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Systementwicklung

Systementwicklung. Vorlesung SS 2006 Paul Manthey. Motivation (1): Verschiedene Definitionen System (griechisch: systema (syn + histanai) = Zusammenstellung, geordnetes Ganzes).

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  1. Systementwicklung Vorlesung SS 2006 Paul Manthey Systementwicklung

  2. Motivation (1): Verschiedene Definitionen • System (griechisch: systema (syn + histanai) = Zusammenstellung, geordnetes Ganzes). • A system is a set of objects, together with relationships between the objects and between their attributes (Hall and Fagen 1956). (Ein System ist eine Ansammlung von Elementen und deren Eigenschaf-ten, die durch Wechselbeziehungen miteinander verbunden sind.) • Unter einem System versteht man in der Praxis ein Gebilde, das in der Lage ist, Signale umzuwandeln (Unbehauen 1990). • Ein System ist ein nach einer bestimmten Ordnung gefügtes, in sich einheitliches Ganzes (Lexikon der deutschen Sprache 1969). • System ist ein ganzheitlicher Zusammenhang von Dingen, Vorgängen, Teilen, von der Natur gegeben oder von Menschen hergestellt (Imboden 1992). • Ein System ist durch seinen Systemzweck (Funktion), seine Systemelemente und Wirkungsverknüpfungen (Wirkungsstruktur) und seine Systemintegrität gekennzeichnet (Bossel 1992). Systementwicklung

  3. Motivation (2): Beispiele • Wirtschaftssysteme, z.B. Jäger- und Sammler, Sozialismus, Marktwirtschaft, • Verkehrssysteme, z.B. Bahn, öffentlicher Personennahverkehr, • Ökosysteme, z.B. Wald, Teich, • Umweltsysteme, z.B. Atmosphäre, Hydrosphäre, • Waffensysteme, z.B. Flugzeugträger, Interkontinentalraketen, • Betriebssysteme; z.B. MS Windows, Linux, • Nervensysteme, z.B. des Tintenfisches, der Biene ... • Unterschieden werden kann dabei zwischen • statischen und dynamischen Systemen, • realen und formale Systemen, • systemischen und systematischen Systemen ... Systementwicklung

  4. Motivation (3): Vorlesungs-Schwerpunkte • Betriebliche Systeme, Informationssysteme und Anwendungssysteme. Diese Systeme weisen z.T. eine erhebliche Komplexität auf. • Bereitstellung einer einheitlichen Terminologie und Methodik zur Erfassung, Untersuchung und Beschreibung unterschiedlicher Arten von Systemen. • Strukturen und Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge • Beispiele aus BWL, Naturwissenschaften, Psychologie ... • Analyse und Gestaltung von Software-Systemen (Softwareengineering). Systementwicklung

  5. Informaler Systembegriff • Definition • Ein System ist eine Menge von Komponenten, die miteinander in Beziehung stehen. • Merkmale des informalen Systembegriffs • Keine Aussage über die Beschaffenheit der Beziehungen zwischen den Komponenten. Komponenten können selbst wieder Mengen von (Teil-)Komponenten sein, die ihrerseits in Beziehung stehen. Komponenten können somit auch Teilsysteme eines Systems sein. • Keine Aussage über die Beschaffenheit der Beziehungen zwischen den Komponenten. Die Beziehungen können z.B. die Zusammen-fassung von Teilkomponenten zu einer Komponente beschreiben (Aggregation, ist_Teil), die Weitergabe von Komponenteneigen-schaften an Teilkomponenten (Vererbung, ist_ein) oder die Wechselwirkung zwischen Komponenten und Teilkomponenten (Interaktion, interagiert_mit). • Insgesamt ist der informale Systembegriff zu wenig operabel für unsere Zwecke. Systementwicklung

