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Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus im Ost/West Vergleich

Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus im Ost/West Vergleich. Referat 24.01.2006 Alexander Schlögel und Oliver Strauß. Gliederung der Präsentation. 1 Dimensionen der Begriffe 2 Ost/West Vergleich ALLBUS 1996 3 Ostdeutsche Jugend 4 Situation Heute 5 Diskussionsanstoß.

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Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus im Ost/West Vergleich

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Presentation Transcript


  1. Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus im Ost/West Vergleich Referat 24.01.2006 Alexander Schlögel und Oliver Strauß

  2. Gliederung der Präsentation • 1 Dimensionen der Begriffe • 2 Ost/West Vergleich ALLBUS 1996 • 3 Ostdeutsche Jugend • 4 Situation Heute • 5 Diskussionsanstoß

  3. 1 Dimensionen der Begriffe • 1 Dimensionen der Begriffe • 2 Ost/West Vergleich ALLBUS 1996 • 3 Ostdeutsche Jugend • 4 Situation Heute • 5 Diskussionsanstoß

  4. Dimensionen der Begriffe • Ethnozentrismus • Ausländerfeindlichkeit vs. Fremdenfeindlichkeit (Xenophobie) • Antisemitismus • Rassismus

  5. Ethnozentrismus • Ethnozentrismus ist ein ideologisches System von Einstellungen, für das eine rigide Einteilung in Eigen- und Fremdgruppen charakteristisch ist. Hierbei wird die Eigengruppe höherbewertet und die Fremdgruppe abgewertet. Die Grenzziehung in Eigen- und Fremdgruppe vollzieht sich üblicherweise entlang bestimmter sozialer, kultureller oder ethnischer Merkmale, die sich von der als ‚normal’ geltenden Mehrheitsgesellschaft unterscheiden und als minderwertig oder unterlegen betrachtet werden.

  6. Dimension: Ausländerfeindlichkeit • In der Forschung meist durch Fremdenfeindlichkeit ersetzt • Begriff verschleiert die Abgrenzung der Gruppe •  nicht alle Ausländer werden abgelehnt, bzw nicht alle, die abgelehnt werden sind Ausländer •  es geht vielmehr um die Feindseligkeit gegenüber spezifischen (ethnischen) Gruppen

  7. Fremdenfeindlichkeit (Xenophobie) • Begriff ist weiter gefasst • ‚Fremdheit’ ist ein zutiefst subjektiver Eindruck •  unterschiedliche soziale Merkmale, wie ethnische Zugehörigkeit, Aussehen oder bestimmte Lebensform • Bei Xenophobie ist als Fremdenangst zu verstehen •  Die Angst und nicht die Feindlichkeit steht im Vordergrund •  Begriff wird international häufig verwendet

  8. Antisemitismus • Spezielle Form der Fremdenfeindlichkeit  spezielle Gruppe: Juden • Statistisch relativ starker Zusammenhang zwischen Antisemitismus und Ablehnung von AusländerInnen • Watts: “Anti-semitic sentiment was shown to have the same pattern as xenophobia, though perhaps at a less intense level“ (Watts 1994) • Historisch sehr konstantes Phänomen •  Besonderheiten Deutschland

  9. Rassismus • Wird von zahlreichen Autoren vorgezogen  Internationaler Begriff • Fremdenfeindlichkeit zu beliebiges Phänomen  verschleiert die Ideologie dahinter, die sich auf bestimmte Gruppen fokussiert • Beliebige Vorurteile bei Fremdenfeindlichkeit vs. spezifische Vorurteile bei Rassismus •  Rassismus eine Unterdimension von Fremdenfeindlichkeit

  10. Übersicht Begriffe und Verwendungsweisen

  11. Ost/West Vergleich ALLBUS 1996 • 1 Dimensionen der Begriffe • 2 Ost/West Vergleich ALLBUS 1996 • 3 Ostdeutsche Jugend • 4 Situation Heute • 5 Diskussionsanstoß

  12. ALLBUS Studie 1996 • Allgemeine Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften • Thema: Einstellungen gegenüber ethnischen Gruppen • Teilnehmer: • deutsche Staatsangehörigkeit • Westdeutschland: 2.578 Personen / Ostdeutschland: 672 Personen • 4 Einstellungsdimensionen  Erstellung einer Skala zur Messung des tendenziellen Rechtsextremismus + Rechtsextremismuspotenzial in Ost- und Westdeutschland

  13. ALLBUS Studie 1996 • Tendenzen zur Fremdenfeindlichkeit • 11 Merkmalsausprägungen (z.B. Ausländer nehmen Deutschen die Arbeitsplätze weg; Ausländer begehen häufiger Straftaten als Deutsche)

