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1. Kulturbegriff 24.04.2008
2. enger Kulturbegriff Auch: traditioneller Kulturbegriff
„Kultur“ wird auch heute vielfach immer noch als Repräsentant des Schönen, Wahren und Guten verstanden. Der Begriff ist damit eingeengt auf die zweite Bedeutung von „cultura“: auf Kunst und Geisteskultur. Ein solcher enger Kulturbegriff beinhaltet immer auch das Bemühen um Abgrenzung gegenüber allem demzufolge „Nicht-Kultivierten“, wozu nicht zuletzt auch die „Massenkultur“ (H.Marcuse) zählt. Dass gerade mit diesen Argumenten immer noch soziale und politische Machtverhältnisse begründet und Kriege geführt werden, zeigt die Problematik und Gefahr, die mit der Verwendung des engen Kulturbegriffs verbunden ist. Aus: http://www.ikkompetenz.thueringen.de/
3. Weiter oder erweiterter Kulturbegriff Im Gegensatz zu dem wesentlich auf Kunst und „Geisteskultur“ eingegrenzten engen Kulturbegriff des Feuilletons, bezieht sich der weite Kulturbegriff eher auf jene Bedeutung von „colere“, die auf „wohnen“ und „ansässig sein“ bezogen ist. Gemeint ist damit die Lebenswelt, in der wir uns bewegen, die wir uns durch unserer Zusammenleben geschaffen haben und ständig neu schaffen. Diese Lebenswelt existiert ohne die Filterung durch Bewertungsmaßstäbe. Sie basiert nicht auf einer Auswahl des Schönen, Guten und Wahren, sondern umfasst alle Lebensäußerungen derjenigen, die an ihrer Existenz mitgewirkt haben und mitwirken. Hierzu zählen Religion, Ethik, Recht, Technik, Bildungssysteme, materielle und immaterielle Produkte ebenso wie Umweltprobleme.
Aus: http://www.ikkompetenz.thueringen.de/
4. dynamischer vs. statischer Kulturbegriff Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der erweiterte bzw. lebensweltlich definierte Kulturbegriff im Gegensatz zum engen Kulturbegriff nicht ausgrenzt, sondern integriert, dass ihm keine zeitlos-statische sondern eine historisch-dynamische Bedeutung eigen ist und dass er sich Wertungsbemühungen weitgehend entzieht.
5. Offener Kulturbegriff 1. Offener Kulturbegriff
Ein „erweiterter Kulturbegriff“ der seine Grenzen nicht kennt und keinerlei Korrektiv gegen Beliebigkeit enthält, ist als Grundlage der auswärtigen Kulturpolitik nicht geeignet. An seine Stelle sollte ein „offener Kulturbegriff“ treten, der ethisch verantwortet, historisch begründet und ästhetisch akzentuiert ist.
Aus: Beirat Deutsch als Fremdsprache des Goethe-Instituts. 25 Thesen zur Sprach- und Kulturvermittlung im Ausland. In: FSD 06 1992
6. Interkultur Es handelt sich hierbei weniger um einen Raum als um einen Prozessbegriff: Interkulturen entstehen dann, wenn Beteiligte aus konzeptuell unterschiedlichen Lebenswelten A und B miteinander agieren bzw. kommunizieren. Interkulturen existieren dementsprechend auch nur in Abhängigkeit ihrer Beteiligten. Sie „ereignen“ sich: sie werden permanent neu erzeugt, und zwar im Sinne eines „Dritten“, einer Zwischen-Welt C, die weder der Lebenswelt A noch der Lebenswelt B vollkommen entspricht. Weil es sich um ein Handlungsfeld, um einen Prozess handelt, ist eine Interkultur also gerade nicht statisch als Synthese von A und B im Sinne eines 50:50 oder anderswie gewichteten Verhältnisses zu denken. Vielmehr kann in dieser Begegnung im Sinne eines klassischen Lerneffekts eine vollständig neue Qualität, eine Synergie, entstehen, die für sich weder A noch B erzielt hätten.
