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„Auf der Straße will ich nicht Sieger sein, sondern sicher!“ (Viktoria Rebensburg, Olympiasiegerin) Verkehrssicherheitsprogramm 2020. Schonraumübungen. Bildung für nachhaltige Entwicklung Weltdekade der Vereinten Nationen 2005 - 2014 Folgende Jahresthemen wurden festgelegt:
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„Auf der Straße will ich nicht Sieger sein, sondern sicher!“ (Viktoria Rebensburg, Olympiasiegerin) Verkehrssicherheitsprogramm 2020 Schonraumübungen
Bildung für nachhaltige Entwicklung Weltdekade der Vereinten Nationen 2005 - 2014 Folgende Jahresthemen wurden festgelegt: • 2007: Kulturelle Vielfalt • 2008: Wasser • 2009: Energie • 2010: Geld • 2011: Stadt • 2012: Ernährung • 2013: Mobilität
Lebensbezug Mobilität Mobilität bedeutet Leben Mobilität ist extrem mit dem Leben des Menschen verbunden: erste Krabbeln, erste Schritt, erste Fahrt auf dem Dreirad, endlich Radfahren, der erste Führerschein, ... Jedes Mal gewinnen wir ein Stück Lebensqualität. Mobilität muss Stück für Stück erlernt werden. Regeln helfen uns, dass wir uns in dieser Mobilitätsgesellschaft sicher und organisiert zurecht finden.
Mobilität • Kinder und Jugendliche nehmen selbst aktiv oder passiv am Verkehrsgeschehen teil oder sie müssen sich in vom Verkehr geprägten Raum zurecht finden. • Mobilität ist sicherlich ein Merkmal des Lebensstils vieler Kinder und Jugendlicher. - es bedeutet sich selbst ausprobieren, seine Grenzen räumlich und emotional ausloten, in Bewegung bleiben, nichts verpassen wollen
Mobilität, Straßenverkehr und die damit verbundenen Gefahren bestimmen unser Leben und das der Kinder und Jugendlichen
Im Jahr 2011 sind pro Tag 11 Menschen im Straßenverkehr ums Leben gekommen, weitere 1.075 wurden verletzt. Pro Tag musste die Polizei 6.470 Unfälle aufnehmen. Alle 13 Sekunden passierte ein polizeilich erfasster Straßenverkehrsunfall. Alle 17 Minuten verunglückte ein Kind unter 15 Jahren. Alle 22 Stunden verlor ein Fahrradfahrer sein Leben. (DVR-Deutscher Verkehrssicherheitsrat)
Für das erhöhte Unfallrisiko gibt es vielfältige Ursachen (Imponiergehabe, fehlende Erfahrung, Selbstüberschätzung, ...) Nach Unfällen gibt es oft keinen Neustart, kein Wiederholen, keine zweite Chance.
Zum Nachdenken 2/3 aller Radfahrerunfälle der 10- bis12-jährigen werden von den 4% verursacht, die an der Schule keinen Verkehrsunterricht hatten! (Prof. von Hebenstreit)
Aus diesem Grund ist Verkehrserziehung nie nur eine private Angelegenheit, sondern gesellschaftlicher und schulischer Auftrag.
Rechtsgrundlagen/Quellen • KWMBI 12/2003: Gemeinsame Bekanntmachung der Bayerischen Staatsministerien für Unterricht und Kultus und des Innern vom 15.Mai 2003 • s. insbesondere 2.2 „Die lehrplanmäßigen Radfahrübungen in den Jahrgangsstufen 2 und 3 sind als Grundlage für die Ausbildung in den Jugendverkehrsschulen zwingend erforderlich.“ • s. Lehrplan für die Grundschule Sport 2.3.2 und 3.3.2 (Radfahren im Schonraum) HSU 3.8 (Rad fahren) • Bei allen Übungen besteht der gesetzliche Unfallversicherungsschutz.
KMBek Nr. 12/ 2003: Radfahrausbildung in der Grundschule (15. Mai 2003) • Radfahrausbildung im Schon- und Realraum ist ab Schuljahr 2004/2005 verpflichtend eingeführt • Sie ist im Lehrplan für die GS in Bayern verbindlich verankert
KMBek Nr. 12/ 2003: Radfahrausbildung in der Grundschule (15. Mai 2003) • Die Verantwortung für die gesamte Ausbildung trägt die Schule • DieRadfahrübungen in den Jgst. 2 u. 3 sind als Grundlage für die Ausbildung in den Jugendverkehrsschulen zwingend erforderlich.
Verkehrserziehung in der Schule • Jgst. Kind als Fußgänger und Mitfahrer 2. Jgst. Radfahren im Schonraum 3. Jgst. Radfahren im Schonraum 4. Jgst. Jugendverkehrsschule
Weniger Übung= höhere Durchfallquote + höhere Gefährdung Immer häufiger fallen Schüler bei der Fahrradprüfung durch.
