1 / 40

Eigengruppenprojektionsmodell

Eigengruppenprojektionsmodell. Prozesse der Selbstkategorisierung. Überblick. Selbstkategorisierung Bewertung sozialer Gruppen Projektion Effekte und Determinanten der Projektion Bedeutung der Inklusion Problem: Richtung der Projektion. Leitfragen.

landry
Download Presentation

Eigengruppenprojektionsmodell

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Eigengruppenprojektionsmodell Prozesse der Selbstkategorisierung

  2. Überblick • Selbstkategorisierung • Bewertung sozialer Gruppen • Projektion • Effekte und Determinanten der Projektion • Bedeutung der Inklusion • Problem: Richtung der Projektion

  3. Leitfragen • Was bedeutet es einer sozialen Kategorie anzugehören? • Wie werden soziale Gruppen bewertet? • Wie kann mit Verschiedenheit / Andersartigkeit umgehen? • Wann können wir positive, wann negative Einschätzungen von Fremdgruppen beobachten?

  4. Selbstkategorisierung • Selbstkategorisierung bedeutet, sich selbst nicht mehr als Individuum, unterschieden von anderen Individuen wahrzunehmen, sondern als Repräsentant einer sozialen Kategorie unterschieden von anderen Kategorien wahrzunehmen. • Selbststereotypisierung vs. Fremdstereotypisierung

  5. „We“ Re-Categorization Inklusive level of Self-Categorization Intergroup-Categorization Intergroup Level „They“ Outgroup „We“ Ingroup Interpersonal Level De-Categorization „Me“ Other Individual Other Individual Other Individual Other Individual Selbstkategorisierung

  6. Bewertung sozialer Kategorien • Wie werden soziale Gruppen bewertet? • Annahme der Selbstkategorisierungstheorie: • Eine Gruppe kann nur relativ zu einer anderen Gruppe bewertet werden. • Durch soziale Vergleiche werden sie bewertet. • Aber: Welche Dimensionen sind relevant für die Bewertung einer Gruppe relativ zu einer anderen? • Lösung: Zwei Gruppen werden mit Referenz auf eine übergeordnete beide Gruppen umschließende Kategorie bewertet.

  7. Bewertung sozialer Kategorien Übergeordnete umschließende Gruppe Gruppe B Gruppe A

  8. Bewertung sozialer Kategorien • Je näher eine Gruppe am Prototypen der übergeordneten Gruppe liegt, desto besser wird sie bewertet (Prototypikalität). • Je näher eine Gruppe im Vergleich zu der anderen am Prototypen der übergeordneten Gruppe liegt, desto besser wird sie im Vergleich zu der anderen Gruppe bewertet (relative Prototypikalität). • Beispiel: Spatzen vs. Pinguine als Vögel

  9. ÜbergeordneteumschließendeGruppe b a Bewertung sozialer Kategorien Prototyp Gruppe A Gruppe B a < b, dann Gruppe A positiver als Gruppe B

  10. Bewertung sozialer Kategorien Differenzierung versus Diskriminierung: • Differenzierung auf der Grundlage von sozialer Kategorien ist nicht gleichbedeutend mit Diskriminierung. • Unterschiedliche Bewertungen aufgrund sozialer Differenzierung sind ebenfalls nicht notwendig diskriminierend • Soziale Differenzierung und Bewertung werden zu Diskriminierung, wenn Uneinigkeit hinsichtlich ihrer Legitimität besteht.

  11. Bewertung sozialer Kategorien Soziale Diskriminierung als Perspektivendivergenz: • Soziale Diskriminierung impliziert eine Perspektivendivergenz hinsichtlich der Angemessenheit einer Differenzierung zwischen sozialen Gruppen. • Wie kann es zu einer solchen Perspektivendivergenz kommen?

