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IO, Probleme und Kritiken der Globalisierung VO Internationale Politik (Prof. Brand), 22.10.2007

IO, Probleme und Kritiken der Globalisierung VO Internationale Politik (Prof. Brand), 22.10.2007. Verfassen eines Exzerpts Internationale Organisationen: G8 Kritik an G8, Kritik der Globalisierung Voraussetzungen und Probleme der Globalisierung: Frauen und Umwelt Café-Haus

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IO, Probleme und Kritiken der Globalisierung VO Internationale Politik (Prof. Brand), 22.10.2007

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Presentation Transcript


  1. IO, Probleme und Kritiken der GlobalisierungVO Internationale Politik (Prof. Brand), 22.10.2007 • Verfassen eines Exzerpts • Internationale Organisationen: G8 • Kritik an G8, Kritik der Globalisierung • Voraussetzungen und Probleme der Globalisierung: Frauen und Umwelt • Café-Haus • Diskussion im Plenum • letzte 10 Minuten: feed-back – U.Brand oder B.Opratko?

  2. erste Rückmeldung zur VO durch Sie

  3. Chronologie und Themen der Gipfel • G8 als “informelles Netzwerk” Folien entwickelt von Dr. Sabine Nuss, Berlin G8

  4. In den 70er Jahren....historischer Kontext der Gipfelentstehung - Zusammenbruch des Weltwährungssystems: “Bretton Woods” - Zunahme internationaler Handel: letzte Woche - Verschärfte Konkurrenz der führendenkapitalistischen Länder um Weltmarktanteile(vor allem Japan, BRD, USA) - Wirtschaftliche Rezession - Ölkrise - Kalter Krieg und Anti-Kommunismus - Ende des Kolonialismus, Gruppe der 77 fordert “Neue Weltwirtschaftsordnung” Quelle: www.dhm.de

  5. ! • Die internationalen Wirtschaftsbeziehungen müssen stärker von den starken Staaten gesteuert werden: • informeller Austausch, Koordination geeigneter als neue Organisation, klare Regeln  die dann später mit WTO

  6. Der erste Gipfel1975 in Rambouillet (Frankreich) Quelle: www.dhm.de und www.elysee.fr Weltwirtschaftsgipfel in Rambouillet bei Paris am 17. November 1975 Teilnehmer sind: Valéry Giscard d’Estaing (F), Helmut Schmidt (BRD), Takeo Miki (J), Aldo Moro (I), Harold Wilson (GB), Gerald Ford (USA)

  7. “Das wichtigste war, dass alle sechs Staats- und Regierungschefs unmittelbar voneinan-der gespürt haben, dass sie tatsächlich auf vielen Feldern der internationalen Wirtschaftspolitik auf parallelen Wegen gehen, dass sie sich darin gegen-seitig gestärkt haben, und dass auf Strukturfragen der Weltwirtschaft - Öl betreffend, Rohstoffe betref-fend, Weltwährungsordnung betreffend, dass hier in der Tat eine sehr weitgehende Annäherung statt- gefunden hat” Schmidt zum Gipfel in Rambouillet(Quelle Text: www.dhm.deQuelle Bild: Bildarchiv Preussischer Kulturbesitz)

  8. Von der G6 zur G8 Quelle: www.bmwi.de - seit 1976 ist Kanada Mitglied - seit 1977 ist die EU-Kommission vertreten (aber kein Mitglied) - seit 1998 ist Russland Mitglied

  9. Quelle: Peter Wahl: G8: PR-Show oder Weltregierung, VSA-Verlag

  10. Was bedeuten Globalisierung & G8? Liberale Perspektive und kritische Perspektive • „Sachzwang“ der Ökonomie, Produktivität nimmt zu – insgesamt positiv; Staat stört oft • Staat und Politik müssen gegen Krisen wie Arbeitslosigkeit oder Umweltzerstörung agieren • G 8 ist ein Forum, auf dem führende Länder sich koordinieren versus – oder ergänzend • Globalisierung kein Sachzwang, sondern Interessen – Gewinner und Verlierer • Staat und Politik sind Teil davon • G8 sichert aktuelle Weltordnung, Nord-Süd-Gefälle, „Ultra-Imperialismus“ (Karl Kautsky)

  11. Proteste gegen die G8-Treffen • aktuelle Weltpolitik und –ökonomie führt zu wachsendem Nord-Süd-Gefälle • Spaltung auch in den Gesellschaften • Umweltzerstörung, Klimawandel • notwendige Veränderungen von Regierungen sind unwahrscheinlich • konkreter Anlass: breite Öffentlichkeit herstellen: Demonstrationen, Blockaden, Gegenkongress • es bedarf internationaler Politik, aber anderer

  12. Heiligendamm, Juni 2007 • große Demonstration, auch Eskalation • „Thementage“: Migration, Landwirtschaft, Krieg • Alternativgipfel zu verschiedenen Themen: linke Intellektuelle, Reform-Perspektiven • Blockade des Gipfels • große Medienöffentlichkeit: Anliegen der Protestierenden in breite Öffentlichkeit • interessant für PoWi / Forschung: konkrete Konflikte „lesen“, hier geht es um etwas, hier müssen sich staatliche Politik legitimieren, KritikerInnen Position beziehen, Medien sind sensibel • aber immer auch: was bleibt ausgeblendet? Rolle von Unternehmen, Rolle von Frauen

  13. Typen der Globalisierungskritik Leggewie, Claus: Feinde, Gegner, Kritiker seine Kriterien (a) links-rechts; (b) Evolution-Devolution; (c) Ausstieg aus Globalisierung, Protest, Loyalität/Verbesserung These, dass allen gemeinsam: Gerechtsigkeitsfrage • rechte G-kritik: Protektionismus • Kritik der Strasse: „Umkehr der Beweislast“ • „Insider-Kritik“; für Reformen, GloGov: G. Soros, J. Stiglitz • linksintellektuelle Gegenströmung (neo-marx., autonom): A.Roy, N.Klein, P.Bourdieu, A.Negri, J. Holloway • sozialreformerische-religiöse Strömungen (oft kath., pazifist.)  wo verortet sich Leggewie selbst?

