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Lehrstellenumfrage 2003

Lehrstellenumfrage 2003 im Auftrage des Forum Zürich, des KV Schweiz und de s Mittelschul- und Berufsbildungsamtes des Kantons Zürich Gruppe Corso Zürich, 6. Februar 2003. 1. Hintergrund, Fragestellungen

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Lehrstellenumfrage 2003

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  1. Lehrstellenumfrage 2003 im Auftrage des Forum Zürich, des KV Schweiz und des Mittelschul- und Berufsbildungsamtes des Kantons Zürich Gruppe Corso Zürich, 6. Februar 2003

  2. 1. Hintergrund, Fragestellungen • Ausgangslage ist die Vermutung, dass das Angebot an Lehrstellen im Sommer 2003 erheblich zurückgehen wird. Einerseits wird befürchtet, dass die Betriebe weniger Lehrstellen anbieten, andererseits ist demographisch bedingt eine Zunahme der Schulabgängerinnen und Schulabgänger zu verzeichnen. • 2. Zielsetzungen • Durch eine Befragung von Betrieben sollen quantitative und qualitative Faktoren der Entwicklung desLehrstellenangebots in Erfahrungen gebracht werden. Im Vordergrund des Interesses stehen die folgenden Fragen: • Wie gross ist der quantitative Rückgang an Lehrstellen welche im Sommer 2003 im Vergleich mit den Vorjahren angeboten werden? • Wie ist die quantitative Entwicklung in Bezug auf verschiedene Branchen und Berufe? • Welche Faktoren bedingen diesen Rückgang hauptsächlich? • Wie stark ist die konjunkturelle Abschwächung und das verschlechterte wirtschaftlich Umfeld für diesen Rückgang verantwortlich? • Wie weit sind strukturelle Veränderungen in den Betrieben (Fusionen oder Übernahmen, Restrukturierungen, Auslagerungen von Tätigkeitsbereichen, Verknappung der Ressourcen für die Lehrlingsausbildung etc.) für diesen Rückgang verantwortlich?

  3. Wie weit sind Änderungen im Ausbildungssystem selbst (Reform der Ausbildungsgänge, Vorgaben und Anforderungen für die Lehrbetriebe etc.) für den Rückgang verantwortlich? • Wie weit sind es schlechte Erfahrungen mit Lehrlingen, die auf das Verhalten zurückzuführen sind, verantwortlich. • Welche Veränderungen müssten eintreten, damit Betriebe wieder vermehrt motiviert sind, Lehrlinge auszubilden? (z.B. andere Ausbildungssysteme) • 3. Untersuchungsanlage • Da innert kurzer Zeit Antworten auf die gestellten Fragen verfügbar sein sollten, wurde als Untersuchungs-methodik eine telefonische Befragung von Unternehmen gewählt. Eine schriftliche Befragung zu dieser Thematik hätte vermutlich - neben dem zeitlichen Faktor - einen geringen Rücklauf und damit wenig valide Ergebnisse generiert. • Da die Qualität von telefonischen Interviews stark von der Qualifikation und Arbeitsweise der Interviewer abhängig ist, wurden die Interviewer eigens für diese Befragung rekrutiert und während einem Tag für ihre Aufgabe trainiert. • Zwischen dem 27. und 30. Januar wurden insgesamt 600 Telefon-Interviews durchgeführt. Die Befragung erfolgte mit einem Fragebogen mit grösstenteils vorgegebenen Antwortkategorien. Da wir primär an der Begründung des Lehrstellenabbaus interessiert sind, wurden nur bei diesen Firmen der gesamte Fragenkatalog abgefragt. • Das Sampling erfolgte ausgehend von der Lehrstellenliste. Von den dort enthaltenen ca. 12‘000 Betrieben wurden in einem ersten Schritt alle Unternehmen mit nur einem Lehrling in den Jahren 2001 und/oder 2002 ausgeschieden. Es verblieben 3‘092 Betriebe.

