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Fördernde Einrichtungen für Kinder und Eltern

Fördernde Einrichtungen für Kinder und Eltern. Entwicklungslinien- Organisationsformen – Herausforderungen Fachtagung am 19.04.07 in Gelsenkirchen. Gliederung. Eltern, Kinder und Familien im Zentrum aktueller Politikgestaltung Der Blick zurück……

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Fördernde Einrichtungen für Kinder und Eltern

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  1. Fördernde Einrichtungen für Kinder und Eltern Entwicklungslinien- Organisationsformen – HerausforderungenFachtagung am 19.04.07 in Gelsenkirchen

  2. Gliederung • Eltern, Kinder und Familien im Zentrum aktueller Politikgestaltung • Der Blick zurück…… • Der aktuelle Stand institutioneller Weiterentwicklungen • Die fachlichen Herausforderungen

  3. Die Auswirkungen gesellschaftlicher Veränderungsprozesse auf die Lebenslagen von Familien sind der Motor familienunterstützender Politik

  4. Familienpolitik ist zu einem zentralen gesellschaftspolitischen, parteiübergreifenden Anliegen geworden. • „Ohne Familie ist kein Staat ( und auch keine Stadt )zu machen“

  5. Ergebnisse aus dem 7.Familienbericht • Die Leistungen der Familie sind keine „naturwüchsig ablaufenden“ Prozesse, vielmehr ist Familie eine ständige Herstellungs- Leistung

  6. Alle Familienmitglieder sind Gestalter von Familie , dementsprechend ist der Entwicklungsprozess der Familie nicht irgendwann beendet , • Entwicklungen können scheitern, in jeder Phase kann es zu Problemen kommen , • dementsprechend ist Familie nicht zwangsläufig eine Institution auf Dauer.

  7. Gesellschaftliche Wandlungsprozesse haben erhebliche Auswirkungen auf die Lebensgestaltung von Familien und das Heranwachsen der nachkommenden Generation. Sie beinhalten Chancen und Risiken

  8. Chancen und Risiken sozialer Wandlungsprozesse • Z.B. Veränderte Rollenbilder, Pluralität der Werte ermöglicht selbstbestimmte Lebenslaufentscheidungen, insbesondere für Frauen. • Risiken:- berufliche Flexibilisierung, z.B. gibt es fast keine unbefristeten Arbeitsplätze,ökonomische Unsicherheiten, • Entgrenzung von Beruf und Familie“, die erforderliche Mobilität und Flexibilität mache Familie zu einem prekären Balanceakt

  9. - prekäre Lebenslagen,- Wertewandel und Werterverlust führt ( auch) zu Verunsicherungen, z.B. in der Erziehung - Ansteigen der Scheidungszahlen- Steigende Zahl von Alleinerziehenden- wachsende Anforderungen an die Eltern und damit verbundene Unsicherheiten

  10. Ergebnisse aus dem 7. Familienbericht, 2005 • Familien schaffen Güter und erbringen Leistungen für die gesamte Gesellschaft : • Schaffung des „gesellschaftlichen Humanvermögens“ (Geburt und Erziehung der Kinder) • Die Bereitstellung von „care“ (Wertorientierung, z.B. Verantwortung übernehmen, an andere Leistungen abgeben und selbst Leistungen von anderen annehmen, )

  11. Der 7.Familienbericht erfordert einen Dreiklang von Geldpolitik, Zeitpolitik und sozialer Infrastrukturpolitik

  12. Fachpolitischer Kontext • Dementsprechend gibt es ein bundesweites, politisches Interesse an der Weiterentwicklung eltern- und kindfördernder Einrichtungen. • Dieses Interesse steht im Kontext einer Politik, die durch die Ausgestaltung der sozialen Infrastruktur Familien unterstützen und fördern möchte.

  13. Eine bedarfsorientierte soziale Infrastruktur ist ein unverzichtbarer Baustein einer familienfreundlichen und familienunterstützenden Politik.

  14. Historischer Rückblick„Familienbildung“ • Zwei Entwicklungslinien:- Bildung der Mütter/ Förderung und Bildung ihrer Erziehungskompetenz ( „Fröbel“, 1840) • - „Mütter- und Frauenvereine“:Angebote zur Unterstützung sozialer Notlagenbedingt durch Wirtschaftskrisen und Kriege. • In der Nachkriegzeit in der BRD: institutionelle Ausdifferenzierung, Einbindung der Väter, „Familienbildungsarbeit“

  15. Der politische Stellenwert der Familienbildung in der BRD war gering, aufgrund einer konservativen Familienpolitik und eines idealisierten Familienbildes • Unzureichende Förderung, juristische Verankerung im KJHG erst 1991, • 2003: Beschluss der Jugendministerkonferenz: Stellenwert, Weiterentwicklung und Ausbau der Familienbildung

  16. Kindertageseinrichtungen haben eine konfliktreiche Erfolgsgeschichte im Spannungsfeld unterschiedlicher Anforderungen und Interessenslagen

  17. Die Erfolgsgeschichte der TFK:Von der familienergänzenden Betreuung zur unverzichtbaren Säule der sozialen Infrastruktur und des Bildungssystems.