Die Hauptunfallursachen: 6- bis 9-jährige: fehlende Fahrzeugbeherrschung Stürze Kollisionen 10- bis 13-jährige: Unvermögen mit komplexen Situationen fertig zu werden Übertretung von Verkehrsvorschriften
Möglicher Grund dieses Anstiegs: • Kinder fahren nun nicht mehr am Gehsteig sondern auf der Fahrbahn • Kinder fahren öfter allein • Kinder benutzen häufiger das Fahrrad
Aber: Bezogen auf die Verweildauer im Verkehrsraum verunglücken 10- bis 15-Jährige um rund ein Drittel häufiger als die 6- bis 10-Jährigen
Befragung 2011 Ergebnis einer Befragung von 300 Fahrradfahrer im Alter von 11 bis 12 Jahren
Ich halte mich an das, was ich in der Schule gelernt habe 52,6 % Man kann auch etwas anders fahren, als ich dies in der Schule gelernt habe 47,4 %
Warum hältst du dich nicht daran ? Die Eltern halten sich auch nicht dran 76,3 % Die anderen Verkehrsteilnehmer halten sich auch nicht dran 59,6 % Meine Freunde halten sich auch nicht dran 13,6 %
Unfallatlas Alle Kinderunfällen bis zum vollendeten 14.Lebensjahr
Farben Unfallbelastung • Geringe • Geringe bis mittlere • Mittlere bis höhere • Hohe
EntwicklungsbedingteBefähigungsmängel • Eingeschränktes Sichtfeld • Fehleinschätzung von Entfernungen und Geschwindigkeiten • Erhöhter Körperschwerpunkt • Geringeres Verarbeitungsvermögen komplexer Situationen
Vorüberlegungen • Schüler, die sich ein Rad teilen, sollen etwa die gleiche Größe haben • Faustregel: Die Kinder sollen beim Sitzen auf dem Rad mit beiden Füßen auf den Boden kommen
Vorüberlegungen • Wählen Sie einen geeigneten Platz! • Turnhalle • Pausenhof • Außenplätze (z.B. abgesperrte Parkplätze) • Jugendverkehrsübungsplatz
Vorüberlegungen • Weisen Sie die Schüler bzw. deren Eltern auf geeignete Kleidung hin. • z.B.: Hosen statt Röcke, Turnschuhe statt Sandalen • Beachten Sie dabei die Witterung! • Bei allen Schonraumübungen müssen die Kinder einen • Fahrradhelm tragen • Jedes Kind sollte einen Helm haben, der passt. • Deshalb das Thema Helm vorher im Unterricht besprechen.
Übungsgrundsätze • Man kann mit wenig Aufwand und wenig Material viele • abwechslungsreiche Übungen gestalten. • Gehen Sie bei ihren Übungen vom Einfachen zum Schweren. • Setzen Sie zusätzliche Materialien dosiert ein. • Wiederholen Sie gleiche bzw. ähnliche Übungen mehrmals, • um den Bewegungsablauf bei den Schülern zu festigen. • Auch wenn Ihnen Übungen einfach erscheinen, können sie für • Grundschüler und Radfahranfänger einen großen Übungsanreiz • darstellen. • Überfordern Sie die Kinder nicht mit zu komplexen Übungen • und mit zu komplizierten Erklärungen.
Grundsätzlich sollten die Übungen nicht auf Geschwindigkeit • ausgerichtet sein. • Trotzdem können Wettbewerbssituationen einen erhöhten Übungs- • anreiz schaffen (aber. Sicherheitsrisiken dabei bedenken!) • Wenn möglich auch die nicht fahrenden Schüler in die Übungen • mit einbinden. • Keine Angst vor Stürzen! Sie passieren immer mal. Wichtig ist, • durch organisatorische Maßnahmen das Verletzungsrisiko • zu minimieren.
Trauen Sie sich! • Sie können bei der Übungsauswahl wenig verkehrt machen. • Die Reihenfolge der Übungen kann variieren! • Nicht jede Übung funktioniert mit jeder Klasse gleich gut. • Klappt eine Übung nicht so, wie Sie meinen, probieren Sie • eine andere Übung. • Grundsätzlich gilt: • Jede Minute fahrpraktische Übung bringt mehr, • als eine halbe Stunde Theorie im Klassenzimmer!
Praktische Übungen zur Vorbereitung und Durchführung Einfache Übungen im Schonraum
Praktische Radfahrübungen im Schonraum einfach durchzuführen Fahren und winken Fahrrad schieben Fahren - anhalten - fahren Fahrrad über Hindernis heben Anhalten auf akustisches und optisches Signal
Praktische Radfahrübungen im Schonraum einfach durchzuführen Slalom Fahren im Kreis Fahren nebeneinander Fahren im Gegenverkehr Umschauen und Spur halten
Praktische Radfahrübungen im Schonraum Bremsübungen Spur halten - Wippe Anhalten rechts - links Gegenstände transportieren 1 Anhalten ohne Boden zu berühren Richtungswechsel - umschauen
Praktische Radfahrübungen im Schonraum Hindernisse überspringen Schneckenrennen Übersicht - Umsicht - Rücksicht Gegenstände transportieren 2
Sehtest in der 3. Jahrgangsstufe:über 20 % auffällige Schüler=> Optiker einladen !!!
Ein abschließender Gedanke Wenn ein Schüler eine Klasse wiederholen muss, ist das für die Eltern ebenso wie das Schulkind belastend.
Wenn aber in der Schule keine wirkungsvolle Verkehrserziehung stattfindet, kann dies lebensbedrohlich sein