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Peter L. Berger/ Thomas Luckmann

Peter L. Berger/ Thomas Luckmann. Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit. Gliederung. 1. Biographie 2. Phänomenologische Soziologie 3. Begriffe: Alltagswelt / Alltagswissen 4. Objektive Wirklichkeit 5. Subjektive Wirklichkeit 6. Bezug zur Stadtsoziologie. 1. Biographie.

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Presentation Transcript


  1. Peter L. Berger/ Thomas Luckmann Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit

  2. Gliederung • 1. Biographie • 2. Phänomenologische Soziologie • 3. Begriffe: Alltagswelt / Alltagswissen • 4. Objektive Wirklichkeit • 5. Subjektive Wirklichkeit • 6. Bezug zur Stadtsoziologie

  3. 1. Biographie Peter L. Berger • geboren 17. März 1929 in Wien • emigrierte nach Ende des Zweiten Weltkrieges in die USA • Soziologie- und Theologiestudium in New York • Seit 1985 Direktor des Forschungsinstitutes für Wirtschaftskultur Universität Boston

  4. 1. Biographie Thomas Luckmann • geboren 14. Oktober 1927 in Jesenice (Slowenien) • Philosophie- und Soziologiestudium in Wien und Innsbruck • lehrte in Genf, New York, Frankfurt und Konstanz • Professor der Soziologie an der Universität Koblenz

  5. 2. Phänomenologische Soziologie • Individuum ist Ausgangspunkt der Analyse • das Verstehen einer Handlung ist sowohl für Handelnden als auch für den Beobachtenden von zentraler Bedeutung Einzelindividuum als Basis der Handlungstheorie • alle sozialen Gebilde werden auf individuelles Handeln zurückgeführt  Wesentlicher Unterschied zum Strukturalismus: soziale Strukturen nicht vorgegeben, sondern durch Handeln der Akteure erst erzeugt

  6. 3. Begriffe Alltagswelt • es exstieren verschiedene Wirklichkeiten parallel zueinander • die übergeordnete Wirklichkeit ist die der Alltagswelt • Alltagswelt kann nicht existieren, ohne dass der Akteur mit Anderen unaufhörlich verhandelt und verständigt

  7. 3. Begriffe Alltagswelt • andere Wirklichkeiten als Alltagswelt werden als „Sinnprovinzen“/ „Enklaven“ bezeichnet • Bsp. Theater: mit Beginn des Stücks betritt Akteur eine andere Wirklichkeit und verlässt diese wieder mit dem Fall des Vorhanges • weiteres Bsp.: Träume • Enklaven lenken Aufmerksamkeit von Alltagswelt ab

  8. 3. Begriffe Alltagswelt • unausweichliche, allgegenwärtige Natur • geordneter Charakter • Organisation des täglichen Lebens konzentriert sich auf das Hier und Jetzt • intersubjektive, gemeinsam geteilte Welt • Realität wird als selbstverständlich gegeben hingenommen • räumlich und zeitlich strukturiert

  9. 3. Begriffe Alltagswissen • Gesellschaft verfügt über allgemeinen Wissensvorrat  „Rezeptwissen“ (praktisches Wissen) • Bsp. Telefon: Funktionieren und Bedienung jedermann verständlich, Reparatur jedoch nicht • Alltagswissen liefert Routinen für den Alltag

  10. Wie entsteht nun die Wirklichkeit der Alltagswelt? • die gesellschaftliche Ordnung besteht laut Berger / Luckmann aus einer objektiven und einer subjektiven Wirklichkeit

  11. 4. Objektive Wirklichkeit • Verhalten von Menschen wird von Elementen des Alltagslebens kontinuierlich geordnet • tägliches Verhalten erfüllt ein vorbestimmtes Programm • Prozess, der für die Herstellung und Wahrung dieser Alltagsordnung verantwortlich ist: Institutionalisierung

  12. 4. Objektive Wirklichkeit Institutionalisierung • besteht aus 3 wesentlichen Prozessen: • Habitualisierung • Sedimentation • Tradition + soziale Rollen