  18. Die Erfolgsgeschichte der TFK:Von der familienergänzenden Betreuung zur unverzichtbaren Säule der sozialen Infrastruktur und des Bildungssystems.

  19. Die erste Epoche :Das familienkonservative Leitbild der Nachkriegszeit in Westdeutschland führte zu einer rudimentären Angebotstruktur,und zur Privatisierung der Kinderbetreuung durch die Tagespflege.

  20. Die erste grosse Krise über Funktion und Ausgestaltung der TKF löste der Sputnikschock aus.

  21. Die 2.Epoche wurde eingeleitet durch die Empfehlung der Bildungskommission des deutschen Bildungsrates zum Strukturplan für das deutsche Bildungswesen :Demnach wurde 1973 der Kindergarten als Elementarstufe dem Bildungswesen zugeordnet, blieb aber organisatorisch Teil der Jugendhilfe.

  22. Die dritte Epoche wurde durch das Schwangeren- und Familienhilfegesetz (1992) eingeleitet in dessen Folge der Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz im KJHG verankert wurde.

  23. Die Umsetzung des Rechtsanspruches hat widersprüchliche Effekte:- Er hat die gesellschaftspolitische Bedeutung der TFK gefestigt und die qualitative Differenzierung und Weiterentwicklung blockiert.- Der Rechtsanspruch hat aufgrund seiner zeitlichen Begrenzung von vier bis max. sechs Stunden in den westlichen Ländern nicht zu einer bedarfsgerechten Angebotsstruktur geführt.

  24. Der Rechtsanspruch hat zu einem (Teil-)Rückzug der Bundesländer aus ihrer jugendhilfepolitischen Verantwortung geführt.Fast alle westlichen Bundesländer haben geltende Standards auf Länderebene abgebaut oder reduziert.

  25. Die 4. Epoche wurde eingeleitet durch die PISA-Diskussion , die den bildungspolitischen Stellenwert der TFK auf die Agenda der öffentlichen Auseinandersetzungen schob.

  26. Die fünfte Epoche wurde eingeleitet durch die familienpolitischen Diskussionen. Gefordert wird die Vernetzung von Einrichtungen „rund um die Familie“, bei der die Kitas eine wichtige Funktion haben. • Aber :Systematische Kooperation und Netzwerkarbeit knüpft weder an das Kompetenzprofil der Erzieherinnen noch an die pädagogische Traditionslinie der Kita´s an.

  27. 3. Die aktuellen Entwicklungen • Bundesweit ist eine Weiterentwicklung eltern- und kindfördernder Einrichtungen festzustellen.Sie haben zwar unterschiedliche Organisationsformen aber vergleichbare Ziele und fachliche Angebote. • „Kooperation und Vernetzung“ sind der Motor institutioneller Weiterentwicklungen

  28. Durch ein Konzept der institutionellen Öffnung werden verschiedene, institutionsspezifische Angebote in einem Gesamtkonzept integriert. • Zielmarke: Eine integrierte Handlungsperspektive

  29. Ergebnisse der DJI-Recherche ( 2005/2006) DJI- Recherchedaten: Der allergrößte Teil ( ca. 85 %) der Eltern- Kind-Zentren ist auf der institutionellen Grundlage der Kindertagseinrichtungen entstanden.

  30. Ein kleinerer Teil der Einrichtungen hat sich auf der Grundlage von Mütterzentren und Familienbildungsstätten entwickelt .- Familien können über mehrer Lebensphasen begleitet und unterstützt werden, möglich ist eine vertikale und horizontale Integration von Angeboten.