  6. Allgemeiner Systembegriff • Definition • Sei I eine beliebige Indexmenge (I  ) und V = {Vi: i  I} eine Familie von nichtleeren Mengen. Ein allgemeines System SG ist definiert als Relation über den Mengen Vi • SG   Vi • iI • Merkmale • Struktur: Die Struktur eines allgemeinen Systems wird durch paarweise Beziehungen zwischen den Systemkomponenten Vi bestimmt RG {(Vi, Vj): i, j  I  i  j}. • Verhalten: Die in SG enthaltenen Tupel von Elementen aus Vi definieren das Verhalten eines allgemeinen Systems. Systementwicklung

  7. Beispiel: Ampelgeregelte Kreuzung Das System besteht aus 4 Verkehrsampeln (Systemkomponenten), die durch die Mengen VA = VB = VC = VD = {rot, gelb, grün, rot/gelb} dargestellt werden. Sie Relation SG = VA VB VC VD wird als Tabelle geschrieben: • Die Struktur des Systems umfasst die Menge der Beziehungen zwischen gleich- und gegengeschal-teten Ampeln:RG = {(VA, VB), (VB, VC), (VC, VD), (VD, VA), (VA, VC), (VB, VD)} • Die Tabelle beschreibt das Verhalten des Systems. Nicht zum Verhalten gehö-ren u.a. (rot, rot, rot, rot) und (grün, grün, grün, grün) als Kombinationen. Systementwicklung

  8. Beispiel: Kundenbestand eines Unternehmens (1) Der Kundenbestand eines Unternehmens kann als System über Wertebe-reiche von Attributen dargestellt werden. Als relevante Attribute werden KdNr, KdName, KdPLZ, KdOrt und KdSaldo gewählt. Für jedes Attribut wird die Menge der zulässigen Werte in Form eines Wertebereichs (Domäne) angegeben (z.B. dom(KdNr) = {1000 .. 99999}). Die Systemrelation ist wiederum in Form einer Tabelle dargestellt. Systementwicklung

  9. Beispiel: Kundenbestand eines Unternehmens (2) • Die Systemrelation beschreibt das Verhalten des Systems. Sie umfasst den aktuellen Kundenbestand, jeder Kunde wird dabei durch eine Zeile (Tupel, Datensatz) repräsentiert. • Es können jederzeit Zeilen hinzugefügt, geändert oder gelöscht werden. Dies bedeutet eine Modifikation des Systemverhaltens und damit des Systems. • Die Struktur des Systems wird durch die MengeRG = {(KdNr, KdName), (KdNr, KdPLZ), (KdNr, KdOrt), (KdNr, KdSaldo)}beschrieben und gibt die funktionalen Abhängigkeiten zwischen den Attributen wiederKdNr KdName, KdPLZ, KdOrt, KdSaldo.Bei Kenntnis eines Wertes zu KdNr können die zugehörigen Werte zu KdName, KdPLZ, KdOrt und KdSaldo bestimmt werden. Systementwicklung

  10. Systemkomponenten und Teilsysteme Definition Die in SG auftretenden Mengen Vi werden als Systemkomponenten, die Menge V wird als Systemträgermenge eines allgemeinen Systems bezeichnet. Systemkomponenten können selbst wiederum Systeme darstellen. In diesem Fall wird eine Systemkomponente Vi = {Vij: j  J} als Familie von nichtleeren Mengen interpretiert. Definition Die Relation über den Mengen Vij SGi   Vij jJ wird als Teilsystem von SG bezeichnet. Systementwicklung

  11. Beispiel: Auftragsbestand eines Unternehmens Die Tabelle zeigt den Auftragsbestand eines Unternehmens. Attribute von Auftrag sind AuftrNr (Auftragsnr.), KdNr (Kundennr.), AuftrDatum (Auf-tragsdatum), AuftrFaell (Fälligkeit) und AuftrPos (Auftragsposition). Das Attribut AuftrPos umfasst die Teilattribute PosNr (Positionsnr.), ArtNr (Artikelnr.) und PosMenge. Zu jedem Auftrag gehört eine nichtleere Menge von Auftragspositionen. Diese bilden ein Teilsystem des Auftrags. Systementwicklung

