100 likes | 203 Views
New Silk Road reported by the German Magazine „Der Spiegel“ Deutsch-chinesische Güterstrecke: Moin, moin, Weltwirtschaftslok Von David Böcking Der Spiegel Online August 2, 2013
E N D
New Silk Road reported by the German Magazine „Der Spiegel“ Deutsch-chinesische Güterstrecke: Moin, moin, Weltwirtschaftslok Von David Böcking Der Spiegel Online August 2, 2013 Bahn-Chef Rüdiger Grube persönlich hat in Hamburg einen Zug mit 51 Containern aus dem chinesischen Zhengzhou begrüßt. Der Empfang zeigt: Selbst wenn sie stottert, weckt die "Lokomotive der Weltwirtschaft" in Deutschland noch viele Hoffnungen. Mein Freund, schön den Blumenstrauß raus!", verlangt ein Fotograf mit dem ganz eigenen Charme seines Berufsstandes. Franz Svacina, 24 Jahre alt und Rangierlokführer-Azubi, hält mit freundlichem Grinsen einen Strauß aus dem Fenster. Den hat sein nicht allzu groß gewachsener Chef Rüdiger Grube gerade mit einer sportlichen Einlage ins Führerhaus der Lokomotive bugsiert. Nun posiert Grube vor der Lok ausgiebig mit Ma Yi, dem Bürgermeister der nordostchinesischen Metropole Zhengzhou. Die Sonne scheint, Grube und Ma lächeln, Svacina winkt mit dem Blumenstrauß - das Bild von der deutsch-chinesischen Freundschaft ist perfekt. Von Chinas Wirtschaft kamen zuletzt eher unerfreuliche Nachrichten. Das Wachstum stockt, die Regierung muss um eine Rate von sieben Prozent kämpfen. Für solch einen Wert würden die meisten westlichen Regierungschefs zwar immer noch auf Knien danken. Doch China gilt bekanntlich als Lokomotive der Weltwirtschaft und diese, so wird neuerdings geraunt, gerate nun ins Stottern. Das mit der Lokomotive war freilich immer ein etwa schiefes Bild, denn seine Waren bringt China bislang weniger übers Gleis als über die Meere in alle Welt. Nun aber kommt im Umschlagbahnhof Hamburg-Billwerder tatsächlich eine Lok an. Nicht weniger als 51 Containerwagen zieht sie hinter sich her, gefüllt mit Kleidung, Schuhen und Reifen. In den vergangenen 15 Tagen haben sie 10.214 Kilometer hinter sich gebracht - durch China, Kasachstan, Russland, Weißrussland und Polen.
Organisiert wurde die Fahrt von der Bahn-Logistiktochter Schenker. Die fährt schon länger nach China, unter anderem für BMW, das Teile aus Leipzig ins nordöstliche Shenyang bringen lässt. Der Transport ist zwar teurer als per Schiff, dauert dafür aber auch nur halb so lange. Dennoch ist die Bahn am jährlichen Warenaustausch im Wert von 143 Milliarden Euro bislang laut Grube nur "mit nullkommairgendwas Prozent beteiligt". Das soll sich ändern, und deshalb wird Bürgermeister Ma in Hamburg mit großem Bahnhof empfangen. Noch etwas größer sei allerdings die Abschiedszeremonie in Zhengzhou verlaufen, erzählt Ulrich Steffes. "Ein bisschen wie in alten Zeiten" sei das gewesen, mit Arbeitern, die ordentlich in Reih und Glied antraten. Steffes und seine Frau Ewa gehören zu den wenigen, die sowohl Abfahrt als auch Ankunft des Zuges erlebt haben. Sie hatten Sorgen, die chinesische Delegation könnte vom deutschen Empfang enttäuscht sein, doch nun sind sie beruhigt. "In China kriegen Sie den Herrn Ma gar nicht" Dabei arbeitet Steffes gar nicht für Schenker, sondern für DTEC, einen Gelsenkirchener Ingenieursdienstleister für die Glasindustrie. Das Unternehmen hat schon länger Kontakte nach Zhengzhou, denn dort produziert unter anderem Apples skandalträchtiger Lieferant Foxconn. DTEC würde in Zhengzhou gerne eine Anlage für besonders dünnes Glas errichten, das für Apples iPhones verwendet werden könnte. Es gehe um eine Investition von rund 25 Millionen Euro, sagt Steffes. Er hat nicht nur geholfen, die lange Reise des Güterzugs zu organisieren, sondern in Hamburg auch gleich die Gelegenheit genutzt, Zhengzhous Bürgermeister Ma seine Pläne vorzutragen. "In China kriegen Sie den Herrn Ma gar nicht", sagt er. "Das ist 'ne Acht-Millionen-Stadt." Man müsse sich China ja generell "etwas andersdimensional vorstellen als Deutschland", sagt der ebenfalls anwesende Hamburger Wirtschaftssenator Frank Horch kurz darauf bei einer Pressekonferenz. Soll wohl heißen: Alles ganz schön groß da. Bürgermeister Ma erklärt zunächst einmal geduldig die geografisch Lage von Zhengzhou, schließlich sind viele chinesische Millionenstädte im Ausland bislang kaum bekannt. Doch das könnte sich bald ändern. Weil die Lohnkosten an der chinesischen Ostküste inzwischen über denen von Mexiko liegen, will die Regierung die Produktion zunehmend ins Inland verlagern - eine Chance für Städte wie Zhengzhou und ihre deutschen Handelspartner.
Mit Steffes Glas-Deal hat es bislang dennoch nicht geklappt. Den Grund kenne er nicht, sagt der Unternehmer. Generell sei aber spürbar, dass Geld für neue Projekte derzeit nicht mehr so fließe wie früher - aus Sorge vor Inflation und Spekulationsblasen hat die chinesische Zentralbank die Kreditvergabe deutlich reduziert. Umso wichtiger ist es, Entscheidungsträger wie Bürgermeister Ma zu kennen. "Der hat die Power, das voranzutreiben", hofft Steffes. Auch Bahn-Chef Grube und Wirtschaftssenator Horch sind sichtlich um die Gunst des Politikers bemüht und weisen darauf hin, wie gut sie China kennen. Grube war fünf Jahre für Mercedes-Benz im Land, der frühere Manager Horch erzählt, er habe dort "mehrere Reifenfabriken gebaut - deshalb ist Zhengzhou für mich sehr wohl bekannt". Bürgermeister Ma lässt alle Freundlichkeiten trotz brütender Hitze geduldig über sich ergehen, den ganz großen Deal verspricht er aber nicht. Vorerst will seine Stadt nur einen Zug pro Woche nach Hamburg schicken, für 2014 seien dann zwei Züge angepeilt. Das Geschäft ist nicht alles [It is not all about business] Doch Ma bestätigt Grube und Horch immerhin, dass sie auf dem richtigen Weg sind. Auf die Frage, warum Hamburg und nicht beispielsweise Duisburg als Ziel gewählt wurden, sagt Ma mit seiner ruhigen, etwas rauen Stimme, es gehe bei solchen Fragen nie allein um geschäftliche Erwägungen, sondern auch um Freundschaft. Eine solche pflege man nun mal zu Hamburg und Schenker. [upon the question, why has Hamburg be chosen and not other city, such as Duisburg, Ma answered the question mindfully, that it is not only business consideration, but it also concerns friendship to Hamburg and Schenker (the freight train subsidiary of German Rail).] Suggesting an unusual relationship between China and Hamburg / Germany. The Chinese are born talent in this kind of gesturing, the German are flattered. In Richtung des fragenden Journalisten fügt der Chinese dann noch großmütig hinzu: "Ich denke, Sie werden mit meiner Antwort zufrieden sein." Für einen deutschen Politiker gäbe es auf so eine Bemerkung hin schon aus Prinzip eine kritische Nachfrage. Für Ma Yi aus Zhengzhou dagegen gibt es spontanen Applaus.
Akrobatisch: Bahn-Chef Rüdiger Grube begrüßt in Hamburg-Billwerder einen Güterzug aus dem chinesischen Zhengzhou. German Railway Chef, Ruediger Gruber, acrobatically welcomes the first freight train coming from Zhengzhou. Giving flower is not a German tradition in this kind of occasion. They are obviously following the Chinese tradition here. I would tell Mr. Grube „Aber was machen Sie, Herr Gruber? Schauen Sie doch genauer an, da oben is kein Chinese, der is ein deutsche Lokomotivefuehrer, der Herr Merkel“. The geneticist and pediatrician among us would know the MERKEL-GRUBER syndrome, right ML?
Der 51 Container lange Zug war 15 Tage zuvor in Zhengzhou verabschiedet worden. Die Stadt im Nordosten Chinas hat mehr als acht Millionen Einwohner. The train left Zhengzhou 15 days ago. Zhengzhou in Northeastern China has 8 million population. But Zhengzhou is not in Northeastern China, it is pretty much in the middle of China, Henen Province, and is a railway hub in China. That is why Zhengzhou has been selected.
Der Containerzug bei seiner Abfahrt. Die Deutsche-Bahn-Tochter Schenker fährt schon länger nach China, die Fahrt von Zhengzhou nach Hamburg war jedoch eine Premiere. The departure of the freight train. Schenker, a subsidiary of German Rail, has been going to China before, but it is the Premiere of Zhengzhou – Hamburg connection.
Lange Wege, doch doppelt so schnell wie per Schiff: Auf diesen beiden Hauptrouten verkehren die Güterzüge von Schenker zwischen Deutschland und China. The land route is twice faster than the sea route but may cost a bit more.
Der Zug in Hamburg-Billwerder. Kurz nach der Ankunft wurden die Container per Kran auf Lastwagen verladen. As soon as the train arrives at Hamburg-Billverder, the containers will be unloaded to trucks to be transported to their respective final destination.
Bahn-Chef Grube (3.v.r.) mit Zhengzhous Bürgermeister Ma Yi (2.v.r.) und Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch (r.). Künftig soll die Strecke zunächst einmal pro Woche gefahren werden, die Bahn will die Verbindungen nach China jedoch möglichst ausbauen. The head of German Railway Grube (3rd from right), Major of Zhengzhou (2nd from right) and The Economy Senator of the City State Hamburg Horch (far right). HT and HS! Please say hello to major Ma on my behalf, when you meet him in Zhengzhou next month. By the way, Major Ma is a big guy, he is likely a HUI with an ancestor from the West, like the Kwee‘s.
Der Unternehmer Ulrich Steffes und seine Frau Ewa Mrozinska-Steffes waren sowohl bei der Abfahrt als auch der Ankunft des Güterzugs dabei. Steffes will in Zhengzhou eine Produktionslinie für dünnes Spezialglas errichten, das für die Handy-Produktion genutzt werden könnte. The couple Steffes were in the departure ceremony in Zhengzhou and also in the arrival ceremony in Hamburg. Mr. Steffes‘s company plans to build a factory in Zhengzhou producing extra-thin glass to be used in handy devices. But reportedly it has been difficult to get Chinese loan/grant for the facility, as it is mentioned in the text. They hope that Major Ma can help out. Will it be a corruption or a simple quanxi, this is the question.