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„Feuer und Flamme - ausgebrannt“

EUROFEDOP-Seminar „Stress-Burnout-Mobbing, der öffentliche Sektor in Großaufnahme“ 10. bis 12. Juni 2004 in Dublin (Irland). „Feuer und Flamme - ausgebrannt“ . Was hilft dagegen? Wie beugt man vor?. Inhalte. 1. Ausgangssituation 2. Maßnahmen

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„Feuer und Flamme - ausgebrannt“

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Presentation Transcript


  1. EUROFEDOP-Seminar „Stress-Burnout-Mobbing, der öffentliche Sektor in Großaufnahme“ 10. bis 12. Juni 2004 in Dublin (Irland) „Feuer und Flamme - ausgebrannt“ Was hilft dagegen? Wie beugt man vor?

  2. Inhalte 1. Ausgangssituation 2. Maßnahmen 2.1 Beispiele2.2 Ebenen2.3 Strategien 2.4 Aspekte 3. Instrumente zur Messung 4. Zusammenfassung

  3. 1. Ausgangssituation • Burnout- resultiert aus Wechselwirkungen zwischen Bedingungen der Arbeit und Merkmalen der Person - ist ein berufsübergreifende, langfristige (Fehl-)Belastungsfolge - zweidimensional: Distanzierung & Erschöpfung (DEMEROUTI & NACHREINER, 1998) • - nur wer einmal „gebrannt“ hat, kann verbrennen • überwiegende Anzahl der Maßnahmen nicht Burnout spezifisch, sondern Interventionen zum Stress oder der Organisations- und Personalentwicklung • Probleme:- Tabuisierung von Burnout sowohl auf betrieblicher Seite als auch auf Seiten der MitarbeiterInnen- meistens individuelle Maßnahmen- weitgehend keine Evaluierung der Maßnahmen

  4. 1. Ausgangssituation Arbeits- und Organisationsgestaltungz.B. Transparenz, Entscheidungen, ... Führungsverhalten soziale Beziehungen Arbeitsumgebung Merkmale der Person - hohe Leistungsansprüche - hohe Involviertheit in die Arbeit Überforderungz.B. Stresserleben, psychische Ermüdung Unterforderungz.B. Monotonie, psychische Sättigung Burnout

  5. 2.1 Maßnahmen: Beispiel 1 ELIA - erster schriftlich dokumentierter Fall von Burnout liegt mehr als 2500 Jahre zurück (1. Könige 19,4) - übereifriger Prophet - endet ausgebrannt in der Wüste unter einem Wacholderbusch und möchte sterben seine Worte: „ Es ist genug, so nimm nun Herr, meine Seele; ich bin nicht besser als meine Väter.“ Maßnahmen - Ein Engel kam und brachte ihm zu essen und zu trinken und sagte: „Nimm, iss und schlaf!“ - Elia aß, trank und schlief, und ward geheilt. (in: Wiedemann, 1997)

  6. 2.1 Maßnahmen: Beispiel 2 Flugzeugwartungsfirma (in: Maslach & Leiter, 1998) - Manager bemerkten Unterschiede zwischen Technikern - einige Techniker benötigen viel mehr Zeit für bestimmte Abschnitte als andere, um Standardabschnitte von Sicherheitskontrollen von Flugzeugen durchzuführen Maßnahmen - erster Gedanke: Lohnabzüge für langsam arbeitende Mitarbeiter - aber: Sicherheitskontrollen dürfen nicht nachlässig durchgeführt werden - deshalb: Ansatz entwickelt, der die Teamzeit erfasst - Verantwortung an Team übergeben - Folge: Angst und Unsicherheit im Team - Schulung zur Teamentwicklung (Zusammenarbeit, Unterstützung, ...) - Ergebnis: gründliche, nicht so zeitaufwendige Sicherheitskontrollen

