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Antwortauswahlaufgaben

Übung Wissensdiagnostik SS 2004 Werner Barkey. Antwortauswahlaufgaben. Anke Britz 11.06.04. Gliederung. Einordnung und Definition Aufgabentypen Konstruktion von Antwortauswahlaufgaben Möglichkeiten und Grenzen von Antwortauswahlaufgaben. Einordnung und Definition.

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Antwortauswahlaufgaben

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Presentation Transcript


  1. Übung Wissensdiagnostik SS 2004Werner Barkey Antwortauswahlaufgaben Anke Britz 11.06.04

  2. Gliederung • Einordnung und Definition • Aufgabentypen • Konstruktion von Antwortauswahlaufgaben • Möglichkeiten und Grenzen von Antwortauswahlaufgaben

  3. Einordnung und Definition Die Antwortauswahlaufgabe, auch Multiple-Choice-Aufgabe genannt, gehört zu den geschlossenen Aufgaben, genauer gesagt zu den programmierten Aufgaben. • Geschlossen, da dem Prüfer und dem Probanden die richtige Lösung in der Aufgabe vorgegeben ist. • Programmiert, da Vorrausetzung bei der Aufgabenerstellung ist, dass die Antwort in eindeutiger Form maschinell erfassbar sein muss. Eine Aufgabe enthält ein Angebot von einer oder mehreren Lösungen sowie mehreren ablenkenden und zugleich falschen Antworten, sogenannten Distraktoren.

  4. Aufgabentypen - Einfachantwort-Aufgabe • Einfachantwortaufgabe • in der Literatur auch als Mehrfachwahlaufgabe bezeichnet • eine Frage • eine richtige Lösung

  5. Aufgabentypen – Einfachantwort-Aufgabe Beispiel: Wer ist der amtierende deutsche Bundeskanzler? a)Helmut Kohl b)Edmund Stoiber c)Wolfgang Clement d)Gerhard Schröder e)Joschka Fischer

  6. Aufgabentypen - Mehrfachantwort-Aufgabe 2. Mehrfachantwort-Aufgabe • mehrere Fragen • Angebot von Antworten • Proband muss auf jede Frage eine Antwort auswählen • Hintereinanderschaltung mehrerer Einfachantwort-Aufgaben, die in einer Aufgabenstellung zusammengefasst sind

  7. Aufgabentypen - Mehrfachantwort-Aufgabe Beispiel: Ein 5jähriges Mädchen geht mit dem Einkaufszettel ihrer Mutter zum Bäcker mit dem Auftrag 10 Brötchen zu kaufen. Der Bäcker gibt dem Mädchen die Brötchen und nimmt das Geld. 

  8. Aufgabentypen - Mehrfachantwort-Aufgabe Ein Kaufvertrag kommt a) nicht zustande b) zustande Der Grund hierfür ist, dass das Mädchen c) rechtsfähig ist d) beschränkt rechtsfähig ist e) geschäftsfähig ist f) beschränkt geschäftsfähig ist g) als Botin ihrer Mutter tätig wird.

  9. Aufgabentypen - Mehrfachantwort-Aufgabe Dieser Aufgabentyp kommt auch häufig mit Vorauswahl vor, so dass hier z.B. die Alternativen 1. a)+c) 2. a)+f) 3. a)+g) 4. b)+g) 5. b)+f) zur Verfügung stehen könnten.

  10. Aufgabentypen – Reihenantwort-Aufgabe • Reihenantwortaufgabe • Eine Frage • Mehrere richtige Antworten • Zwei Unterformen • Mit Angabe der Zahl der richtigen Lösungen • Ohne Angabe der Zahl der richtigen Lösungen

  11. Aufgabentypen – Reihenantwort-Aufgabe Beispiel: Aus welchen Gründen werden von einer AG Rücklagen gebildet?  a) Das Aktiengesetz schreibt vor, dass jährlich 5% des Bilanzgewinns der gesetzlichen Rücklage zugeführt werden müssen, bis diese 10% des Grundkapitals erreicht hat. b) Mit der Bildung von Rücklagen will die AG das Grundkapital erhöhen.

