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Wohnortwahl im Thünen-Modell

Thünen-Modell für den Wohnungsmarkt. Wohnortwahl im Thünen-Modell. Veränderung der Mobilitätskosten t (z.B. durch Wegfall der Kilometerpauschale) Baulandausweisung an der Peripherie Brachflächenmobilisierung im Zentrum. 1.3 Thünen-Modell für den Wohnungsmarkt. Das Modell.

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Wohnortwahl im Thünen-Modell

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  1. Thünen-Modell für den Wohnungsmarkt Wohnortwahl im Thünen-Modell • Veränderung der Mobilitätskosten t (z.B. durch Wegfall der Kilometerpauschale) • Baulandausweisung an der Peripherie • Brachflächenmobilisierung im Zentrum Theoretische Grundlagen der Regionalökonomik, Prof. Dr. van Suntum

  2. 1.3 Thünen-Modell für den Wohnungsmarkt Das Modell • Extensive Bebauung („EFH“): • weniger HH pro qm (e1 < e2) • höhere Kosten/Wohnung (K1) • höhere Wertschätzung W1 • Intensive Bebauung („MFH“) • mehr HH pro qm (e2) • niedrigere Kosten/Wohnung (K2) • niedrigere Wertschätzung W2 Zentrum Peripherie Theoretische Grundlagen der Regionalökonomik, Prof. Dr. van Suntum

  3. 1.3 Thünen-Modell für den Wohnungsmarkt Realität: Zonenabgrenzung nach Zeitentfernung/Infrastruktur Zentrale bzw. verkehrsgünstige Lage Periphere bzw. verkehrs- ungünstige Lage Theoretische Grundlagen der Regionalökonomik, Prof. Dr. van Suntum

  4. 1.3 Thünen-Modell für den Wohnungsmarkt Zentrale Modellgleichungen (Wertschätzung einer Wohnung im Zentrum) Symbole: • u = Entfernung vom Zentrum, zugleich Flächeneinheit • Ki = Kosten des reinen Gebäudes pro Wohnung • ei = Zahl der Wohnungen pro Flächeneinheit u • wi = Zahlungsbereitschaft für eine Wohnung in Entfernung u • t = Mobilitätskosten pro Entfernungseinheit und Haushalt • X = Zahl der Haushalte (dito in Entfernung u vom Zentrum) (Bodenrente in Entfernung u) (Grenze zwischen EFH und MFH) Theoretische Grundlagen der Regionalökonomik, Prof. Dr. van Suntum

  5. 1.3 Thünen-Modell für den Wohnungsmarkt Lösungsgleichungen Grundmodell (ohne Bodenrestriktion) • An der Grenze von EFH- und MFH-Bebauung gilt r1(u) = r2(u) => • An der Bebauungsgrenze gilt r1(umax) = 0 => • Daraus folgt für den Wert eines EFH im Zentrum • Alle anderen Werte lassen sich daraus rekursiv ermitteln! Theoretische Grundlagen der Regionalökonomik, Prof. Dr. van Suntum

  6. 1.3 Thünen-Modell für den Wohnungsmarkt Lösungsgleichungen Grundmodell (mit Bodenrestriktion) • An der Grenze von EFH- und MFH-Bebauung gilt weiterhin => • Die Bebauungsgrenze ist jetzt aber exogen vorgegeben: => • Daraus folgt jetzt für den Wert eines EFH im Zentrum • Alle anderen Werte lassen sich daraus wieder rekursiv ermitteln! Theoretische Grundlagen der Regionalökonomik, Prof. Dr. van Suntum

  7. 1.3 Thünen-Modell für den Wohnungsmarkt „Bietrentenfunktionen“ • Renten = Spiegelbild der Mobilitätskostenersparnis + ggfs. Knappheit • Mobilitätskosten pro Flächeneinheit bei EFH geringer (weniger HH müssen fahren) • Im Gleichgewicht: Indifferenz aller Haushalte bzgl. Standort und Wohnform! Bodenrestriktion r2(u) (MFH) Lage- rente r1(u) (EFH) Knapp- heits- rente Entfernung u Theoretische Grundlagen der Regionalökonomik, Prof. Dr. van Suntum

  8. 1.3 Thünen-Modell für den Wohnungsmarkt 1. Erhöhung der Mobilitätskosten r(u) • Flächenverbrauch sinkt, Anteil MFH nimmt zu • Bodenrenten und Mieten in Zentrumsnähe steigen • Saldo aus Transportkosten- und Mietanstieg für alle HH gleich! r2(u) (MFH) r1(u) (EFH) u Theoretische Grundlagen der Regionalökonomik, Prof. Dr. van Suntum