  14. Fremdenfeindlichkeitsindex

  15. Antisemitismusindex • Drei Items wurden berücksichtigt : • 1 Viele Juden versuchen, aus der Vergangenheit des Dritten Reiches heute ihren Vorteil zu ziehen und die Deutschen dafür zahlen zu lassen • 2 Juden haben heute auf der Welt zu viel Einfluss • 3 Durch ihr Verhalten sind die Juden an ihren Verfolgungen nicht ganz unschuldig

  16. Antisemitismusindex

  17. Nationalismusindex • Hier wurde nur ein Item verwendet, das als Indikator für nationalistische Haltung verwendet werden kann • Item: “Ich bin generell stolz, Deutscher zu sein“

  18. Nationalismusindex

  19. Autoritarismusindex • Der Autoritarismusindex basiert auf 2 Items • 1. “Wir sollten dankbar sein für führende Köpfe, die uns genau sagen können, was wir tuen sollen und wie.“ • 2. “Im Allgemeinen ist es einem Kind im späteren Leben nützlich, wenn es gezwungen wird, sich den Vorstellungen seiner Eltern anzupassen.“

  20. Autoritarismusindex

  21. Dimensionen des Rechtsextremismusindex

  22. Rechtsextremismus in Ost/West • Definition des Begriffs des ‚stark ausgeprägten Rechtextremismuspotenzials’ wird definiert durch eine starke rechtsextreme Einstellung, wobei die Antworten der Befragten einen Wertebereich von mindestens 6 bei einer Skala von 1 bis 7 aufweisen • Der Indikator für das „starke und tendenzielle Rechtsextremismuspotential“ liegt im oberen Fünftel des Wertebereichs

  23. Rechtsextremismus in Ost/West

  24. Determinanten rechtsextremer Orientierungspotenziale in Ost- und Westdeutschland • Statistisch von Einfluss sind: • demographischen Komponenten Alter und Geschlecht • regionale Zugehörigkeit • Bildungsniveau • Relative Deprivation (Das Gefühl der Benachteiligung) und gesellschaftliche Desintegration

  25. Determinanten rechtsextremer Orientierungspotenziale in Ost- und Westdeutschland

  26. Determinanten rechtsextremer Orientierungspotenziale in Ost- und Westdeutschland

  27. Einstellung zur Zuwanderung in die Europäische Union • Studie der EU-Beobachtungsstelle zu Rassismus und Fremdenfeindlichkeit aus dem Jahr 2001 • Zuwanderung aus Islamische Staaten, Osteuropa und Europäischen Union

  28. Einstellung zur Zuwanderung in die Europäische Union

  29. 3. Ostdeutsche Jugend • 1 Dimensionen der Begriffe • 2 Ost/West Vergleich ALLBUS 2006 • 3 Ostdeutsche Jugend • 4 Situation Heute • 5 Diskussionsanstoß

  30. Positionierung auf einer Links-Rechts-Skala

  31. Einstellung zur Forderung „Ausländer raus!

  32. Einstellung zur Forderung „Ausländer raus! • große Aversion gegenüber Ausländern vor allem bei Lehrlingen und Schülern der 8.-10. Klassen (20%), nur geringe Abneigung von Schülern 11.-12.Klasse (3%) • Ausländerablehnung durch ethnozentrische Positionen motiviert • viele Jugendliche glauben, dass es in Ostdeutschland viele Probleme gibt, die zunächst gelöst werden müssen, danach können auch Ausländer berücksichtigt werden  ähnliche Ergebnisse auch in Westdeutschland • doppelt so viele männliche wie weibliche Jugendliche vertreten die These

  33. Antisemitische Einstellungen

  34. Antisemitische Einstellungen • Geschlechterunterschiede • -deutliche Differenzen zwischen männlichen und weiblichen Jugendlichen: männl. Jugendliche lehnen Juden dreimal mehr ab als weibliche  Frauen vorsichtiger, lehnen Fremde überdies weniger ab

  35. Antisemitische Einstellungen • -neben Geschlecht auch Alter, politischer Standort, weltanschauliche Haltung (Religiosität) und Qualifikationsniveau der Eltern von Bedeutung • -religiöse Jugendliche für antisemitische Auffassungen etwas weniger anfällig als atheistische (Mittelwert 0,2)  jeder 10. religiöse Jugendliche mit antisemitischer Einstellung • -14% der 14-18-Jährigen glauben, dass die Juden Deutschlands Unglück seien

  36. Emotionale Einstellung zu Ausländern • -Jugendliche, deren Väter Hochschulabschluss haben, stimmen fast viermal weniger der Verschwörungsthese zu als Jugendliche, deren Väter Fachschulabschluss haben • -Antisemitismus vor allem unter rechtsextremen Jugendlichen verbreitet  zeigt engen Zusammenhang von Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus • -2/3 der extremen Rechten stimmen zu, dass Juden Deutschlands Unglück seien, Rechtsorientierte nur ¼, bei anderen nur ca. 5%

