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5. Ökosysteme: Energie- Stoff- und Informationsfluss. Drei Definitionsteile „Ökologie“: Interaktionen zwischen Organismen (Individuen, Populationen, Lebensgemeinschaften) abiotische und biotische Umwelt Energie-, Stoff- und Informationsfluss. 215. 5.1 Energiefluss. jährlich 300 – 800
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5. Ökosysteme: Energie- Stoff- und Informationsfluss • Drei Definitionsteile „Ökologie“: • Interaktionen zwischen Organismen(Individuen, Populationen, Lebensgemeinschaften) • abiotische und biotische Umwelt • Energie-, Stoff- und Informationsfluss 215
5.1 Energiefluss jährlich 300 – 800 KJ cm-2 Solarkonstante Erde Globalstrahlung Ökosystem Produktivität 216
Photosynthese → Kohlenhydrate 17 KJ/g • diverse weitere Stoffwechselwege • → Fette 40 KJ/g • → Aminosäuren/Proteine 17 KJ/g • Kohlenhydrate: • Hauptenergiespeicher der Pflanzen • nur in Samen Öl / Fett • Fette: • Hauptenergiespeicher von Tieren • Unterhautfettgewebe der Säugetiere • Fettkörper der Arthropoden • ideal für Zugvögel / Winterschlaf 217
Energieverlust Reflexion Evapotranspiration Konvektion geringer Wirkungsgrad 217
Biomasse eines Ökosystems = Σ autotropher + heterotropher Organismen Bruttoprimärproduktion BPP = Σphotosynthetische + chemosynthetische Produktion inklusive Atmungsverluste Nettoprimärproduktion NPP = BPP – Atmungsverluste Nettoproduktion eines Ökosystems = NPP – Frass durch Herbivoren (das was übrig bleibt) Bestandesbiomasse = standing crop (Alter des Ökosystems: Maisfeld vs. Wald) 218
Produktivität weltweit • Unterschiede • - terrestrisch • - marin • innerhalb Gebiet • Gründe • terrestrisch • Niederschläge • Kälte • marin • Licht in Meerestiefe • Nährstoffe an Oberfläche • Meeresströmungen 219
Nahrungskette und Nahrungsnetz Was macht ein Individuum mit der aufgenommenen Energie? 220
ΣIndividuen + trophische Ebenen: Energieflussschema in einem Ökosystem 2 Grundtypen Herbivorennahrungskette Destruentennahrungskette (Bäche, Wüsten, Höhlen, Tiefsee) 221
Nahrungsketten haben energetische Basis • trophische Ebenen • ökologische Effizienz • Akkumulation von Verlusten • begrenzt Länge der Ketten 221
Konsumptionseffizienz I2/P1 50 % Zooplankton vom Phytoplankton 25 % Herbivore in Graslandökosystemen 1-5 % Herbivore in Wald gemässigter Zone Assimilatorische Effizienz A2/I2 fast 100 % viele Bakterien und Pilze ca. 80 % Carnivore bis 70 % Herbivore: Samen + Früchte bis 50 % Herbivore: Blätter 15 % Herbivore: Holz 20 – 40 % Detritivore 222
Energetische Kosten sind grössenabhängig • Volumen – Flächenrelation • energetische Untergrenze von Säugetieren • kleine Organismen sind poikilotherm • wegen grösserer Körperoberfläche Probleme • mit Wasserhaushalt metabolische Kosten und thermische Zusatzkosten 224
5.2 Stofffluss wichtigste Flüsse für Organismen: H20, C, N, P, S, … exemplarisch: Kohlenstoff (nur 0,1 % der Erdmasse) Drei Ebenen:- wozu brauchen Organismen Kohlenstoff?- C-Fluss im System- anthropogene Veränderungen 228
geologisch: C via Vulkanismus aus Erde (CO2, CO, CH4) Gase in Wasser gelöst als Carbonate gefällt biogen: aquatische Organismen entziehen Wasser Carbonat: Algen, Foraminiferen (unten), Korallen, Bryozoa (oben), Muscheln Sedimentation: Calcit, Kreide, Kalkstein, Marmor geologische Faltungen: Alpen, Pyrenäen, Himalaja (Haeckel) 228
