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Stimmungsschwankungen zwischen Normalpsychologie, Borderline und Bipolar

Beispiel 1.

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Stimmungsschwankungen zwischen Normalpsychologie, Borderline und Bipolar

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    1. Stimmungsschwankungen zwischen Normalpsychologie, Borderline und Bipolar Dr. med. Samuel Pfeifer Klinik Sonnenhalde, Riehen 25.10.2005

    2. Beispiel 1 „Manchmal habe ich so viel Energie, dass ich Bäume ausreissen könnte. Aber dann sind meine Beine so schwer, dass ich kaum die Treppe hoch komme. Wenn ich jemand umarme, dann weiss ich nicht, ob ich die Person überhaupt gerne habe.“ (eine emotional instabile junge Frau mit einer atypischen Depression)

    3. Beispiel 2: 38-jähriger Mann „Manchmal überfällt mich plötzlich eine unerklärliche Müdigkeit, die mich völlig fertig macht. Letzthin feierte ich mit meiner Frau unseren 7. Hochzeitstag. Während des Essens kam diese schreckliche Müdigkeit so fordernd über mich, dass ich kaum mehr reden mochte. Wenn das passiert, dann möchte ich auch am liebsten nicht mehr leben und denke an Selbstmord. Zu anderen Zeiten bin ich unruhig und angetrieben. Dann setze ich mich ins Auto und fahre stundenlang in der Gegend herum.“

    4. Beispiel 3 Das Pflegeteam berichtet über eine 21-jährige Patientin: „Sie habe Schwankungen zwischen bedürftig und anhänglich bis gereizt und abweisend, zwischen Teenie-artigem Herumalbern und Kichern und einer tiefen Traurigkeit, Lustlosigkeit und Antriebslosigkeit.“

    5. „Depression nach der Hochzeit“ Texte aus einem Chat: Mein Mann und ich haben vor kurzem kirchlich geheiratet, es war eine sehr schöne Hochzeit, die ich sehr genossen habe! Leider ist es nun so, dass ich jedesmal wenn ich daran denken muss, zu weinen anfangen. Am liebsten möchte ich die Zeit noch einmal umdrehen und die Hochzeit noch einmal haben! Wie kann ich dieses Trauma loswerden?“ es folgen viele Antworten und Deutungen Fortsetzung CHAT STIMMUNGSSCHWANKUNGEN Du hast recht, an der Liebe zu meinem Mann liegt es nicht! Er ist das Beste, was mir je passiert ist! Es liegt eher an dem Wetter, was wir gehabt haben (es war ein Dauerregen), die Leute hatten zwar gemeint, dieses Wetter bringt viel Segen, aber unbedingt trösten tut mich das nicht! In einer Woche fliegen wir weg, kann mich das wieder "normal" machen?? Heute ist schon wieder so Sch…-Tag. Seit ich aufgestanden bin, sitze ich nur rum und weine die ganze Zeit! Ich weiß gar nicht mehr, wie ich wieder in den normalen Alltag eintreten soll. Mein größter Wunsch wäre, wenn die Hochzeit noch einmal stattfinden könnte. Aber ich weiß, dass das nicht geht! Heute geht es mir etwas besser! Ich weiß zwar, dass dieses Wochenende ein besseres Wetter wäre, aber auch wenn wir es verschoben hätten, hätte es geregnet, der Herrgott wollte es einfach (Viel Regen - viel Segen). Ich muss zwar zwischendurch immer noch weinen, aber es wird schon werden. Ich hoffe, dass ich mich immer wieder einklicken kann und meine Probleme von der Seele reden kann. Heute geht es mir wieder total schlecht. Am Wochenende habe ich meine Hochzeitsfotos bekommen (die meisten davon sind sehr gut geworden), aber jedesmal wenn ich die Fotos anschaue, fange ich wieder zu heulen an! Am liebsten möchte ich nicht mehr leben! Was soll ich tun??? Fortsetzung CHAT STIMMUNGSSCHWANKUNGEN Du hast recht, an der Liebe zu meinem Mann liegt es nicht! Er ist das Beste, was mir je passiert ist! Es liegt eher an dem Wetter, was wir gehabt haben (es war ein Dauerregen), die Leute hatten zwar gemeint, dieses Wetter bringt viel Segen, aber unbedingt trösten tut mich das nicht! In einer Woche fliegen wir weg, kann mich das wieder "normal" machen?? Heute ist schon wieder so Sch…-Tag. Seit ich aufgestanden bin, sitze ich nur rum und weine die ganze Zeit! Ich weiß gar nicht mehr, wie ich wieder in den normalen Alltag eintreten soll. Mein größter Wunsch wäre, wenn die Hochzeit noch einmal stattfinden könnte. Aber ich weiß, dass das nicht geht! Heute geht es mir etwas besser! Ich weiß zwar, dass dieses Wochenende ein besseres Wetter wäre, aber auch wenn wir es verschoben hätten, hätte es geregnet, der Herrgott wollte es einfach (Viel Regen - viel Segen). Ich muss zwar zwischendurch immer noch weinen, aber es wird schon werden. Ich hoffe, dass ich mich immer wieder einklicken kann und meine Probleme von der Seele reden kann. Heute geht es mir wieder total schlecht. Am Wochenende habe ich meine Hochzeitsfotos bekommen (die meisten davon sind sehr gut geworden), aber jedesmal wenn ich die Fotos anschaue, fange ich wieder zu heulen an! Am liebsten möchte ich nicht mehr leben! Was soll ich tun???

    6. Beispiel Vladimir Horowitz, Pianist Der weltbekannte Starpianist Horowitz litt an starken Stimmungsschwankungen, die von extremer Freude bis hin zu tiefster Verzweiflung reichten. Er war so verzweifelt, dass er sich in den 60er-Jahren mit Elektroschocks behandeln liess. Auf Anraten seines Psychiaters begann er später Antidepressiva zu nehmen, doch hat dies seine Kreativität stark beeinträchtigt, so dass er sie später wieder absetzte.