  12. Input-Output-System Das Input-Output-System stellt einen Spezialfall des allgemeinen Systems dar. Dabei wird die Indexmenge I in zwei Teilmengen Iin und Iout zerlegt, so dass gilt I = Iin Iout und Iin Iout = . Auf der Basis dieser Zerlegung der Indexmenge werden über der Mengen-familie V = {Vi: i  I} eine Eingabemenge IN und eine Ausgabemenge OUT gebildet. IN =  Vi OUT =  Vi iIin iIoutDefinition Das System Sio IN  OUT heißt Input-Output-System. Ist die Beziehung zwischen IN und OUT funktional, so liegt ein funktiona-lesInput-Output-System Sio: IN  OUT vor. Input-Output-Systeme dienen der Beschreibung von Black-Boxes, deren innere Struktur nicht bekannt oder irrelevant ist. Das Verhalten wird hingegen durch Sio vollständig beschrieben. Systementwicklung

  13. Beispiel: Berechnung von Forderungssalden Das Beispiel zeigt ein Input-Output-System als Programmfunktion, welche an Hand der offenen Forderungen an Kunden die zugehörigen Forderungs-salden als kumulierte Forderungsbeträge bestimmt. IN OUT Sio: IN  OUT in  IN out  OUT Systementwicklung

  14. Zustandsraum-System Definition Eine weitere Spezialisierung des allgemeinen Systems stellt das Zustands-raum-System dar. Dabei werden eine Menge Z von Zuständen und Übergänge zwischen den Zuständen betrachtet. Die Übergänge werden durch die Relation SZ Z  Z beschrieben. Falls SZ funktional ist, handelt es sich um ein deterministi-sches System SZ: Z  Z. Das Verhalten des Zustandsraum-Systems wird durch SZ beschrieben. Systementwicklung

  15. Beispiel: Ablauf des Ampelsystems Die Systemrelation SG = VA VB VC VD beschreibt das Verhalten der am-pelgeregelten Kreuzung in Form von gültigen Zuständen des Ampelsystems. Durch Ergänzung der Systemrelation SG um die Spezifikation eines Zu-standsraum-Systems SZ können die Übergänge der Zustände beschrieben werden. Die Übergänge des Ampelsystems werden deterministisch durch die Relation SZ = {(z1, z6), (z6, z4), (z4, z2), (z2, z5), (z5, z3), (z3, z1)} beschrieben. Systementwicklung

  16. Endlicher Automat Endliche Automaten vereinen die Eigenschaften von Input-Output- und Zustandsraum-Systemen. Es handelt sich um Systeme mit einer endlichen Menge von Zuständen, die einen Ausgangszustand auf Grund eines Stimu-lus (Eingabe) verändern, dabei in einen Folgezustand wechseln und eine Reaktion (Ausgabe) erzeugen. IN: Menge der Stimuli (Eingabewerte) OUT: Menge der Reaktionen (Ausgabewerte) Z: Endliche Zustandsmenge Definition Ein endlicher Automat ist ein System SA = (R1, R2) mit R1 IN  Zvor Znach und R2 IN  Znach OUT. Im Allgemeinen sind R1 und R2 Funktionen auf IN  Z. Dann gilt R1 : IN  Zvor Znach und R2 : IN  Znach OUT. Systementwicklung

  17. Beispiel: Terminplanung Ein Beispiel für einen endlichen Automaten ist eine Terminpla-nungsaufgabe. Jeder Zustand repräsentiert die Menge der aktuell geplanten Termine. Durch einen Eingabewert (Ter-minwunsch: Mi, 10-11) geht der Automat in einen Folgezu-stand über, der den neuen Termin umfasst; gleichzeitig wird der Ausgabewert „ge-bucht“ erzeugt. Kann der Termin nicht einge-plant werden, so ist der Folge-zustand mit dem Vorzustand identisch; der Ausgabewert ist „nicht gebucht“. IN (Mi, 10-11) OUT gebucht Sio: IN  OUT Systementwicklung