  14. Fragen?

  15. „Auswirkungen“ der Globalisierung • zwei Texte als Grundlage: zentrale Aspekte, Lesen und darüber Nachdenken im Studium v.a. eigenständig • Begriff „Auswirkungen“ ist etwas irreführend • Geschlechterverhältnisse (wie etwa geschlechtsspezifische Arbeitsteilung) und Naturverhältnisse (Ressourcen und „Senken“) ermöglichen ja erst Globalisierung • wie auch ethnisierte / rassistische Verhältnisse  das hat sehr weit reichende Implikationen für Globalisierungsforschung; Kern ist eben nicht „Ökonomie“ i.e.S.!

  16. Ressourcen und Senken (I.Scholz) • entscheidend ist absolute, nicht relative Belastung • Fortschritt der Umweltforschung: ecosystem services – was erbringt Umwelt: Nahrungsmittel, Landnutzungsflächen – was „nimmt“ sie: Emissionen, Müll (Senken) • Umweltkatastrophen nehmen lokal-regional zu, v.a. hydrometeorologisch – Dürren, Stürme, Überschwemmungen • global footprint: Nutzung biologisch produktiver Fläche, Gleichgewicht • EU 1960 überschritten, weltweit Ende 1980er Jahre • d.h. EU lebt ökologisch auf Kosten anderer Regionen • These: Zuspitzung Probleme durch Wi-entwicklung in China und Indien; allerdings: China produziert ja für Export • policy bzw. sustainability first versus market / security first  viel Vertrauen in internationale Politik (GloGov-Perspektive)

  17. the new consumers Norman Myers und Jenniffer Kent (2004) – nicht im Scholz-Text • „transnationale Verbraucherklasse“, globale obere Mittel- und Oberschichten, Konsum von Fleisch, Autos und Elektrogeräten; • knapp zwei Milliarden Menschen, von denen 850 Millionen im Globalen Norden und 1,1 Milliarden als „neue KonsumentInnen“ im Globalen Süden leben (vor allem in 17 südlichen Ländern sowie Russland, Polen und die Ukraine); in China etwa so viel wie in den USA. • damit sollen die absoluten Konsumniveaus nicht gleichgesetzt werden, aber wichtige Entwicklung • stellt die häufig vorgenommene umweltpolitische Nord-Süd-Dichotomie infrage

  18. Globalisierung ist nicht geschlechtsneutral (C.Wichterich) • Neoliberale Globalisierung als Liberalisierung, Deregulierung, Flexibilisierung und Informalisierung • nutzt hierarchische Geschlechterverhältnisse und „modernisiert“ sie (Beispiel Frauen in Weltmarktfabriken) • Globalisierung als männlich-rationales Projekt • in Landwirtschaft: Produktion von cash crops, flexible und billige Arbeitskraft, Umweltzerstörung, Dumpingpreise im Norden • „Job-Wunder Globalisierung“: Lateinamerika 84%, Afrika 93% im informellen Sektor • herrschende Wirtschaftswissenschaft blind dafür; Überausbeutung von Frauen, Gewalt, Umweltzerstörung tauchen in keiner Statistik auf

  19. alternative Sichtweise nach Wichterich • Strategien hinter Globalisierung aufdecken: „Strukturanpassung“, Weltmarktfabriken, Deregulierung • Arbeit und Wirtschaft als Produktion und Reproduktion, bezahlt und unbezahlt, Markt- und Sorgeökonomie • Frauen und deren Lebens- und Arbeitsbedingungen sichtbar machen, auch die Widerstände und Organisierung dagegen – auch Widerspruch, dass Weltmarktfabriken teilweise durchaus befreiend wirken • Bsp. Landwirtschaft: nicht Nahrungsmittelproduktion, sondern Ernährungssicherheit (stabil, nachhaltig, Verfügung über Produktionsmittel) • nicht „die“ Frauen, sondern unterschiedlich nach Klassen, Ethnien, Alter, sexueller Orientierung, Religion

  20. Fragen?

  21. „Café-Haus“ Fragen miteinander klären, unterschiedliche Einschätzungen und Diskussion: • letzte Woche: „Global Governance und IO alles Quatsch!“ – Weltpolitik wird eh in Washington gemacht: pro und contra • GloGov: verstehen Sie die zentralen Differenzen? wo sind Unklarheiten? – diskutieren Sie diese untereinander • Globalisierungskritik: welche Position plausibel, eigene Position? • Umwelt: ist Kritik an China und Indien nicht unfair? Machen doch dasselbe wie reiche Länder • wie plausibel ist C.Wichterichs Argumentation?

  22. kommende Woche: Frieden, Krieg, Sicherheit Hat der Irak eine Zukunft? Gastvortrag von Mag. Gudrun Harrer lesen Peter Filzmaier/ Lore Gewessler/ Otmar Höll/ Gerhard Mangott (2006): Der Ost-West-Konflikt, 20 Seiten zwei kurze Texte aus „Standard“ von Gudrun Harrer: website Ihnen allen eine schöne Woche!

  23. erste Rückmeldung zur VO durch Sie

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