240 likes | 439 Views
7. Konvergenz oder Divergenz von Regionen? (Maßstab: Pro-Kopf-Einkommen Y/N). Absolute Beta-Konvergenz : In Regionen mit niedrigem Ausgangsniveau wächst das Pro-Kopf-Einkommen schneller als in Regionen mit höherem Ausgangsniveau. Sigma -Konvergenz:
E N D
7. Konvergenz oder Divergenz von Regionen?(Maßstab: Pro-Kopf-Einkommen Y/N) Absolute Beta-Konvergenz: In Regionen mit niedrigem Ausgangsniveau wächst das Pro-Kopf-Einkommen schneller als in Regionen mit höherem Ausgangsniveau Sigma-Konvergenz: Im Zeitverlauf gleichen sich die Pro-Kopf-Einkommen der Regionen langfristig an (absolute Beta-Konvergenz ist langfristig notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung für Sigma-Konvergenz, da Tendenz durch andere Faktoren (WiPo etc.) unterbrochen werden kann) Bedingte Beta-Konvergenz: Je höher das Ausgangsniveau einer gegebenen Region bereits ist, desto langsamer wächst tendenziell ihr Pro-Kopf-Einkommen U. van Suntum, Regionalökonomik, Wachstum und Konvergenz
Ärmere EU-Länder haben aufgeholt Q: Michael Kutz, Seminararbeit RÖ Mai 2009 U. van Suntum, Regionalökonomik, Wachstum und Konvergenz
Aber Konvergenzprozess uneinheitlich und unstetig Q: Michael Kutz, Seminararbeit RÖ Mai 2009 U. van Suntum, Regionalökonomik, Wachstum und Konvergenz
Immer noch große Unterschiede auf NUTS 2-Ebene Q: Michael Kutz, Seminararbeit RÖ Mai 2009 U. van Suntum, Regionalökonomik, Wachstum und Konvergenz
„Eiserne Regel der 2%“ trifft in etwa auch für EU zu Beispiel 2%-Regel.xls Q: Michael Kutz, Seminararbeit RÖ Mai 2009 U. van Suntum, Regionalökonomik, Wachstum und Konvergenz
Theoretischer Hintergrund: Neoklassische Wachstumstheorie Annahmen: • Cobb-Douglas-Produktionsfunktion • Immobile Produktionsfaktoren • Konstante Bevölkerungswachstumsrate n • Konstante Sparquote s, konstante Abschreibungsrate d Zentrale Schlußfolgerungen: • Pro-Kopf-Einkommen y = Y/N hängt von Kapitalintensität k = K/N ab • Sinkende Grenzproduktivität des Kapitals => Pro-Kopf-Einkommen y stagniert langfristig (ohne technischen Fortschritt) • Aber u.U. regional unterschiedliches steadystate-Niveau von y wegen unterschiedlicher Parameter s, n und d => dann nur bedingte Betakonvergenz U. van Suntum, Regionalökonomik, Wachstum und Konvergenz
Theoretische Ableitung (Cobb-Douglas-Produktionsfunkton) (Kapitalintensität) (Pro-Kopf-Einkommen) Wachstumsraten in der Zeit , (in der Literatur auch häufig mit bezeichnet) sy = s Y/N (Ersparnis pro Kopf) d = Abschreibungsrate = prozentualer Kapitalverschleiß pro Zeit-EH U. van Suntum, Regionalökonomik, Wachstum und Konvergenz
Es gilt: (Wachstumsrate des Kapitalstocks) Aus diesen drei Gleichungen folgt für das Wachstum der Kapitalintensität k (Kapitalausstattung pro Kopf): (Gleichung I) (prozentualer Zuwachs der Kapitalintensität (pro Zeiteinheit) U. van Suntum, Regionalökonomik, Wachstum und Konvergenz
Aus Gleichung I folgt durch Multiplikation mit k: (Gleichung II) Absoluter Zuwachs der Kapitalintensität pro Zeit-EH) Umformung von Gleichung II erleichtert Interpretation: Kapitalvertiefung (höheres K/N) Ersparnis pro Kopf Kapitalbedarf für Erweiterung (n) und Erneuerung (d) des Kapitalstocks U. van Suntum, Regionalökonomik, Wachstum und Konvergenz
(n + d)k Tatsächliche Kapitalbildung Grafische Interpretation: Gl. II: Tendenz zum Steady State sy Notwendige Kapitalbildung Zur Erhaltung von K/N = k k Gl. I: Arme Regionen wachsen schneller gk = Wachstumsrate des Kapitalstocks pro Kopf n + d k U. van Suntum, Regionalökonomik, Wachstum und Konvergenz