  18. Reale Systeme • Der bisher behandelte Systembegriff und seine Spezialformen bauen auf den mathematischen Begriffen Menge und Relation auf. Es handelt sich also um formale Systeme. Sie entstehen als künstliche Systeme durch ihre Definition. • Im Gegensatz dazu stehen reale Systeme, die Teilausschnitte der realen Welt darstellen. Reale Systeme bestehen aus realen, d.h. materiellen oder energetischen Komponenten. Reale Systeme werden durch Ab-grenzung gegenüber ihrer Umwelt erfasst. Ein reales System und seine Umwelt sind bzgl. ihrer Komponenten disjunkt. • Die Struktur eines realen Systems ist eine Menge von paarweisen Bezie-hungen zwischen seinen Systemkomponenten. Die Beziehungen sind vom Typ besteht_aus und interagiert_mit. • Das Verhalten eines realen Systems kommt durch Interaktionen von Systemkomponenten zu Stande, welche durch interagiert_mit-Bezie-hungen verbunden sind. • Ein reales System, bei dem Interaktionen mit seiner Umwelt betrachtet werden, wird als offenes, sonst als geschlossenes System bezeichnet. Systementwicklung

  19. Modelle Auf der Basis der systemtheoretischen Grundlagen lassen sich Modelle als formale Systeme definieren, die reale Systeme einschliesslich ihrer relevanten Umwelt abbilden. Definition Ein Modell M = (SO, SM, f) ist ein 3-Tupel bestehend aus SO : Das Objektsystem ist ein System über der Systemträgermenge VO (SO   VOi ). Im Zusammenhang mit betrieblichen Systemen ist das Objektsystem i.a. ein reales System. SM: Das Modellsystem ist ein System über der Systemträgermenge VM (SM   VMj ). Im Zusammenhang mit betrieblichen Systemen ist das Objektsystem meist ein formales System. f: Die Modellabbildung f: VO VM bildet die Komponenten des Ob-jektsystems auf Komponenten des Modellsystems ab. Die Modell-abbildung f und der Begriff Systemträgermenge sind streng genom-men nur für formale Systeme definiert. Sind reale Systeme an einem Modell beteiligt, so sind diese Begriffe geeignet zu interpretieren. Systementwicklung

  20. Informaler Modellbegriff Definition Modelle von Objekten sind Ersatzobjekte mit analoger Struktur, Funktion oder analogem Verhalten. Systementwicklung

  21. Grundlagen: Modell • Definition • Modelle von Objekten (Originalen) sind vereinfachte Abbildungen der Objekte (Abstraktionen). • Das Original ist meist ein Realitätsausschnitt, es kann aber auch selbst etwas Fiktives sein (z. B. ein dreidimensionales Modell eines zwar konstruierten, aber noch nicht realisierten Gebäudes.) • Es gibt unterschiedliche Modelle desselben Originals, unterschiedliche Abstraktionen. • Ein Modell kann andere Modelle integrieren oder konkretisieren, ist aber dennoch ein Modell des Originals (z. B. ein dreidimensionales Modell eines Gebäudes integriert die Modelle Grundriss und Seitenansichten und konkretisiert diese z. B. durch Textur und Farbe der Außenwände). • Ein Modell besitzt nicht alle Merkmale des Originals. Systementwicklung

  22. Grundlagen: Partialmodelle, unterschiedliche Sichten • Definition • Ein Modell stellt eine Sicht auf ein Objekt dar. Werden verschiedene Sichten betrachtet, spricht man auch von Partialmodellen. “Umfassen-dere” Modelle können durch Integration der Partialmodelle gebildet werden). • Verschiedene Sichten/Aspekte: • Architektur: • Grundriß • Elektro-Plan (elektrisches System) • Plan der Wasserversorgung (hydraulisches System) • Integration in den Grundriß. Systementwicklung