  12. Bewertung sozialer Kategorien • Die Inklusion zweier sozialer Kategorien in einer gemeinsamen inklusiven Kategorie macht sie vergleichbar. • Die Vergleichsdimensionen liefert die gemeinsame inklusive Kategorie. ABER: • Wer bestimmt genau deren Beschreibung? • Projektion der Eigengruppenmerkmale auf die gemeinsame inklusive Kategorie

  13. ÜbergeordneteumschließendeGruppe Projektion b a Bewertung sozialer Kategorien Prototyp Eigengruppe Fremdgruppe a < b, dann Eigengruppe positiver als Fremdgruppe

  14. Projektion • Da beide Gruppen ihre Merkmale auf die gemeinsame inklusive Kategorie projizieren, kommt es zur Perspektivendivergenz in der Bewertung beider Gruppen.

  15. a) b) c) d) Projektion • Messung der relativen Prototypikalität 1. Schritt: Aufschreiben der typischen und distinkten Merkmale der Eigengruppe und der Fremdgruppe z.B. “Mitglieder der Eigengruppe sind – verglichen mit Mitgliedern der Fremdgruppe -eher..."

  16. Projektion • Messung der relativen Prototypikalität 2. Schritt: Bewertung der gemeinsamen inklusiven Kategorie auf den Merkmalen der Eigengruppe und Fremdgruppe 3. Schritt: Berechnung des Differenzwerts aus Relative Prototypikalität = Mittelwert (Eigengruppenattribute) – Mittelwert (Fremdgruppenattribute)

  17. Perspektivendivergenz 3.8 3.6 3.4 Mittelwert relative Prototypikalität Prototypikalität der 3.2 Chopperfahrer 3.0 Sportfahrer 2.8 Sportfahrer Chopperfahrer Subgruppen Gemeinsame inklusive Kategorie: “Motorradfahrer” Interaktion: F (1,52) = 8.61, p = .005 Projektion

  18. Projektion Perspektivendivergenz 1.2 1.1 1.0 Mittelwert relative Distanz zum Prototyp Prototypikalität .9 Grundschule .8 Gymnasium .7 Grundschule Gymnasium Subgruppen von Lehrern Germeinsame übergeordnete Kategorie: “Lehrer” Interaktion: F (1,56) = 17.60, p < .001

  19. Projektion • Die Eigengruppe wird jeweils im Vergleich zur Fremdgruppe als prototypischer gesehen (relative Prototypikalität). • Je größer die relative Eigengruppen-Prototypikalität, desto schlechter die Bewertung der Fremdgruppe

  20. Projektion Konsequenz von Eigengruppenprojektion: • Abwertung andersartiger Fremdgruppen • Legitimation von Statusüberlegenheit bzw. Delegitimierung von Statusunterlegenheit der eigenen Gruppe (Weber, Mummendey, Wenzel & Waldzus, EJSP, 2002)

  21. Projektion Konflikt zwischen sozialen Gruppen Relative Deprivation Emotionen zwischen Gruppen Ungerechte Statusbe-ziehungen Instabilität in Statusbeziehungen ...

  22. Legitimität Schuld -.32* .56* Bedrohung .30* -.22* Rel. Prototypikalität FG Bewertung .13 n.s. Projektion Weber, Mummendey & Waldzus, 2002, EJSP

  23. Bewertung sozialer Kategorien • Positive und negative übergeordnete Kategorien bilden Standards für prototypikalitätsbasierte Gerechtigkeitsurteile (Vorsicht mit negativen übergeordneten Kategorien!!!) • Relative Prototypikalität ist die Grundlage für die Rechtfertigung des eigenen höheren Status bzw. die Ungerechtigkeit des eigenen niedrigeren Status

  24. Determinanten der Projektion Determinanten der Eigengruppenprojektion • Doppelte Identifikation • Repräsentation der übergeordneten Kategorie

  25. Determinanten der Projektion • Doppelte Identifikation 1,2 Inklusive Identifikation (Europa) niedrig hoch 1 0,8 0,6 0,4 0,2 0 niedrige hohe Eigengruppenidentifikation (Deutsch)

  26. ÜbergeordneteumschließendeGruppe b a Determinanten der Projektion • Komplexität des Prototypen (einfach) Prototyp Eigengruppe Fremdgruppe a < b, dann Eigengruppe positiver als Fremdgruppe

