versteht die Kirche schon davon? Was geht das die Kirche überhaupt an? • Voraussetzung: Ein neuer Stil des Kirche-Seins – Kirche in Zeitgenossenschaft „Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi. Und es gibt nichts wahrhaft Menschliches, das nicht in ihren Herzen Widerhall fände.“ (GS 1)

  3. Was geht die Kirche das an? • Alles, was die Menschen angeht, geht die Kirche etwas an. • Der Mensch, so hat es der verstorbene Papst Johannes Paul II. gleich in seiner Antrittsenzyklika „Redemptor hominis“ von 1979 formuliert, ist der erste Weg der Kirche, der Mensch mit seiner Freude und Hoffnung, mit seiner Trauer und Angst, also mit allem, was ihn bewegt. • Die Jünger Christi – und das ist die Kirche – zeichnen sich gerade dadurch aus, dass sie hinhören auf das, was die Menschen zutiefst bewegt. • 19. Jhd.: Soziale Frage als die Arbeiterfrage • Beginn des 21. Jahrhunderts: erneut die soziale Frage, die sich präsentiert • als die Frage nach sozialer Gerechtigkeit (Arbeitslosen, Familien) • als die Frage nach dem Menschen, der als halbierter oder potenzierter, als auf bestimmte Funktionen reduzierter oder als restlos überforderter in der gegenwärtigen Gesellschaft stark bedroht ist.

  4. GS - in diesem Jahr das 40-jährige Jubiläum der Veröffentlichung dieses höchst bedeutsamen Dokuments des II. Vatikanums (7. Dezember 1965) • Einleitungssatz der Pastoralkonstitution • höchst bedeutsame Antwort auf unsere aktuelle Frage nach dem christlichen Proprium • nicht etwas Esoterisches oder Sektenhaftes • Grundzug des II. Vatikanums: • Kirche der Zeitgenossenschaft • signifikante Selbstbestimmung, • neuer Stil von Kirche-Sein (vgl. Wollbold 2000, 356) • GS 4: Die Kirche, so heißt es dort, habe die Pflicht, „nach den Zeichen der Zeit zu forschen und sie im Licht des Evangeliums zu deuten“.

  5. 2. Systematik: „Die Zeichen der Zeit erkennen und im Lichte des Evangeliums deuten“2.1 Zu Begriffsgeschichte und -inhalt: Christologische Deutung und die Unterscheidung der Geister • Biblische Bezugsstellen: Mt 16,1-3: „Da traten die Pharisäer und Sadduzäer an ihn heran, um ihn zu versuchen. Sie baten ihn, ihnen ein Zeichen vom Himmel zu zeigen. Er aber antwortete ihnen: ‚Am Abend sagt ihr: Es wird schön, denn der Himmel ist feuerrot, und am Morgen: heute gibt es Regen, denn der Himmel ist trübrot. Das Aussehen des Himmels wisst ihr zu deuten, nicht aber die Zeichen der Zeiten.“ Lk, 12,56 „Das Angesicht der Erde und des Himmels versteht ihr zu beurteilen. Warum versteht ihr diesen Kairos nicht zu beurteilen?“

  6. Neutestamentliche Weisungen, alles zu prüfen und das Gute zu behalten vgl. 1 Thess 5,21 „Wandelt euch und erneuert euer Denken, damit ihr prüfen und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist: ihm gefällt, was gut und vollkommen ist!“ (Röm 12,2) • Menschenrechtsenzyklika Johannes XXIII. „Pacem in terris“ von 1963. • Einberufungsbulle zum II. Vatikanischen Konzil „Humanae salutis“ vom 25.12.1961 • GS 11 … dass das Volk Gottes „im Glauben daran, dass es vom Geist des Herrn geführt wird, der den Erdkreis erfüllt, … (sich darum) bemüht, in den Ereignissen, Bedürfnissen und Wünschen, die es zusammen mit den übrigen Menschen unserer Zeit teilt, zu unterscheiden, was darin wahre Zeichen der Gegenwart oder der Absicht Gottes sind.“