Aus: www.ikkompetenz.thueringen.de
7. Eisbergmodell
8. Eisbergmodell: Wahrnehmbares Schöne Künste, Literatur
Theater, Klassische Musik, Unterhaltungsmusik
Folklore, Spiele, Essen, Kleidung
9. Verborgenes Schamgefühl, Schönheitsideal, Erziehungsideale, Standesbewusstsein, Kosmologie
Verhältnis zu Tieren, Prinzipien der sozialen Schichten (Herrschaftsverhältnisse)
Definition von Sünde, „Balzverhalten“ (Werbungs- und Vereinigungsrituale)
Gerechtigkeitsgefühl, Arbeitsmotivation, Vorstellungen von Führungsqualität, Arbeitstempo
Muster von Gruppenentscheidungsprozessen, Sauberkeitsbegriff
Sozialverhalten gegenüber Abhängigen, Theorie von Krankheit (Was wird als Krankheit angesehen ?)
Problemlösungsverhalten, Grundsätze sozialen Wandels, Blickkontakt-Verhalten
Soziale Rollen nach Alter, Geschlecht, sozialer Schicht, Beruf, Familie etc.
Definition von Geisteskrankheit
Charakter von Freundschaft, informellen Beziehungen, Selbstkonzept
Muster visueller Wahrnehmung, Körpersprache, Gesichtsausdrücke
Vorstellung von Logik und Validität (Gefühls-) Verhaltensmuster
Sozial bezogene Gesprächsmuster, Geschichtsbild und Zukunftserwartung, Zeiteinteilung
Wettbewerbsorientierte oder kooperative Arbeitshaltung, Grad sozialer Interaktion, Vorstellung vom Jugendalter
Ordnung/Merkmale des Lebensraums
AFS Orientation Handbook, New York : AFS Intercultural Programs Inc. Bd. 4, S. 14, 1984 Aus: Interkulturelles Lernen, Jugend für Europa http://www.youth-knowledge.net/INTEGRATION/TY/Publications/tkits/tkit4/tkit4.pdf, ges. 3.5.2006
10. 10 Thesen zur Rolle des Goethe-Instituts 10. Im zusammenwachsenden Europa wird Kultur zunehmend transnational definiert, wie auch die Öffnung der deutschen Kultur seit der Nachkriegszeit gezeigt hat. Internationaler Kulturaustausch bedeutet zukünftig weniger nationale Repräsentanz als die Vermittlung in sich vielstimmiger, oft multikultureller Szenen. Dabei leisten Kulturinstitute im Ausland auch einen wesentlichen Beitrag zu inneren kulturellen Lernprozessen. Das Goethe-Institut ist eine europäische Kulturinstitution.
http://www.goethe.de/uun/auz/ths/deindex.htm, gesehen am 3.5.2006
11. Deutsche Kultur?
12. Was passt zu Ihnen?
13. Schlussbetrachtung:
Was ist nun wissenschaftlich gesehen Kultur, bzw. was ist sie nicht?
14. Kultur ist keine geschlossene Ganzheit „Die Vorstellung von Kultur als einer in sich relativ geschlossenen Ganzheit unterschlägt die vielfache innere Schichtung von Gesellschaften, die immer auch mit einer Schichtung von ‚Kulturen‘ einhergeht. So gibt es beispielsweise nicht die eine deutsche Kultur, sondern je unterschiedliche regionale, soziale, alters- und geschlechtsspezifische ‚Kulturen‘, jenseits derer es auch Gemeinsamkeiten geben mag. Die Rede von einer einheitlichen ‚Nationalkultur‘ jedenfalls ist viel zu ungenau und bedarf einer weiteren inneren Differenzierung. (Altmayer 1997: 8)
15. 6 Thesen nach Altmayer 1997 Kultur hat eine soziale Komponente
Kultur ist dynamisch
Kultur ist differenziert, gegliedert und geschichtet
Kulturen, insbes. Nationalkulturen, sind keine in sich abgeschlossenen [...] Gebilde
Kultur als Prägung individuellen Verhaltens
Der Kulturbegriff ist eine deskriptive, keine normative Kategorie (Altmayer 1997: 12-13)
16. Kultur als sozialer Habitus Lesen: Altmayer S. 13-21