  7. 2.1 Maßnahmen: Beispiel 3 Lehrer- Maßnahmen (Weber, 2000; Smolka, 2000) In Schule- Schaffung einer Schulkultur (corparate identity)- kooperativer Führungsstil, Transparenz, Information- Vertrauen, Offenheit, kollegialer Austausch- Veränderung der Lehrerrolle (Lernförderer, Motivierer) In Lehrerausbildung- nicht nur theoretische Kenntnisse, praxisorientierte Ausbildung- altersgemäßer Umgang mit Kindern und Jugendlichen Für Lehrer- Supervision (mit Problemen nicht allein)- Ballintgruppen für Lehrer- arbeitsmedizinische, arbeitspsychologische Betreuung

  8. 2.1 Maßnahmen: Beispiel 4 Journalismus - Maßnahmen (Bodin, 2000) Arbeitsorganisation- langfristige Planung (Tages-, Wochen-, Jahresplanung)- Dienst- und Urlaubspläne- flexible Arbeitszeiten, Zeitkonten, Sabbatjahr- Zunahme der Bedeutung von Teamleistungen- Differenzierung der journalistischen Berufsrolle: Reporter, Redakteur, Redaktionstechniker- Job Rotation: Abbau von Ressort-Egoismus und Betriebsblindheit- Mitarbeiter orientierter Führungsstil (Einfühlungsvermögen)- besserer Umgangston in den Redaktionen (Kommunikationskultur)- Wertewandel: Balance zwischen Arbeit und Freizeit- berufliche Reflexion, Teamsupervision Individuelle Strategien- Selbstfindung und Selbstakzeptanz- Das richtige Maß finden: Leistung ist nicht Alles!- Entspannungsmethoden (Yoga, …)

  9. 2.1 Maßnahmen: Beispiel 5 Krankenhaus (Büssing, Glaser & Höge, 2002) Bauliche Veränderungen, z.B.- T-förmiger oder sternförmiger Grundriss- breite Flure mit EinbuchtungenAusstattung der Station- Stauraum im Patientenzimmer- Rollstühle, Hebehilfen mit Unterweisung in BenutzungEinführung eines Stationssekretariat Einführung eines Krankenhaus-Informationssystem Flexible Arbeitszeitgestaltung Arbeitsablaufgestaltung

  10. Politik Gemeinwesen Institutionen Gruppen Individuen 2.2 Maßnahmen: Ebenen Gesundheitsförderung Mehrebenen-Modell (in: Göpel et al., 1992)

  11. 2.2 Maßnahmen: Ebenen • politische Ebene:gesetzliche Vorgaben und Rahmenbedingungen,Förderung des öffentliche Bewusstseins, Erhöhung der Attraktivität (z. B. Altenpflege) • institutionelle Ebene:Organisations- und Personalentwicklung • Gruppenebene:Kommunikation, soziale Unterstützung, Führungsverhalten • individuelle Ebene:gesundheitsförderliche Einstellungen und Lebensweisen,Optimierung der Lebensplanung und -gestaltung Abbau und Vermeidung von Belastungen Ressourcen stärken

  12. 2.3 Maßnahmen: Strategien Unternehmen Bereitschaft des Unternehmens, des Managements zur Änderung Projektgruppe gründen Erfassung psychischer Belastungen in der Gefährdungsbeurteilung Ableiten von Maßnahmen Umsetzung der Maßnahmen Evaluation

  13. 2.3 Maßnahmen: Strategien Unternehmen Phase I: Orientierung Phase II: Bestimmung der Ausgangslage Phase III: Maßnahmen- und Zeitplanung Phase IV: Verpflichtung und Überzeugung Phase V: Durchführung des Vorgehensplans Phase VI: Überprüfung des Fortschritts und ggf. Anpassung Phase VII: Evaluierung der Maßnahmen (2-3 Jahre später)

  14. 2.4 Maßnahmen: Aspekte im Unternehmen • Personalplanung, Arbeitsablaufgestaltung • interne Standards für Umgang mit Klienten • Transparenz, klare Rollenaufteilung, klare Ziele • Einbeziehung der Mitarbeiter • sozialverträgliche Arbeitszeiten und Schichtregelungen • Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten • regelmäßige Konsultationen und Besprechungen, Zielvereinbarungen • Reduzierung bürokratischer Hindernisse • Führungskräfteschulung, Sensibilisierung der Führungskräfte • Sicherheits-/Gesundheitszirkel (Sensibilisierung für Gefahren des Ausbrennens) • Vermeidung von psychischer Über- und Unterforderung • offene Kommunikation • Supervision

