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Endokarditisprophylaxe

Endokarditisprophylaxe. Markus Schwefer. Neue Leitlinien der AHA 2007. Einschränkung der Infektionsprophylaxe auf Patienten mit dem höchsten Risiko für schwere Verläufe der infektiösen Endokarditis

gina
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Endokarditisprophylaxe

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Presentation Transcript


  1. Endokarditisprophylaxe Markus Schwefer

  2. Neue Leitlinien der AHA 2007 • Einschränkung der Infektionsprophylaxe auf Patienten mit dem höchsten Risiko für schwere Verläufe der infektiösen Endokarditis Wilson W, Taubert KA, Gewitz M, et al. (2007) Prevention of infective endocarditis. Guidelines from the American Heart Association… Circulation 116: 1736-1754.

  3. Warum??? • Die Experten der Leitlinien stellen aufgrund von Literaturstudien fest, daß bei den meisten infektiösen Endokarditiden kein vorangehender Eingriff stattgefunden hat. • Die meisten Endokarditiden sind vermutlich auf tägliche Interventionen wie Zähneputzen oder Kauen zurückzuführen. • Ein britischer Wissenschaftler kommt zum Schluß, dass zweimaliges tägliches Zähneputzen innerhalb eines Jahres mit einem 154.000-fach höheren Risiko einer Bakteriämie einhergeht als die Entfernung eines Zahnes (Roberts GJ: Pediatr Cardiol. 1999; 20:317-25).

  4. Fazit • Da es immer mehr Hinweise gibt, dass Nachteile der Antibiotikatherapie, z.B. die Bildung von resistenten Bakterien, die Vorteile überwiegen, war es nur konsequent, die Leitlinien zu ändern.

  5. Prophylaxe also bei welchen Patienten? • Hochrisikopatienten • Künstliche Herzklappen (mechan/biolog) • Zn HTX mit Herzklappenproblemen • Durchgemachte Endokarditis • Nicht komplett korrigierte angeborene zyanotische Herzvitien (incl. palliativer shunts und conduits) • Angeborene Vitien, die in den letzten 6 Monaten mit Hilfe von künstlichem Material komplett korrigiert wurden • Komplett korrigierte angeborene Herzfehler mit Restdefekt (…which inhibit endothelialization)

  6. Speziell DGK… (im Unterschied zu den AHA-Guidelines) • Patienten mit rekonstruierten Klappen unter Verwendung von alloprothetischem Material in den ersten 6 Monaten nach OP (…bis zur suffizienten Endothelialisierung der Prothesen) Naber CK, Al-Nawas B, et al. (2007) Prophylaxe der infektiösen Endokarditis (Positionspapier). Der Kardiologe 1:243-250.

  7. Bei welchen Eingriffen Endokarditisprophylaxe? • Dentalbehandlungen • Alle intraoralen Eingriffe, die eine Irritation der Gingiva oder der periapikalen Region einschließen bzw. eine Verletzung der Mundschleimhaut nach sich ziehen • Amoxicillin 2g 30-60 min. vor geplantem Eingriff • Alternativ (bei entsprech. Allergie oder nicht möglicher oraler Einnahme) Cephalexin, Ceftriaxon, Cefazolin,Clindamycin, Azithromycin, Clarithromycin

  8. Infektionsrate in Abhängigkeit vom Zeitpunkt einer perioperativen Antibiotika-Prophylaxe • 24h bis 2h vor Hautschnitt: 3,8% • 2h bis 0h vor Hautschnitt: 0,6% • Bis 3h nach Hautschnitt: 1,4% • > 3h nach Hautschnitt: 3,3% • Vergleich von 1 und 4 vs 2: p < 0,0001 Classen et al. `92, NJM

  9. Respir. Trakt, Haut • Respirationstrakt: Inzision, Biopsie, Adenektomie, Tonsillektomie (Verletzungen der Mukosa) bei erwähnten Hochrisikopatienten (bei bestehender Antibiose aufgrund einer aktuellen Infektion müssen Viridansstreptokokken und ggf Staphylokokken wie Staph. aureus erfasst werden, z.B. Cefazolin, Clindamycin, Aminopenicillin mit Betalaktamaseinhibitor, bei MRSA Vancomycin) • Bei Hauteingriffen an infizierter Haut, Hautstrukturen oder Muskelgewebe müssen betahäm. Streptokokken und Staphylokokken erfasst werden, ggf MRSA, es ergibt sich oben genanntes Antibiotika-Regime für die definierten Hochrisikopatienten

  10. GI/GU-Trakt • Keine reguläre Prophylaxe bei Eingriffen (diagnostischer oder therapeutischer Art) im GI/GU-Trakt!!!! Bei bestehender Infektion in diesem Bereich oder bei Patienten, die eine antibiotische Therapie erhalten zur Vermeidung einer Wundinfektion oder Sepsis und die eine GI/GU-Trakt-Prozedur erhalten sollen, sollte eine Antibiose Enterokokken miterfassen (Aminopenicillin, Piperacillin, Vancomycin bei MRSA) • „however, no published studies demonstrate that such therapy would prevent enterococcal IE“ (Zitat circulation)

  11. …falls MRSA möglich oder bewiesen: • Vancomycin 1 g i.v. über eine Stunde infundiert, Beginn spätestens 1 h vor Eingriff

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