  9. 1.3 Thünen-Modell für den Wohnungsmarkt 2. Baulandausweisung in Peripherie r(u) • Bodenrenten und Mieten sinken überall (Land weniger knapp) • EFH dehnen sich nach beiden Seiten hin aus, Anteil MFH sinkt • Preisverfall für alle Wohnungen gleich hoch (Planungswertverluste) Bodenrestriktion r2(u) (MFH) r1(u) (EFH) u Theoretische Grundlagen der Regionalökonomik, Prof. Dr. van Suntum

  10. 1.3 Thünen-Modell für den Wohnungsmarkt 3. Flächenmobilisierung im Zentrum (Annahme: e2 und e1 steigen proportional) • Bodenrenten und Mieten sinken (Land weniger knapp) • Bietrente für MFH und EFH wird steiler • EFH dehnen sich zum Zentrum hin aus, Anteil MFH sinkt! • Ordinatenabschnitt MFH kann steigen, sinken oder (wie hier angenommen) gerade gleichbleiben r(u) Bodenrestriktion r2(u) (MFH) r1(u) (EFH) u Theoretische Grundlagen der Regionalökonomik, Prof. Dr. van Suntum

  11. 1.3 Thünen-Modell für den Wohnungsmarkt 3. Flächenmobilisierung im Zentrum (Annahme: e2 steigt, e1 bleibt konstant) • Bodenrenten und Mieten sinken (Land weniger knapp) • Bietrente für MFH wird steiler, für EFH nicht • EFH dehnen sich zum Zentrum hin aus, Anteil MFH sinkt • Ordinatenabschnitt MFH sinkt (mit Bodenrestriktion) oder bleibt gleich (ohne Bodenrestriktion) r(u) Bodenrestriktion r2(u) (MFH) r1(u) (EFH) u Theoretische Grundlagen der Regionalökonomik, Prof. Dr. van Suntum

  12. 1.3 Thünen-Modell für den Wohnungsmarkt Zunächst zu zeigen: Steigung der Bietrentenfunktionen nimmt zu Formale Behandlung (1) (Änderung der Bodenrente im Zentrum bei proportionaler Erhöhung der ei , d.h. es gilt: e1 = ce2 mit 0 < c < 1) • Frage: Wie reagiert die Bodenrente für MFH im Zentrum? • a) ohne Bodenrestriktion: b) mit Bodenrestriktion: Theoretische Grundlagen der Regionalökonomik, Prof. Dr. van Suntum

  13. 1.3 Thünen-Modell für den Wohnungsmarkt Formale Behandlung (2) (Änderung der Bodenrente im Zentrum bei alleiniger Erhöhung von e2 (z.B. durch alleinige Ausweisung von Baugebieten für MFH)) • Frage: Wie reagiert Bodenrente für MFH im Zentrum? • a) ohne Bodenrestriktion: b) mit Bodenrestriktion: => Ableitung und Ergebnis identisch mit Fall proportionaler Erhöhung aller ei Ableitung ähnlich wie im Fall proportionaler Erhöhung aller ei, aber diesmal eindeutiges Ergebnis Theoretische Grundlagen der Regionalökonomik, Prof. Dr. van Suntum

  14. 1.3 Thünen-Modell für den Wohnungsmarkt Schlussfolgerungen für Ausweitung des Bodenangebotes im bereits bebauten Gebiet • Formal durch proportionale Steigerung der ei in das Modell einführbar • Es sinken tendenziell die Bodenrenten, weil zentrumsnaher Boden weniger knapp wird • Die EFH-Gebiete dehnen sich aus dem gleichen Grund aus (nach beiden Seiten) • Wirkungen im Einzelnen unterscheiden sich je nach Vorliegen einer Bodenrestriktion: • a) ohne Bodenrestriktion: Bodenwert im Zentrum selbst bleibt unverändert. Grund: Geringere Bodenknappheit insgesamt und intensivere Bebaubarkeit des Bodens heben sich hier gegenseitig gerade auf • b) mit Bodenrestriktion: Der Bodenwert in Zentrum kann steigen, sinken oder im Grenzfall unverändert bleiben Theoretische Grundlagen der Regionalökonomik, Prof. Dr. van Suntum

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