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Sozialsystem Familie. Familie als System vorgestellt von: Natalie Sondermann & Lisa Meng Luhmann, N., 32005: Sozialsystem Familie. In: Luhmann, N.: Soziologische Aufklärung. Band 5: Konstruktivistische Perspektiven. Wiesbaden, S. 189-209. Gliederung:. 1. Vita Niklas Luhmann
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Sozialsystem Familie Familie als System vorgestellt von: Natalie Sondermann & Lisa Meng Luhmann, N., 32005: Sozialsystem Familie. In: Luhmann, N.: Soziologische Aufklärung. Band 5: Konstruktivistische Perspektiven. Wiesbaden, S. 189-209.
Gliederung: 1. Vita Niklas Luhmann 2. Theoriekonstruktion 2.1 Theorie sozialer Systeme 2.2 Familie als System 3. Multifamilientherapie (MFT) - & ihre Prinzipien 3.1 Argumente für die MFT 3.2 Ziele der MFT 4. Therapeutenposition & -aktivitäten 5. Beispiel für die MFT – Missverständnisse 6. Unser Fazit 7. Literatur
1. Vita Niklas Luhmann • * am 08. 12. 1927 in Lüneburg • † 06.11.1998 in Oerlingshausen • war ein deutscher Soziologe & Gesellschaftstheoretiker Wissenschaftlicher Werdegang: • Luhmann studierte von 1946 bis 1949 Rechtswissenschaft • 1960/1961 erhielt Luhmann ein Fortbildungs-Stipendium für die Harvard Universität • 1954 bis 1962 war er Verwaltungsbeamter in Lüneburg • es folgte bis 1953 eine Referendarausbildung
Privates: • 1944 wurde er im Alter von 16 Jahren offiziell als Luftwaffenhelfer eingezogen • von 1944 bis September 1945 war Luhmann in amerikanischer Kriegsgefangenschaft • heiratete 1960 Ursula von Walter • seine Ehefrau verstarb 1977; danach zog er seine Kinder alleine groß
2. Theoriekonstruktion • Systemtheorie ist philosophisch-soziologische Kommunikationstheorie • erhebt universellen Anspruch & versucht die Gesellschaft zu erklären • es gibt 3 Typen von Systemen • biologische Systeme (z.B. Körper eines Lebewesens) • psychische Systeme (z.B. ein Bewusstseinsprozess) • soziale Systeme (z.B. die Familie) • Luhmann hat sich vorwiegend mit sozialen Systemen beschäftigt
2.1 Theorie sozialer Systeme • es lassen sich 3 Arten sozialer Systeme unterscheiden: • 1. Interaktionssysteme • 2. Organisationssysteme • 3. Gesellschaftssystem
nach Luhmanns Verständnis haben soziale Systeme 3 zentrale Eigenschaften • Grundoperation ist Kommunikation • sie reproduzieren sich selbst • sie sind operativ geschlossen
Kommunikation: • soziale Systeme bestehen nicht aus Menschen oder Beziehungen, sondern lediglich aus Kommunikation
Selbstreproduktion (Autopoiesis): • Systeme operieren in Autopoiesis • bedeutet soviel wie „Selbstschöpfung“, „selbst (er-) schaffen“ • Systeme sind in einem ständigen Prozess, in dem sie sich aus sich selbst heraus immer wieder erschaffen müssen • Systeme operieren ständig, da sie sonst nicht existieren
operative Schließung: • damit System entsteht & sich erhält, müssen sich Operationen aneinander anschließen • Kommunikationen müssen sich als Operationen aneinander anschließen • die Kommunikation muss anschlussfähig bleiben
2.2 Familie als System • Familie ist ein soziales System, dass Interaktion mittels Kommunikation vollzieht • Interaktionssystem direkter Austausch von Personen • Grundeinheit von Familie ist Kommunikation • Familie kann also lediglich durch Kommunikation weiter als System bestehen
3. Multifamilientherapie (MFT) - & ihre Prinzipien • MFT beruhen auf systemischen Prinzipien • ermöglicht wird die Nutzung spezifischer gruppentherapeutischer Wirkfaktoren, wie z. B. gegenseitige Unterstützung, konstruktive Kritik, Modell-Lernen, Rollenspiel und Feedback • die Kraft der Gruppenarbeit wird auch durch weitere Wirkfaktoren gestärkt, z. B. die Erkenntnis, dass Leid keine isolierte Erfahrung ist und auch andere Menschen davon betroffen sind • die Anwesenheit verschiedener Familien führt dazu: dass man sich gegenseitig dabei hilft, neue Lösungen zu finden, Ideen auszutauschen und Feedback innerhalb der Gruppe anzubieten
Familien sind weniger defensiv, da sie „alle im gleichen Boot“ sitzen mehr Offenheit und Selbstreflexion und eröffnet damit Möglichkeiten für Veränderungen • man beginnt, sich gegenseitig zu beobachten und zu kommentieren • da sich Familien gespiegelt sehen, lassen sich Reflexionen über andere mit Selbstreflexion kombinieren das hilft, neue Perspektiven zu entwickeln • Familien sind zentral in den Prozess ihrer eigenen Gesundung eingebunden und die Therapeuten werden zu Kopiloten • vereint werden die Vorteile einer Einzelfamilientherapie mit den Besonderheiten einer Gruppentherapie
3.1 Argumente für die MFT: • Förderung von Solidarität • Stigmatisierung und schambedingte Isolation überwinden • Anregung zu neuen Sichtweisen und Perspektiven • Sich in anderen gespiegelt sehen • Gegenseitige Unterstützung und Rückmeldung • Kompetenzen entdecken/erweitern • Neue Verhaltens-/ Erziehungsmuster im Schonraum üben • Selbstreflexion stärken • Offenheit durch öffentlichen Austausch schaffen
3.2 Ziele der MFT: • Kommunikation • Austausch über Probleme und Lösungsvorschläge • von einer interfamiliären Kommunikation zu einer intrafamiliären Kommunikation
6. Unser Fazit: • Problemlösung nur durch Kommunikation erreichbar • das Sozialsystem Familie wird von Luhmann bestätigt, da ohne Kommunikation Probleme auftreten • die Profession ( Zum Beispiel: Therapie) hat sich gewandelt • Therapie belehrt nicht mehr ausschließlich, sondern regt Kommunikation bei Betroffenen an
7. Literatur: • Luhmann, Niklas(2005). Sozialsystem Familie. In: Luhmann, Niklas. Soziologische Aufklärung. Band 5. Konstruktivistische Perspektiven. Wiesbaden:Springer Verlag. S. 189-209. • Rosa, Hartmut. Strecker, David. Kottmann, Andrea (2007). Soziologische Theorien. Konstanz: UVK Verlagsgesellschaft. S.173-196. • Asen, E./ Scholz, M. (2009): Praxis der Multifamilientherapie. Heidelberg: Carl- Auer Verlag.