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Kapital 3 Finanzmaerkte 1. Devisenmarkt. 1. Devisenmarkt. Wie ist der Devisenmarkt organisiert? Welche Produkte werden gehandelt? Wie geschieht die Preisnotierung? Welche Akteure agieren am Devisenmarkt und was sind ihre Handelsmotive?
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Kapital 3 Finanzmaerkte 1. Devisenmarkt
1. Devisenmarkt • Wie ist der Devisenmarkt organisiert? • Welche Produkte werden gehandelt? • Wie geschieht die Preisnotierung? • Welche Akteure agieren am Devisenmarkt und was sind ihre Handelsmotive? • Wie erkennt man Arbitragemöglichkeiten und nutzt diese? • Wie berechnet man Auf- und Abschläge auf dem Terminmarkt? • => Funktionsweise des Devisenmarkts wird erläutert => ist letztlich das Handwerkszeug, mit dem man umgehen können muß
Organisation des Devisenmarkts (1) • Devisenmarkt (外汇市场) ist Handelsplattform, auf der Währungen getauscht werden können => soll Transaktionspartner möglichst reibungslos zusammenbringen • Die meisten Währungstransaktionen (95%) vollziehen sich im Interbankenmarkt (银行间市场) => Größere Banken handeln miteinander • 20 Banken dominieren diesen Markt • Im Spotmarkt(即期市场) werden Währungen mit sofortiger Lieferung gehandelt (innerhalb zweier Handelstage) • Forwardmarkt(远期市场): Kauf und Verkauf von Währungen auf Termin • 40% der Transaktionen sind am Wende des Jahrhunderts Spottransaktionen, 9% sind Forwardtransaktionen, der Rest sind Transaktionen auf dem Swapmarkt (掉期市场,Kombination von Spot- und Forward-Transaktion)
Netto Transaktionen im Devisenmarkt(taeglich im Durchschnitt, Apr. 1992) • Transaktion • Bil. US$ % • Spotmarkt 393,7 47 • Forwardmarkt 384,4 46 • outright (58,5) (7) • swaps (324,3) (39) • Futures 9,5 1 • Options 37,7 5 • Insgesamt 832,0 100
Devisenmarkt ist der groesste Markt der Welt • Im Jahre 1999 Handelsvolume: • US$ 1,5 Trillion daily oder • US$ 375 Trillion a year • Zum Vergleichen: Im gleichen Jahre betrug das BIP der USA US$ 9,1 Trillion
Organisation des Devisenmarkts (2) • Handel vollzieht sich über elektronisches Netzwerk von Banken, Brokern und Dealern => soll Angebot und Nachfrage zusammenbringen • Handel vollzieht sich in den großen Finanzzentren der Welt: London, New York, Tokio, Paris, Frankfurt, Hong Kong etc. • Handel früher über Telefon, Telex oder SWIFT. => heutzutage verstärkt über elektronische Brokersysteme • SWIFT: Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunications. A worldwide clearing system of financial transactions. • Nur 5% der Transaktionen in Verbindung mit Export/Import-Geschäften, der Rest sind internationale Kapitalflüsse • 24 Stunden am Tag wird gehandelt, aber mit unterschiedlicher Intensität. London and New York sind bedeutendeste Handelszentren.