  4. Die verbleibenden Unternehmen wurden nach drei Grössenklassen und nach Stadt / Land unterschieden wobei: 2 und 3 Lehrverträge 2002 = klein4 und 5 Lehrverträge 2002 = mittel> 5 Lehrverträge = grossStadt Bezirk Zürich und WinterthurLand alle übrigen • Die Untersuchungsbetriebe mussten von den Interviewers nun so quotiert werden, dass im endgültigen Sample eine Verteilung gemäss den folgenden Vorgaben resultierte: • klein mittel gross Stadt 7575100 250 Land 7575100 250 • 150 150 200 500 • Das Sampling erfolgte damit nicht nach Zufallskriterien sondern geschichtet. Da wir primär an den Begründungen für Lehrstellenabbau interessiert waren sollten Unternehmen mit einem solchen Abbau im Sample überrepräsentiert werden.

  5. 4. Die quantitative Entwicklung der Lehrstellen • Der rein quantitative Rückgang des Lehrstellenangebots stand nicht im Vordergrund der Untersuchung. Dazu hätte es auch eines anderen Samplings bedurft. Dennoch lassen sich einzelne quantitative Angaben und machen. • Von den befragten 600 Unternehmen gaben 115 (= 19.2 %) an, dieses Jahr weniger Lehrstellen anzubieten als 2002. • 411 Unternehmen (= 68.5 %) bieten 2003 gleichviel Lehrstellen an wie im vergangenen Jahr • 72 Unternehmen (= 12.0%) geben an, 2003 mehr Lehrstellen als 2002 anzubieten

  6. Abnahme Zunahme • Im Saldo ergibt sich ein Lehrstellenabbau von 112 Stellen für die befragten 600 Unternehmen • Wie gross der gesamte Lehrstellenabbau, bezogen auf die Grundgesamtheit sein wird, ist quantitativ nicht ganz einfach zu bestimmen. Einmal wurden in unserem Sample die Grossbetriebe – bei denen ein grösserer Abbau vermutet wurde – bewusst übervertreten. • Zum anderen sind die Angaben für Kleinbetriebe mit einer gewissen Unschärfe behaftet, da in der Statistik die abgeschlossenen Lehrverträge massgeblich sind, die Befragten aber vermutlich oft von den vorhandenen Lehrstellen ausgegangen sind. • Eine Hochrechnung auf die Grundgesamtheit von 3090 Unternehmen ohne Berücksichtigung dieser Problematiken würde einen Lehrstellenabbau von 577 Stellen bedeuten. Diese Zahl ist sicherlich zu hoch. Mit der gebotenen Vorsicht schätzen wir den insgesamten Abbau zwischen 450 und 500 ein.

  7. Unternehmen, die einen gleichbleibenden oder gar zunehmenden Bestand an Lehrstellen angeben, wurden nach den Gründen befragt. • An der Spitze steht hier das bewusste Bekenntnis zur Lehrlingsausbildung, auch in wirtschaftlich schlechteren Zeiten. Ebenfalls rund die Hälfte der befragten Unternehmen betont aber auch, die guteLösung, die Lehrlinge für das Unternehmen darstellen.

  8. 5. Gründe des Lehrstellenabbaus • Die Unternehmen, die einen Abbau von Lehrstellen angeben, wurden nach den Gründen für diesen Abbau befragt. Die folgende Darstellung zeigt die Hauptgründe des Lehrstellenabbaus • Entgegen den Erwartungen ist die Hauptbegründung für einen Abbau nicht im wirtschaftlichen Umfeld oder der konjunkturellen Abschwächung zu suchen. Nur 23 % der befragten Unternehmen geben dies als Grund für den geplanten Abbau an

