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Belastungsinkontinenz Reizblase (Overactive Bladder) Senkungsbeschwerden. Was versteht man unter Harninkontinenz, Reizblase oder Senkungsbeschwerden?.
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BelastungsinkontinenzReizblase (Overactive Bladder)Senkungsbeschwerden
Was versteht man unter Harninkontinenz, Reizblase oder Senkungsbeschwerden? • Das Verlieren von Urin (Harninkontinenz) isteinweitverbreitetes Problem, welches in derSchweizüber 400’000 Frauen betrifft. Die InkontinenzistkeineeigenständigeErkrankung, sondernein Symptom. Um siezulindernoderzuheilen, muss die Ursachebehandeltwerden. AuchSenkungsbeschwerdenmitoderohneFremdkörpergefühlkönnen für Blasenentleerungsstörungen (InkontinenzoderHarnverhalt, Unvermögen die Blasezuentleeren) verantwortlichsein. Referent / Bereich
Die Belastungsinkontinenz NormalerweiseistderDruck in derHarnröhrehöheralsder in derBlase. KommteszukörperlicherBelastung, steigtderDruck in derBlase an. BeiungenügendstarkemBeckenbodenkannderBlasendruck den Harnröhrendruckübersteigen, derBlasenverschlussöffnetsich und Urin in TropfenoderSpritzerngeht ab. Es werdendreiSchweregradeunterschieden: Grad 1: UrinverlustbeimHusten, Niesen, Lachen Grad 2: UrinverlustbeimHebenschwererLasten, Treppensteigen, Laufen Grad 3: UrinverlustbeimStehen (ohneAktivität), aber nichtbeim Liegen Referent / Bereich
Die Overactive Bladder (OAB)Dranginkontinenz / Reizblase • Beiderhyperaktiven (überaktiven) BlaseziehtsichderBlasenmuskelzusammen und führtzueinemnichtunterdrückbarenHarndrang und zuungewolltemUrinverlust. DerFachmannnennt dies Urgeinkontinenz oder OAB wet (überaktiveBlasenass). • BeieinerReizblasesteht die DrangsymptomatikimVordergrund. Sieist oft kombiniertmithäufigemWasserlösen, nächtlichemWasserlösen und schmerzhaftemWasserlösen. DakeinUrinverlorenwird, nennt man die Reizblase OAB dry (überaktiveBlasetrocken). Referent / Bereich
Senkungsbeschwerden • ÜbermässigeBelastung des Beckenbodensz.B. beiGeburtenoderschwerekörperlicheArbeitkönnenzurAuflockerungderBeckenbodenmuskulaturführen und damiteinAbsenkenderOrgane (Harnblase, Enddarm und Gebärmutter) in die Scheidebegünstigen. Je nachSchweregrad des VorfallskönnenSchwierigkeitenbeimWasserlassenauftreten. Es kannzuSchmerzen in derGenitalgegendoder in den Rückenausstrahlendkommen. Referent / Bereich
Inkontinenzfragebogen 1. VerlierenSieUrin in BelastungssituationenwieHusten, Niesen, beim Sport oderTragenschwererLasten? 2. VerlierenSiespritzerweiseUrin? 3. HabenSie Kinder mitmehrals 4kg Gewichtgeboren? 4. VerspürenSieeinenstarkenDrangzumständigenWasserlassen? 5. HabenSieMühe, beistarkemDrang die Toilette rechtzeitigaufzusuchen? 6. VerstärktsichderHarndrangbeimHören von Wasserfliessen? 7. VerspürenSieeinFremdkörpergefühl in derScheide? 8. KönnenSie die Harnblasenur in mehrerenPortionenentleeren? 9. IstderHarnstrahldeutlichschwächeralsfrüher? Referent / Bereich
Auflösung: • HabenSie die Fragen 1 - 3 mit "Ja" beantwortet, so spricht das für eineBelastungsinkontinenz. • HabenSie die Fragen 4 – 6 mit "Ja" beantwortet, so handeltessich um eineReizblasensymptomatikodersogareine Dranginkontinenz.. • HabenSie die Fragen 7 - 9 mit "Ja" beantwortet, leidenSievermutlich an einerBeckenbodenschwächemitVorfallderHarnblase, des DarmesoderderGebärmutter in die Scheide. • DieseSymptomekönnenauchkombiniertauftreten, so dass man von einerMischinkontinenzmitoderohneSenkungsbeschwerdenspricht. Referent / Bereich
