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SwissDRG Christoph Schöni Betriebsökonom FH, Executive MHSA Leiter Tarife / Statistik / eHealth, Mitglied der GL H+ Die Spitäler der Schweiz christoph.schoeni@hplus.ch / 031 335 11 53. Basispräsentation SwissDRG Stand: 08.05.2008. Diskussionspunkte. Gesetzliche Grundlage
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SwissDRGChristoph SchöniBetriebsökonom FH, Executive MHSALeiter Tarife / Statistik / eHealth, Mitglied der GLH+ Die Spitäler der Schweizchristoph.schoeni@hplus.ch / 031 335 11 53 Basispräsentation SwissDRG Stand: 08.05.2008 Basispräsentation SwissDRG + 06.06.2014
Diskussionspunkte • Gesetzliche Grundlage • Aufbau einer DRG-Pauschale • Vom Projekt zur Aktiengesellschaft • Aufgaben der Tarifpartner • Vorkehrungen im Spital • Ziele, Wünsche und Hoffnungen • Gefahren und Bedenken • Zwingende flankierende Massnahmen • Wichtige Themen für H+ • Einführungsverlauf nach Vorstellungen H+ • Empfehlungen an Berufsverbände Basispräsentation SwissDRG +06.06.2014
Revision KVG, Spitalfinanzierung • In der Wintersession 2007 vom Parlament (endlich) verabschiedet • Neue Regelungen treten am 01.01.09 in Kraft • Übergangsbestimmungen: „Die Einführung der leistungsbezogenen Pauschalen nach Art. 491 sowie die Anwendung der Finanzierungsregelung nach Art. 49a mit Einschluss der Investitionskosten müssen spätestens am 31. Dezember 2011 abgeschlossen sein.“ Basispräsentation SwissDRG +06.06.2014
Revision KVG, Spitalfinanzierung • Vollkostenprinzip (inkl. aller Investitionen) • Separate Finanzierung der gemeinwirtschaftlichen Leistungen – insbesondere: • regionalpolitische Spital(über)kapazitäten • Forschung und universitärer Lehre • Gleichstellung der auf den kantonalen Spitallisten geführten öffentlichen und privaten Leistungserbringer (= Listenspitäler) und Wegfall Defizitgarantie. • Freie Spitalwahl (Listenspital) (OKP: max. Tarif Wohnkanton). • Leistungsbezogene (Fall)Pauschalen, national einheitliche Strukturen ( SwissDRG, …) Basispräsentation SwissDRG +06.06.2014
Revision KVG, Spitalfinanzierung ISTNEU (Tages)Pauschalen Fallpauschalen (SwissDRG-System) Defizit-Kostendeckung Leistungsfinanzierung für Allgemeinpatienten über Pauschal-Preise Defizitdeckung Staat Rechnung aufwandseitigertragsseitig TrägerkantonWohnsitzkanton Basispräsentation SwissDRG +06.06.2014
Revision KVG, Spitalfinanzierung Vollkosten 100% Finanzierung durch Standortkanton / Trägerschaft finanziert Gemeinwirt- schaftliche Leistungen Gemeinwirt- schaftliche Leistungen durch Bund / Träger-schaft finanziert Lehre (gemäss VKL) und Forschung Lehre (gemäss VKL) und Forschung anrechenbare Kosten inkl. Abschrei- bungen und Kapital- Zinsen KVG Wohnsitzkanton Obligatorische Krankenpflege- versicherung (OKP) Basispräsentation SwissDRG +06.06.2014
Grouper EindeutigeDRGmitKosten-gewicht / Kostengewichtmal Baserate = Fallpreis-pauschale Diagnosen Personen-daten Prozeduren Summe aller Fallkosten aller Spitälergemäss der anrechenbaren Kosten geteilt durch Anzahl aller Fälle bzw. CM = rechnerische Baserate / Basisfallrate Aufbau einer DRG-Pauschale Basispräsentation SwissDRG +06.06.2014