Gergraphische Verteilung des WaehrungshandelsApr. 1992 • Country Nettohandel • Bil. $ % • UK 300 27 • US 192 17 • Japan 126 11 • Singapore 76 7 • Schweiz 68 6 • Hong Kong 61 5 • Deutschland 57 5 • Frankreich 36 3 • Australia 30 3 • Sonstige 185 16 • Insgesamt 1131 100
Organisation des Devisenmarkts (3) • Die Marktteilnehmer: Große Banken, Devisenmarkt-Broker, Unternehmen, insbesondere MNUs, Zentralbanken • Zentralbanken intervenieren, um Wechselkursfluktuationen zu reduzieren und Zielkurs zu halten => geschieht oft anonym • Marketmaker sind Großbanken => handeln auf eigene Rechnung => kaufen/verkaufen Währungen mehr oder weniger kontinuierlich • Devisenmarkt-Broker: Spezialisten im Zusammenbringen von Netto-Anbieter und Netto-Nachfrager nach Devisen (Banken) => bekommen kleine Kommissionsgebühr (1/32 von 1%) => stellen Preisinformationen zur Verfügung, verschaffen den Handelspartner Anonymität, minimieren die Kontakte zwischen den Handelspartnern => werden jedoch immer mehr durch elektronische Handelssysteme ersetzt • Kleine Banken, Unternehmen und Zentralbanken agieren über die Großbanken, die den Markt machen
Organisation des Devisenmarkts (4) • Marktteilnehmer auf dem Terminmarkt können in mehrere Kategorien eingeteilt werden • Arbitrageure: suchen den risikofreien Gewinn, indem sie kleine Preisunterschiede (Zinsdifferenzen) ausnutzen, haben ihre Positionen immer abgesichert • Trader: nutzen Terminkontrakte, um Währungsrisiken von Export/Importgeschäften abzufedern • Hedger: meist MNUs, nutzen Terminkontrakte, um in Fremdwährung denominierte assets und liabilities in der Bilanz zu schützen • Spekulanten: gehen bewußt offene Positionen auf dem Terminmarkt ein, weil sie bestimmte Entwicklungen erwarten, die noch nicht hinreichend in den Kursen eingepreist sind • Clearingsysteme für die Transaktionen sind äußerst wichtig: CHIPS und FedWire werden in den US als Abrechnungssysteme genutzt
CHIPS: Clearing House Interbank Payments System • used in US for electronic fund transfers • FedWire • operated by the Fed • used for domestic transfers
Elektronischer Handel • 1. Automatischer Handel • mit Computer, oder Bildschirm-Markt • 2. Vorteile fuer Haendelnde • --weniger Kosten fuer Handel • --weniger Monopol der Informationen • --mehr Liquiditaet
Organisation des Devisenmarkts (5) • Elektronische Handelssysteme dominieren heutzutage den Markt => Kauf- und Verkaufsorder werden über Terminals direkt in Handelssystem eingestellt => automatisches Matching => Preise sind für alle potentiellen Marktteilnehmer ersichtlich, Anonymität der Marktteilnehmer ist gewährleistet • Kosten haben sich dadurch reduziert => auch kleinere Banken handeln jetzt direkt=> bessere Preis- und Mengeninformationen durch elektronisches Handelssystem => Liquidität hat sich erhöht • Devisenmarkt ist der größte Finanzmarkt der Welt: BIZ bringt jedes Jahr neue Zahlen: Tägliches Handelsvolumen 1998 im Schnitt $1,5 Billionen, weit mehr als die Handelstätigkeit auf dem Aktienmarkt. • London ist der größte Markt, dann folgt New York und Tokio.
Der Kassamarkt (1) • Kursnotierungen: Kassakurs, 30Tage-Terminkurs, 90Tage-Terminkurs, und 180Tage-Terminkurs werden notiert => Preise gelten für Händler im Interbank-Markt • Wenn Dollar involviert, dann Kurse entweder nach amerikanischen Art (Anzahl US-$ pro Einheit Fremdwährung) oder europäischer Art (Anzahl der Fremdwährungseinheiten pro Einheit US-$) notiert, siehe Wall Street Journal • In Währungsgeschäften mit Nichtbankkunden (Unternehmen, etc.) wird direkte Preisnotierung (direct quotation) typischerweise verwendet: Preis in Heimatwährung einer bestimmten Menge Auslandswährung (z.B. 100 Einheiten); z.B. in Schweiz wird Auslandswährung in Schweizer Franken (SFr) notiert und in Deutschland in Euros • Indirekte Preisnotierung (indirect quotation) wird in angloamerikanischen Ländern genutzt: Preis in Auslandswährung einer Einheit Inlandswährung • Banken verdienen am Spread: Bid-Ask-Spread (Geld-Brief-Spanne) => Differenz zwischen Kauf- und Verkaufskurs einer Währung
Der Kassamarkt (2) • Z.B. Kursnotierung von Pfund Sterling in London: $1,4419-28 => Banken kaufen Pfund für $1,4419 (Bid) und verkaufen für $1,4428 (Ask) => Verdienst der Dealer orientiert sich am Spread => hier $0,0009; normalerweise wird Quotierung abgekürzt auf 19-28 • Bei Umrechnung von amerikanischer Notierung auf europäische Notierung drehen sich Bid und Ask um: Der reziproke Wert des amerikanischen Bid wird der europäische Ask, und der reziproke Wert des amerikanischen Ask wird der europäische Bid, z.B. amerikanischer Bid von $1,4419/£ wird zu europäischen Ask von £0,6935/$ und amerikanischer Ask von $1,4428/£ wird zu europäischen Bid in Höhe von £0,6931/$ => Direkte Notierung für $ in London also £0,6931-35 => Banken kaufen die Währung niedrig und verkaufen sie hoch • Spread ist ein Maß für die Tiefe und Liquidität des Marktes für die betreffende Währung => Volatilität hat Einfluß auf den Spread => Kompensation für Risiko und Kapitalbindung=> wird ausgedrückt als Prozentsatz: Spread in Prozent = ((Brief –Geld)/Brief)100, z.B. ((1,4428-1,4419)/1,4428) 100 = 0,062% • Spreads in der Größenordnung von 0,05-0,08% sind für vielgehandelte Währungen üblich , ansonsten sind die Spreads größer. Auch auf Terminmarkt sind höhere Spreads üblich (0,09-0,15%)
Wirkungsfaktoren fure den Spread • 1. Hoehe der Transaktionen • Je hoehe der Betrag einer Transaktionen ist, desto kleiner ist der Spread • 2.Tiefe des Markts • Der Spread in London und New York ist bestimmt kleiner als in Frankfurt oder Singapore • 3.Handelswaehrung: • Mit US Dollar wird der Spread kleiner • 4.Volatilitaet des Wechselkurese einer Waehrung • 5. Zahlungsinstrumente • Mit Bargeld ist der Spread groesser als mit Ueberweisung.
