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Hans von Storch

Hans von Storch. Klimaforscher Spezialgebiet: Küstenklima, also Windstürme, Sturmfluten, Seegang, Nordsee, Ostsee, Nordatlantik Kooperation auch mit Sozial- und Geisteswissenschaftlern Direktor des Instituts für Küstenforschung des Helmholtz Zentrums Geesthacht

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Presentation Transcript


  1. Hans von Storch Klimaforscher Spezialgebiet: Küstenklima, also Windstürme, Sturmfluten, Seegang, Nordsee, Ostsee, Nordatlantik Kooperation auch mit Sozial- und Geisteswissenschaftlern Direktor des Instituts für Küstenforschung des Helmholtz Zentrums Geesthacht Professor am Meteorologischen Institut der Universität Hamburg Mitglied des Leitungsgremiums des Klima-Exzellenzzentrums CLISAP an der Uni Hamburg Ehrendoktor der Universität Göteborg

  2. Umfrage unter Mein Schiff-Passagierenzum Thema „Hintergrund und Folgen des Klimawandelsnicht repräsentativ sondern eine Stimmungsaufnahme

  3. Falls ein Klimawandel stattfindet, wie drückt sich dieser aus? In veränderter … • Temperatur • Meeresspiegel • vermehrten Extremen • mehr oder stärkeren Stürmen in Europa • Aussterben von Tieren und Pflanzen • veränderten Gesundheitsrisiken • mehr Klimaflüchtlingen • anders:

  4. Falls das Klima sich ändert – welches sind die für Sie plausibelsten Gründe • überwiegend natürliche Faktoren (inkl. Sonnenaktivität) • überwiegend menschliche Emissionen von Treibhausgasen und andere zivilisatorische Aktivitäten • Beides • Weder-Noch

  5. Zur Klimapolitik – sollte diese sich derzeit konzentrieren auf • Abwarten, bis die Sachlage sich klarer darstellt • Erzwingung von erheblichen Emissionsminderungen • Förderung von Modernisierungen, die mit Emissionsminderungen einhergehen • die Anpassung an Risiken und deren Veränderungen. • andere Themen.

  6. Mein Hintergrund: • berufsaktiver, fachferner Akademiker • pensionierter, fachferner Akademiker • fachnaher Akademiker • Person, die an politischen oder wirtschaftlichen Entscheidungen beteiligt ist. • interessierter Bürger

  7. www.baltex-research.eu Klimawandel im Ostseeraum Hans von Storch Institut für Küstenforschung, Helmholtz Zentrum Geesthacht Klimacampus, Universität Hamburg

  8. Globaler Klimawandel IPCC

  9. Entwicklung der global gemitteltenLufttemperatur – ausThermometerdatenabgeleitet

  10. Only natural factors Additional ly man- made factors „observations“ Dekonstruktion der Entwicklung der Lufttemperatur IPCC 2007

  11. Szenarien – mögliche Zukünfte, aberkeineVorhersagen

  12. Mission: Darstellung des gegenwärtigen Wissens und der Kovergenz dieses Wissen – und nicht etwa das Finden der ”Wahrheit” über den Klimawandel Intergovernmental Panel on Climate Change - Wird benötigt als unparteiischer „Lieferant“ von relevantem Wissens für Entscheider - Hat starke Belege dokumentiert, dass die globalen Lufttemperaturen angewachsen sind, was nicht auf rein natürlicher Vorgänge zurückgeführt werden kann. - Die gefundene Erwärmung kann mit gegenwärtigem Wissen nicht ohne das Wirken von Treibhausgasen erklärt werden. Daher ist mit einer Fortsetzung der Erwärmung zu errechnen.

  13. Ostseeraum BACC

  14. Die Ostsee und ihr Einzugsgebiet = Die BACC Region • Fläche: 2.13 Mill. km2(~20% des Europäischen Kontinents), davon Ostsee: 380 000 km2 • 85 Mio Menschen in 14 Ländern • Uralter wirtschaftlicher, kultur-eller und wissenschaftlicher Austausch in der Region • Räumlich variables Klima und Topographie; Erhebliche saisonale, Jahr/zehnt-zu-Jahr/zehnt und längerfristige Klimaveränderungen • Herausforderung für Klima- und Umweltforschung. • Wissenschaftlich ausführlich untersuchtes Gebiet.

  15. Im Norden: Ländlich, wenig Bevölkerung, viele Wälder, Felsenküsten, sub-arktisches Klima Die BACC Region Im Süden: dichte Bevölkerung, industrialisiert, Landwirtschaft, temperiertes Klima.

  16. Warum interessiert man sich für den regionalen Klimawandel? • Weitgehendes Einvernehmen, dass das Klima sich auch aufgrund menschlicher Faktoren ändert IPCC (AR4 von 2007) • Dieser Wandel ist ungleichmäßig in seiner regionalen Ausprägung • Die Wirkung von Klima und Klimawandel ist regional sehr verschieden • Wesentliche politische Entscheidungen fallen lokal (Anpassung) • Öffentlichkeit, wirtschaftliche und politische Entscheider brauchen Wissen, das wissenschaftliche abgesichert ist • → Regional Wissenszusammenschauen (Assessments) nötig. • Was können wir tun? • Vermeidung– Verminderte Emission von Treibhausgasen– Global • Anpassung – an die unvermeidlichen Änderungen– Regional • → Wissenschaftlich abgesichertes Wissen, das vollständig (Unsicherheit) und verständlich ist.