  13. 4. Objektive Wirklichkeit Habitualisierung • jede Handlung, die häufig wiederholt wird, verfestigt sich in einem Modell •  Habitualisierung: eine betreffende Handlung wird regelmäßig wiederholt • verfestigte Handlungen gehören nun zum allgemeinen Wissensvorrat

  14. 4. Objektive Wirklichkeit Sedimentation • macht habitualisiertes Verhalten zu Tradition • Verlängerung der Lebensdauer einer Institution • schafft Bestand an praktischem Wissen • vollzieht sich mittels Sprache

  15. 4. Objektive Wirklichkeit Tradition • gegenwärtiges Verhalten basiert auf regelmäßigen Verhalten in der Vergangenheit • bildet solide Grundlage einer Institution • muss am Leben gehalten werden, indem man ihr regelmäßig folgt

  16. 4. Objektive Wirklichkeit Soziale Rollen • jedes Mitglied einer Institution nimmt eine Rolle ein • Rollen repräsentieren die institutionelle Ordnung • erst in ihrer Repräsentation durch Rollen manifestiert sich die Institution • Rollen repräsentieren Gesellschaftsordnung in 2 Ebenen • Bsp. Gericht: Akteur in der Rolle des Richters und gleichzeitig in der Rolle des Repräsentanten der Institution tätig

  17. 4. Objektive Wirklichkeit Institution • Institutionen stellen für Mitglieder Verhaltensmuster auf (z.B. Arbeitsteilung) • dadurch ist es den Akteuren möglich, Handlungen des jeweilig Anderen vorauszusehen  Routine kehrt in Zusammenleben ein und festig Institution • mit Weitergabe der Institution an eine neue Generation vollendet sich der Entwicklungsprozess, die Institution wird zur historischen Institution

  18. 5. Subjektive Wirklichkeit • resultiert aus Sozialisationsprozessen • in Primärer Sozialisation fungieren Eltern als Wissensvermittler • Einstellungen und Werte werden von Kind übernommen • in sekundärer Sozialisation übernimmt das Kind eine eigene Rolle, sammelt eigenes Wissen

  19. 6. Bezug zur Stadtsoziologie • Theorie als Ausgangspunkt für Bourdieu • er nimmt den Ansatz der sozialen Rolle für seine Forschung • theoretisch könnte nach Berger / Luckmann jeder Akteur unterschiedlich viele Rollen annehmen • Bourdieu schränk die Wahlfreiheit mit seinem Ansatz jedoch ein und macht den Rollenzugang vom Bildungsgrad abhängig • die Handlungsfreiheit eine Rolle einzunehmen hängt nach ihm von der individuellen kulturellen, familiären und ökonomischen Lage des Akteurs ab

  20. 6. Bezug zur Stadtsoziologie • Ebenso hängt (nach Bourdieu) die Fähigkeit zur Interpretation (als Handlungsgrundlage) von Ressourcen ab unterschiedliche Interpretation und unterschiedliches Verhalten nicht auf Rollen zurückzuführen, sondern auf Ressourcen, auf die der Akteur zurückgreifen kann • Bourdieu führt den Begriff „Habitus-Träger“ ein Zugehörigkeit eines Akteurs zu einer bestimmten Gruppe oder Klasse

  21. 6. Bezug zur Stadtsoziologie • Zugehörigkeit zu bestimmten Habitus ist abhängig von ökonomischen, sozialem und kulturellem Kapital • Habitus: Strukturen und Wahrnehmungen, welche in einer Gruppe identisch sind Zusammenhang zwischen Position eines Akteurs im gesellschaftlichen Raum und dessen Lebensstil Ausgangspunkt für aktuelle Forschungen zu Lebensstilen Bsp.: Lebensstilen in Verbindung soziale Ungleichheit

  22. 6. Bezug zur Stadtsoziologie Fazit • Theorie Berger / Luckmanns als Grundlage für diverse Forschungsansätze in Stadtsoziologie

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