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Prägende Persönlichkeiten der Geschichte. August Hermann Francke- d er Waisenhausvater (1662-1727). 23.März 1663 in Lübeck geboren. Logenhaus in Lübeck; an dieser Stelle stand Franckes Geburtshaus. Gedenktafel am Logenhaus . Kindheit. Vater: Johannes Francke, Doktor der Rechte
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Prägende Persönlichkeiten der Geschichte August Hermann Francke- der Waisenhausvater (1662-1727)
23.März 1663 in Lübeck geboren Logenhaus in Lübeck; an dieser Stelle stand Franckes Geburtshaus Gedenktafel am Logenhaus
Kindheit Vater: • Johannes Francke, Doktor der Rechte • 1666 als Hof- und Justizrat nach Gotha berufen (Francke war 3 Jahre alt) • Starb 1670 (Francke war 7 Jahre alt) Mutter: • Tochter des ehemaligen Bürgermeisters von Lübeck • Prägend für sein geistliches Leben • Noch prägender für Francke war die Schwester, die kurz nach dem Vater starb Mit 10 Jahren ließ er sich eine Gebetskammer einrichten.
Schule und Studium Studium • 1679 an die Uni Erfurt • 6 Monate später nach Kiel durch ein Familienstipendium. • Sehr enger Kontakt zu christlichem Professor Korholt • Überwiegend nur intellektuelles Interesse am Glauben • 1682 Wechsel nach Hamburg: Hebräisch studiert • 1684 Wechsel nach Leipzig: Stubengesellschafter und Lehrer des Hebräischen Schule • Sehr guter Schüler • Er konnte mit 13 Jahren schon in die Vorbereitungsklasse für die Universität, für die er ab 14 Jahren für reif erklärt wurde. • Lernte zu Hause noch zwei Jahre alte Sprachen (Latein, Griechisch) • Großer Wissensdurst
Schulzeugnis von Francke von 1677, Unterste Reihe
An der Uni in Leipzig • Diese Versammlungen wuchsen stark an • Innerlich war er verstrickt in „Studien“ und „Weltgefälligkeit“ • 1685 Magister: jetzt konnte er mit 22 Jahren Vorlesungen halten • sehr gut besucht • Idee (von Spener gehört): Bibel in Ursprachen lesen und Auslegen (1 Std. AT und 1 Std. NT)
Bekehrungserlebnis 1687 • In Lüneburg soll er predigen lernen. Der Bibeltext macht ihm deutlich, dass ihm der Glaube im Herzen noch fehlt. Seine Sünden werden ihm bewusst. • Er bittet Gott um Hilfe. Der Herr erhört ihn plötzlich. • Einige Tage darauf konnte er auch seine Predigt, die er schon hatte absagen wollen, halten.
Bekehrungserlebnis 1687 • „Ich ward versichert in meinem Herzen der Gnade Gottes und Christo; ich konnte ihn nicht allein Gott, ich konnte ihn auch Vater nennen. Alle Traurigkeit, alle Unruhe des Herzens war hinweggenommen; ich war wie mit einem Strom der Freuden überschüttet, daß ich aus vollem Herzen und Munde Gott lobte und preisete, der mir so große Gnade erzeigt hatte. Mit großem Kummer und Zweifel hatte ich meine Knie gebeugt, und mit unaussprechlicher Freude und Gewißheit stand ich wieder auf.“
Weitere Stationen • Es gab daraufhin viel Widerstand. Er bekam Lehrverbot und verließ Leipzig. • Kurze Zeit in Lübeck • Ruf als Diakonus an der Augustinerkirche in Erfurt: Predigten, Vorlesungen, Hausbesuche, Bibelverbreitung • Anfeindungen und Denunzierungen bei Kurfürst • Er verließ Erfurt am 27. September 1691 und geht nach Halle. • Passionszeit 1688 wieder nach Hamburg: Privatschule für Kinder • Zwei Monate Besuch bei Spener in Dresden • Weihnachten 1688 zurück nach Leipzig: Vorlesungen in deutscher Sprache! • Er hatte gigantischen Zulauf von Studenten und Bürgern.
Gründung der Universität Halle • Halle wird zum Zentrum der Aufklärung und des Pietismus zugleich.
Francke beginnt in Halle 1692 • 7.1.1692: Professor der griechischen Sprache (Vorlesungen in deutsch!) und Pfarrer an der St. Georg-Kirche in der Vorstadt Glaucha. • Verwilderte und verwahrloste Gemeinde • Überfüllte Wirtshäuser und sonstige Vergnügungsorte, dagegen leere Kirchen und Schulen • Viel Armut Prügelnde Knaben vor dem Waisenhaus, Auszug aus einem Kupferstich 18.Jh.
Geistliche Schritte • Morgens und Abends Hausandachten • Predigten ziehen Leute aus der ganzen Stadt an • Hausandachten wuchsen stark an • Erneut Verleumdungen und Gerüchte • November1692 Untersuchung • Ergebnis: Alles okay, nur Hausandachten in Kirche verlegen! Hausandacht mit der preuß.Königsfamilie
Familiengründung • 4.Juni 1694: Hochzeit mit Anna Magdalena Francke, geb. von Wurm. • Mit ihr hatte er drei Kinder, zwei Söhne und eine Tochter. • Der älteste Sohn starb als Kind. Der andere Sohn wurde später der Direktor der Einrichtung.