  17. BACC = BALTEX Bestandsaufnahme des wissenschaftlich belegten Wissens über Klima, Klimawandel und Klimawirkung im Einzugsbereich der Ostsee. Ein Versuch einer Politikberatung jenseits von Alarmismus und Politdominanz.

  18. BACC ist eine Arbeitsgruppe des internationalen Forschungs-programms BALTEX, dessen Sekretariat vom Helmholtz Zentrum Geesthacht (HZG) betrieben wird. • Das BACC Projekt stellt das wissenschaftlich belegte Wissen über gegenwärtigen und zukünftig möglichen Klimawandel dar. • Das BACC Projekt behandelt auch das Wissen über die Wirkung des Klimawandels auf aquatische und terrestrische Ökosysteme. • Der erste BACC-Report, von 2008, war ein Novum, Wissen über den regionalen Klimawandel regional nach den Spielregeln des IPCC aufzuarbeiten. • Die BACC Einschätzung wurde nicht durch politische oder sonstige interessegeleitete Faktoren beeinflusst.

  19. Die BACC Idee besteht darin, • dass das wissenschaftliche legitime Wissen über Klima, Klima- wandel und Klimawirkung zusammengestellt und bewertet wird. Alleiniges Qualitätsmerkmal ist die Wissenschaftlichkeit, wozu die Dokumentation in entsprechenden Veröffentlichun-gen (Zeitschriften, Reports anerkannter Institutionen) gehört. • dass aus diesem Wissen nicht unmittelbar politische, wirtschaftliche oder sonstwie praktische Folgerungen gezogen werden können, sondern • dass dies Wissen nur Randbedingungen für eventuelle derartige praktische Folgerungen bietet. • Wissenschaftliche Erkenntnis ersetzt keine praktischen Entscheidungen, die in erheblichem Maße von kulturellen Werten geprägt werden.

  20. Publikation im Januar 2008: Mehr als 30 beteiligte Institutionen Mehr als 80 beteiligte Autoren aus insgesamt 13 Ländern. 475 Seiten Mehr als 2000 wissenschaftliche Arbeiten wurden berücksichtigt, davon ca. 150 in nicht-englischer Sprache Kap. 1: Einführung und Zusammenfassung Kap. 2: Klimawandel in Vergangenheit und Gegenwart im Ostseeraum Kap. 3: Szenarien des zukünftig möglichen Klimawandels im Ostseeraum Kap. 4: Wirkung des Klimawandels auf terrestrische Ökosysteme Kap. 5: Wirkung des Klimawandels auf marine terrestrische Ökosysteme der Ostsee Kap. 6 : Anhänge

  21. HELCOM Thematic Assessment veröffentlicht im Mai 2007 Auf der Grundlage des BACC-Berichts hat die zwischenstaatliche “Helsinki Commission” für das Management der Ostsee seine eigene Einschätzung mit Focus auf die marine Umwelt der Ostsee erarbeitet. Dieser 59-seitige Bericht wurde von den beteiligten Regierungen und der EU Kommission akzeptiert. Eine neuartige und vorbildliche Arbeitsteilung zwischen Wissenschaft (BALTEX) und zwischenstaatlicher Politik (HELCOM).

  22. Nachfolger: Aufnahme des Klimawissensfür die Metropolregion Hamburg Nach dem Vorbild des BACC Reports wurde inzwischen ein entsprechender Bericht zum Wissen über Klimawandel und Klimawirkung im Großraum Hamburg erarbeitet. Hinter dem im November 2010 erschienenen Bericht stehen der KlimaCampus Hamburg und das Helmholtz-Zentrum Geesthacht. Auf politischer Seite wird der Bericht genutzt vom der Freien und Hansestadt Hamburg und vom Land Schleswig-Holstein.

  23. Vergangener und gegenwärtiger Klimawandel im Ostseeraum nach BACC

  24. Zusammenfassung • Von 1871 bis 2004 ist die Lufttemperatur angestiegen – mit ca., 1.2oC im Jahresmittel • Die Erwärmung ist am ausgeprägtesten im Frühjahr. • Dazu passend haben sich die Abflüsse der Flüsse zeitlich verschoben und die Zeiten mit Meereis und Schnee verkürzt. • In der 2ten Hälfte des 20ten Jahrhunderts gab es mehr Niederschläge, die aber deutliche regionale Unterschiede aufweisen. • In Bezug auf die Windverhältnisse (Sturmhäufigkeit/Intensität) wurden keine systematischen Änderungen gefunden. • Die Salzverhältnisse in der Ostsee unterliegen starken langperiodischen Schwankungen; eine systematische Änderung kann nicht konstatiert werden.

