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Neue Herausforderungen und Marktentwicklungen Prof. Dr. Arno Frühwald Universität Hamburg Zentrum Holzwirtschaft Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft. Rahmenbedingungen für die Zukunft. Allgemeine Wirtschaftsentwicklung Bevölkerungsentwicklung
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Neue Herausforderungen und Marktentwicklungen Prof. Dr. Arno Frühwald Universität Hamburg Zentrum Holzwirtschaft Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft
Rahmenbedingungen für die Zukunft • Allgemeine Wirtschaftsentwicklung • Bevölkerungsentwicklung • Tendenzen im Bauen und Wohnen • Europäische und internationale Konkurrenz • Export- und Importmärkte • Rohstoffverfügbarkeit und -kosten • Technologieentwicklung
Allgemeine Ziele Vermehrte Verwendung erneuerbarer Rohstoffe und Energieträger Vermehrte Verwendung von HolzEU, Charta Holz, Roadmap 2010LänderprogrammeSchwerpunkte: Bauwesen, Energie Holzverwendung sichert Arbeitsplätze
EU - Kommission Enhanced Use of Wood Strategiepapier der EU-Kommission(DG Enterprise, Forest Based Industry Unit) zur verstärkten stofflichen Verwendung von Holz Vermehrte Verwendung von Holz als Energieträger
CEI - Bois Verband der europäischen Holzindustrie Roadmap 2010 Vision:Holz und Holzprodukte sind 2010 das wichtigste Material zum Bauen und Wohnen Ziel:von 0,27 auf 0,37 m3/Einwohner (+ 35 %)60 Millionen m3 mehr(ohne Zellstoff und Papierprodukte)
Deutsche Bundesregierung Charta für Holz Verstärkte Holznutzung zugunsten von Klima, Lebensqualität, Innovationen und Arbeitsplätzen Ziel:Pro-Kopf-Verbrauch von Holz und Holzprodukten aus nachhaltiger Erzeugung in 10 Jahren um 20 % von derzeit 1,1 m3 auf 1,3 m3 Einwohner zu steigern 19 Mio. m3 mehr (von 95 auf 114 Mio. m3/J)
Ziele sind gesteckt, der Wille ist da. Haben wir genügend Holz? Welche Marktbereiche sind erfolgversprechend? Wie wird sich die Holzwirtschaft dieser Herausforderung stellen? Welche Entwicklungen wird die Holzwirtschaft durchlaufen? Wie stellt sich Holz der Konkurrenz?
Trendanalyse Zukunft Holz Delphi-Studie zur Entwicklung der Deutschen Holzindustrie bis 2020 Marcus Knauf, Knauf Consulting, Bielefeld Arno Frühwald, Zentrum Holzwirtschaft Universität Hamburg Erschienen Ende 2004 www.holz2020.de Gefördert von Holzabsatzfonds über die Deutsche Gesellschaft für Holzforschung
Delphi-Studie - Ablauf • Stufe: 40 ausgewählte Expertenbefragt (Vor - Ort - Interviews 2 Std.) • Stufe: dieselben 40 Expertensowie weitere 460mit den Ergebnissen konfrontiertGelegenheit zur Stellungnahme und Meinungs-Modifikation • Stufe: 186 Personen • mit den Ergebnissen konfrontiert, schriftlich • befragt und interviewt • