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Netikette. Kommunikationsnormen im Internet. Kommunikationsnormen. zählen zu den sozialen Normen und stellen Regeln über die Angemessenheit sozialer Reaktionen in einer gegebenen Situation dar. sind kultur-, gruppen- und situationsabhängig.
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Netikette Kommunikationsnormen im Internet
Kommunikationsnormen • zählen zu den sozialen Normen und stellen Regeln über die Angemessenheit sozialer Reaktionen in einer gegebenen Situation dar. • sind kultur-, gruppen- und situationsabhängig. • können explizit, für alle offen formuliert, oder implizit sein. Ihre Existenz wird dann erst in der Übertretung deutlich. • erleichtern den Prozess kommunikativer Interaktion, indem sie eine Voraussage ermöglichen, wie sich andere in einer bestimmten Situation verhalten würden und welches Verhalten von einem selbst erwartet wird. • können bei Nichteinhalten Sanktionen nach sich ziehen. Zimbardo41983: Psychologie. Berlin: Springer-Verlag
Ziel und Zweck der Netiketten • „reibungsloser, übersichtlicher und friedlicher Umgang“ • „effektives Kommunizieren“ • „Verantwortung festlegen“ • „Guide-Line“ für Anfänger • „angemessenes Verhalten gewährleisten“ • „für Moderatoren Richtlinien zum Eingreifen“ • „geregelter Ablauf, keine Diskriminierung oder Störung anderer“ • „höfliche und respektvolle Kommunikation“
Geschichte1 • Netikette = net und etiquette • „Ur-Netikette“ 1992 von Arlene Rinaldi als Teil einer Benutzerordnung der Florida Atlantic University • Primäre Aufgabe: Funktionsfähigkeit des Internet in Zeit des explosionsartigen Wachstums zu erhalten • Zunächst für E-Mail-Kommunikation 1 Storrer/Waldenberger: Zwischen Grice und Knigge: Die Netiketten im Internet. In: Hielscher et al 1998: Medium Sprache. FfM: Lang, S.63-77
Netiketten • sind Verhaltensregeln für den Umgang der NutzerInnen untereinander und mit Ressourcen des Netzes. • richten sich vor allem an Neulinge. • sind „kulturell verankerte Regeln des Benehmens“, kein gesetztes Recht.
Netiketten • Transportierten ursprünglich die Wertvorstel-lungen der Gründerjahre: • freie Meinungsäußerung • Selbstverantwortung • Aufgeschlossenheit und Gesprächsbereitschaft • kostenloser Austausch von Wissen und Ressourcen • kulturübergreifende Kommunikation • Dynamische Anpassung • Reflektieren Erfahrungen der gemeinsamen Netznutzung
Beispiel Metakommunikation • Selbstregulation explizit erwünscht „Hoppetosse“ vs • Metadiskussionen werden durch die Regeln von vornherein ausgeschlossen www.journalismus.com
Regelwerk • Unterschiedlich umfangreich und detailliert • Umfasst • rechtliche und kommerzielle Aspekte • technisch-formale Aspekte • Kommunikationsverhalten
Regeln für das Kommunikationsverhalten • Aufgabe (Kleingruppen):Sammeln Sie die Ihnen bekannten Regeln für das Kommunikationsverhalten in ML und Foren. Bilden Sie Obergruppen.
Grice: Konversationsmaximen • Quantität: Es soll der für den Zweck des aktuellen Gesprächs notwendige Informationsgehalt vermittelt werden. • Qualität: Der Beitrag soll wahrheitsgetreu sein. • Relevanz: Der Beitrag soll auf das Thema des Gesprächs bezogen sein. • Modalität: Klar und deutlich, eindeutig, ohne Weitschweifigkeit, logisch aufgebaut.
„Knigge“ • Ethische und moralische Aspekte: • geistiges Eigentum respektieren • Privatsphäre schützen („forward“) • höflicher Umgang miteinander • wechselseitige Toleranz
Umgang mit Regelverstößen • Durch Administration oder die ModeratorInnen: • Beiträge/Threads löschen • Ermahnungen – Verwarnungen • kurzzeitiger Verlust von Privilegien bzw. des Accounts • Account löschen/ aus der Liste streichen
Umgang mit Regelverstößen • Durch andere BenutzerInnen • direkte Intervention • Hinweis per Privatmail • Information an Administrator • technisch: Spam-Filter, Ignorier- oder Löschfunktion
Diskussion Wie viel und was muss tatsächlichgeregelt werden?
Hypothesen zu geschlechtsspezifischem Verhalten • Frauen schreiben mehr Beiträge. • Männer schreiben kürzere Beiträge (ohne Begrüßungen/Verabschieden). • Frauen benutzen mehr Emoticons u.ä. • Frauen und Männer halten sich in thematisch unterschiedlichen Foren/ML auf. • Männer beschimpfen eher („Flames“). • Männer halten sich eher in produktorientierten, Frauen eher in prozessorientierten ML/Foren auf. • …?
Hausaufgabe zum 29.6. Lesen Sie den folgenden Text und beantworten Sie die unten stehenden Fragen: Susan Herring: Gender Differences in CMC: 1. Was beinhaltet das von Herring beschriebene „Paradox“, welche Erklärungen dafür führt sie an? 2. Welche geschlechtstypischen kommunikativen Verhaltensweisen benennt sie? 3. Welche Auswirkungen haben diese auf das Verhalten von Frauen in computer-vermittelter Kommunikation und auf computer-vermittelte Kommunikation überhaupt? 4. Welche Unterschiede zwischen asynchroner und synchroner Kommunikation benennt sie? 5. Vergleichen Sie die Aussagen mit den im Seminar aufgestellten Hypothesen und Ihren eigenen Erfahrungen.