  25. Lufttem-peratur im Frühjahr im Bereich der Ostsee von 1871-2004 Veränderung der mittleren Lufttemperatur im Breic h der Otsee und deren Einzugsgebiets zwischen 1871 und 2004 in oC. Norden: nördlich 60 °N; Süden: südlich 60 °N

  26. Extreme im winterlichen Niederschlag + Anstieg der Anzahl von Ereignissen mit Starkniederschlag oRückgang der Anzahl von Ereignissen mit Starkniederschlag

  27. Keine systematische Veränderung der Sturmtätigkeit Jährliche Anzahl niedriger täglicher Luftdrücke (oben) und kurzfristiger Abfälle des Luftdrucks (unten)

  28. Entwicklung des Salzgehalts in der Ostsee

  29. Derzeitiger Wandel regionaler Ökosysteme • Mit dem Klimawandel plausiblerweiseverbundene Änderungen in terrestrischen Ökosystemen stellen sich dar als- frühere phenologische Phasen,- nordwärtige Verschiebungen des Vorkommens von Arten, und- stärkeres Wachstum und Verbreitung von Vegetation. • Eine belastbare Aussage über den klimabedingten Wandel in marinen Ökosystemen sind derzeit nicht möglich; die Meinungen divergieren zu stark. Insbesondere kann bisher nicht unterschieden werden zwischen der Wirkung des Klimawandels und anderer sich ändernden Bedingungen, insbesondere im Hinblick auf die Gegenwart von Nährstoffen (Eutrophierung), Luftverschmutzung und Überfischung.

  30. SzenarienmöglicherzukünftigerKlimateimEinzugsbereich der Ostsee BACC

  31. IPCC: Konstruktion von Szenarien zukünftig möglicher globalerKlimate • Aufbau plausibler, konsistenter, möglicher aber nicht notwendigerweise wahrscheinlicher Beschreibungen („Szenarien“) von Zukunft, insbesondere von Emissionen von Treibhausgasen bis zum Ende des 21. Jahrhunderts. • Wenn umgesetzt in die Wirkungen solcher veränderter geochemischer Bedingungen auf das Klima und seine wirkung, bieten diese Szenarien für Entscheider (inkl. Öffentlichkeit) eine Möglichkeit, mögliche Klima/anpassungs/politiken und Maßnahmenkataloge zu entwickeln .

  32. BACC : Szenarien vom möglichen zukünftigen regionalen Klimawandel • Anstieg der Temperaturen im gesamten 21. Jahrhundert sind sehr wahrscheinlich; die Stärke des Trends hängt auch von den eingesetzten Modellkonfigurationen ab. • Die Klimamodelle avisieren einen generellen Anstieg der Niederschläge im Einzugsbereich der Ostsee. Regional sind diese Anstiege am stärksten im Winter im gesamten Einzugsgebiet; im südlichen Teil erscheint aber eine Abnahme der sommerlichen Niederschläge plausible. • Für Winde und die Häufigkeit und Intensität von Stürmen ergibt sich keine klare Perspektive.

  33. Szenarien für mögliche Änderungen der Bedingungen in 2071-2100 relativ zu 1961-1990 in verschiedenen Modellkonfigurationen. A2 Emissions-Szenario: Winterliche Lufttemperaturen RCM: HIRHAM RCM: RCAO GCM: HadAM3H GCM: ECHAM4/OPYC

  34. Szenarien für mögliche Änderungen der Bedingungen in 2071-2100 relativ zu 1961-1990 in verschiedenen Modellkonfigurationen. A2 Emissions-Szenario: Sommerliche Lufttemperaturen RCM: HIRHAM RCM: RCAO GCM: HadAM3H GCM: ECHAM4/OPYC

  35. Szenarien für mögliche Änderungen der Bedingungen in 2071-2100 relativ zu 1961-1990 in verschiedenen Modellkonfigurationen. A2 Emissions-Szenario: Winterliche Niederschläge RCM: HIRHAM RCM: RCAO GCM: HadAM3H GCM: ECHAM4/OPYC

  36. Szenarien für mögliche Änderungen der Bedingungen in 2071-2100 relativ zu 1961-1990 in verschiedenen Modellkonfigurationen. A2 Emissions-Szenario: Sommerliche Niederschläge RCM: HIRHAM RCM: RCAO GCM: HadAM3H GCM: ECHAM4/OPYC

  37. Szenarien für mögliche Änderungen der Bedingungen in 2071-2100 relativ zu 1961-1990 in verschiedenen Modellkonfigurationen. A2 und B2 Emissions-Szenario: Jahresgänge von Flußablüssen

  38. Mittlere jährliche Anzahl von Eistagen in eienr Simulation gegenwärtiger Bedingungen und (oben) und zwei Szenarien für die letzten 30 Jahre des 21ten Jahrhunderts (unten).

  39. Wirkung auf terrestrische Ökosysteme • Fortsetzung des derzeitigen Trends mit • früheren phenologischen Entwicklungen • nordwärtigen Verlagerungen der Verbreitung von Arten • verstärktem Wachstum und Verbreitung der Vegetation.

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