    7. Breites Spektrum

    8. Schweregrad Gibt es einen nachfühlbaren Auslöser? Gibt es hormonelle Faktoren (z.B. PMS)? Wie lange dauert die Verstimmung? Wie stark ist das Leiden der Person? Wie wirkt sich die SS auf die Beziehung aus (destruktiv oder Mitgefühl)? Wird die Arbeitsleistung beeinträchtigt? Kommt es zu einem länger dauernden Zusammenbruch der psycho-sozialen Fähigkeiten bzw. der menschlichen Existenz?

    9. Normalpsychologie: Zehn Grundgefühle Interesse Leid Widerwillen Freude Zorn Überraschung Scham Furcht Verachtung Schuldgefühl

    10. Komponenten von Stimmungen Eine Emotion hat üblicherweise eine kognitive, eine physiologische, eine Gefühls- und eine motivationale Komponente. Das bedeutet: Personen, die eine bestimmte Stimmung (Emotion) haben, haben bewertende Gedanken bemerken körperliche Veränderungen erleben ein meist definierbares und benennbares Gefühl zeigen in der Folge häufig ähnliche Verhaltensweisen Beispiel Frau Ariane Mertens, 45 Jahre alt: Seit längerem bei mir in Behandlung wegen Ängsten und depressiven Verstimmungen. Lebensbelastungen: eine alzheimer-kranke Mutter, Vereinsamung, rheumatoide Arthritis mit Schmerzen. Bei der Arbeit als Sekretärin leidet sie oft unter Konzentrationsstörungen und verminderter Leistungsfähigkeit. Dennoch bewältigt sie das Leben recht gut. Erst vor kurzem war sie in Wien bei ihrem betagten Onkel und hat an einer einwöchigen Kreuzfahrt auf der Donau teilgenommen. Als Eröffnung bei der nächsten Konsultation sagt sie mir: „Bis gestern hätte ich Ihnen gesagt, dass es mir gut geht. Aber jetzt ist nichts mehr wie es sein sollte. Heute morgen habe ich bei der Arbeit eine Akte kopiert und falsch abgeheftet. Ich war so nervös und bin in Tränen ausgebrochen. Plötzlich fühlte ich mich als völlige Versagerin. Ich bin so was von blöd.“ Am liebsten hätte sie alles hingeschmissen, so intensiv war dieser Stimmungseinbruch nach dem Versagen im Büro. Auslöser: Versagen im Beruf. Bewertende Gedanken: Ich bin blöd, kann nichts (kognitive Einengung) Gefühle: Depressiv, Angst, Wut auf sich selbst Verhaltensweisen: nervöse zerstreutheit, Weinen, lautes Reden und Selbstbeschuldigung bei der Chefin. Beispiel Frau Ariane Mertens, 45 Jahre alt: Seit längerem bei mir in Behandlung wegen Ängsten und depressiven Verstimmungen. Lebensbelastungen: eine alzheimer-kranke Mutter, Vereinsamung, rheumatoide Arthritis mit Schmerzen. Bei der Arbeit als Sekretärin leidet sie oft unter Konzentrationsstörungen und verminderter Leistungsfähigkeit. Dennoch bewältigt sie das Leben recht gut. Erst vor kurzem war sie in Wien bei ihrem betagten Onkel und hat an einer einwöchigen Kreuzfahrt auf der Donau teilgenommen. Als Eröffnung bei der nächsten Konsultation sagt sie mir: „Bis gestern hätte ich Ihnen gesagt, dass es mir gut geht. Aber jetzt ist nichts mehr wie es sein sollte. Heute morgen habe ich bei der Arbeit eine Akte kopiert und falsch abgeheftet. Ich war so nervös und bin in Tränen ausgebrochen. Plötzlich fühlte ich mich als völlige Versagerin. Ich bin so was von blöd.“ Am liebsten hätte sie alles hingeschmissen, so intensiv war dieser Stimmungseinbruch nach dem Versagen im Büro. Auslöser: Versagen im Beruf. Bewertende Gedanken: Ich bin blöd, kann nichts (kognitive Einengung) Gefühle: Depressiv, Angst, Wut auf sich selbst Verhaltensweisen: nervöse zerstreutheit, Weinen, lautes Reden und Selbstbeschuldigung bei der Chefin.