Der Kassamarkt (3) • Notierungen gelten nur für Transaktionen, die im Betrag $1Million übersteigen => Standardgröße $10 Million • Im Handel mit Kunden bestimmt der Wettbewerb die Konditionen => Suche nach besten Notierungen => reflektiert auch die Knappheitssituation beim Händler • Private Haushalte und Kleinkunden bekommen andere Preise => Spanne ist sehr viel weiter => höhere Durchschnittskosten der Transaktionen • Im Waehrungshandel wird Wechselkurse einer Waehrung mit US$ normalerweise als Baiskurs angesehen und der Wechselkurs einer Waehrung mit anderen Waehrungen als Kreuzparitaet. • Es erleichert den Waehrungshandel erheblich. • Cross Rates (Kreuzparität): Die meisten Währungen werden gegen den Dollar notiert => Cross Rates müssen dann für andere Währungsrelationen aus diesen Notierungen berechnet werden, z.B. Euro wird für $0,90 verkauft und Schweizer Franken kann für $0,60 gekauft werden, dann ist die €/SFr cross rate beträgt SFr 1,50 pro €.
Der Kassamarkt (4) • Währungsarbitrage: Fülle der verschiedenen Notierungen führen zu kleinen Abweichungen vom Gesetz des einheitlichen Preises => Durch Arbitragetransaktionen werden die verschiedenen Kurse in Einklang zueinander gebracht (No-Arbitrage condition) => Kauf einer Währung an bestimmten Ort und gleichzeitiger Verkauf an anderem Ort ist eine solche Transaktion • Inkonsistenzen können sich nur kurze Zeit halten, ansonsten hat man eine Geldmaschine: Pfund Sterling-Bid in New York ist $1.5422, Euro wird offeriert für $0,9251 in Frankfurt und Londoner Banken kaufen Pfund Sterling für €1.6650: Ist Währungsarbitrage möglich? • Dreieckswährungsarbitrage => Transaktionen führen zu Veränderung der Wechselkurse: Euro wertet gegen Dollar in Frankfurt auf und gegen Pfund Sterling in London ab und Pfund Sterling wertet in New York gegen Dollar ab • Bessere Informations- und Computersysteme haben dazu geführt, dass es kaum mehr Arbitrage-Möglichkeiten gibt
Der Kassamarkt (5) • Abrechnungstermin für Kassatransaktionen ist der zweite Werktag nach Abschluß der Transaktion • Banken agieren auf dem Devisenmarkt als Market-Maker und gehen offene Positionen ein => Währungsrisiken sind sie ausgesetzt => Notierungen können sich sehr schnell ändern auf Grundlage neuer Infos => Verluste drohen, siehe Beispiel • In Zeiten großer Unsicherheit werden die spreads größer • Wie laufen konkret Kassatransaktionen ab? Siehe Beispiel eines US-Importeurs, der 1 Million Hong Kong-$ braucht, um seinen Zulieferer in Hong-Kong zu zahlen • Da Transaktionen erst nach zwei Tagen abgeschlossen sind, besteht immer ein Kreditrisiko (settlement risk).
