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Wertpapierrecht. Wertpapierdefinitionen § 2 WpHG Lit.: Weiterer Begriff Urkunde, in der ein privates Recht in der Weise verbrieft ist, dass zur Geltendmachung des Rechts die Innehabung der Urkunde notwendig ist. Lit.: Engerer Begriff
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Wertpapierrecht • Wertpapierdefinitionen • § 2 WpHG • Lit.: Weiterer Begriff • Urkunde, in der ein privates Recht in der Weise verbrieft ist, dass zur Geltendmachung des Rechts die Innehabung der Urkunde notwendig ist. • Lit.: Engerer Begriff • ... und die Urkunde zur Übertragung des Rechts erforderlich ist. WertpapierrechtProf. Dr. C. Windbichler, LL.M.
Einzelmerkmale der Wertpapier-Definition • „Recht“ (nicht: Beweisurkunde für Tatsachen) • zum Privatrecht gehörig (z.B. Forderung, Recht auf Duldung der Zwangsvollstreckung, Mitgliedschaft) • Vorlegungspflicht zur Geltendmachung (z.B. § 808 Abs. 2 BGB) • (Mindermeinung) + Urkunde zur Übertragung des Rechts erforderlich (z.B. Theaterkarte, Wechsel, Scheck; § 952 BGB genügt nicht) WertpapierrechtProf. Dr. C. Windbichler, LL.M.
Literatur • Alpmann/Schmidt, Wertpapierrecht, 9. Aufl. 2001 • Baumbach/Hefermehl, Wechsel- und Scheckgesetz, 22. Aufl. 2000 • Brox, Handels- und Wertpapierrecht, 15. Aufl. 2001 • Einsele, Wertpapierrecht als Schuldrecht, 1995 • Gursky, Wertpapierrecht, 2. Aufl. 1997 • Müller-Christmann/Schnauder, Wertpapierrecht, 1992 • Roth, Handels- und Gesellschaftsrecht, 6. Aufl. 2001 • Wiedemann, Wertpapierrecht, 6. Aufl. 1994 WertpapierrechtProf. Dr. C. Windbichler, LL.M.
Funktionen der Verbriefung • Indizfunktion • Liberationsfunktion • Präsentationsfunktion zugunsten des Schuldners • Vorlegungszwang • Aushändigungszwang • Präsentationsfunktion zugunsten des (neuen) Gläubigers • Legitimation zugunsten des Papierinhabers • Verkehrsschutzfunktion WertpapierrechtProf. Dr. C. Windbichler, LL.M.
Einteilung nach der Person des Berechtigten • Inhaberpapiere • Übertragung nach Mobiliarsachenrecht • Orderpapiere • „geborene“ Orderpapiere • „gekorene“ Orderpapiere • Übertragung durch Übereignung und Indossament • Rekta- oder Namenspapiere • Übertragung durch Abtretung (Folge: § 952 BGB) WertpapierrechtProf. Dr. C. Windbichler, LL.M.
Wie wird das Papier zum Wertpapier? WertpapierrechtProf. Dr. C. Windbichler, LL.M.
Inhaberschuldverschreibung, §§ 793 BGB • Charakteristik • Massenpapier • auf Zahlung einer Geldsumme • Verzinsung • Kupons • Talon • Entstehung: Begebungsvertrag, Rechtsschein • Übertragung: §§ 929 ff. BGB • Einlösung • Schuldnerschutz: Legitimationsfunktion • Gläubigerschutz • gutgläubiger (einwendungsfreier) Erwerb • Urkundenerneuerung, Kraftloserklärung WertpapierrechtProf. Dr. C. Windbichler, LL.M.
Anweisung, §§ 783 ff. BGB Urkunde, in der der Aussteller eine andere Person dazu auffordert, an einen Dritten zu leisten • schriftlich • Geld, Effekten, vertretbare Sachen • Aushändigung an Anweisungsempfänger Funktion: mittelbare VermögenszuwendungGrundform für kaufmännische Anweisung (§§ 363 - 365 HGB), gezogenen Wechsel und Scheck WertpapierrechtProf. Dr. C. Windbichler, LL.M.
Der Kaufmann von Venedig IV, 1 Padua, 17. April 1598 17. Juli 1598 Antonio Dr. Balthasar Xxx 300 Duk. Xxx dreihundert Dukaten Antonio Bellario, Padua Bellario Venedig, Seufzerbrücke WertpapierrechtProf. Dr. C. Windbichler, LL.M.
Beteiligte beim Wechsel • Bellario = Aussteller (WG), Anweisender (BGB) • Antonio = Bezogener, Trassat (WG), Angewiesener (BGB)nach Annahme: Akzeptant (Wechselakzept, Art. 25 WG) • Balthasar = Remittent, Nehmer (WG), Order (vgl. „Orderpapier“), Anweisungsempfänger (BGB)- wenn Balthasar den Wechsel an Shylock überträgt: Indossant • Shylock = Indossatar (WG) • Der noch nicht angenommene Wechsel heißt „Tratte“ (und ist bereits ein gültiger Wechsel),der angenommene Wechsel heißt „Akzept“ WertpapierrechtProf. Dr. C. Windbichler, LL.M.
Formelle Wechselstrenge:Bestandteile des Wechsels, Art. 1 WG Padua, 17. April 1598 17. Juli 1598 Antonio Dr. Balthasar Xxx 300 Duk. Xxx dreihundert Dukaten Antonio Bellario, Padua Bellario Venedig, Seufzerbrücke WertpapierrechtProf. Dr. C. Windbichler, LL.M.