    11. Entwicklung von Emotionen Neugeborenes hat angeborenes Temperament (Störbarkeit vs. Stabilität) Bald Entwicklung von Lust und Unlust. anfangs wird jedes Unbehagen mit Weinen ausgedrückt. Ausdifferenzierung von Emotionen bereits im ersten Lebensjahr: positiv: soziales Lächeln bei Zuwendung – negativ: Angst, Ekel, Wut. Kind lernt später, welche Gefühle akzeptiert werden und einen Gewinn bringen – welche negative Folgen haben und abgelehnt werden. kulturelle Unterschiede. aus einer undifferenzierten Erregung im Laufe der Zeit spezifische Gefühlsregungen entwickeln. Ein Säugling reagiert z.B. auf jede Art des Unwohlseins mit Weinen. Das acht Monate alte Kind reagiert zwar immer noch häufig mit Weinen, die Mutter ist aber schon in der Lage zu unterscheiden, ob es die Windeln voll hat oder Hunger oder Angst. So wird aus dem Weinen zu jeder Gelegenheit eine gezielte Willensäußerung, die entsprechend eingesetzt wird. Die amerikanische Psychologin Katherine M. Bridges hat diese Theorie in den dreißiger Jahren entwickelt und kam mit Rene Spitz nach ihren Beobachtungen zu folgenden Erkenntnissen: Beim Neugeborenen ist lediglich eine allgemeine Störbarkeit bzw. Erregbarkeit, die sehr diffus und ungerichtet ist, zu beobachten. Aus diesem anfänglichen Erregungszustand entwickeln sich in den ersten Wochen zwei Grundtendenzen emotionalen Verhaltens heraus: Lust und Unlust. Die unlustbetonte Tendenz tritt etwas früher hervor und läßt auch zuerst eine Differenzierung in spezifischere Gefühlsreaktionen erkennen, wie Angst, Ekel, Wut, Zorn. Als ein deutliches Zeichen der Erkennbarkeit von positiven Gefühlsäußerungen benennen Entwicklungspsychologen das soziale Lächeln, das durch bestimmte Reize wie Anschauen oder Ansprechen des Säuglings hervorgerufen wird. Zwar kann das Kind vermutlich schon sehr früh Angst und Furcht empfinden, doch am deutlichsten erkennbar treten sie auf, wenn das Kind gelernt hat, zwischen vertrauten und fremden Personen zu unterscheiden. Im Laufe der Entwicklung eröffnen sich dem Kind immer wieder neue Ereignisse und Situationen, die neue Ängste entstehen lassen. In diesen Veränderungen spiegelt sich der Einfluß der Umwelt, insbesondere seiner Bezugspersonen, auf das Erleben des Kindes wieder. Ärger und Wut lassen sich, ähnlich wie die Furcht, schon sehr früh erkennen, und zwar als Reaktion auf Bedrohungen oder bei Versagung von Wünschen und Bedürfnissen. Liebe und emotionale Zuwendung werden in den ersten Lebensjahren in der engen Beziehung zu festen Bezugspersonen grundgelegt. Die meisten Entwicklungstheorien betonen die Wichtigkeit von intensiven emotionalen Kommunikationsprozessen nicht nur für die Entwicklung von Liebe und Zuwendung, sondern für die weitere Entwicklung alle psychischen Funktionen, Fähigkeiten und Kräfte. Bereits bis zum 2. Lebensjahr zeigt das Kleinkind alle Grundemotionen, wie Interesse, Leid, Widerwillen, Freude, Zorn, Überraschung, Scham, Furcht, Verachtung und Schuldgefühl. In den folgenden Jahren setzt sich die Differenzierung der Gefühle fort. Dabei ändert sich sowohl der Bereich der die Emotionen auslösenden Reize und Situationen als auch die Form des Ausdrucks dieser Emotionen und die Art des Reagierens auf diese Gefühle. Während zum Beispiel der Säugling auf Angst auslösende Reize mit Schreien reagiert, sucht der Zweijährige Schutz bei der Mutter oder er läuft davon. Das Kind lernt, welche Gefühle und Arten des Gefühlsausdrucks von der Gesellschaft akzeptiert werden, und es lernt dadurch, welche Gefühle es zeigen darf und welche nicht. Mit derartigen Verhaltensnormen, die dem Menschen sagen, welches Gefühl er wie und mit welcher Intensität äußern darf, ist der Mensch auch als Jugendlicher, Erwachsener und alter Mensch konfrontiert. Bridges Theorie zeigt die Entstehung von Gefühlen bis zum zweiten Lebensjahr. Damit ist der Entwicklungsprozeß allerdings nicht beendet, selbst ein Erwachsener kann noch neue Gefühle empfinden und erleben. Daraus kann man schließen, daß die Entwicklung der Gefühle in den ersten Lebensjahren angelegt wird und sich im Laufe der Jahre eine Differenzierung sowohl der Gefühle als auch der auslösenden Reize und Reaktionenvollzieht. Die Entwicklung von Emotionen verläuft vermutlich in jeder Gesellschaft unterschiedlich, wobei das Gefühl als solches nicht erlernt wird, sondern vielmehr die Art und Weise, es zu äußern, und der Zeitpunkt, es zu zeigen. Trotz der Annahme fundamentaler und angeborener Gefühlsregungen ist daher der Großteil der Gefühle kulturspezifisch überformt, das heißt, daß jede Kultur andere Ausdrucksformen oder Anlässe für Gefühle entwickelt hat. Gefühlsregungen fundamentaler Art sind deshalb am besten bei Säuglingen zu beobachten. Bereits im Kleinkindalter sind Kinder allerdings in der Lage, Gefühle zu verbergen oder zu unterdrücken und damit einen Beobachter zu falschen Ergebnissen zu führen. In den asiatischen Ländern gilt das Lächeln als eine Form der Höflichkeit. In den Ländern der westlichen Welt gilt Lächeln als Form der Freude und als Ausdruck von Glück. Jede Kultur hat andere soziokulturelle Normen, die bei der Entstehung der Gefühle eine bedeutende Rolle spielen. Dabei unterscheiden sich nicht so sehr die Gefühle selbst voneinander, sondern vor allem die auslösenden Situationen, die "Darstellung" und das auf die Gefühlsregung folgende Verhalten. Nach Caroll E. Izard können Menschen verschiedener sozialer Herkunft und aus verschiedenen Kulturen ganz verschiedene Gesichtsbewegungen lernen, um angeborene Äußerungen zu modifizieren. Soziokulturelle Einflüsse und individuelle Erfahrungen spielen nicht nur eine bedeutende Rolle beim Erlernen von Modifikationen der Gefühlsäußerungen, sondern auch bei der Entscheidung darüber, was ein Gefühl auslöst und was ein Mensch infolge des Gefühls tun wird. Die wichtigsten Bezugspersonen haben einen Einfluß auf die Entwicklung der Emotionen von Kindern und Jugendlichen. Die Mechanismen dieses Sozialisierungsprozesses sind sehr unterschiedlich. Den Heranwachsenden werden die Standards der Erwachsenen vermittelt. Durch Verstärkung werden emotionale Reaktionen des Kindes durch Belohnung oder Bestrafung geahndet. Wenn das Kind sagt und zeigt, daß es sich über eine Geburtstagseinladung freut und die Mutter zeigt durch das eigene Ausdrucksverhalten Anteilnahme, wird diese Reaktion auf den Emotionsausdruck des Kindes als positiver Verstärker fungieren. Daneben lernen Kinder durch Nachahmung der Erwachsenen Emotionen auszudrücken. Erwachsene steuern manchmal auch das Verhalten ihrer Kinder durch einen Emotionsausdruck. Ein entsetzter Ausdruck warnt das Kind davor, etwas Gefährliches zu tun. Ein dritter Mechanismus ist die Kommunikation von Erwartungen. Eltern reden mit ihren Kindern über die Angemessenheit von Gefühlen und des Ausdruckverhaltens. Ein Beispiel hierfür wäre, ein Ratschlag eines Elternteils an sein Kind, "man freut sich nicht über das Unglück anderer Menschen". Diese Kommentare können auch auf der nonverbalen Ebene geschehen durch Kopfschütteln, Hochziehen der Augenbrauen oder ein erhobener Zeigefinger sind aussagekräftig genug. Durch die Sozialisationsprozesse lernen Kinder Strategien zu entwickeln mit bestimmten Situationen emotional umzugehen. Erwachsene können dabei ein große Stütze sein. Ein Beispiel hierfür wäre: Kleine Kinder sind oft traurig und wütend wenn sie ein Spiel verlieren, Eltern helfen durch Kommentare wie "andere verlieren doch auch einmal, das ist doch nur ein Glücksspiel oder das nächste Mal hast du mehr Glück. Durch die Ratschläge der Eltern lernen sie Bewältigungsstrategien aufzubauen. Emotion und Kognition Laut Spencer (1890) sind kognitive Prozesse nur sehr selten frei von Emotionen. Piaget (1954) vertrat die Ansicht, daß Emotionen und Kognition sich unterscheiden doch funktionell eng zusammenhängen. Für das Funktionieren kognitiver Prozesse stellen die emotionalen Prozesse die Energie bereit. Laut Izard können emotionale Prozesse unabhängig von kognitiven ablaufen, aber umgekehrt sei dies nicht möglich. Plutchik ist der Meinung das sich das kognitive und emotionale System des Gehirns parallel entwickelt hat, Hinweise hierfür findet man auch in der neurophysiologischen Forschung. "Die vielzitierte These der zerebralen Hemisphärenspezialisierung, wonach die rechte Hirnhälfte in der Bearbeitung emotionaler und räumlicher Stimuli überlegen ist, während sich die linke Hirnhälfte verstärkt durch sprachliche, logisch-assoziative Fähigkeiten auszeichnet, hat nur relative Gültigkeit. Nach neueren Erkenntnissen erscheinen die positiven Emotionen beidseitig 'repräsentiert'." Emotionen dienen kognitiven Funktionen, indem sie beeinflussen, wem oder was wir Aufmerksamkeit schenken, wie wir uns selbst und andere wahrnehmen und wie wir verschiedene Merkmale von Lebenssituationen interpretieren und erinnern. Die Rolle der Emotionen in der Informationsverarbeitung wurde erstmals von Gordon Bower (1981) und seinen Studenten untersucht. Wenn ein Mensch in einer bestimmten Situation eine bestimmte Emotion erlebt, wird diese nach Bowers Modell als Teil eines Zusammenhangs im Gedächtnis festgehalten. Dieses Darstellungsmuster des Gedächtnisses führt zu einer stimmungsabhängigen Verarbeitung bzw. zu einem stimmungsabhängigen Abruf. Stimmungsabhängige Verarbeitung findet statt, wenn Menschen selektiv zur Aufnahme von Informationen sensibilisiert werden, die mit ihrer momentanen Stimmung übereinstimmen . Stimmungsabhängigem Abrufen ist der Abruf eines vergangenen emotionalen Ereignisses aus dem Langzeitgedächtnis gemeint, der auftritt, wenn die Person wieder in der gleichen Stimmung ist wie beim früheren Ereignis. Zusammenhang von Emotion und Motivation Eine wichtige Funktion von Emotionen ist also, Menschen in Schwung zu bringen, sie dazu zu bringen, sich auf wichtige Ziele zu zu bewegen. Die durch emotionale Situationen hervorgerufene physiologische Erregung kann erforderlich sein, um uns zur optimalen Leistung zu bewegen. Emotion und Motivation sind nicht verschiedene psychische Prozesse, sondern sind sehr eng miteinander verbunden. Sie können eher als zwei Seiten eines Prozesses betrachtet werden - ähnlich wie zwei Seiten einer Münze. H.-P. Nolting und P. Paulus schreiben dazu im Jahre 1993, derselbe psychische Vorgang hat sowohl eine Befindlichkeitsseite als auch eine Antriebsseite. Betont man die momentane Erlebnislage, spricht man von Emotion oder Gefühl, betont man hingegen die Ziellage, zu der die Kraft drängt, spricht man von Motivation. Bedürfnisse verursachen, also einerseits Gefühle. Die Befriedung von Bedürfnissen wird als angenehm erlebt; werden Bedürfnisse nicht befriedigt, so wird dies als unangenehm empfunden. Andererseits wirken Gefühle motivierend und setzen Handlungen in Gang. Ganzheitlichkeit menschlichen Erlebens und Verhaltens Wir sind tagtäglich gefordert, bestimmte Handlungen oder Tätigkeiten zu vollbringen, mit dem Ziel, den Alltag so gut und reibungslos wie nur möglich zu bewältigen. Angefangen vom Familienleben, über Schule, Beruf und Freizeit sind alle Bereiche des menschlichen Daseins davon berührt. Die für uns so selbstverständliche Bewältigung solcher "gewöhnlicher" Lebensaufgaben ist das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels unserer kognitiven Funktionen, Fähigkeiten und Prozesse und der Emotion und Motivation. Erst das Verständnis vom Zusammenwirken von Kognition, Emotion und Motivation ermöglicht es, die Ganzheitlichkeit des menschlichen Erlebens und Verhaltens zu begreifen und zu erklären. Zwischen kognitiven Funktionen und Fähigkeiten (Wahrnehmung, Denken und Gedächtnis) untereinander wie auch zwischen kognitiven Funktionen und Fähigkeiten und der Emotion und Motivation bestehen wechselseitige Beziehungen, die das Verhalten und Erleben eines Menschen steuern. Gleichzeitig beeinflussen kognitive Funktionen und Fähigkeiten das emotional- motivationale Verhalten. Die Wahrnehmung von Emotionen hängt immer von der kognitiven Bewertung (=cognitive labeling) des physiologischen Erregungszustandes ab. Jede emotionale Erregung wird kognitiv bewertet und je nach Bewertung wird sie als Freude, Ärger, Sehnsucht, Enttäuschung, Trauer erlebt und dann in entsprechendes Verhalten oder Handeln umgesetzt. Emotionen, aber auch Bedürfnisse und Triebe beeinflussen in einem erheblichen Maß kognitive Funktionen und Prozesse. Bereits bei der Wahrnehmung können wir die Wechselwirkung von emotional- motivationalen und kognitiven Prozessen feststellen. Kognitive Prozesse bleiben von Emotionen, Bedürfnissen und Trieben nicht unbehelligt. Angenehme Gefühle und Bedürfnisse fördern kognitive Prozesse, die diese Gefühle und Bedürfnisse unterstützen. Unangenehme Emotionen dagegen hemmen kognitive Prozesse, die solche Emotionen verstärken würden und fördern kognitive Vorgänge, die ihnen entgegenarbeiten. Auch auf Gedächtnisinhalte üben Emotionen einen Einfluß aus: Affektiv getönte Ereignisse werden besser behalten als nicht affektiv getönte. Langfristig ist anzunehmen, das man angenehme Ereignisse besser behält als