  15. 2.4 Maßnahmen: Aspekte in der Arbeitsaufgabe Arbeitsstrukturierungsmaßnahmen vollständige Tätigkeiten Freiheitsgrade Entscheidungsspielräume Anforderungsvielfalt Vorhersehbarkeit soziale Unterstützung Abbau von Zeitdruck Abbau von Erfolgsunsicherheit ergonomische Arbeitsplatzgestaltung

  16. fehlendemotivationaleAnreize Distanzierung Arbeitsan-forderungen Erschöpfung 2.4 Maßnahmen: Aspekte Unterschiedliche Burnoutmuster (DEMEROUTI & NACHREINER, 1998) Rückmeldung Belohnung KontrollePartizipationArbeitsplatzsicherheit VerantwortungKommunikation Körperliche BelastungZeitdruck Kundenkontakt Umgebungsbedingungen

  17. 2.4 Maßnahmen: Aspekte für die Personen selbst • Qualifikation und Weiterbildung • kleinere Pausen einschieben • Training kommunikativer und sozialer Kompetenzen • Einstellungs- und Verhaltensänderung: „Nein“-Sagen lernen, Arbeiten delegieren, Perfektionismus • Entspannungstraining, Stressbewältigung, Angstbewältigung • Selbstmanagement (Zeit, eigene Organisation, Prioritäten setzen) • Balance zwischen Arbeit, Familie, Freizeit • Selbsthilfegruppen • Fitnesstraining, Sport treiben • proaktive Lebensplanung

  18. Personalauswahl Arbeitsweisen L Beginnt am Anfang und geht schrittweise vor Bedürfnisse P Fängt irgendwo an und überspringt Schritte N Lebt in der Zukunft und macht sich Gedanken darüber, was sein könnte S Lebt in der Gegenwart. Genießt, was da ist.

  19. 3. Messung: Instrumente • Burnout spezifische Instrumente: • Maslach Burnout Inventory (Maslach et al., 1981, 1986) • Staff Burnout Scale for Health Professionals (?) • - Beanspruchungsscreening bei Humandienstleistungen (BHD-System von Hacker & Reinhold, 1999) • Oldenburger Burnout Inventar (Nachreiner & Demerouti, 1997) • Tedium Scale -Überdrußskala (Aronsen et al., 1983, 1995) • qualitative Forschungsmethode: Leitfaden zur Ermittlung personenbezogener Belastungen (Lieberei, 1991)

  20. 3. Messung: Wichtige Fragen • Welche Umweltbedingungen sind die ausschlaggebenden? • Welche Bedürfnisse und Ziele des Individuums (z. B. der Pflegekraft, der Bankangestellten, des Lehrers) werden frustriert? • Welche Fähigkeiten reichen für die Arbeit nicht aus (soziale, kommunikative)? • Welche Vorstellungen (Werte, Normen) sind unrealistisch? • Welche Bewältigungsstile und Denkmuster widersprechen sich? • Welche Informationen fehlen? • Wo lässt sich etwas ändern? • (in Anlehnung an Burisch, 1994)

  21. 4. Zusammenfassung: Maßnahmen • intensive, interdisziplinäre Zusammenarbeit • prospektive Längsschnittstudien • Erfassung objektiver und subjektiver Daten • Konzeption und Evaluation von Maßnahmen • Kombination von Maßnahmen • Vorrang der Verhältnisprävention • geeignete Informations- und Einführungsstrategien • Enttabuisierung von Burnout • Hinweise:! Realisierung der Maßnahmen nicht ohne Aufwand ! OE bedeutet langfristige, u. U. gravierende Veränderung! Präventive Maßnahmen verursachen Kosten

  22. „Wer ausbrennt, muss vorher entflammt gewesen sein.“

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