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Widerstände Wichtiges Grundwissen für den Lehramtsstudierenden der Haupt- und Realschule. Schriftliche Hausarbeit von Ralf Hirnich. Universität Augsburg Didaktik der Physik. Verbraucher im geschlossenen Stromkreis. Energietransport mittels Ladungen, also
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WiderständeWichtiges Grundwissen für den Lehramtsstudierenden der Haupt- und Realschule Schriftliche Hausarbeit von Ralf Hirnich Universität Augsburg Didaktik der Physik
Verbraucher im geschlossenen Stromkreis • Energietransport mittels Ladungen, also Stromfluss, kann nur in einem geschlossenen Stromkreis stattfinden. • Spannungsquelle – sie verursacht die elektrische Strömung (Energiezufuhr) • Leitung – Verbindung zwischen Spannungsquelle und Verbraucher, Weg des „Energieträgers“ Strom • Verbraucher – besser Energiewandler, wandelt die mit dem Strom transportierte Energie in eine andere Energieart wie z. B. Bewegung (Elektromotor), Wärme (Tauchsieder) oder Licht (Glühbirne) um • Im idealen Stromkreis benötigen die Ladungen keine Energie zur Fortbewegung, d. h. die gesamte Energie der Stromquelle steht dem Verbraucher für seine Energieumwandlung zur Verfügung.
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Verbraucher als Widerstand • Die Bewegung freier Ladungsträger im Inneren eines Leiters hat zur Folge, dass die freien Ladungsträger gegen Atome stoßen und in ihrem Fluss gestört werden. Diesen Effekt nennt man „elektrischen Widerstand“ • Häufig nennt man Widerstände auch Verbraucher. Dies führt aber leicht zu der falschen Vorstellung, dass Ladungen bzw. Energie verbraucht werden. Vielmehr verrichtet bewegte Ladung im Verbraucher Arbeit - sie benötigt Kraft um ihn zu durchlaufen. • Dieser Kraft ist eine Gegenkraft entgegen gerichtet - der Widerstand (actio gleich reactio). Sie bestimmt den Leitungswiderstand. • Zumeist wird aber am Widerstand auch elektrische Energie in eine andere Energieform umgewandelt. Dies ist die Eigenschaft des Verbrauchers, die von der Ladung Arbeit abverlangt, wenn sie ihn durchläuft. • Dabei verhalten sich Widerstand und geleistete Arbeit direkt proportional – je größer der Widerstand ist, desto mehr Energie muss von den Ladungen abgegeben werden. • Fließen bei gleicher Leistung weniger Ladungen, so müssen diese mehr Arbeit verrichten, d. h. der Widerstand muss größer sein. Ladungsfluss (Strom) und Widerstand verhalten sich indirekt proportional
Widerstandsdefinition • Messungen an verschiedenen Widerständen zeigen ihr unterschiedliches Verhalten. • Dies wird an den verschiedenartigen Kennlinien unterschiedlicher „Verbraucher“ deutlich. Es gilt: Der Widerstand ist das Verhältnis zwischen der Spannung längs des Verbrauchers und dem Strom durch den Verbraucher. R = U/I [R] = 1 Ω (Ohm)
Ohmsches Gesetz Analyse des U-I-Diagramms: • Die Kennlinie verläuft immer flacher. Der Widerstandswert wird mit steigender Spannung größer (Bsp. Eisen). • Die Kennlinie verläuft immer steiler. Der Widerstandswert wird mit steigender Spannung kleiner (Bsp. Graphit). • Die Kennlinie ist eine Ursprungsgerade (Bsp. Konstantan). Die unterschiedlichen Steigungen geben unterschiedliche Widerstandswerte an. Wenn bei konstanter Temperatur der Widerstand konstant bleibt, spricht man vom Ohmschen Gesetz. R = U/I = const.
Spezifischer Widerstand • Es gibt vier Bedingungen, die den Widerstand eines Leiters beeinflussen: • die Querschnittsfläche A eines Leiters große Querschnittsfläche => große Stromstärke möglich => kleiner Widerstand • die Länge des Leiters große Drahtlänge => großer Widerstand => kleine Stromstärke • die Temperatur, die im Leiter herrscht hohe Temperatur => großer Widerstand => kleine Stromstärke • und das Material, aus dem der Leiter besteht
Die Formel, die alle Bedingungen zusammenfasst, lautet: • R = ρ · l / A • Dabei ist R der Widerstand des Drahtes in Ohm, A die Querschnittsfläche in m2, • l die Länge des Drahtes in Meter und ρ der spezifische Widerstand des Leitermaterials. • Der spezifische Widerstand kennzeichnet das Material, aus dem der Leiter ist. • (Bsp. Silber ρ = 0,016 Kupfer ρ = 0,0178 Aluminium ρ = 0,0278) • Je besser ein Material Elektrizität leitet, desto kleiner ist der spezifische Widerstand. • Wenn man die Länge l eines Drahtes verdoppelt, verdoppelt sich auch der • Widerstand R des Drahtes. • Wenn man die Querschnittsfläche A verdoppelt, dann halbiert sich der Widerstand R • des Drahtes.