unangenehme. Gefühle sind auch in der Lage, kognitive Funktionen und Fähigkeiten zu blockieren. Quelle: Häcker, Birgit (2000). Motivation und emotionale Faktoren. WWW: http://www.hausarbeiten.de/ rd/faecher/hausarbeit/psy/7437.html (01-11-07) aus einer undifferenzierten Erregung im Laufe der Zeit spezifische Gefühlsregungen entwickeln. Ein Säugling reagiert z.B. auf jede Art des Unwohlseins mit Weinen. Das acht Monate alte Kind reagiert zwar immer noch häufig mit Weinen, die Mutter ist aber schon in der Lage zu unterscheiden, ob es die Windeln voll hat oder Hunger oder Angst. So wird aus dem Weinen zu jeder Gelegenheit eine gezielte Willensäußerung, die entsprechend eingesetzt wird. Die amerikanische Psychologin Katherine M. Bridges hat diese Theorie in den dreißiger Jahren entwickelt und kam mit Rene Spitz nach ihren Beobachtungen zu folgenden Erkenntnissen: Beim Neugeborenen ist lediglich eine allgemeine Störbarkeit bzw. Erregbarkeit, die sehr diffus und ungerichtet ist, zu beobachten. Aus diesem anfänglichen Erregungszustand entwickeln sich in den ersten Wochen zwei Grundtendenzen emotionalen Verhaltens heraus: Lust und Unlust. Die unlustbetonte Tendenz tritt etwas früher hervor und läßt auch zuerst eine Differenzierung in spezifischere Gefühlsreaktionen erkennen, wie Angst, Ekel, Wut, Zorn. Als ein deutliches Zeichen der Erkennbarkeit von positiven Gefühlsäußerungen benennen Entwicklungspsychologen das soziale Lächeln, das durch bestimmte Reize wie Anschauen oder Ansprechen des Säuglings hervorgerufen wird. Zwar kann das Kind vermutlich schon sehr früh Angst und Furcht empfinden, doch am deutlichsten erkennbar treten sie auf, wenn das Kind gelernt hat, zwischen vertrauten und fremden Personen zu unterscheiden. Im Laufe der Entwicklung eröffnen sich dem Kind immer wieder neue Ereignisse und Situationen, die neue Ängste entstehen lassen. In diesen Veränderungen spiegelt sich der Einfluß der Umwelt, insbesondere seiner Bezugspersonen, auf das Erleben des Kindes wieder. Ärger und Wut lassen sich, ähnlich wie die Furcht, schon sehr früh erkennen, und zwar als Reaktion auf Bedrohungen oder bei Versagung von Wünschen und Bedürfnissen. Liebe und emotionale Zuwendung werden in den ersten Lebensjahren in der engen Beziehung zu festen Bezugspersonen grundgelegt. Die meisten Entwicklungstheorien betonen die Wichtigkeit von intensiven emotionalen Kommunikationsprozessen nicht nur für die Entwicklung von Liebe und Zuwendung, sondern für die weitere Entwicklung alle psychischen Funktionen, Fähigkeiten und Kräfte. Bereits bis zum 2. Lebensjahr zeigt das Kleinkind alle Grundemotionen, wie Interesse, Leid, Widerwillen, Freude, Zorn, Überraschung, Scham, Furcht, Verachtung und Schuldgefühl. In den folgenden Jahren setzt sich die Differenzierung der Gefühle fort. Dabei ändert sich sowohl der Bereich der die Emotionen auslösenden Reize und Situationen als auch die Form des Ausdrucks dieser Emotionen und die Art des Reagierens auf diese Gefühle. Während zum Beispiel der Säugling auf Angst auslösende Reize mit Schreien reagiert, sucht der Zweijährige Schutz bei der Mutter oder er läuft davon. Das Kind lernt, welche Gefühle und Arten des Gefühlsausdrucks von der Gesellschaft akzeptiert werden, und es lernt dadurch, welche Gefühle es zeigen darf und welche nicht. Mit derartigen Verhaltensnormen, die dem Menschen sagen, welches Gefühl er wie und mit welcher Intensität äußern darf, ist der Mensch auch als Jugendlicher, Erwachsener und alter Mensch konfrontiert. Bridges Theorie zeigt die Entstehung von Gefühlen bis zum zweiten Lebensjahr. Damit ist der Entwicklungsprozeß allerdings nicht beendet, selbst ein Erwachsener kann noch neue Gefühle empfinden und erleben. Daraus kann man schließen, daß die Entwicklung der Gefühle in den ersten Lebensjahren angelegt wird und sich im Laufe der Jahre eine Differenzierung sowohl der Gefühle als auch der auslösenden Reize und Reaktionenvollzieht. Die Entwicklung von Emotionen verläuft vermutlich in jeder Gesellschaft unterschiedlich, wobei das Gefühl als solches nicht erlernt wird, sondern vielmehr die Art und Weise, es zu äußern, und der Zeitpunkt, es zu zeigen. Trotz der Annahme fundamentaler und angeborener Gefühlsregungen ist daher der Großteil der Gefühle kulturspezifisch überformt, das heißt, daß jede Kultur andere Ausdrucksformen oder Anlässe für Gefühle entwickelt hat. Gefühlsregungen fundamentaler Art sind deshalb am besten bei Säuglingen zu beobachten. Bereits im Kleinkindalter sind Kinder allerdings in der Lage, Gefühle zu verbergen oder zu unterdrücken und damit einen Beobachter zu falschen Ergebnissen zu führen. In den asiatischen Ländern gilt das Lächeln als eine Form der Höflichkeit. In den Ländern der westlichen Welt gilt Lächeln als Form der Freude und als Ausdruck von Glück. Jede Kultur hat andere soziokulturelle Normen, die bei der Entstehung der Gefühle eine bedeutende Rolle spielen. Dabei unterscheiden sich nicht so sehr die Gefühle selbst voneinander, sondern vor allem die auslösenden Situationen, die "Darstellung" und das auf die Gefühlsregung folgende Verhalten. Nach Caroll E. Izard können Menschen verschiedener sozialer Herkunft und aus verschiedenen Kulturen ganz verschiedene Gesichtsbewegungen lernen, um angeborene Äußerungen zu modifizieren. Soziokulturelle Einflüsse und individuelle Erfahrungen spielen nicht nur eine bedeutende Rolle beim Erlernen von Modifikationen der Gefühlsäußerungen, sondern auch bei der Entscheidung darüber, was ein Gefühl auslöst und was ein Mensch infolge des Gefühls tun wird. Die wichtigsten Bezugspersonen haben einen Einfluß auf die Entwicklung der Emotionen von Kindern und Jugendlichen. Die Mechanismen dieses Sozialisierungsprozesses sind sehr unterschiedlich. Den Heranwachsenden werden die Standards der Erwachsenen vermittelt. Durch Verstärkung werden emotionale Reaktionen des Kindes durch Belohnung oder Bestrafung geahndet. Wenn das Kind sagt und zeigt, daß es sich über eine Geburtstagseinladung freut und die Mutter zeigt durch das eigene Ausdrucksverhalten Anteilnahme, wird diese Reaktion auf den Emotionsausdruck des Kindes als positiver Verstärker fungieren. Daneben lernen Kinder durch Nachahmung der Erwachsenen Emotionen auszudrücken. Erwachsene steuern manchmal auch das Verhalten ihrer Kinder durch einen Emotionsausdruck. Ein entsetzter Ausdruck warnt das Kind davor, etwas Gefährliches zu tun. Ein dritter Mechanismus ist die Kommunikation von Erwartungen. Eltern reden mit ihren Kindern über die Angemessenheit