Begriffsklärung Kostengewicht = Costweight (CW) = Relativgewicht: • Jede DRG-Fallgruppe hat ein bestimmtes Kostengewicht, welches anzeigt, wie hoch der durchschnittliche Behandlungsaufwand für Patienten dieser Fallgruppe ist, verglichen mit dem durchschnittlichen Behandlungsaufwand für alle akut-stationär behandelten Patienten in der Schweiz. Beispiele G-DRG 2008: • I29Z, Komplexe Eingriffe am Schultergelenk:CW = 1,020 • A05B, Herztransplantation ohne Beatmung > 179 Stunden, Alter > 15 Jahre: CW = 17,903 • O60D, Vaginale Entbindung ohne komplizierende Diagnose: CW = 0,568 Basispräsentation SwissDRG +06.06.2014
Begriffsklärung Basisfallwert = Baserate: • Durchschnittlicher Fallwert eines Spitals (wird ausgehandelt) = Preis Casemix (CM): • Summe der Fallgewichte eines Spitals; Bewertungs- und Vergleichswert entweder bezogen auf einzelne Fälle oder auch auf das in einem Spital behandelte Patientenspektrum. Casemix-Index (CMI): • Durchschnittliches Fallgewicht eines Spitals: auch Fallmischindex genannt; der Fallmischindex ist das durchschnittliche Kostengewicht aller Paitent eines Spitals. Casemix dividiert durch Anzahl Fälle Spital = Casemix-Index Basispräsentation SwissDRG +06.06.2014
Was wurde bisher geleistet (Projekt) • 2002 gemeinsamer Bericht GDK und H+ • 2004 Vereinsgründung (Projektstart: 2003) • 2005 Regeln Fallabrechnung und Berechnung Relativgewichte • 2006 Systemwahl: G-DRG • 2007 nativer Grouper 0.0 • 2007 Mapping und Helvetisierung (ICD-10, CHOP, weitere) • 2007 Überarbeitung Regeln Fallabrechnung und Berechnung Relativgewichte • 2008 Gründung SwissDRG AG (Geschäftsführer: S. Hölzer) • laufend: Datenerhebungen (2004 – 2006) Basispräsentation SwissDRG +06.06.2014
SwissDRG Aktiengesellschaft (AG) • Gesetzliche Basis (KVG 492): „Die Tarifpartner setzen gemeinsam mit den Kantonen eine Organisation ein, die für die Erarbeitung und Weiterentwicklung sowie die Anpassung und Pflege der Strukturen zuständig ist (...)“ • Triparitätische Trägerschaft: • Kantone (Gesundheitsdirektorenkonferenz GDK), Krankenversicherer (santésuisse) und Leistungserbringer (H+ und FMH). • Verwaltungsrat: • 3 Regierungsräte, 3 Versicherer und 3 Leistungserbringer (2 H+ und 1 FMH) zwei sich einige Gruppen können die dritte Gruppe überstimmen! Basispräsentation SwissDRG +06.06.2014
Aufgaben SwissDRG AG (VR) Verwaltungsrat (VR): • Strategische Führung Casemix Office • Tarifstruktur genehmigen • Tarifstruktur beim Bundesrat zu Genehmigung einreichen • Kontaktpflege mit Behörden und Ämtern Basispräsentation SwissDRG +06.06.2014
Aufgaben SwissDRG AG (CMO) Casemix Office (CMO): • Operative Geschäftsführung • Datenerhebung und Berechnung der Relativgewichte • Anträge analysieren und beurteilen (z.B. DRG-Split oder Innovationen) Ziel: sachgerecht & kostenhomogen • System verbessern (z.B. Analyse von möglichen Kostenverzerrungen) Ziel: sachgerecht & kostenhomogen • Änderungsvorschläge Kodierung / Kodierrichtlinien • Zusammenarbeit mit Institut für Entgeltsysteme im Krankenhaus (InEK) Basispräsentation SwissDRG +06.06.2014