  23. Modell eines Geschäftsprozesses (Objektfluss) Systementwicklung

  24. Modell eines Geschäftsprozesses (Vorgangskette) Systementwicklung

  25. Grundlagen: System • Definition • Ein System ist eine Menge von Objekten, die untereinander in Beziehung stehen. • Beispiel: Unternehmen - es besteht aus • Menschen • Technik (Gebäude, Maschinen, ...) • Arbeitsergebnisse • Organisatorische Regelungen • Beziehungen zwischen diesen Bestandteilen • Person stellt Ergebnis her • Person benutzt Maschine • Person arbeitet in Gebäude • Person ist Vorgesetzter von Person • ... Systementwicklung

  26. (System-)Modell Systementwicklung

  27. Grundlagen: Modell (3) • Forderung an die Abbildung: • Jedem Element und Attribut sowie jeder Attributausprägung und Relation des Ausschnitts ist durch die Abbildung genau ein Element, ein Attribut, eine Attributausprägung oder Relation des Modellweltausschnittes zugeordnet. • Abstraktion: • Nicht alle Elemente der Originalwelt müssen im Ausschnitt der Originalwelt und nicht alle Elemente der Modellwelt müssen im Ausschnitt der Modellwelt vorkommen • Nicht alle Attribute, Ausprägungen von Attributen und Relationen der Originalwelt (Modellwelt) müssen im Ausschnitt der Originalwelt (Modellwelt) vorkommen (Relationen des Ausschnitts können Teilrelationen von Relationen der Originalwelt sein) • Verschiedene Elemente (Attribute, Attributausprägungen, Relationen) der Originalwelt können aber auf gleiche Elemente (Attribute, Attributausprägungen, Relationen) der Modellwelt abgebildet werden. Systementwicklung

  28. Übungsaufgabe (1) Beschreiben sie den Schaltplan (Modell) explizit als Abbildung von Ausschnitten im Sinne der Definition eines (System-)Modells, d.h. Elemente, Attribute, Ausprägungen, Relationen für den Ausschnitt der Modell- und der Originalwelt sowie die Abbildung explizit beschreiben. Ist ein Kabel ein Element oder eine Relation? Systementwicklung

  29. Übungsaufgabe (2) Was ist falsch an dem folgenden Modell und warum? Systementwicklung

  30. Vorgehen bei der Entwicklung eines Modells • Mehrere Schritte, die mit Wiederholungen und Rücksprüngen, tendenziell in der folgenden Reihenfolge ausgeführt werden: • Den zu modellierenden Gegenstand festlegen. • Den Modellierungszweck bestimmen. • Die Modellwelt/Beschreibungsmittel bestimmen. • Regeln für die Abstraktion festlegen. • Die Abbildung der Realität auf die Modellwelt bestimmen. • Modell überprüfen. Systementwicklung

  31. Der Zweck eines Modells • Verstehen der Realität (Ist-Modelle) • zur Beschreibung: Z.B. Nutzung der Anschauung • zur Exploration: Z.B. Vorhersage über das Verhalten • zur Bewertung/Analyse: Z.B. Bestimmung von Mängeln • Konstruktion/Gestaltung der Realität (Soll-Modelle) • Beschreibung einer Vorgabe für die Konstruktion • Analyse/Simulation zur Prüfung der Konstruktion vor der Realisierung • Analyse möglicher/alternativer Gestaltungen der Realität • Z.B. Identifikation von Fehlern vor der Realisierung • Bestimmung von Charakteristika (Verhalten, Kosten etc.) • Abstimmung zwischen Beteiligten (Auftraggeber, Auftragnehmer, Koordination zwischen oder verschiedenen Mitarbeitern/Organi-sationen, die die Realisierung kooperativ durchführen, z. B. Auftragnehmer, Unterauftragnehmer) Systementwicklung

  32. Darstellungsmittel für Modelle (Modellsprache) (1) • meist graphische Elemente • Kombinationsregeln • meist allgemein anwendbar • Funktion einer Sprache • Beispiele in der Architektur: • perspektivische Darstellung • Schaltpläne/Vernetzungspläne • Beispiele aus der Unternehmensbeschreibung: • Organigramm Systementwicklung