Bei gleichen Parametern gilt absolute-Beta-Konvergenz: gy Arme Region: hohes Wachstum Reiche Region: geringes Wachstum Langfristiges Steady-State- Gleichgewicht: kein Wachstum, gleiches Pro-Kopf-Einkommen y U. van Suntum, Regionalökonomik, Wachstum und Konvergenz
Bei unterschiedlichen Parametern (z.B. niedrigeres s in armer Region) gilt nur noch bedingte Beta-Konvergenz:: Reiche Region: hohes Wachstum, da noch weit von eigenem Steady-State-Gleichgewicht entfernt gy Arme Region: niedriges Wachstum, da schon nahe an eigenem Steady-State gy reiche Region y gy arme Region • Zeitweilig wächst reiche Region schneller als arme Region • langfristig realisieren beide Nullwachstum • aber reiche Region bleibt reicher U. van Suntum, Regionalökonomik, Wachstum und Konvergenz
Empirische Befunde • Barro/Sala i Martin (1991;1992;1995): Untersuchung von amerikanischen Bundesstaaten (1880-1990), japanischen Präfekturen (1930-1990) sowie Ländern Westeuropas (1950-1990) => „Eiserne Regel der 2%“ => Verringerung des Unterschieds im Pro-Kopf-Einkommen nur um 2% pro Jahr => Halbierung des Unterschiedes dauert 35 Jahre (vielfach bestätigt) • Sachverständigenrat (Jahresgutachten 1998/99), Länder der EU (1960-1997) => 1% Konvergenzgeschwindigkeit => „Halbwertzeit 75 Jahre“ (siehe unten) • Institut der deutschen Wirtschaft (wi-trends, Heft 1/1997; iwd, Nr. 16/1997): 143 NUTS-Regionen EU (1980-1993) => 1,6% Konvergenzgeschwindigkeit => „Halbwertzeit“ 43 Jahre, trotz EU-Regionalförderung, auch kein größerer Konvergenzerfolg geförderter gegenüber nicht geförderten Regionen nachweisbar (siehe unten) Beispiel 2%-Regel.xls U. van Suntum, Regionalökonomik, Wachstum und Konvergenz
Quelle: SVR, Jahresgutachten 1998/99, S. 279 U. van Suntum, Regionalökonomik, Wachstum und Konvergenz
Quelle: SVR, Jahresgutachten 1998/99, S. 279 U. van Suntum, Regionalökonomik, Wachstum und Konvergenz
Institut der deutschen Wirtschaft:Keine sigma-Konvergenz in EU-Regionen U. van Suntum, Regionalökonomik, Wachstum und Konvergenz
Kritik an neoklassischemKonvergenzmodell • Empirische Ergebnisse weisen z.T. auf Divergenz oder zumindest anhaltende Unterschiede hin • Annahme stets sinkender Grenzproduktivität (des Kapitals) fragwürdig • Immobilität von Kapital unrealistisch • Skalenerträge, Humankapital und endogener technischer Fortschritt nicht berücksichtigt • Konstanz von Sparquote und Bevölkerungswachstum unrealistisch, beide u.U. abhängig von Pro-Kopf-Einkommen! U. van Suntum, Regionalökonomik, Wachstum und Konvergenz
Errechnung von k*: Im steady-state gilt (s.o.): Aus Cobb-Douglas-PF folgt (s.o.) Dies oben eingesetzt ergibt U. van Suntum VWL III, Foliensatz 8.3
1. Ertragsgesetzliche Produktionsfunktion Annahme: Zunächst steigende, dann sinkende Grenzproduktivität der Kapitalintensität Grund z.B: Mindestausstattung an Kapital notwendig (Infrastruktur, weitere Unteilbarkeiten) Modifikation des neoklassischen Wachstumsmodells: y(k) k U. van Suntum VWL III, Foliensatz 8.3
Stabiles GG (n + d)k Instabiles GG sy k U. van Suntum VWL III, Foliensatz 8.3
2. Mobiles Kapital • Annahme: Pro-Kopf-Einkommen und Rendite r in Region I größer als in Region II • Kapital ist mobiler Faktor, Arbeit immobil • => Kapital wandert von armer in reiche Region => regionale Divergenz • neues Gleichgewicht mit Angleichung von r y Region I y Region II k U. van Suntum, Regionalökonomik, Neue Wachstumstheorie
3. Mobile Arbeit • Arbeit mobil, Kapital immobil, Lohn wI > wII • => Arbeit wandert von armer in reiche Region => regionale Konvergenz (k steigt in armer, sinkt in reicher Region) • neues Gleichgewicht mit Angleichung von w y Region I y Region II wI wII k • Ordinatenabschnitte entsprechen Lohnsätzen der Regionen, da Y/N – G/N = W/N U. van Suntum, Regionalökonomik, Neue Wachstumstheorie