Der Terminmarkt (1) • Terminkontrakt auf Devisenmarkt: Vertrag über Lieferung einer genau spezifizierten Betrags einer Währung gegen Dollarzahlung zu bestimmten Zeitpunkt; Wechselkurs wird fixiert zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses • Devisenterminmärkte gibt es für alle vielgehandelten Währungen • Typische Transaktion ist die Absicherung einer zu leistenden Zahlung in Fremdwährung gegen das Risiko der Wechselkursveränderung: US-Unternehmen kauft Textilien in UK für £1Million, fällig in 90 Tagen. Heutiger Devisenkurs beträgt $1,71/£. Das Unternehmen kann das Währungsrisiko absichern, indem sie Terminkontrakt über Bank kauft, der £1Million in 90 Tagen liefert zum heute vereinbarten Preis von $1,72/£. Durch diesen Terminkontrakt kann sie die durch den Kauf verursachte Short-Position in Pfund durch eine Long-Position im Terminkontrakt ausgleichen
Wechselkurse, NY, Thursday, 12.02.1994 • US$ equiv. Currency per US$ • Britain (Pound) 1.4780 0.6766 • 30 Day Forward 1.4761 0.4775 • 90 Day Forward 1.4725 0.6791 • 180 Day Forward 1.4685 0.4810 • China(Renminbi) 0.114943 8.7000 • Japan (Yen) 0.009566 104.32 • 30 Day Forward 0.009594 104.23 • 90 Day Forward 0.009616 103.99 • 180 Day Forward 0.009659 103.54
Der Terminmarkt (2) • Terminkurse werden in zweierlei Weise angegeben: • (1) Der aktuelle Preis (outright rate) für Geschäftskunden der Banken, z.B. in der letzten Seite • (2) Als Swapsatz im Interbankengeschäft, welches der Auf- bzw. Abschlag gegenüber dem Kassakurs ist. • Aufschlag/Abschlag(Premiums/Discounts) • : Terminkurs >/< Kassakurs • Am 12.02.1994: Aufschlag with Yen-Forward • Abschlag with Pound-Forward • Terminkurs = Kassakurs: flat
Berechnung von Auf- und Abschlag • Fn(i/j): Terminkurs von i zu j fuer n Jahre • z.B. F1/4($/Pound) =$1.4725/Pound • F1/2 ($/Pound) =$1.4685/Pound • Relative Auf-/Abschlag (i/j)n = [Fn(i/j)-Kassakurs(i/j)]/n Kassakurs(i/j)] • Relative Auf-/Abschlag (Pound/$)1/2 • = [(1.4685-1.4780)/0.5*1.4780]*100 = -1.286 • Es ist Abschlagrate per Jahr • Relative Auf-/Abschlag ($/Pound)1/2 • = [(0.6810-0.6766)/0.5*0.6766]*100 = 0.01301 • Es ist Aufschlagrate per Jahr • Mit dieser Formular sind die Terminkurss mit Zinssaetzen vergleichbar.
Dar Swapsatz sind die Notierungen mit Basispunkte • Yen: KK: $0.009566, Terminkurs 180 Tage $0.009659 • >> 93-Basispunkte-Praemie. • Der Swapsatz kann in die outright rate transformiert werden, indem man die Prämie in Punkten zum Kassakurs addiert bzw. Abzieht • Z.B. Fuer $/Eur: KK = 1.3365-70, 180 Tage Swap=23-27 • TK(Ank180) = 1.3365+0.0023 =1.3388 • TK(Verk180)=1.3370+0.0027 =1.3397
Der Terminmarkt (3) Obwohl Swaprates keine Vorzeichen tragen, kann man trotzdem erkennen, ob ein Auf- oder Abschlag vorherrscht: Wenn der Termin-Geldkurs (Bid) in Basispunkten kleiner als der Termin-Briefkurs (Ask) ist, dann Aufschlag, bei umgekehrten Verhältnis (Termin-Briefkurs größer als Termin-Geldkurs) haben wir einen Abschlag, siehe Beispiel • Spreads im Terminmarkt basieren auf einerseits der Tiefe des Marktes und andererseits den Risiken bezüglich der künftigen Wechselkurse => höhere Unsicherheit je größer der Zeithorizont => Spreads werden größer, um Händler für die Risiken zu kompensieren => Markttiefe wird mit längerer Laufzeit geringer, weil weniger Marktteilnehmer => ebenfalls Erweiterung der Spreads als Folge • Ähnlich wie auf Kassamarkt kann man auch auf dem Terminmarkt cross rates berechnen. • Vertragslaufzeiten betragen 30 Tage, 60 Tage, 90 Tage, 180 Tage oder 1 Jahr. Andere Laufzeiten können für vielgehandelte Währungen vereinbart werden