  33. Syntax und Semantik • Syntax einer Sprache: • Alphabet • Regeln nach denen aus dem Alphabet Terme (zur Bezeichnung von Dingen) gebildet werden • Regeln nach denen aus Termen und dem Alphabet Aussagen/Modelle gebildet werden • Semantik einer Sprache: • Sprache wird interpretiert, d. h. es wird ein Anwendungsbereich zugeordnet • Regeln mit denen die Bedeutung sprachlicher Ausdrücke (Terme und Aussagen) festgelegt wird • Bedeutung von Termen sind Elemente des Anwendungsbereichs • Bedeutung von Aussagen sind die Wahrheitswerte wahr und falsch Systementwicklung

  34. Beispiel Arithmetik • Syntax • Alphabet: d.h. Zahlzeichen wie 0,1,2,3 etc. bzw. +, *, -, /, =, <, > oder Hilfszeichen (,) • Terme: Zahlzeichen sind Terme. • Sind t und s Terme, so auch (t + s), (t * s), (t – s) und (t / s)Beispiele: (2 + 3), (2 – 2), (((2 + 3) * 2) – (3 – 1)) • Aussagen: • Sind t und s Terme, so sind t = s, t < s und t > s AussagenBeispiele: (((2 + 3) * 2) / (3 – 1)) = 3 oder 4 < 3 oder (2+3)=(3+2) • Semantik • Terme bezeichnen Anzahlen von Objekten, bezeichnen t und s Anzahlen, so bezeichnet (t + s) die Anzahl der zusammengelegten Objekte etc. • Sind t und s Terme, so ist t = s wahr, wenn die durch t und s bezeichneten Anzahlen identisch sind. Systementwicklung

  35. Beispiel Schaltpläne (1) Systementwicklung

  36. Beispiel Schaltpläne (2) Systementwicklung

  37. Beispiel Schaltpläne (3) Systementwicklung

  38. Beispiel Schaltpläne (4) • Simulationsmodell gestattet die Ableitung von Aussagen: • Für einen bestimmten Schaltplan (siehe Beispiel) gilt: • Wenn Schalter zu, dann Lampe an. • Wenn Schalter auf, dann Lampe aus. • Simulationsmodelle gestatten also Vorhersagen (Aussagen) über das Verhalten zusammengesetzter Objekte (Systeme) • Die Aussagen werden aus der Struktur des Systems (des zusammengesetzten Objekts) abgeleitet. • Semantik des Modells: • Bezeichnet ein zusammengesetztes Objekt (System) • Zum Simulationsmodell gehört ferner eine Sprache zu Bildung von Aussagen, mit der Bedeutung: wahr oder falsch • Häufig werden Modelle nicht explizit als Simulationsmodelle beschrie-ben, aber als solche genutzt (z.b. der übliche „intuitive“ Gebrauch der Schaltpläne) Systementwicklung

  39. Darstellungsmittel für Modelle (Modellsprache) (2) • Vorteil durch Verwendung derselben Darstellungsmittel für verschiedene Modelle (wie z. B. bei den Schaltplänen): • Routine im Umgang mit den Darstellungsmittel • Perfektionierung der Darstellungsmittel (z. B. wohldefinierte Semantik) • Einfachere Sicherung der Vollständigkeit und Relevanz der Modellelemente • Routine in der Entwicklung von Modellen • Möglichkeit der Entwicklung von Werkzeugen zur Unterstützung • Vergleichbarkeit der Modelle/Originale Systementwicklung