  7. Zeichen der Zeit: • d.h. Welt in ihrer spezifischen Beschaffenheit, mit ihren Fakten und Ereignissen, mit ihren vielfältigen Entwicklungstendenzen wahrnehmen. • nicht eindeutig und damit in ihrer wirklichen Bedeutung schwer interpretierbar. • Notwendigkeit einer ‚Unterscheidung der Geister’ Konzil: Problematik einer Kriteriologie Kriterien: • weder schlichte Anpassung an die Welt noch deren simple Ablehnung • Urteilskriterien implizieren auch Handlungsimpulse vgl. dazu „Sehen, Urteilen, Handeln“

  8. 2.2 Zum theologischen Hintergrund: „aggiornamento“ und erneuertes Weltverständnis „aggiornamento“ als die Hauptintention des Zweiten Vatikanums. „aggiornamento“ • keine unreflektierte, pauschale Anpassung an die Welt, • vielmehr Übergang, der sich durch ein wirkliches „Über-Setzen über den Strom der Zeiten hin“ tatsächlich vollzieht • ein Konstitutivum für das Verständnis der Frohen Botschaft Welt • nicht mehr ausschließlich als im Widerspruch zum Glauben stehende Eigenmacht • sondern als „Wegbereitung für das Evangelium“ (GS 40,4). Pastoralkonstitution (in Verbindung mit den Texten über die Religionsfreiheit und über die Weltreligionen) als „Gegensyllabus“ Wirklichkeit präsentiert sich zumindest als ambivalente „(D)as Ja des Christen zur 'Welt von heute' (muss) ein kritisches Ja sein.“ (Ratzinger)

  9. 2.3 Zur Methodik: „iusta autonomia“ und Dialog „richtige Autonomie der irdischen Wirklichkeiten“ (GS 36,1) zu verorten. • Mit Autonomie kann nicht gemeint sein, „dass die geschaffenen Dinge nicht von Gott abhängen und der Mensch sie ohne Bezug auf den Schöpfer gebrauchen könne" (GS 36,3). • Gerade durch die unaufgebbare Verbindung der irdischen Wirklichkeiten mit dem Schöpfer, durch „ihr Geschaffensein selber nämlich haben alle Einzelwirklichkeiten ihren festen Eigenstand, ihre eigene Wahrheit, ihre eigene Gutheit sowie ihre Eigengesetzlichkeit sowie ihre eigenen Ordnungen“ (GS 36,2). • GS 40-45: Dialog

  10. 3. Konsequenz: Handlungstheoretische Aspekte – Kirche in kritischer Zeitgenossenschaft 1. Sachgemäßheit, d.h. intensive Beschäftigung mit den Sachbereichen (Sehen) 2. Die erkannten Zeichen der Zeit sind dann einer Bewertung zu unterziehen. • Im Lichte des Evangeliums, mit den Augen des gerechten und barmherzigen Gottes urteilen 3. Konsequenzen, die aus den bisherigen Schritten für die Praxis und das Handeln der Christen und der Kirche im Blick auf die gesellschaftlichen Entwicklungen insgesamt erwachsen. • Kontrapunkt • anwaltschaftlich-kritisch wachsame Begleitung.

  11. Kirche muss aber auch selbst in ihrer eigenen Gestalt und ihrem eigenen Handeln zu einem Zeichen der Zeit werden. • Angesichts des Wegbrechens alter Plausibilitäten des Christlichen auf der einen Seite, angesichts der immer weiter zunehmenden Pluralisierung und Differenzierung von Welt und Gesellschaft und der auf der anderen Seite damit zutiefst zusammenhängenden Suche der Menschen nach Stärkung ihrer Zuversicht sowie nach einer geistigen und geistlichen Heimat mit großer Priorität Sorge um die Einheit der Kirchen

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