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Essst

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Presentation Transcript


    2. Gliederung Definition von Essstörungen Magersucht Bulimie Fettsucht/ Adipositas Filme Gruppenarbeit/ Diskussion

    3. Essstörungen Def.: Essstörungen • Sind seelische bzw. psychische Störungen,die sich vorrangig in Form eines auffälligen Essverhaltens manifestieren

    4. Epidemiologie

    6. NIEMAND… ...denkt so viel an Essen, wie der, der hungert ... klagt soviel über Essprobleme, wie der, der Diät hält ... hat soviel Angst vor Gewichtszunahme, wie der, der Gewicht abgenommen hat.

    7. Magersucht – Anorexia nervosa

    8. Definition und Klassifikation Psychische Störung aus dem Bereich der seelisch bedingten Essstörungen Begriff Anorexie bzw. An-orexis bedeutet wörtlich vom Griechischen frei von Begierde, frei von Hunger, fehlendes Verlangen Ist eine gerade gehäuft im Jugendalter erstmals auftretende Essstörung

    9. Nach ICD-10: Gewichtsverlust führt zu einem Körpergewicht von min. 15% unter dem für das Alter und die Körpergröße erwarteten Gewicht (BMI = 17) Der Gewichtsverlust ist selbst herbeigeführt durch Vermeidung von „festmachenden“ Speisen Selbstwahrnehmung als „zu fett“ verbunden mit einer sich aufdrängenden Furcht, dick zu werden Endokrine Störung manifestiert sich bei Frauen als Amenorrhö und bei Männern als Interesseverlust an Sexualität und Potenzverlust

    10. Nach DSM-IV: Untertypen Asketischer Anorexietyp (restricting Type) keine Fressattacken oder purging behaviour (Selbstinduziertes Erbrechen) Bulimische Anorexie (purging Type) zusätzlich zu den Magersuchtssymptomen kommen Fressattacken und purging behaviour (Selbstinduziertes Erbrechen oder Laxanzienmissbrauch, Diuretikaeinnahme) vor

    11. Klinische Symptomatik Einschränkung der Nahrungsaufnahme einerseits sowie die ständige exzessive gedankliche Beschäftigung mit Nahrung, Essen und Dicksein Meist beginnt es mit einer diätischen Nahrungseinschränkung Die Wahrnehmungsverzerrung und Störung der interozeptiven Abläufe

    12. Symptomatik Weitere Methoden der Gewichtsreduktion bestehen in der Einnahme von Abführmitteln (Laxantien oder Diuretika) sowie ausgeprägter Hyperaktivität einschließlich sportlicher Aktivitäten und Erbrechen Depressive Persönlichkeitsanteile, voranschreitender sozialer Rückzug, niedriges Selbstwertgefühl, Stimmungslabilität, Schlafstörungen Die Patientinnen werden als sehr angepasst, leistungsorientiert und gewissenhaft geschildert

    13. Somatische Symptome Amenorrhö Zahlreiche Zeichen eines herabgesetzten Stoffwechsels sowie eine Einschränkung körperlicher Funktionen Hypothermie, Ödeme, niedriger Blutdruck Starker Haarwuchs

    14. Verlauf Einteilung der Verläufe in Heilung, Besserung und Chronifizierung Verlaufsergebnisse: 45- 52% der ehemaligen Patienten waren bei den Nachuntersuchungen geheilt, 29-33% gebessert und 19-20% chronifiziert Die Mortalitätsraten liegen im Mittelwert bei 2,2- 5,5% Die Anorexia tritt 8-40mal häufiger beim weiblichen Geschlecht als beim männlichen Geschlecht auf

    15. Seelische Symptome Krankheitsverleugnung Gewichtsphobie und die damit eingehende zwanghafte und süchtige Haltung gegenüber dem Essen und dem eigenen Körper Stark gestörtes Selbstwertgefühl Mangelnde Fähigkeit eigene Gefühle (des Hungers, der Müdigkeit und der Sexualität) wahrzunehmen