von Gefühlen und des Ausdruckverhaltens. Ein Beispiel hierfür wäre, ein Ratschlag eines Elternteils an sein Kind, "man freut sich nicht über das Unglück anderer Menschen". Diese Kommentare können auch auf der nonverbalen Ebene geschehen durch Kopfschütteln, Hochziehen der Augenbrauen oder ein erhobener Zeigefinger sind aussagekräftig genug. Durch die Sozialisationsprozesse lernen Kinder Strategien zu entwickeln mit bestimmten Situationen emotional umzugehen. Erwachsene können dabei ein große Stütze sein. Ein Beispiel hierfür wäre: Kleine Kinder sind oft traurig und wütend wenn sie ein Spiel verlieren, Eltern helfen durch Kommentare wie "andere verlieren doch auch einmal, das ist doch nur ein Glücksspiel oder das nächste Mal hast du mehr Glück. Durch die Ratschläge der Eltern lernen sie Bewältigungsstrategien aufzubauen. Emotion und Kognition Laut Spencer (1890) sind kognitive Prozesse nur sehr selten frei von Emotionen. Piaget (1954) vertrat die Ansicht, daß Emotionen und Kognition sich unterscheiden doch funktionell eng zusammenhängen. Für das Funktionieren kognitiver Prozesse stellen die emotionalen Prozesse die Energie bereit. Laut Izard können emotionale Prozesse unabhängig von kognitiven ablaufen, aber umgekehrt sei dies nicht möglich. Plutchik ist der Meinung das sich das kognitive und emotionale System des Gehirns parallel entwickelt hat, Hinweise hierfür findet man auch in der neurophysiologischen Forschung. "Die vielzitierte These der zerebralen Hemisphärenspezialisierung, wonach die rechte Hirnhälfte in der Bearbeitung emotionaler und räumlicher Stimuli überlegen ist, während sich die linke Hirnhälfte verstärkt durch sprachliche, logisch-assoziative Fähigkeiten auszeichnet, hat nur relative Gültigkeit. Nach neueren Erkenntnissen erscheinen die positiven Emotionen beidseitig 'repräsentiert'." Emotionen dienen kognitiven Funktionen, indem sie beeinflussen, wem oder was wir Aufmerksamkeit schenken, wie wir uns selbst und andere wahrnehmen und wie wir verschiedene Merkmale von Lebenssituationen interpretieren und erinnern. Die Rolle der Emotionen in der Informationsverarbeitung wurde erstmals von Gordon Bower (1981) und seinen Studenten untersucht. Wenn ein Mensch in einer bestimmten Situation eine bestimmte Emotion erlebt, wird diese nach Bowers Modell als Teil eines Zusammenhangs im Gedächtnis festgehalten. Dieses Darstellungsmuster des Gedächtnisses führt zu einer stimmungsabhängigen Verarbeitung bzw. zu einem stimmungsabhängigen Abruf. Stimmungsabhängige Verarbeitung findet statt, wenn Menschen selektiv zur Aufnahme von Informationen sensibilisiert werden, die mit ihrer momentanen Stimmung übereinstimmen . Stimmungsabhängigem Abrufen ist der Abruf eines vergangenen emotionalen Ereignisses aus dem Langzeitgedächtnis gemeint, der auftritt, wenn die Person wieder in der gleichen Stimmung ist wie beim früheren Ereignis. Zusammenhang von Emotion und Motivation Eine wichtige Funktion von Emotionen ist also, Menschen in Schwung zu bringen, sie dazu zu bringen, sich auf wichtige Ziele zu zu bewegen. Die durch emotionale Situationen hervorgerufene physiologische Erregung kann erforderlich sein, um uns zur optimalen Leistung zu bewegen. Emotion und Motivation sind nicht verschiedene psychische Prozesse, sondern sind sehr eng miteinander verbunden. Sie können eher als zwei Seiten eines Prozesses betrachtet werden - ähnlich wie zwei Seiten einer Münze. H.-P. Nolting und P. Paulus schreiben dazu im Jahre 1993, derselbe psychische Vorgang hat sowohl eine Befindlichkeitsseite als auch eine Antriebsseite. Betont man die momentane Erlebnislage, spricht man von Emotion oder Gefühl, betont man hingegen die Ziellage, zu der die Kraft drängt, spricht man von Motivation. Bedürfnisse verursachen, also einerseits Gefühle. Die Befriedung von Bedürfnissen wird als angenehm erlebt; werden Bedürfnisse nicht befriedigt, so wird dies als unangenehm empfunden. Andererseits wirken Gefühle motivierend und setzen Handlungen in Gang. Ganzheitlichkeit menschlichen Erlebens und Verhaltens Wir sind tagtäglich gefordert, bestimmte Handlungen oder Tätigkeiten zu vollbringen, mit dem Ziel, den Alltag so gut und reibungslos wie nur möglich zu bewältigen. Angefangen vom Familienleben, über Schule, Beruf und Freizeit sind alle Bereiche des menschlichen Daseins davon berührt. Die für uns so selbstverständliche Bewältigung solcher "gewöhnlicher" Lebensaufgaben ist das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels unserer kognitiven Funktionen, Fähigkeiten und Prozesse und der Emotion und Motivation. Erst das Verständnis vom Zusammenwirken von Kognition, Emotion und Motivation ermöglicht es, die Ganzheitlichkeit des menschlichen Erlebens und Verhaltens zu begreifen und zu erklären. Zwischen kognitiven Funktionen und Fähigkeiten (Wahrnehmung, Denken und Gedächtnis) untereinander wie auch zwischen kognitiven Funktionen und Fähigkeiten und der Emotion und Motivation bestehen wechselseitige Beziehungen, die das Verhalten und Erleben eines Menschen steuern. Gleichzeitig beeinflussen kognitive Funktionen und Fähigkeiten das emotional- motivationale Verhalten. Die Wahrnehmung von Emotionen hängt immer von der kognitiven Bewertung (=cognitive labeling) des physiologischen Erregungszustandes ab. Jede emotionale Erregung wird kognitiv bewertet und je nach Bewertung wird sie als Freude, Ärger, Sehnsucht, Enttäuschung, Trauer erlebt und dann in entsprechendes Verhalten oder Handeln umgesetzt. Emotionen, aber auch Bedürfnisse und Triebe beeinflussen in einem erheblichen Maß kognitive Funktionen und Prozesse. Bereits bei der Wahrnehmung können wir die Wechselwirkung von emotional- motivationalen und kognitiven Prozessen feststellen. Kognitive Prozesse bleiben von Emotionen, Bedürfnissen und Trieben nicht unbehelligt. Angenehme Gefühle und Bedürfnisse fördern kognitive Prozesse, die diese Gefühle und Bedürfnisse unterstützen. Unangenehme Emotionen dagegen hemmen kognitive Prozesse, die solche Emotionen verstärken würden und fördern kognitive Vorgänge, die ihnen entgegenarbeiten. Auch auf Gedächtnisinhalte üben Emotionen einen Einfluß aus: Affektiv getönte Ereignisse werden besser behalten als nicht affektiv getönte. Langfristig ist anzunehmen, das man angenehme Ereignisse besser behält als unangenehme. Gefühle sind auch in der Lage, kognitive Funktionen und Fähigkeiten zu blockieren. Quelle:Häcker, Birgit (2000).Motivation und emotionale Faktoren.WWW: http://www.hausarbeiten.de/rd/faecher/hausarbeit/psy/7437.html (01-11-07)