Die urodynamische Abklärung Um eine individuelle und optimale Therapie festzulegen, bedarf es einer sorgfältigen Abklärung. Diese beinhaltet: • GesprächmiteinerÄrztinodermiteinem Arzt • Urin- und Infektkontrolle • FrauenärztlicheUntersuchung • UltraschallderBlasen- und Harnröhrenregion (Perinealsonographie) • ApparativeMessungderBlasen- und Harnröhrenfunktion • ev. Blasenspiegelung (Zystoskopie) • Abschlussgespräch Die ganzeUntersuchungdauert ca. 2 Stunden Referent / Bereich
1.GesprächmiteinerÄrztin* Mit dem schriftlichen Aufgebot erhält jede Patientin zwei Fragebogen, die sie zur Konsultation ausgefüllt mitbringt. Der erste gibt der Ärztin Auskunft über den allgemeinen Gesundheitszustand. Der Zweite bezieht sich speziell auf Probleme des Beckenbodens. In einem ausführlichen Gespräch geht die Ärztin mit der Patientin eingehend auf die Thematik der Inkontinenz und Senkungsbeschwerden ein. Die Ärztin erklärt der Patientin den genauen Hergang der Untersuchung. Es ist genügend Zeit eingeplant, auf Fragen und Ängste einzugehen. *Es arbeiten mehrheitlich Frauen in der Urodynamik, jedoch nicht ausschliesslich. Einfachheitshalber wird hier nur die weibliche Form benutzt. Referent / Bereich
2.Urin- und Infektkontrolle Die urodynamische Abklärung wird auf dem gynäkologischen Untersuchungsstuhl durchgeführt. Dazu muss sich die Patientin unten frei machen und wird mit einem Tuch bedeckt. Blasenprobleme können durch Infekte ausgelöst oder verschlimmert werden, deshalb wird zu Beginn mit einem sterilen Katheter Urin direkt aus der Blase abgenommen. Da die Druckmessung von Blase und Harnröhre bei einer Blasenentzündung nicht durchgeführt werden kann, macht die anwesende Pflegefachfrau einen Kurztest und schickt zur genaueren Bestimmung meist den Urin ins Labor. Leidet die Patientin unter Drangsymptomen, wird mit einem sehr feinen Watteträger ein Abstrich aus der Harnröhre entnommen und im Labor auf spezielle Bakterien untersucht. Referent / Bereich
3.FrauenärztlicheUntersuchung Wie bei der jährlichen frauenärztlichen Kontrolle untersucht die Ärztin die Patientin mit dem Spekulum (Scheidenspiegel). Ein Abstrich von der Scheidenschleimhaut gibt Auskunft, ob noch genügend Hormone vorhanden sind. Die Ärztin stellt nun fest, in welcher Lage sich die Organe im Becken befinden und ob es zu Senkungen gekommen ist. Sie führt einfache Tests durch, um zu sehen, ob, wann und wieviel Urin die Patientin verliert. Referent / Bereich
4.UltraschallderBlasen- und Harnröhrenregion (Perinealsonographie) Mit Hilfe des Ultraschallgeräts misst die Ärztin, wie sich die Position der Blase verändert. Dazu wird die Patientin aufgefordert zu Kneifen oder zu Drücken. Dazu benutzt sie einen flachen Ultraschallkopf, der aussen an den Scheideneingang gehalten wird. Je nach Befund und Problematik wird noch eine Untersuchung mit einem stabförmigen Ultraschallkopf in der Scheide durchgeführt. Referent / Bereich