4 grosse Speicher Gestein Carbonate Weltmeer CO2 H2CO3 Atmosphäre CO2 Biosphäre C organisch biologische und geologische Prozesse eng gekoppelt - im wesentlichen Gaskreislauf - zentral: Photosynthese 229
Biomasse tote Biomasse Abbau CO2 + Niedermolekulares Kreislaufgedanke Humus Huminsäure, Fulvosäuren Torfbildung Kohlebildung Erdöl, Erdgas → fossile Energieträger → Entzug C aus aktivem Fluss Aber: der weitaus grösste Teil der Biomasse wird wieder abgebaut (> 99,9 %) 229
1015 g C a-1 230
CO2 als Treibhausgas Temperaturerhöhung Klimawandel 232
Weltklima war immer variabel aktuelle Änderung in kürzester Zeit extreme Werte 232
5.3 Informationsfluss Sender Empfänger Nachricht spezifisch: Signal unspez.: Hintergrundrauschen/noise Kehlkopf Schallwellen Ohr Integument Farbe Auge Duftorgane Moleküle Rezeptoren Antheren Pollen Stigma / Narbe trotz Energiegehalt steht Informationsgehalt im Vordergrund 239
physikalisch übertragene Information optisch akustisch magnetisch elektrisch infrarot chemisch übertragene Information Pheromone Allomone Kairomone Synomone 239
Optischer Informationsfluss: Optische Ähnlichkeit giftiger Tiere: Vespidae (Wespen,Hornisse), Sphecidae(Grabwespen) Apidae (Bienen, Hummeln), Mutillidae (Ameisenwespen) (auch orange, rot, blau…) 239
Optischer Informationsfluss: Optische Ähnlichkeit ungiftiger Tiere: Syrphidae Lepidoptera, Sesiidae: Cerambycidae Schwebfliege Hornissenschwärmer Bockkäfer Asilidae Stratiomyidae Tabanidae Raubfliege Waffenfliege Bremse 239
Optische Ähnlichkeit giftiger Tiere profitieren von Vermeideverhalten gemeinsamer Prädatoren (Lernhilfe) Warnfarbe = aposematische Färbung echte Mimikry = Müller‘sche Mimikry Optische Ähnlichkeit ungiftiger Tiere profitieren von Schutz durch MM unechte Warnfarbe (Verwechslung) Bates‘sche Mimikry Vorbild – Nachahmer echte und falsche Information 239
kein Signal aussenden Tarntracht, Krypsis Mimese Wandelndes Blatt Singzikade, Tintenfisch Somatolyse Schwärmer, Seepferd falsches Signal zur Körperposition Pinzettfisch, Zipfelfalter Thecla 239
falsches Signal aussenden zum Beutefang aggressive Mimikry, Peckham‘sche Mimikry Geierschildkröte Fangheuschrecke Leuchtkäfer 239
akustische Information: Vogelgesang Ultraschall: Wale, Fledermäuse, einige Vögel Magnetfeld: Zugvögel, Honigbienen elektrisches Feld: Haie, elektrische Fische Infrarot: Zecken, Schlangen, Prachtkäfer 240
Chemisch übertragene Information Innerartlich: Pheromone Zwischenartlich: Allomone (Vorteil Sender) Kairomone (Vorteil Empfänger) Synomone (Vorteil Sender und Empfänger) 241
Innerartliche Information: Pheromone Primer-Pheromone: langlebig, Kasten sozialer Insekten, Entwicklungshemmstoff Arbeiterin Sexuallockstoffe (*) Territorialmarkierung: Parasitoide, Kirschfruchtfliege Alarmsubstanzen Aggregationssubstanzen (Borkenkäfer) * * 241
Zum Vorteil des Senders: Allomone Verteidigungssubstanzen Wehrsekrete, Toxine, Pflanzeninhaltstoffe, Antibiotika Locksubstanzen Ameiseninquilinen Orchidee Ophrys sphecodes Spinnenragwurz Wildbiene Andrena nigroaenea 241
Zum Nachteil des Senders: Kairomone (unvermeidbare Abgabe) Chemische Signale (Pheromone, Allomone) werden verwendet, um Sender zu finden Spezialisierte Herbivore finden Pflanzen im Duftgradienten ihrer Verteidigungsstoffe Beutetiere nutzen Signalstoffe eines Räubers, um ihn zu meiden 243
Vorteil für Sender und Empfänger: Synomone komplexe, tritrophische Interaktionen 243