    12. Was prägt Emotionen in der Kindheit? Gesichtsausdruck beim Gegenüber Bezugspersonen: Belohnung und Bestrafung – Lust und Unlust. Nachahmung der Erwachsenen Kommunikation von Erwartungen Sozialisationsprozesse: Kinder lernen Strategien zu entwickeln mit bestimmten Situationen emotional umzugehen. Erwachsene können dabei ein große Stütze sein. Ein Beispiel hierfür wäre: Kleine Kinder sind oft traurig und wütend wenn sie ein Spiel verlieren, Eltern helfen durch Kommentare wie "andere verlieren doch auch einmal, das ist doch nur ein Glücksspiel oder das nächste Mal hast du mehr Glück. Durch die Ratschläge der Eltern lernen sie Bewältigungsstrategien aufzubauen.

    13. Normalpsychologie der Emotionen Emotionale Regulation Ein wesentliches Kennzeichen einer gesunden, stabilen Persönlichkeit ist die Fähigkeit, Emotionen situations-angepasst zu zeigen, sie zu kontrollieren und nicht von ihnen in wesentlichen Lebensbereichen beherrscht zu werden. Schwingungsfähigkeit Die Fähigkeit, eine Palette von Gefühlen je nach Situation zuzulassen und auszudrücken. Wichtig für Empathie und Aufbau einer Beziehung.