Nächste Schritte SwissDRG AG (CMO) • Einbindung verschiedenster Akteure in den weiteren Prozess • Rekrutierungen / Teambildung im Casemix Office (CMO) • Kalkulation von Kostengewichten (Version 0.1) und Beurteilung der Homogenität • Bereitstellung bis Mitte 2008: (Web)Grouper, Fallpauschalenkatalog, Definitionshandbuch • jährliches Antragsverfahren über Partner / Aktionäre SwissDRG etablieren • Übersetzung der Kataloge ins Französische Basispräsentation SwissDRG +06.06.2014
Aufgaben der Tarifpartner • Einführungs-/Rahmenvertrag aushandeln (H+ – santésuisse – MTK – Kantone) • Tarifverträge aushandeln (santésuisse – Spitäler / MTK – Spitäler / Spitäler - Kanton) • Elektronischer Rechnungsstandard anpassen • Anträge an das CMO aufbereiten, formulieren und einreichen Basispräsentation SwissDRG +06.06.2014
Vorkehrungen im Spital • Kostenträgerrechnung (vgl. REKOLE®) • Falldokumentation mit Fokus Kodierung sicherstellen • Kodierung regeln (z.B. professionelle Kodierer) • Verantwortlichkeiten regeln (sinnvoll: Klinikleitung) • Informatik anpassen • Ängste abbauen (Viele wissen nicht was DRG ist) • Schattenrechnung bzw. notwendige Baserate berechnen • Einhaltung Datenschutzgesetzt sicherstellen Ziel 1: korrekte Abrechnung Ziel 2: Welche Prozesse müssen optimiert werden Ziel 3: Angebotsüberprüfung Basispräsentation SwissDRG +06.06.2014
Ziele, Wünsche und Hoffnungen • Leistungsabgeltung und nicht Kostenrückerstattung • Tarifvielfalt beseitigen • Transparenz schaffen wer macht was und wie oft! • Vergleichbarkeit der Leistungserbringung Achtung! • Verkürzung der Aufenthaltsdauer • Spezialisierung der Betriebe • Prozessoptimierung • Standardisierung Ziel 1: Kosten sollen gesenkt werden! Ziel 2: Fälle sollen strenger nach WZW beurteilt werden! Basispräsentation SwissDRG +06.06.2014
Gefahren und Bedenken • Keine Kostensenkung sondern nur Kostenverschiebung • Einbussen in der Qualität der Leistungserbringung • Blutige Entlassungen und Überforderung der nachbehandelnden Stellen • Anreiz zur Behandlung von komplexen Fällen Anmerkung 1: In DE haben sich Befürchtungen nicht bestätigt. Übrigens: Fallpauschalen ≠ Revolution! Anmerkung 2: In DE kaum Effekte bei ökonomischen Indikatoren (Bettenabbau, Kostenanstieg) Aber: 20% der Spitäler haben Belegung kleiner 60% Basispräsentation SwissDRG +06.06.2014
Zwingende flankierende Massnahmen • Qualitätssicherung • Mindestfallzahlen • Komplettes Angebot der OKP sicherstellen • Raum für Innovationen (Systempflege und kostenhomogene Abgeltung muss gewährleistet sein) • Finanzierung der gemeinwirtschaftlichen Leistungen Basispräsentation SwissDRG +06.06.2014
Wichtige Themen für H+ (I) • Einführungsmodalitäten (vgl. auch Einführungsverlauf H+) • Schattenrechnung von 1 Jahr, nicht länger (auf der Basis des Rechnungsjahres des Spitals) • Korridor für Korrekturen = +/- 3% • Einführungsfristen und nicht Termine sind definiert Basispräsentation SwissDRG +06.06.2014