  27. ÜbergeordneteumschließendeGruppe Determinanten der Projektion • Komplexität des Prototypen (komplex) Prototyp b a Fremdgruppe Eigengruppe a = b, dann Eigengruppe gleich Fremdgruppe

  28. Determinanten der Projektion • Ergebnisse (Waldzus, et al., 2003, JESP) EG (Eigengruppe) = Deutsche, Fremdgruppe = Polen, ÜG (übergeordnete Gruppe) = Europäer

  29. Determinanten der Projektion Zusammenfassung zu Determinanten der Projektion: • Komplexität verringert die Eigengruppenprojektion • Doppelte Identifikation begünstigt die Eigengruppenprojektion

  30. Effekte der Inklusion • Sind Eigengruppe und Fremdgruppe in einer gemeinsamen Kategorie inkludiert, dann wird die Bewertung der Fremdgruppe durch deren relative Prototypikalität bestimmt. • Ist die Fremdgruppe nicht in einer gemeinsamen Kategorie inkludiert, dann hat die relative Prototypikalität keinen bedeutsamen Einfluss.

  31. Europa Effekte der Inklusion Deutsche Polen

  32. Effekte der Inklusion Westeuropa Deutsche Polen

  33. Effekte der Inklusion inkludiert exkludiert

  34. Effekte der Inklusion • Nur bei Inklusion in eine gemeinsame inklusive Kategorie führt die relative Prototypikalität zur Bewertung einer Fremdgruppe!

  35. Richtung der Projektion • Wird von der Eigengruppe auf die übergeordneten Kategorie projiziert oder ... • ... wird die Eigengruppe der übergeordneten Kategorie angepasst? • Wie stabil sind bei diesen Prozessen die Vorstellungen über die eigene Gruppe und die übergeordnete Kategorie?

  36. Richtung der Projektion • Deutsche und Europa (im Vergleich zu Briten und Italienern: Wir Deutsche sind verglichen mit Italienern korrektordentlichpünktlichdiszipliniertzurückhaltendsteif Wir Deutsche sind verglichen mit Briten lockeroffengeselligdirektlebenslustigkontaktfreudig Wir Europäer sind folglich korrektordentlichpünktlichdiszipliniertzurückhaltendsteif Wir Europäer sind folglich lockeroffengeselligdirektlebenslustigkontaktfreudig

  37. Richtung der Projektion • Deutsche und Europa (im Vergleich zu Briten und Italienern: ,1 0,0 Standardisierte mittlere Bewertungen der Dt. Attribute Gegen Italiener -,1 Gegen Briten Briten Italiener Fremdgruppe

  38. ,2 ,2 ,1 ,1 - ,0 - ,0 Standardisierte mittlere Bewertungen der Dt Standardisierte mittlere Bewertungen der Dt - ,1 - ,1 Attributes Attributes - ,2 - ,2 Gegen-Italiener Gegen-Italiener Gegen-Briten Gegen-Briten - ,3 - ,3 Briten Italiener Briten Italiener Fremdgruppen Fremdgruppe Richtung der Projektion • Deutsche und Europa (im Vergleich zu Briten und Italienern: Einfache Repräsentation Europas komplexe Repräsentation Europas

  39. Zusammenfassung • Soziale Gruppen werden relativ zu ihrer Prototypikalität zu einem Prototypen einer inklusiven Kategorie bewertet. • Aus der Perspektivendivergenz hinsichtlich der relativen Prototypikalität ergibt sich ein Konflikt zwischen sozialen Gruppen. • Projektion der Eigengruppenattribute auf die inklusive Kategorie kann durch deren Komplexität verändert werden.

  40. Literatur • Mummendey, A. & Wenzel, M. (1999). Social discrimination and tolerance in intergroup relations: Reactions to intergroup difference. Personality and Social Psychology Review, 3, 158-174. • Waldzus, S., Mummendey, A., & Wenzel, M. (2005). When ‘‘different’’ means ‘‘worse’’: In-group prototypicality in changing intergroup contexts. Journal of Experimental Social Psychology, 41, 76-83.

More Related