    14. Pathologische Phänomene Affektstarre: Verharren in einer (meist depressiven) Stimmung über Tage und Wochen, ohne Aufhellung oder sichtbare Emotion (schwere Depression). Emotionale Instabilität: Rasch einsetzende Wechsel von Stimmungen und Impulsen (spez. Borderline, ADHD). Parathymie: unangepasster Gefühlsausdruck (Gesprächsinhalt und ausgedrücktes Gefühl stimmen nicht überein). Affektive Abflachung: Monotone Redeweise und eingeschränkte Schwingungsbreite, die weder tiefe Trauer noch Freude ausdrücken kann (oft bei chronischen Psychosen).

    15. Steuerung der Gefühle im Gehirn

    16. Normal- psychologie: Unterschiede Männer und Frauen

    17. Persönlichkeitsstörungen Ein überdauerndes Muster von innerem Erleben und Verhalten, das merklich von den Menschen im Umfeld abweicht. Dieses Muster wirkt sich aus auf das Denken über andere Menschen, auf die Gefühle (ihre Intensität, Schwingungsbreite, Angemessenheit und Labilität), auf die Gestaltung von Beziehungen und auf die Impulskontrolle. Das Muster ist unflexibel und hat einen tiefgreifenden Einfluß auf persönliche und zwischenmenschliche Situationen. Das Muster führt zu deutlichem Leiden oder Beeinträchtigung in Beziehungen, im Beruf oder anderen wichtigen Aufgaben. Das Muster ist stabil und langdauernd, und sein Beginn reicht bis ins Jugendalter oder die frühe Erwachsenenzeit zurück. Das Muster läßt sich nicht als Folge oder Begleiterscheinung einer anderen psychischen Störung oder auf die Einwirkung einer Substanz (z.B. Alkohol, Drogen oder Medikamente) erklären. Überblick: http://www.seminare-ps.net/DL/_Person.html ein überdauerndes Muster von innerem Erleben und Verhalten, das merklich von den Menschen im Umfeld abweicht. Dieses Muster wirkt sich aus auf das Denken über andere Menschen, auf die Gefühle (ihre Intensität, Schwingungsbreite, Angemessenheit und Labilität), auf die Gestaltung von Beziehungen und auf die Impulskontrolle. Das Muster ist unflexibel und hat einen tiefgreifenden Einfluß auf persönliche und zwischenmenschliche Situationen. Das Muster führt zu deutlichem Leiden oder Beeinträchtigung in Beziehungen, im Beruf oder anderen wichtigen Aufgaben. Das Muster ist stabil und langdauernd, und sein Beginn reicht bis ins Jugendalter oder die frühe Erwachsenenzeit zurück. Das Muster läßt sich nicht als Folge oder Begleiterscheinung einer anderen psychischen Störung oder auf die Einwirkung einer Substanz (z.B. Alkohol, Drogen oder Medikamente) erklären. ein überdauerndes Muster von innerem Erleben und Verhalten, das merklich von den Menschen im Umfeld abweicht. Dieses Muster wirkt sich aus auf das Denken über andere Menschen, auf die Gefühle (ihre Intensität, Schwingungsbreite, Angemessenheit und Labilität), auf die Gestaltung von Beziehungen und auf die Impulskontrolle. Das Muster ist unflexibel und hat einen tiefgreifenden Einfluß auf persönliche und zwischenmenschliche Situationen. Das Muster führt zu deutlichem Leiden oder Beeinträchtigung in Beziehungen, im Beruf oder anderen wichtigen Aufgaben. Das Muster ist stabil und langdauernd, und sein Beginn reicht bis ins Jugendalter oder die frühe Erwachsenenzeit zurück. Das Muster läßt sich nicht als Folge oder Begleiterscheinung einer anderen psychischen Störung oder auf die Einwirkung einer Substanz (z.B. Alkohol, Drogen oder Medikamente) erklären.

    18. Leitsymptom einer psychischen Störung Im Vorfeld vielfältiger psychischer Störungen finden sich immer wieder „Stimmungs-schwankungen“ als Symptom. Grosses Problem für die Betroffenen aber auch für die Angehörigen nicht nur depressiv – euphorisch einschiessende Veränderungen der Impulse, der Wahrnehmung, der Reaktionen.

    19. Beispiel PTDS: „Ausbrüche und Launen“ Frau B. kommt auf Anraten ihrer Schwester in die Beratung. Sie hat das Gefühl sich stark verändert zu haben, ist plötzlich sehr ängstlich, besonders wenn sie allein zu Hause ist, was durch die häufigen Reisen ihres Freundes oft vorkommt. Ständig hat sie eine innere Unruhe und Nervosität und kann sich auf nichts richtig konzentrieren, was ihr sehr zu schaffen macht. Bei der Arbeit im Kindergarten geht ihr plötzlich alles auf die Nerven. Die lärmenden Kinder kann sie manchmal kaum ertragen obwohl sie ihre Arbeit immer sehr gemocht hat. Insgesamt sagt sie, ist sie sehr leicht reizbar, würde bei jeder Kleinigkeit „in die Luft gehen". Dies belastet ihre Beziehung sehr, da es meist ihr Freund ist der diese Ausbrüche und Launen abbekommt. Frau B. sagt sie erkennt sich manchmal selbst kaum wieder kann aber die extremen Stimmungsschwankungen nicht kontrollieren. Abends fühlt sie sich meist sehr erschöpft und müde, hat aber seit einiger Zeit große Probleme einzuschlafen und wird in der Nacht häufig wach, meist geweckt von Alpträumen. Auf genaues Nachfragen seit wann diese Probleme auftreten beginnt Frau B. von einem Vorfall zu erzählen der jetzt 6 Monate zurückliegt – Vergewaltigung.

    20. Landkarte der Stimmungen

    21. Landkarte der Stimmungen

    22. Kriterien für bipolare Störungen Es bestehen depressive Phasen, die die diagnostischen Kriterien erfüllen (Mindestdauer 14 Tage, Leitsymptome gemäss ICD / DSM-IV) Es gibt mindestens eine manische Phase (min. 7 Tage) oder eine hypomane Phase (min. 4 Tage).

    23. Kriterien der Manie EUPHORIE Erhöhte REIZBARKEIT Gesteigerte Aktivität oder motorische Unruhe Vermehrte Gesprächigkeit Ideenflucht oder Gedankenrasen Verlust normaler sozialer Hemmungen, die zu unangemessenem Handeln führen. Vermindertes Schlafbedürfnis. Überhöhte Selbsteinschätzung und Grössenideen. Ablenkbarkeit oder ständiger Wechsel von Aktivitäten und Plänen. Tollkühnes oder leichtsinniges Verhalten (z.B. unbedachte Geldausgaben, enthemmtes sexuelles Verhalten, rücksichtsloses Fahren. Gesteigerte Libido oder sexuelle Taktlosigkeit

    24. Abgrenzung der bipolaren Störungen

    25. Zusammenfassung Stimmungsschwankungen (SS) umfassen ein breites Spektrum von normalen Launen bis zu schweren bipolaren Störungen. Beachte: Dauer der SS, Schweregrad (ablesbar an den Auswirkungen auf die Lebensbewältigung) Therapeutisch bei leichteren SS: Auslöser und begleitende Gedanken besprechen. Ressourcenorientierte Bewältigung. Bei schwerwiegenderen Störungen: genaue Diagnostik und bio-psycho-soziale Therapie inkl. Medikation.

    26. Ausblick auf das heutige Seminar Neurobiologie (Prof. Dr. Michel, Bern) Seelsorge (Dr. R. Sons, Tübingen) Hormone (Fr. Dr. Hofecker, Basel) Denkmuster (Fr. Dr. M. Schowalter, Würzburg) Pharmakotherapie (Dr. C. Schäfer) Heilende Musik (Pfr. Widmer, K. Kaldewey) Erleben und Bewältigung (R. Josuran, Radio DRS) Musikalische Umrahmung: C. Jann Büchertisch

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