Bezeichnung als Wechsel Wechsel: Padua, 17. April 1598 17. Juli 1598 Antonio Dr. Balthasar Xxx 300 Duk. Xxx dreihundert Dukaten Antonio Bellario, Padua Bellario Venedig, Seufzerbrücke WertpapierrechtProf. Dr. C. Windbichler, LL.M.
Nehmer, Bezogener Padua, 17. April 1598 Padua, 17. April 1598 17. Juli 1598 17. Juli 1598 Antonio Dr. Balthasar (Porzia?) Xxx 300 Duk. Antonio Dr. Balthasar (Porzia?) Xxx 300 Duk. Xxx dreihundert Dukaten Xxx dreihundert Dukaten Antonio Antonio Bellario, Padua Bellario Bellario, Padua Bellario Venedig, Seufzerbrücke Venedig, Seufzerbrücke WertpapierrechtProf. Dr. C. Windbichler, LL.M.
Verfallzeit, Zahlungsort Padua, 17. April 1598 Antonio Dr. Balthasar Xxx 300 Duk. Xxx dreihundert Dukaten Antonio Bellario, Padua Bellario Venedig, Seufzerbrücke WertpapierrechtProf. Dr. C. Windbichler, LL.M.
Ausstellungsort %%%%, 17. April 1598 %%%%, 17. April 1598 17. Juli 1598 17. Juli 1598 Antonio Dr. Balthasar Xxx 300 Duk. Antonio Dr. Balthasar Xxx 300 Duk. Xxx dreihundert Dukaten Xxx dreihundert Dukaten Antonio Antonio Bellario, ##### Bellario Venedig, Seufzerbrücke Bellario, ##### Bellario Venedig, Seufzerbrücke WertpapierrechtProf. Dr. C. Windbichler, LL.M.
Einwendungen gegen den Wechselanspruch • Einwendungsbegriff • Verkehrsgeschäft • Absolute Einwendun-gen- urkundliche- fehlende Zurechen-barkeit • Ausschlussfähige Ein-wendungen- präklusionsfähige- persönliche, Art. 17 Def. „persönliche Einwendungen“: rechts-hemmende Einwen-dungen (Einreden i.S.d. BGB) aus einer neben dem Wechsel beste-henden Rechtsbeziehung Ausschluss, es sei denn Wechselinhaber kennt die drohende Schädigung WertpapierrechtProf. Dr. C. Windbichler, LL.M.
Wechselprotest • Funktion: Rückgriffsvoraussetzung • Frist: Art. 44 II WG (Art. 86 WG?) • Zuständigkeit: Art. 79 I WG • Inhalt: Art. 80 WG • Form: Art. 80 III, 81 WG • Kosten? (vgl. Art. 46, 48 I Nr. 3 WG) WertpapierrechtProf. Dr. C. Windbichler, LL.M.
Rückgriff – RegressVoraussetzungen • Notleidender Wechsel- Nichtzahlung- Nichtannahme • Einhaltung der Vorlagefrist, Art. 53 WG (keine Präjudizierung) • Wechselprotest, Art. 44- durch förmlich Berechtigten (Art. 16 I WG)- Verfahren nach Art. 79 ff. WG- fristgemäß, Art. 53 WG (keine Präjudizierung) WertpapierrechtProf. Dr. C. Windbichler, LL.M.
Rückgriff – RegressHaftung • Gesamthaftung, Art. 43, 47 WGAussteller, Annehmer (= Hauptschuldner), Indossanten, Wechselbürgen • Abweichungen von § 422 BGB- Erfüllung durch Akzeptant befreit alle Wechselschuldner- Erfüllung durch Rückgriffsschuldner befreit diesen; er kann bei seinen Vormännern Regress nehmen, Art. 47 III WG • Abweichungen von § 426 BGB: Vorrang des Wechselrechts, Rangfolge der Verpflichteten WertpapierrechtProf. Dr. C. Windbichler, LL.M.
Wechsel an eigene Order • Aussteller bezeichnet sich selbst als Wechselnehmer (Remittenten), Art. 3 I WG • Abweichung von § 783 BGB: Anweisung verlangt Nennung eines Dritten als Empfänger • Funktion: Aussteller kann die Person des Erwerbers zunächst offen lassen • Weitergabe durch Indossament, Aussteller haften dann auch als Indossant WertpapierrechtProf. Dr. C. Windbichler, LL.M.
Trassiert-eigener Wechsel • Aussteller bezeichnet sich selbst als Bezogenen, Art. 3 II WG • Behandlung wie gezogener Wechsel (Tratte) • Funktion: Hauptniederlassung zieht Wechsel auf Zweigniederlassung - „Kommanditwechsel“ (vgl. §§ 13 ff. HGB) • Haftung des Ausstellers als Aussteller, als Annehmer nur bei Annahme WertpapierrechtProf. Dr. C. Windbichler, LL.M.
Eigener Wechsel - Solawechsel • Variante nicht der Anweisung (§§ 783 BGB), sondern des Schuldversprechens (§ 780 BGB) • Der Aussteller verpflichtet sich zur Zahlung der Wechselsumme an den Remittenten, Art. 78 I WG • Es gibt keinen Bezogenen/Annehmer • Übertragung durch Indossament • Funktion: Finanzwechsel, Kreditsicherheit WertpapierrechtProf. Dr. C. Windbichler, LL.M.