Erste Schritte im Kampf gegen die Armut • Davon bezahlte er Bücher und einen Studenten, der die Kinder zwei Std. pro Tag in Franckes Studierzimmer unterrichtete. • Als das Geld verbraucht war, kamen weitere Spenden. • Auch Bürger wollten Kinder gegen Schulgeld unterrichten lassen. • Almosenausteilung mit Unterricht im Katechismus und Gebet verbunden • Die Armut und der Bildungsnotstand ließen ihm keine Ruhe. • Eine Spendenbüchse für die Armen im Pfarrhaus führte dazu, dass im Jahr 1695 eine Frau 4 Taler 16 Groschen auf einmal einlegte.
Erste Schritte in Richtung Waisenhaus • Problem: Das in der Schule in die Kinder Gepflanzte wurde zu Hause wieder ausgerissen. • Idee: Wenigstens einige Kinder völlig in Pflege und Erziehung zu nehmen • Unerwartetes Vermächtnis von 500 Gulden: jährliche Zinsen von 25 Talern sollen für ein Waisenkind genutzt werden • Francke nimmt 1695 alle vier auf, die ihm vorgeschlagen werden!
1696: Das Waisenhaus entsteht • 1696 sind es zwölf Waisenkinder, die jetzt nicht mehr bei christlichen Leuten gegen ein Pflegegeld, sondern gemeinsam im neu gekauften Haus untergebracht werden. • Bis Mitte November 1695 sind es schon neun Kinder. • 25 Taler für neun Kinder? Francke vertraut auf den Waisenvater im Himmel! • 1400 Taler + kleinere Gaben wurden gespendet! • 1695: Pädagogium für reichere Kinder
Gewaltiges Wachstum • Lehrer sind arme Studenten, die dafür Kost und Logis frei haben. (Anfang des Lehrerseminars) • 1697: Eine Klasse für die Elemente der gelehrten Studien entsteht (Lateinschule) • 1698: Franckesche Stiftung des Waisenhauses Ständig musste erweitert werden.
Gewaltiges Wachstum Nach und nach entstanden weitere Zweige: • 1698: Apotheke und später anderes als Einnahmequelle • Bibliothek: mehr als 16.000 Bände • 1706 Dänisch-Hallesche-Missionsgesellschaft • 1710: Cansteinsche Bibelanstalt: Bibel preiswert gedruckt • Eine Stadt in der Stadt entsteht Franckesche Stiftungen in Halle, 1749
Franckes Pädagogik • Neu: Inhalte nicht als Theorie, sondern an Objekten erklären (Kunst- und Naturalienkammer ist ältestes Museum in BRD) • Neu: Auch handwerkliche Tätigkeiten sowie Hausarbeiten und Gärtnern (erster Schulgarten) • Neu: Auch Lehrer müssen lernen • Höchstes Ziel: tiefer Glaube an Gott • Erwartet wird: Liebe zur Wahrheit, Gehorsam und Fleiß • Umsetzung durch: Strenge, Fürsorge und Liebe • Neu: Das Kind ist Individuum mit eigenen Interessen, Stärken und Bedürfnissen • Neu: Bildung auch für Arme
Erfahrungen mit Gott • Seit 1698 Professor für Theologie: Bekehrung und Erweckung im Mittelpunkt • Oft geschah es, dass Francke kein Geld hatte, wenn die Bauleute bezahlt sein wollten, oder wenn für Hunderte von Personen auf dem Markt Lebensmittel eingekauft werden sollten. • Hier erlebte er erstaunliche Wunder! Francke-Denkmal im Hof der FranckeschenStiftungen (1829 von Bildhauer Christian Daniel Rauch)
1727 stirbt Francke • 1715 Brauereibetrieb • 1721 Krankenhaus • Francke stirbt am 8.Juni 1727. Zu diesem Zeitpunkt gab es: • 134 Waisenkinder mit 10 Erzieher/innen • 2207 Knaben und Mädchen, Jünglinge und Jungfrauen in den verschiedenen Schulen von 165 Lehrern und Inspektoren, zumeist unentgeltlich, unterrichtet • Speisung von 150 armen Schüler und 255 Studenten Stadtgottesacker, Halle an der Saale. Grab August Hermann Francke
Was Sie von Francke lernen können • 1. Der Glaube muss vom Kopf ins Herz kommen! Darum dürfen Sie Gott bitten! Kupferstich von Johann Georg Wolfgang nach Antoine Pesne, 1730
Was Sie von Francke lernen können • 2. Lassen Sie sich von der Not berühren.
Was Sie von Francke lernen können • 3. Gottes Wille scheitert nicht am Geld. 4+2 Pf-Zuschlagsmarke der Bundespost (1953) aus der Serie Helfer der Menschheit
Was Sie von Francke lernen können • 4. Gebrauchen Sie ihre Gott gegebenen Gaben zum Dienst an anderen. • Bsp.1: Verstand • Bsp.2: Kontakte