    16. Komorbide Störungen Affektive Störungen, Angststörungen Substanzmissbrauch und -abhängigkeit und bestimmte Persönlichkeitsstörungen Das Vorhandensein einer Störung kann die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten anderer Störungen erhöhen Komorbide Störungen können Auswirkungen auf den kurz- und langfristigen Verlauf und die Prognose der Störung haben Der Anteil der depressiver Störungen liegt zwischen 50-75% Zwangsstörungen und zwanghafte Persönlichkeitsstörungen bis zu 25%

    17. Risikofaktoren Soziokulturelle Faktoren Geschlecht Gesellschaftliches Schlankheitsideal Diätverhalten, übermäßige Bedeutsamkeit von Figur und Gewicht Familiäre Interaktions- und Kommunikationsmuster Familiäre Erkrankungen Mangelndes Selbstwertgefühl Psychiatrische Komorbidität, Depression, Zwangserkrankung Elterliches Gewicht Sexueller Missbrauch Belastende Lebensereignisse Perfektionismus Teilnahme am Leistungssport Störungen der Wahrnehmung internaler Reize Biologische Faktoren und Genetische Faktoren ... und vieles mehr!!!

    18. Bulimie nervosa

    19. Definition: Bulimia nervosa Begriffsklärung: Bulimie: Bous (griechisch) = Stier, Ochse; Limos = Hunger ?„Ochsenhunger“ im Sinne von Hunger wie ein Ochse, oder so großer Hunger, dass ein Ochse verspeist werden könnte.

    20. Bulimia nervosa: Diagnose nach ICD-10 • Andauernde Beschäftigung mit dem Essen Gier nach Nahrungsmitteln, Essattacken • gegensteuernde Maßnahmen (selbstinduziertes Erbrechen, Abführmittel, Hungerperioden, extreme sportliche Betätigung) • krankhafte Furcht davor, dick zu werden (niedriges Wunschgewicht, evtl. Anorexie in der Vorgeschichte)

    21. Zwei Subtypen nach DSM-IV Purging-Typ regelmässiges Erbrechen und / oder Mißbrauch von Abführmitteln, Diuretika etc. Nicht-Purging-Typ kein Erbrechen, aber übertriebenes Hungern und / oder übermäßige körperliche Aktivität um einer Gewichtszunahme entgegenzusteuern.

    22. Bulimia nervosa: Psychodynamik • Symptomatik dient der Affektregulation / „Neutralisierung“ aggressiver, impulsiver und bedürftiger Anteile • Abwehr von („unverdaulichen“) Konflikten • Selbstwert- und Leistungsproblematik • Lösungsversuch für sehr unterschiedliche Probleme (Komorbidität)

    23. Bulimia Nervosa: Symptomatik • Verhalten: Essanfälle mit Kontrollverlust (variabel: Menge, Nahrungsmittel, Häufigkeit), Heimlichkeit („Fassade“), z.T. Stehlen, Verschuldung • Wahrnehmung: esszentriertes Denken, Schlankheitsdruck, Fehleinschätzung von Essensmengen, kein Gefühl für Hunger und Sättigung • Affekt: Selbstwert ?; Depressivität; Selbstvorwürfe

    24. Somatische Probleme Häufiges Erbrechen führt zu einem Mangel an lebenswichtigen Salzen (vor allem Kalium), es kann zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen führen. Zahnschäden (siehe Bild) Vergrößerung der Speicheldrüse durch häufiges Erbrechen („Hamsterbacken"). Narben am Handrücken durch das Auslösen des Erbrechens mit den Fingern Magen- und Darmstörungen (Verstopfung), Magenentzündung (Gastritis) Häufige Erbrechen (unverdauter Nahrung) reizt die Schleimhaut der Speiseröhre und des Magens ?schmerzhafte Blutungen oder Narben können entstehen

    25. Erklärungsmodelle gegenwärtigen Forschungsstand: keine eindeutigen Aussagen aber: es ist nicht eine Ursache für Entstehung und Aufrechterhaltung verantwortlich sondern Interaktion verschiedener Faktoren soziokulturelle Faktoren affektiv-labile Persönlichkeit ungünstige Bedingungen in der Familie…