  37. Antisemitische Einstellungen • andere Einflussfaktoren: • -Ablehnung von Juden bei Jugendlichen in Orten über 100000 Einwohner deutlich niedriger als in kleineren Städten bzw. Gemeinden (Mittelwertdifferenz 0,3 bis 0,5) • -kein Einfluss von Elternarbeitslosigkeit • -Erwerbstätige und Arbeitslose unterscheiden sich bei der Aussage „Unwahrheit über Juden im 3. Reich“: Arbeitslose stimmen mehr zu (Mittelwertdifferenz 0,4)

  38. Antisemitische Einstellungen • -leichte Zusammenhänge bei subjektiv wahrgenommener materieller Lage bzw. Systemzufriedenheit und Ausmaß antisemitischer Einstellungen  in besserer materieller Lage lebender und mit System sehr zufriedene Jugendliche etwas häufiger antisemitisch eingestellt, bei Systemunzufriedenen die niedrigsten Werte • -Anhänger rechtsextrem orientierter Gruppen in der Mehrheit mit antisemitischen Auffassungen: 69% Faschos, 59% Skins, 57% Hooligans, 47% Reps

  39. Emotionale Einstellung zu Ausländern

  40. Emotionale Einstellung zu Ausländern • Herkunftsfamilie: positive Beziehung zu Ausländern von 14-18-Jährigen: • 13%, wenn Vater Facharbeiter ist • 15%, wenn der Vater Meister ist • 24%, wenn der Vater einen Fachschulabschluss besitzt • 35%, wenn der Vater einen Hochschulabschluss besitzt

  41. Emotionale Einstellung zu Ausländern • religiöse Jugendliche mit deutlich positiverem Verhältnis zu Ausländern als Konfessionslose (10% weniger Abneigung sowie 10% mehr Zuneigung) • in Orten über 50.000 Einwohner 27% der Jugendlichen, in kleineren nur 15-17% ausländerfreundlich eingestellt • umgekehrt in größeren Orten 33%, in kleineren 45% gegen Ausländer  Ablehnung gg. Ausländer in kleineren Orten stärker ausgeprägt als in größeren Städten • größte Differenzen ergeben sich aus polit. Grundhaltung, Position im Links-Rechts-Spektrum oder ihrer bevorzugten polit. Richtung

  42. Emotionale Einstellung zu Ausländern

  43. Sympathie-Einstellungen zu einzelnen Nationen und Völkerschaften

  44. Träger der Veränderungen in bestimmten politischen Milieus

  45. Gründe für die Ablehnung von Ausländern • häufigster genannter Grund Wohnungsnot (74%) und Arbeitslosigkeit als Grund von Besetzung durch Ausländer (58%) • angebliche Neigung der Ausländer zu Gewalt und Kriminalität (38%) • Ausländer faul, körperlich ungepflegt, belästigen Deutsche (alle 20%) • Minderwertigkeit der Ausländer (12%) • Männliche Jugendliche bejahen alle Gründe häufiger als weibliche  vermutlich Ablehnung/Hass entscheidender Faktor • Lehrlinge stimmen öfters als Schüler und Gymnasiasten zu • Unterschiede zwischen politischen Positionen: Jugendliche, die klar gegen Ausländer sind, haben noch deutlich höhere Werte: 33% stimmen Minderwertigkeit der Ausländer zu

  46. Gründe für die Ablehnung von Ausländern • Offene Frage nach Entstehung der persönlichen Einstellung zu Ausländern • Einflussfaktoren: • Familie • Freunde, Bekannte, Gruppen • Kontakte mit Ausländern • Massenmedien • zufällige Alltagserfahrungen mit Ausländern • eigene Philosophie und moralische Handlung • Erfahrungen des gesellschaftlichen Umbruchs und der Zeit nach der Vereinigung

  47. 4. Situation Heute • 1 Dimensionen der Begriffe • 2 Ost/West Vergleich ALLBUS 1996 • 3 Ostdeutsche Jugend • 4 Situation Heute • 5 Diskussionsanstoß

  48. Erhebung • Auftrag der Universität Leipzig • durchgeführt von September bis Oktober 2004 • Fragebogen soll Einstellungen erheben, nicht Handlungen • sechs Skalen zur Erfassung des Rechtsextremismus mit drei Fragen

  49. Drei Thesen zur ausländerfeindlichen Dimension: • 1. Die Ausländer kommen nur hierher, um unseren Sozialstaat auszunutzen. • 2. Wenn Arbeitsplätze knapp werden, sollte man die Ausländer wieder in ihre Heimat zurückschicken. • 3. Die Bundesrepublik ist durch die vielen Ausländer in einem gefährlichen Maß überfrachtet.

  50. Drei Thesen zur antisemitischen Dimension: • 1. Auch heute noch ist der Einfluss der Juden zu groß. • 2. Die Juden arbeiten mehr als andere Menschen mit üblen Tricks, um das zu erreichen, was sie wollen. • 3. Die Juden haben einfach etwas Eigentümliches an sich und passen nicht so recht zu uns.

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