Reihenschaltung von Widerständen • Aus zwei Widerstandsbauteilen und einer elektrischen Energiequelle kann eine Reihenschaltung realisiert werden. • Aus den gemessenen Werten kann man verschiedene Aussagen über Spannungen, Stromstärken und Widerstände gewinnen, die sich auch an allen anderen Reihenschaltungen bestätigen lassen. Bei Reihenschaltungen gilt: • Die Summe der Teilspannungen ist gleich der Gesamtspannung : U = U1 + U2 • Die Stromstärke ist überall im Stromkreis gleich groß: I = I1 = I2 • Der Gesamtwiderstand ist gleich der Summe der Einzelwiderstände: Rges = R1 + R2
Parallelschaltung von Widerständen • Aus zwei Widerstandsbauteilen und einer elektrischen Energiequelle ist diesmal eine Parallelschaltung realisiert worden. • Wieder kann man aus den gemessenen Werten verschiedene Aussagen über Spannungen, Stromstärken und Widerstände gewinnen, die sich auch an allen anderen Parallelschaltungen bestätigen lassen. Bei Parallelschaltungen gilt: • Die Summe der Einzelstromstärken ist gleich der Gesamtstromstärke: I = I1 + I2 • Die Spannung ist an allen Bauteilen so groß wie an der Energiequelle: U= U1 = U2 • Der Kehrwert des Gesamtwiderstands ist gleich der Summe der Kehrwerte der Einzelwiderstände: 1/Rges = 1/R1 + 1/R2
Kirchhoffsche Gesetze Das 1. Kirchhoffsche Gesetz (Knotenregel): • In einem Stromverzweigungspunkt ist die Summe der zufließenden Ströme gleich der Summe der abfließenden Ströme. (Stromkonstanz, Ladungserhaltung) Es gilt: Iges= I1 + I2 Das 2. Kirchhoffsche Gesetz (Maschenregel): • In einem geschlossenen Stromkreis ist die Summe der Quellspannungen gleich der Summe aller Einzelspannungen (Äquipotentialbereich). Es gilt: Uq1 + Uq2 + Uq3 = U1 + U2 + U3
Strommessung mit dem Multimeter • Die Stommessung wird mit einem Amperemeter durchgeführt. • Der zu messende Strom fließt direkt durch das Messgerät. • Damit es nicht zu einer Verfälschung des Messergebnisses kommt, besitzt das Amperemeter einen sehr geringen Innenwiderstand. • Daher darf es nur in einem Stromkreis mit „Verbraucher“ eingebaut werden, da es sonst zu einer Überlastung des Gerätes kommen kann. • Das Messgerät kann an jeder Stelle des Stromkreises eingebaut werden. • Um auch größere Ströme messen zu können, verwendet man einen sogenannten Shunt zur Messbereichserweiterung, der mit Hilfe des Drehschalters ausgewählt wird. • Dabei gilt: R Shunt < R Messgerät
Spannungsmessung mit dem Multimeter • Die Spannungsmessung wird mit einem Voltmeter durchgeführt. • Die zu messende Spannung wird parallel zum Messobjekt abgegriffen. • Damit es nicht zu einer Verfälschung des Messergebnisses aufgrund von Stromfluss durch das Voltmeter kommt, besitzt es einen sehr hohen Innenwiderstand. • Um auch größere Spannungen messen zu können, verwendet man auch hier Vorschaltwiderstände (Shunts) zur Messbereichserweiterung.
Potentiometerschaltung • Als Potentiometer bezeichnet man mechanisch veränderbare Widerstände. • Je nach Bauform wird der Widerstandswert mittels eines Schiebers oder einer Drehachse verändert. • Der einstellbare Widerstandswert kann frei zwischen einem Kleinst- und einem Höchstwert gewählt werden. • Somit ist ein Potentiometer nichts anderes als eine Spannungsteilerschaltung. • Es gilt: Rges. = R1 + R2 bzw. Uges. = U1 + U2
Brückenschaltung • Ein sehr präzises Messverfahren für Werte von Widerständen geht auf Charles Wheatstone (1802 - 1875) zurück. Die nach ihm benannte Schaltung heißt Wheatstone-Brücke. • Der unbekannte zu messende Widerstand Rx wird mit den bekannten Widerständen R0, R1 und R2 verschaltet. Meist verwendet man für R1 und R2 einen Draht, an dem über einen Schleifkontakt S abgegriffen werden kann. • Zwischen die Punkte A und S wird ein sehr empfindliches Galvanometer geschaltet. Ist der Strom Ig durch das Galvanometer Null, so spricht man von einer „abgeglichenen“ Brücke.
Temperaturabhängige Widerstände • Bei den meisten Leitern ändert sich der Wert des Widerstands durch Temperatureinfluss. • Bei Metallen und einigen Halbleitern erhöht sich der Widerstand mit steigender Temperatur. • Sie leiten den elektrischen Strom in kaltem Zustand besser als im warmen. • Man nennt sie daher Kaltleiter. • Sie haben einen positiven Temperaturkoeffizienten. Davon leitet sich auch ihr zweiter Name ab: PTC steht für „positvetemperaturecoefficient“. • Die meisten Halbleiter oder Kohle sind stromleitende Materialien, die bei hohen Temperaturen Strom besser leiten als bei tiefen, das heißt, mit steigender Temperatur sinkt ihr elektrischer Widerstand. • Man nennt sie daher Heißleiter oder NTC (negative temperaturecoefficient).