  9. 42 % der befragten Unternehmen geben interne Gründe (Reorganisation, Umstrukturierungen) an und rund ein Drittel begründet den Abbau mit dem Angebot an Lehrlingen und der Qualität der Ausbildungsgänge • Interne Gründe für den Lehrstellenabbau sind in städtischen Unternehmen noch etwas gewichtiger (47 %) als in ländlichen Betrieben (38 %). Bezüglich der Grössenklassen der Betriebe zeigen sich keine Unterschiede 5.1 Wirtschaftliche Gründe des Lehrstellenabbaus • Zwei Drittel der Firmen, die wirtschaftliche Gründe des Lehrstellenabbaus angeben, konkretisieren dies mit der „Zurückhaltung in einem schlechten wirtschaftlichen Umfeld Lehrlinge einzustellen“; 60 % geben an, die konjunkturelle Abschwächung habe zu einem Rückgang des Arbeitsvolumens geführt.

  10. Weniger wichtig sind die „Konzentration auf das Kerngeschäft“ (rund 30 %) und der „Zwang Kosten zu sparen“ (rund ein Viertel der Befragten) 5.2 Firmeninterne Gründe des Stellenabbaus • Der häufigste Grund für den Abbau von Lehrstellen sind firmeninterne Veränderungen

  11. Auf die Nachfrage nach der Konkretisierung dieser firmeninternen Veränderungen werden die fehlendenAusbildner und die fehlende Infrastruktur von fast der Hälfte der unternehmen genannt. • Ebenso gewichtig sind die personelle Belastung durch die Lehrlingsausbildung und die Konzentration auf die Kernaufgaben (auch bei der wirtschaftlichen Begründung erwähnen 30 % die Konzentration auf das Kerngeschäft, womit diese Begründung gesamthaft noch wichtiger wird). • Rund ein Viertel der betroffenen Unternehmen gibt an, dass sich im Zuge von internen Umstrukturierungen das Tätigkeitsfeld verändert hat; bei 4 % sind entsprechende Arbeitsplätze durch Outsourcing verloren gegangen. 5.3 Gründe des Angebots an Lehrlingen und der Qualität der Lehrlingsausbildung • Rund ein Drittel der befragten Unternehmen begründet ihren Abbau von Lehrstellen mit dem Angebot an Lehrlingen und der Qualität der Ausbildungsgänge • Auf die Nachfrage nach konkreten Mängeln betont fast die Hälfte der Unternehmen, die vielen Auflagen undVorgaben der Lehrlingsausbildung • Rund 40 % der Befragten haben „teilweise nicht die besten Erfahrungen mit Lehrlingen“ gemacht • Weniger wichtig ist die Vorgabe „der Schulungsaufwand ist zu gross. Die Lehrlinge müssten schneller produktiv eingesetzt werden können“ mit einem Viertel zustimmender Meinungen

  12. 6. Gewünschte Veränderungen • Die Unternehmen wurden gefragt, welche Veränderungen eintreten müssten, damit Ihr Unternehmen künftig wieder vermehrt Lehrlinge ausbilden würde. • An der Spitze der vorgelegten Veränderungen steht eine Veränderung der Lehrlingsausbildung die zu einer Entlastung der Unternehmen führen würde • Gegen 30 % der Unternehmen bezieht die gewünschten Veränderungen auf sich selbst: es müssten firmeninterneUmstrukturierungen erfolgen, damit die Lehrlingsausbildung wieder ein grösseres Gewicht erhält • Etwa gleichgewichtig wird eine bessere Auftragslage und ein konjunktureller Aufschwung gewünscht, damit wieder mehr Lehrlinge eingestellt werden können • Die Forderung, die Lehrlinge schneller produktiv einsetzen zu können und eine stärkere Modularisierung der Lehrlingsausbildung sind dagegen weniger stark gewünschte Veränderungen • Die Differenzierung der Antworten nach Stadt / Land zeigt keine grösseren Unterschiede. Dagegen wird eine Verbesserung der Auftragslage und ein konjunktureller Aufschwung in Kleinbetrieben erwartungsgemäss stärker gewünscht als in grösseren Unternehmen

  13. Welche Veränderungen müssten eintreten, damit ihr Unternehmen künftig wieder vermehrt Lehrlinge ausbildet?

  14. 7. KV - Lehrstellen • Unternehmen die Lehrstellen im KV / kaufmännische Grundausbildung anbieten wurden nach der Entwicklung dieser Lehrstellen gefragt • Von den zutreffenden 72 Betrieben geben ganze 83 % an, für 2003 weniger Lehrstellen im Bereich der KV-Lehre anzubieten.