  12. Aufgabentypen – Reihenantwort-Aufgabe c) Die AG will auf diese Weise den zu versteuernden Gewinn verringern. d) Das Aktiengesetz schreibt vor, dass 5% des Jahresüberschusses in die gesetzliche Rücklage eingestellt werden müssen, bis die gesetzliche Rücklage und die Kapitalrücklage zusammen 10% des Grundkapitals betragen. e) Mit der Bildung von Rücklagen wird der Abfluss liquider Mittel vermieden und Selbstfinanzierung betrieben. Hinweis: 2 Antworten sind hier richtig!

  13. Konstruktion von Antwortauswahlaufgaben 1. Ratefaktor • Ratefaktor = Wahrscheinlichkeit, die Lösung ohne Kenntnis der richtigen Antwort zu erraten • Sollte unter 20% liegen → bei Einfach- und Mehrfachantwort-Aufgaben mind. 5 Alternativen anbieten, bei Reihenantwort-Aufgaben noch mehr (je nach Zahl der richtigen Lösungen und je nach dem ob die Anzahl der richtigen Lösungen angegeben wird oder nicht) denn: Bsp: Reihenantwort-Aufgabe mit nur 6 Alternativen und 5 Lösungen, die Anzahl der richtigen Antworten ist angegeben → Ratefaktor = 5/6 = 83%.

  14. Konstruktion von Antwortauswahlaufgaben 1. Ratefaktor → Vermeidung der Negativeingrenzung, d.h. der Lösung mittels Ausschlussverfahren aufgrund von sog. „Kängurus“ oder „Emus“ Bsp: Wie nennt man Atome oder Moleküle mit einem ungepaarten Elektron? a) Extremisten b) Radikale c) Rigorose d) Drastiker

  15. Konstruktion von Antwortauswahlaufgaben 2. Grammatik • Sprachliche Anschlussfähigkeit der Alternativen Die Antworten müssen grammatikalisch eine sinnvolle Ergänzung zur Frage bilden. Beispiel: Wodurch können die Stückkosten gesenkt werden? Ungünstig: a) Wenn die Fixkosten gesenkt werden b) ... Besser: a) Durch eine Senkung der Fixkosten b) ...

  16. Konstruktion von Antwortauswahlaufgaben 2. Grammatik 2. Umfang und Struktur der Alternativen Alle Alternativen müssen von Umfang und Struktur her gleich sein. Schlecht: • Die richtige Lösung ist wesentlich länger als die Distraktoren • Die richtige Lösung besteht aus einem ganzen Satz, die Distraktoren nur aus Stichworten

  17. Konstruktion von Antwortauswahlaufgaben 2. Grammatik Beispiel: Ungünstig: Was ist eine Firma? • Der Name eines Kaufmanns, unter dem er im Handel seine Geschäfte betreibt • Ein Betrieb • Eine Unternehmung • Eine Markenbezeichnung • Ein Fachgeschäft

  18. Konstruktion von Antwortauswahlaufgaben 2. Grammatik Besser: Was ist eine Firma? • Ein Geschäftsname • Ein Betrieb • Eine Unternehmung • Eine Markenbezeichnung • Ein Fachgeschäft

  19. Konstruktion von Antwortauswahlaufgaben 2. Grammatik • Abgeschlossenheit der Aufgabenstellung Zwei Möglichkeiten der Aufgabenstellung: • Die Aufgabenstellung besteht aus einem unvollständigen Satz, den der Prüfling mit Hilfe der vorgegebenen Alternativen vervollständigen soll • Die Aufgabenstellung besteht aus einer vollständigen Frage und abgeschlossenen Antwortalternativen → Zweite Möglichkeit ist klarer und übersichtlicher, denn der Proband erkennt schon in der Fragestellung um was es geht und muss nicht erst die komplette Aufgabe lesen. Eine Frage derart: “Welche der folgenden Aussagen ist richtig?“ ist dabei allerdings ausgeschlossen.

  20. Konstruktion von Antwortauswahlaufgaben 2. Grammatik Beispiel: Ungünstig: Das Angebot a) muss schriftlich abgegeben werden, damit es gültig ist. b) ist an keine Form gebunden. c) ist von einem Notar zu beglaubigen, wenn es gültig sein soll. d) sollte per Einschreiben abgegeben werden. e) muss eigenhändig unterzeichnet werden.