  31. Organisationstypen • „Kita-Plus“ • Kooperationsmodell • Zentrum

  32. Organisationstypen • Häufigster Organisationstyp: „Kita- Plus“: • die Leiterin der Kita organisiert und verantwortet das gesamte Angebot für Eltern und Kinder, • Die Leiterin ist zuständig für die Angebote für Kinder und Eltern im Kontext der Kindertageseinrichtung, das zusätzliche Eltern/Familienangebot wird in einer gemeinsamen Verantwortung mit anderen Institutionen durchgeführt

  33. Orgnisationsationstypen • Zentrum, d.h. eigenständige Bereiche sind einem realen Dach verknüpft, dieser Organisationstyp kommt selten vor Spezieller Einrichtungstyp: Mehrgenerationenhaus • Kooperationsmodell Einrichtungen unterschiedlicher Trägerschaft setzen ein gemeinsames Konzept um

  34. Beispiele für unterschiedliche Angebotsprofile – lebenslagenorientiert -: • Eltern- Kind- Zentrum in Nürnberg:Schwerpunkt: Migrantenfamilien • Eltern- Kind- Zentrum in Bremen:Schwerpunkt : Familien mit Problemlagen, • EKZ in Kiel:- Hoher Bildungsstand, Berufstätigkeit beider Eltern

  35. Eltern- Kind- Zentrum in Melsungen:artnerschaft zwischen einem Wirtschaftsunternehmen und der Kommune

  36. Mehrgenerationenhauser,(- bevor das Aktionsprogramm begann) z.B. in Pattensen und Stuttgart:Das Angebote der Kita ist mit Angeboten aus anderen Arbeitsfeldern, z.B. der Seniorenarbeit, der Jugendberufshilfe, unter einem Dach verknüpft.

  37. Eltern-Kind-Zentren verknüpfen folgende Angebotsstränge:(- Nicht alle machen alles , abhängig von Lebenslagen -) • Bildung, Erziehung und Betreuung( Kita-Angebot) • Familienbildung (Stärkung von Erziehungskompetenzen) • Familienhilfe • Beratungsangebote für unterschiedliche Lebenslagen • Bildungs-, erlebnis- und produktorientierte Angebote für ( Groß-)eltern und Kinder • Gesundheitsangebote

  38. Darüber entwickeln einzelne Einrichtungen spezifische, zusätzliche Angebote:, z.B. arbeitsmarktvorbereitende , Qualifizierungsmaßnahmen, - Nachholen von Schulabschlüssen,- Einsatz von Hartz IV Kräften,- Kooperationen mit Wohnungsbaugesellschaften,

  39. Entwicklung in den Bundesländern ( ab 2006) • Das Ziel, Angebote „rund um die Familie“ zu vernetzen hat eine sehr hohe politische Akzeptanz und ist offensichtlich alternativlos.

  40. Förderungen durch Landesregierungen gibt es in: - NRW,- Brandenburg- Hamburg,

  41. Brandenburg: Entwicklung und Ausbau von Eltern- Kind- Zentren: • Überregionales Beratungs- Informations- und Kommunikationsprojekt • Gefördert wird regionale Netzwerkarbeit • Ziele:- Stärkung der Erziehungskompetenz der Eltern,- Verbesserung familienunterstützender und familienbildender Maßnahmen

  42. Freie und Hansestadt Hamburg ( ab 2007) • 25 Eltern – Kind- Zentren für U 3 , • angedockt an Kita´s, • Zielgruppe: Familien mit Problemlagen, • Förder-, - bildungs- und Beratungsangebote

  43. Unabhängig von landespolitischen Beschlüssen werden vernetze Angebote in vielen Kommunen gefördert, bei großen Trägern und auch aufgrund der Initiativen in Einrichtungen.

  44. Die Bundesregierung hat einen neuen Akzent gesetzt: „Aktionsprogramm Mehrgenerationenhaus“- Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten zum Eltern- Kind- Zentrum/ Familienzentrum

  45. Aktuelle Herausforderungen • Der Stellenwert öffentlicher Institutionen hat sich verändert:Eine familienunterstützende Infratstruktur ist die politisch notwendige Antwort auf gesellschaftliche Erschwernisse. • Institutionen sollen familiale Leistungen nicht ersetzen, vielmehr geht es um eine engere Verzahnung zwischen familialer und institutioneller Erziehung.

  46. Fachpolitische Herausforderungen: • „Armutsbekämpfung“ • Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen

  47. Fachliche Herausforderungen- aus der Perspektive der Einrichtungen • Einbindung der Eltern in die Bildungsprozesse der Kinder • Mitbestimmung und Partizipation • Angebote für die ganze Familie • Interkulturelle Arbeit als Querschnittsthema

  48. Fachliche Herausforderungen • Die Kooperation mit unterschiedlichen Akteuren mit dem Ziel ein kooperierendes Netzwerk aufzubauen,- sowohl aus der Perspektive der Nutzer - als auch um die Fragmentierung/Versäulung der bestehenden Angebotsstruktur zu verändern

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