    26. Verlauf und Prognose Beginn in Adoleszenz oder frühen Erwachsenenalter Gipfel: 20 Jahre • Prävalenz: 1-3% bei Frauen/ 0,05-0,2% bei Männern 49.000-146.000 Bulimie Erkrankte in Deutschland 8.100- 10.000 Neuerkrankte pro Jahr (Kranth et al.2004) Prognose: zwischen 50% und 75% remittieren vollständig, ca. 30% sind teilweise remittiert, 20%-30% erfüllen noch die Kriterien einer Essstörung

    27. Adipositas  

    28. Definition und Klassifikation von Übergewicht und Adipositas Adipositas ist definiert als eine über das Normalmaß hinausgehende Vermehrung des Körperfetts. Berechnungsgrundlage für die Gewichtsklassifikation ist der Körpermassenindex [Body Mass In- dex (BMI)]. Der BMI ist der Quotient aus Gewicht und Körpergröße zum Quadrat (kg/m2). Übergewicht ist definiert als BMI ? 25, Adipositas als BMI ? 30 (WHO, 2000 EK IV).

    29. Ursachen von Adipositas Psychosomatische Ursachen ? Essen bei seelischer Beunruhigung Essstörungen wie Bulimie oder Night-Eating-Disorder soziale Probleme als Auslöser für Adipositas 1975 in den USA Midtown-Manhatten-Studie ? starker Einfluss sozialer Faktoren auf die Häufigkeit von Fettsucht in der Bevölkerung Die Zugehörigkeit zu der sozialen Schicht hat dabei den größten Einfluss; je geringer der soziale Status, desto häufiger tritt Fettsucht auf. Im Vergleich zwischen den Geschlechtern, zeigt sich eine höhere Häufigkeit von Fettsucht bei Frauen. Die Ergebnisse der Studie gelten aber nur in der westlichen Industriegesellschaft. Im Vergleich dazu gibt es andere Kulturen, in denen steigendes Körpergewicht mit wachsendem Lebensstandart verbunden wird.

    30. Verhaltensmerkmale bei Fettsucht Besonders schnelles essen Essen, ohne hungrig zu sein Kein stoppen nach Sättigungsgefühl Essen, bis ein unangenehmes Gefühl einsetzt Essen als Abwehrmechanismus für negative Gefühle Essen als Kompensationsmaßnahme bei Unlustempfindungen wie Depressionen, Ängste, Selbstwertverlust usw. Körperschema-Störung: Der Körper wird als unförmig, grotesk oder ekelerregend empfunden

    31. Körperliche Folgeschäden Bluthochdruck Herzerkrankungen Schädigung der Gelenke und der Wirbelsäule Belastung der Leber Erhöhter Blutzuckerspiegel

    32. Prävention & Therapie Es gibt wenige Untersuchungen oder Studien über geeignete und effektive Präventionsmaßnamen. Studien über effektive Betreuungsprogramme zu einer langfristigen Gewichtsreduktion bei Kindern zeigen einen aktiven Einbezug der Eltern um Verhaltensweisen nachhaltig ändern zu können Präventionsprogramme bei Erwachsenen (z.B. über gesunde Lebensweisen) zeigen hinsichtlich des Körpergewichts nur eine minimale Wirkung oder bleiben unwirksam Grundsätzlich wird ein gesunder Lebensstil mit regelmäßiger körperlicher Bewegung und Ernährung nach den Empfehlungen der Deutsche Gesellschaft für Ernährung als sinnvoll angesehen um eine Gewichtszunahme zu verhindern. Eine erfolgreiche Therapie der Adipositas setzt sich aus drei wesentlichen Elementen zusammen: 1. professionelle Diätberatung (empfohlen wird z. B. Reduktions- oder Trennkost) 2. auch seelische Schwächen müssen therapiert werden: Hunger- und Sättigungsgefühle werden neu erlernt & Stress abgebaut 3. ausreichende Bewegung ist essentiell für eine erfolgreiche Adipositas-Therapie: Kreislauf und Fettverbrennung werden angeregt. Als besonders vorteilhaft wird Ausdauersport wie Schwimmen beschrieben. Behandlungen, die sich lediglich auf die reine Gewichtsabnahme konzentrieren, zeigen sehr niedrige Erfolgschance und hohe Abbruchraten. Häufig wird das verlorene Gewicht wieder zugenommen.