  21. Konstruktion von Antwortauswahlaufgaben 2. Grammatik Ebenso ungünstig wäre die Frage: „Welche der Folgenden Aussagen ist richtig?“ zu stellen und die Alternativen dann jeweils mit „Das Angebot“ beginnen zu lassen. Besser: In welcher Form muss ein Angebot abgeben werden, damit es gültig ist? a) In Schriftform b) In beliebiger Form c) ...

  22. Konstruktion von Antwortauswahlaufgaben 2. Grammatik • Satzzeichen • Soweit die Alternativen ganze Sätze (mit Subjekt, Prädikat, Objekt) darstellen, sollten sie mit einem Punkt, in allen anderen Fällen grundsätzlich ohne Satzzeichen abgeschlossen werden. Im oben genannten Beispiel wäre ein Satzzeichen am Ende der Aufgabenstellung ja auch nicht sehr sinnvoll. • Enthält die Aufgabenstellung eine Aufforderung, wie z.B. „Entscheiden Sie, welche der folgenden Begriffe Bilanzpositionen darstellen!“, so sollte sie mit einem Ausrufezeichen enden.

  23. Konstruktion von Antwortauswahlaufgaben 2. Grammatik • Außerdem sollten die Anfangsbuchstaben der Alternativen stets groß geschrieben werden. Damit wird eine einheitliche Struktur erreicht, was das Bearbeiten mehrerer solcher Aufgaben hintereinander sehr erleichtert. • Enthält die Aufgabenstellung Zusätze, die in Klammern stehen, wie z.B. die Information „(Die Angaben sind auf volle Eurobeträge gerundet)“, so sollte dieser Zusatz stets vor dem Satzzeichen stehen.

  24. Konstruktion von Antwortauswahlaufgaben 2. Grammatik 5. Vermeidung von Wiederholungen Der Aufgabensteller sollte es vermeiden bestimmte Wörter oder gar ganze Satzteile in allen Antworten zu wiederholen. Dies ermüdet den Leser nur und trägt auch nicht zum besseren Verständnis bei.

  25. Konstruktion von Antwortauswahlaufgaben 2. Grammatik Beispiel: Wo werden in der Bilanz Einzelwertberichtigungen ausgewiesen? a) In der Bilanzposition „Aktive Rechnungs- abgrenzungsposten“ b) In der Bilanzposition „Verbindlichkeiten gegenüber Kunden“ c) In der Bilanzposition „Wertberichtigungen“ d) In der Bilanzposition „Sonstige Forderungen“ e) In der Bilanzposition „Forderungen an Kunden“

  26. Konstruktion von Antwortauswahlaufgaben 3. Verständlichkeit • Aufgaben zur Messung von fachlichen Kenntnissen, nicht von sprachlichen Fertigkeiten • Sprachliche Probleme können die Lösung der Aufgabe trotz fachlichem Wissen verhindern → entmutigend für den Schüler → Aufgabe verliert an Aussagekraft für den Lehrer

  27. Konstruktion von Antwortauswahlaufgaben 3. Verständlichkeit • Einfachheit und Knappheit • keine Schachtelsätze • keine unübersichtlichen Satzkonstruktionen • nur bekannte oder gebräuchliche Begriffe verwenden • keine überflüssigen Informationen • keine sprachlichen Redundanzen

  28. Konstruktion von Antwortauswahlaufgaben 3. Verständlichkeit Beispiel: Welche Rechtsform kommt für einen Einzelunternehmer, der aufgrund günstiger Absatzchancen für seine Produkte eine Erweiterung seiner Geschäftstätigkeit plant und hierfür einen Gesellschafter sucht, der sowohl das benötigte Kapital aufbringt als auch zur Mitarbeit und unbeschränkten Risikoübernahme bereit ist, in Frage? a) AG b) GmbH c) OHG d) ...