  15. Auf die Nachfrage, „Hat dieser Rückgang auch mit der KV-Reform zu tun“ bejahen dies 78 % der Unternehmen. Die Zustimmung ist in Kleinbetrieben und auf dem Lande noch einiges grösser als im Durchschnitt • Die KV-Reform scheint damit eine der stärksten Gründe für den Abbau von Lehrstellen zu sein

  16. Als Hauptproblem der KV-Reform wird dabei von fast 90 % der Unternehmen der grosse Arbeits- undZeitaufwand erwähnt • Die zu grosse Ausbildungsverantwortung wird noch von 45 % der Betriebe erwähnt, während die übrigen Vorgaben eine geringer Bedeutung haben

  17. Die Problematiken mit der KV-Reform können nicht mit einem fehlenden Informationsstand begründet werden: sämtliche der befragten Unternehmen sind über die KV-Reform informiert. • Mehr als die Hälfte hat einen speziellen Kurs besucht oder war an einer Informationsveranstaltung

  18. 8. Das Image der Lehrlingsausbildung • Die abschliessende Frage nach dem Image der Lehrlingsausbildung zeigt, dass die Lehrlingsausbildung nach wie vor eine hohe Akzeptanz geniesst: Das Item „die Lehrlingsausbildung ist bei uns noch immer vorbildlich organisiert“ steht, (mit durchschnittlich 75 %) an der Spitze der zustimmenden Äusserungen. Ebenso hoch und positiv gewichtet wird die Tatsache, dass ein Lehrbetrieb durch Lehrlinge „immer wieder in Kontakt mit neuen Entwicklungen kommt“ (73 % zustimmende Äusserungen) • Es ist aber unverkennbar, dass zwei kritische Komponenten ebenfalls recht stark betont werden: die Hälfte der befragten Unternehmen äussert „die Qualität der Lehrlinge hat in letzter Zeit nachgelassen“ und 41 % sind der Meinung, dass „die Lehrlingsausbildung für viele Unternehmen immer weniger attraktiv“ wird. • Jeweils rund ein Viertel der Unternehmen ist der Meinung, dass „die Qualität der Lehrlingsausbildung in letzter Zeit nachgelassen hat“ und „durch die Lehrlingsausbildung werden die Unternehmen stark belastet“. • Differenziert man nach der quantitativen Entwicklung der Lehrstellen (Abbau; gleich bleibend; Zunahme) so zeigen sich nur geringfügige Unterschiede: Unternehmen mit gleich bleibendem Lehrlingsbestand beurteilen die beiden ersten Imageaspekte noch etwas positiver (was vielleicht auf eine gewisse Tradition der Lehrlingsausbildung schliessen lässt). Unternehmen mit Lehrstellenabbau äussern sich noch etwas kritischer zur Qualität der Lehrlinge und zur Attraktivität der Lehrlingsausbildung für Unternehmen sowie zur Qualität der Lehrlingsausbildung. • Differenziert man nach den Gründen für den Lehrstellenabbau so zeigt sich, dass über alles auch jene Unternehmen, die Lehrstellen abbauen, ein gutes Bild der Lehrlingsausbildung haben. Deutlich negativer werden jedoch die Qualität der Lehrlinge, die Attraktivität der Lehrlingsausbildung für die Unternehmen und die Qualität der Lehrlingsausbildung von jenen Unternehmen beurteilt, die ihren Stellenabbau mit der Qualität der Lehrlingsausbildung begründen.

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