    33. Adipositas-Therapie Für eine therapeutische Behandlung adipöser Menschen ist ein BMI ?30 oder bei einem niedrigeren BMI, gewichtsbedingte Gesundheitsstörungen wie z.B. Typ 2 Diabetes ausschlaggebend. Erkrankungen, die durch starkes Übergewicht verschlimmert werden oder Ein hohen psychosozialen Leidensdruck auslösen zählen ebenfalls zu den Therapie-Kriterien

    34. Verschiedene Aspekte der Adipositas-Therapie Empfohlen hauptsächlich für langfristige Gewichtsreduzierung Die wichtigsten Elemente: Selbstbeobachtung des Ess-, Trink- und Bewegungsverhaltens (Tagebuch, Bewegungsprotokoll) Einübung eines flexibel kontrollierten Essverhaltens Soziale Unterstützung Rückfallprophylaxe

    35. Hilfreiche Adressen im Internet www.adipositas-gesellschaft.de Die Deutsche Adipositas-Gesellschaft wurde 1985 gegründet. Sie versteht sich als eine Vereinigung von Wissenschaftlern und therapeutisch tätigen Experten, die sich diesem Krankheitsbild in besonderer Weise widmen. Aufgrund der wachsenden gesundheitspolitischen Bedeutung der Adipositas bemüht sich die Deutsche Adipositas-Gesellschaft seit Jahren verstärkt darum, in der Öffentlichkeit auf dieses Gesundheitsproblem hinzuweisen und die “Public Health”-Aspekte der Adipositas hervorzuheben. Hierzu wurde ein "Nationaler Aktionsplan gegen Übergewicht" entwickelt, der der Bundesregierung vorgestellt wurde und der breite Zustimmung und Unterstützung bei anderen Fachgesellschaften finden www.a-g-a.de Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes- und Jugendalter ausgestattet mit Elterinformationen, Leitlinien, Buchempfehlungen und Therapiezentren www.dge.de deutsche Gesellschaft für Ernährung

    36. Literatur Wietersheim, J. (2003). Bulimia nervosa. In R. H. Adler, J. M. Hermann, K. Köhle, W. Langewitz, O. W. Schonecke, T. von Uexküll & W. Wesiack (Hrsg.), Psychosomatische Medizin  (6. Auflage) (S. 707-725). München: Urban & Fischer • Jacobi, C., Thiel, A. & Paul, Th. (2000). Kognitive Verhaltenstherapie bei Anorexia und Bulimia nervosa, 2. überarbeitete Auflage. Weinheim: PVU • Jacobi, C. & de Zwaan, M. (2006). Essstörungen. In H.-U. Wittchen & J. Hoyer (Eds.), Lehrbuch der Klinischen Psychologie und Psychotherapie. Heidelberg: Springer. (Kap. 46, S. 883-907) Steinhausen, Hans-Christoph (2005). Anorexia nervosa. Leitfaden Kinder- und Jugend-psychotherapie. Göttingen: Hofgrefe Jacobi, Corinna, Paul, Thomas & Thiel, Andreas (2004). Essstörungen. Göttingen: Hofgrefe Erpen, Heinrich (1990). Die Sucht, mager zu sein. Zürich: Kreuz Verlag  

    37. Danke für eure Aufmerksamkeit!!!

    38. Gruppenarbeit: Lest euch den Erfahrungsbericht durch Diskutiert in eurer Gruppe über: Welche Gefühle kommen bei euch hoch, wenn ihr dieses lest? Wie würdet ihr reagieren, wenn die betroffene Person in eurem Umfeld lebt? Habt ihr bereits eigene Erfahrungen mit Essstörungen gemacht? Stellt die Geschichte „eurer“ Person und eure Ergebnisse dem Plenum vor

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