  29. Konstruktion von Antwortauswahlaufgaben 3. Verständlichkeit Hätte sich der Lehrer bei der Konstruktion dieser Aufgabe das Problem der Verständlichkeit zu Herzen genommen, könnte die Aufgabe etwa so aussehen: Ein Einzelunternehmer plant die Erweiterung seiner Geschäftstätigkeit. Hierfür sucht er einen Mitarbeiter, der sowohl das benötigte Kapital aufbringt, als auch zur Mitarbeit und unbeschränkten Risikoübernahme bereit ist. Welche Rechtform kommt für die neue Gesellschaft in Frage?   a) AG b) ...

  30. Konstruktion von Antwortauswahlaufgaben 3. Verständlichkeit 2. Vermeidung von Abkürzungen Abkürzungen sollten grundsätzlich vermieden werden, es sie denn es handelt sich um Begriffe, • die fachlich ausschließlich als Abkürzung vorkommen, z.B. GmbH • die als Abkürzung einheitlich üblich sind, z.B. LKW

  31. Konstruktion von Antwortauswahlaufgaben 3. Verständlichkeit 3. Vermeidung von negativen Formulierungen • möglichst auf „nicht“, „wenigstens“ und „un-“ verzichten • auf keinen Fall doppelte Verneinung verwenden Beispiel: Welche der folgenden Aussagen über Lieferungsverzug treffen nicht zu? a) Lieferungsverzug liegt nicht vor, wenn der Lieferant bei Gattungsware am Verzug nicht unschuldig ist. ...

  32. Konstruktion von Antwortauswahlaufgaben 4. Eindeutigkeit Die Fragestellung muss so formuliert sein, dass die Aufgabe unmissverständlich und eindeutig lösbar ist! Beispiel: In welcher Konzentration darf der Drogist Essigessenz an den Endverbraucher abgeben? • 10% • 15% • 20% • 25% • 30%

  33. Konstruktion von Antwortauswahlaufgaben 4. Eindeutigkeit Würde es sich hier um eine offene oder halboffene Aufgabe handeln, so müsste die Antwort „Bis zu 25%“ lauten, d.h. hier ist wohl die Höchstkonzentration gemeint. Da dies aber nicht explizit dabei steht, wären bis auf e) alle Antworten richtig! Die Frage sollte also besser lauten: „In welcher Höchstkonzentration darf der Drogist Essigessenz an den Endverbraucher abgeben?“

  34. Konstruktion von Antwortauswahlaufgaben 5. Praxisnähe Die berufliche Schulausbildung soll die im betrieblichen Aufgabenfeld geforderten Denk- und Verhaltensleistungen vermitteln → Stichwort Handlungsorientierung Frage: Können Schlüsselqualifikationen wie analytisches Denkvermögen, Abstraktionsfähigkeit und die Fähigkeit zum Denken in Zusammenhängen mit Hilfe von MC-Fragen geprüft werden?

  35. Konstruktion von Antwortauswahlaufgaben 5. Praxisnähe Beispiel: Sie sollen für eine Besprechung einige Stichworte zur Entwicklung des Krankenstandes in Ihrem Betrieb vorbereiten. Sie haben folgende Statistik über Krankmeldungen im letzten Quartal, getrennt nach Altersklassen, vorliegen:

  36. Konstruktion von Antwortauswahlaufgaben 5. Praxisnähe

  37. Konstruktion von Antwortauswahlaufgaben 5. Praxisnähe Welche der folgenden Aussagen lassen sich aus der Tabelle ableiten? a) Von den über 60jährigen Beschäftigten waren anteilig mehr erkrankt als von den 41-50jährigen. b)Mehr als die Hälfte der Erkrankten war über 40 Jahre alt. c) In der Gesamtbelegschaft sind insgesamt weniger 16- 20jährige als 21-30jährige. d) Die 16-20jährigen haben die höchste Krankheitsrate von allen Altersklassen.

  38. Möglichkeiten und Grenzen der Antwortauswahlaufgaben Vorteile: • Objektivität in der Auswertung • Validität • Prüfungsökonomie Kritikpunkte: • Ratefaktor, ABER: bei gut konstruierten Aufgaben gering • Nur zur Abfrage von isoliertem Fachwissen geeignet, ABER: dieses Problem gehört der Vergangenheit an

  39. ENDE DANKE FÜR EURE AUFMERKSAMKEIT

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