5.ApparativeMessungderBlasen- und Harnröhrenfunktion Kernpunkt der urodynamischen Abklärung ist die apparativeMessungder Blasen- und Harnröhrenfunktion. Alsersteswird die BlasemittelsSondelangsammitsterilemWassergefüllt. Dabeikann die Dehnbarkeit und Kapazitätgemessenwerden. Beischwerer Urgesymptomatik kannallenfallsunkontrollierteBlasenmuskelaktivität nachgewiesenwerden. Die Druckverhältnisse in Harnröhre und Blase in Ruhe und beimHusten liefernwichtigeAnhaltspunktezurBelastungsinkontinenz. AbgeschlossenwirddieseUntersuchung auf demSpezial-WC. DieseDaten zeigen, ob StörungenbeimWasserlösenauftreten. Diese Untersuchung ist zwar nicht angenehm, bereitet aber im Normalfall keine Schmerzen. Referent / Bereich
6.Blasenspiegelung (Zystoskopie) Eine überaktive Blase kann verschiedene Ursachen haben. Zur Sicherstellung der Diagnose wird mit einer kleinen Kamera durch die Harnröhre in die Blase geschaut. In den meisten überaktiven Blasen können feine Muskelstränge von der übermässigen „Arbeitsleistung“ des Blasenmuskels beobachtet werden. Dies wird Balkenblase genannt. Selten können Blasensteine, Polypen (gutartige Geschwulste), Divertikel (Ausstülpungen der Schleimhaut) oder sehr selten Blasentumore schuld an einer OAB sein. Wird dies bei einer Blasenspiegelung entdeckt, wird die Patientin an die Urologen überwiesen, die Teil der medizinischen Versorgung im Beckenbodenzentrum sind. Referent / Bereich
7. Abschlussgespräch Nach all diesen Untersuchungen werden die Ergebnisse zusammengetragen und mit dem Kaderarzt resp. der Oberärztin besprochen. Gegebenenfalls untersucht diese die Patientin selbst noch kurz. Während dem abschliessenden Gespräch werden alle Untersuchungs-befunde erklärt. Patientinnen, die durch eine niedergelassene Frauenärztin an uns überwiesen wurden, werden von dieser Ärztin weiterbetreut. Wir schicken ihr einen ausführlichen Bericht mit allen Ergebnissen und unseren Empfehlungen. Bei Patientinnen, die nicht von niedergelassenen Frauenärztinnen bei uns angemeldet wurden, leiten wir die individuelle Therapie ein. Referent / Bereich
Therapien Bei der Behandlung der Inkontinenz und den Senkungsbeschwerden wird zwischen nicht operativer und operativer Therapie unterschieden. Nicht operative BehandlungderBelastungsinkontinenz / derSenkungsbeschwerden • LokaleHormontherapie • Pessarbehandlung • Physiotherapie: v.a. BeckenbodentrainingdurchspeziellausgebildetePhysiotherapeutinnen Operative BehandlungderBelastungsinkontinenz / derSenkungsbeschwerden Wenn die konservativenBehandlungsmethodennichtzumgewünschten Erfolgführen, kannallenfallseine Operation die Lösungsein. In unsererKlinikwerdenallegängigenInkontinenzoperationenroutinemässig durchgeführt. Unter anderem die TVT- Operation ( Tension-free Vaginal Tape), beidereineSchlinge um die Harnröhregelegtwird. Diese Operation wird in örtlicherBetäubungdurchgeführt und die Patientinkannnormalerweise am Abend des gleichenTageswiedernachHausegehen. Referent / Bereich
NichtoperativeBehandlungderReizblase • Entzündungsbehandlung • Unterstützung für einbesseresTrink- und Blasenentleerungsverhalten • LokaleHormontherapie • BlasenentspannendeMedikamente • PhysiotherapiedurchspeziellausgebildetenPhysiotherapeutinnen • Yoga, Autogenes Training Operative BehandlungderReizblase Die meistenUrsachendieserInkontinenzformkönnennichtoperativbehoben werden, sondernbedürfeneinerkonservativenTherapie. Ausgenommen natürlich die urologischenUrsachenwieBlasensteine, Tumore etc. Referent / Bereich
Schlusswort • Inkontinenz muss man nicht hinnehmen. • Holen Sie sich bei Bedarf Hilfe. Sie bestimmen über Ihre Blase, nicht umgekehrt! Referent / Bereich