Wichtige Themen für H+ (II) • Rechnungskontrolle (z.Z. in Verhandlung) • Wie in Deutschland erfolgt die Kontrolle einheitlich, für alle Versicherer und pro Spital nur durch eine Stelle. • Eine Kodierrevision gilt als zentraler Kontrollmechanismus für die Rechnungskontrolle. Sanktionen können hierauf Bezug nehmen. • Stichprobenkontrolle und Überprüfung der Leistungen durch Vertrauensarzt sind unbestritten. • Einzelfallprüfungen sollen bei guter Kodierqualität in der Anzahl limitiert sein. Basispräsentation SwissDRG +06.06.2014
Wichtige Themen für H+ (III) • Wartung und Weiterentwicklung des Systems • Klare Abläufe für das Antragswesen (Anpassungen, neue Leistungen, Innovationen) und die ordentliche Systempflege • Das CMO Schweiz muss bewusste Entscheide für oder gegen jede Änderung fällen, die im deutschen System jährlich vorgenommen werden. • Interne Regeln / Arbeitsabläufe des CMO definieren Basispräsentation SwissDRG +06.06.2014
Einführungsverlauf nach H+ • Voraussetzung für eine Einführung 2011 (Schattenrechnung): • am 1.1.2010 liegt eine qualitative gute Version vor (6 Monate Genehmigung BR und 6 Monate Umsetzung)! D.h. diese Version basiert auf Kostendaten 2008! • Problem: • Die Datenqualität 2008 wird nicht sehr gut sein (vgl. nächste Folie), ausser die Netzwerkspitäler machen Nachkodierung und Nachkalkulationen, was sehr aufwändig ist. • Mögliche Lösung: • Einführungsversion basiert auf CH- und DE-Kostengewichten Basispräsentation SwissDRG +06.06.2014
Einführungsverlauf nach H+ • Versionenneutralität: • Damit möglichst wenige Verschiebungen während der Einführungsphase (hier 2011 bis und mit 2013) provoziert werden, sollte in dieser Zeit immer mit der gleichen Version gearbeitet werden. • Probleme im Bereich Datenqualität: • Die Helvetisierung (ICD-10 GM, Anpassungen CHOP) steht den Netzwerkspitälern erst ab Mitte 2008 zur Verfügung. Daten 2009 • Die einheitlichen Grundsätze der Anlagebuchhaltung wurde erst gerade versandt. Umsetzung läuft 2008. Daten 2009 Basispräsentation SwissDRG +06.06.2014
Einführungsverlauf nach H+ • Graphische Darstellung Einführungsverlauf • Details zu den einzelnen Jahren Basispräsentation SwissDRG +06.06.2014
1. Juli 2008 1. Jan. 2009 1. Jan. 2010 1. Juli 2010 1. Jan. 2011 1. Jan. 2012 1. Jan. 2013 1. Jan. 2014 1. Jan. 2015 Bemessung Einführung Grouper V0.1 Umsetzung Verhandlung Tarifvertrag Ausgleich Genehmigung Bundesrat Grouper V1.0 Eingabe Bundesrat Grouper V1.0 Finalisierung und Unterschrift EV Einführungsphase von 4 Jahren Eingabe Bundesrat Grouper V1.0 gemäss neuem Gesetz Start gemäss neuem Gesetz
Empfehlungen an Berufsverbände • Detaillierte, fallbezogene Leistungserfassung • Tarif oder Zeit • Analyse der Auswirkungen / Entwicklungen • Anteil Leistungen bei Behandlungen • Anzahl Ausbildungsplätze Basispräsentation SwissDRG +06.06.2014
Zu guter letzt noch dies: • Prozesse kennen • Kosten kennen • Statistiken und Kennzahlen kennen Basispräsentation SwissDRG +06.06.2014
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Referent: Christoph Schöni, Leiter Tarife / Statistik / eHealth, Mitglied der GL Basispräsentation SwissDRG + 06.06.2014