  40. Was ist eine Modellierungsmethode? Systementwicklung

  41. Modellierungsmethode • laut Duden ist Methode ein planmäßiges Vorgehen, Verfahren • Modellierungsmethode: planmäßiges Vorgehen zur Entwicklung eines Modells • Anforderung: • strukturiert die Entwicklung eines Modells in Teilaufgaben und Schritte • bedient sich bestimmter Darstellungsmittel • gibt Anleitung für die Durchführung der Modellierung, • Unterstützt die Sicherung der Qualität der Modelle oder enthält Kriterien für “gute” Modelle, • ist in der Regel kein Algorithmus (im Sinne der Mathematik) • unterstützt die relevanten Partialmodelle und deren Integration • ist effizient Systementwicklung

  42. Arten von Systemen Systementwicklung

  43. Arten von Systemen: interaktive Systeme Systementwicklung

  44. Weitere Arten von Systemen (1) Systementwicklung

  45. Verschiedene Modellierungen eines Systems Systementwicklung

  46. Weitere Arten von Systemen (2) • Systeme mit geplanten Reaktionen (McMenamim/Plamer) • Definition • Ein System mit geplanten Reaktionen ist eine Einheit (oder eine Sammlung von Einheiten), die vordefinierte Aktionen ausführen, wenn ein bestimmtes Ereignis außerhalb ihres Einflußbereiches eintritt. • Ein System mit geplanten Reaktionen ist transportabel, wenn seine geplanten Reaktionen in einer symbolischen Sprache ausgedrückt werden können, so daß auch andere aktive Einheiten diese ausführen könnten. • Ähnliche Abgrenzung: • formal Systems (formale, formelle Systeme) auf expliziten, akzeptierten Regeln basierend • versus • informal Systems (nicht formale, informale, informelle Systeme) z. B. die Büro-Tratsch-Netzwerke Systementwicklung

  47. Beispiele von Systemen mit geplanten Reaktionen (1) • Tante-Emma-Laden • Geplante Reaktionen • Ungeplante Reaktionen • Geschäftsprozesse • Außerhalb der Betrachtung • Süßigkeiten als Geschenke • Architektur des Ladens • Vertretung von Tante Emma durch ihre Freundin • ... • Arzt bei Operation • System mit geplanten Reaktionen, aber nicht transportabel Systementwicklung

  48. Beispiele von Systemen mit geplanten Reaktionen (2) • Unternehmen oder andere Organisationen und Organisationseinheiten • bestehen aus Menschen, Organisation, Technik und Management • Betrachtungsgegenstand: Verarbeitung und Transport von Material und Information (Fokus ist die Arbeitsweise des Unternehmens) • Geschäftsprozesse • regelmäßig wiederkehrende geplante Aktivitäten, die durch einen Kundenkontakt (Auftrag/Anfrage) ausgelöst werden und mit einem Kundenkontakt (Auslieferung/Bezahlung) enden (End-to-End-Prozesse). • Ist ein Prozess ein System? System = alle Elemente eines Unternehmens, die an der Ausführung des Geschäftsprozesses beteiligt sind. Geschäftsprozess stellt die geplanten Reaktionen dar. • Informationssysteme • Menge von Einheiten zur Verarbeitung, Speicherung und zum Transport von Informationen, ihre Beziehungen untereinander sowie alle technischen, organisatorischen und Managementregelungen zur Verarbeitung und Speicherung von Informationen • Verarbeitungseinheiten können Menschen oder Maschinen sein, Speicher können elektronische Systeme, Papier etc. sein, Transport kann materiell oder immateriell erfolgen Systementwicklung

  49. Abstraktionskriterium: geplante Reaktion Systementwicklung

  50. Aufgaben der spontanen Hülle • typische Aufgaben der spontanen Hülle: • Filtern relevanter Ereignisse, • Ereignisse aktiv herbeiführen, auf die der geplante Kern reagieren kann, • Übersetzung von Umgebungsanforderungen/Informationen • Ausführung von Aktivitäten, die der geplante Kern nicht oder nur unzureichend leisten kann, • Spezialfälle behandeln, deren Planung nicht wirtschaftlich ist (z.B. zu selten), • Informelle Kommunikation mit der Umgebung (z.B. Beratung) Systementwicklung

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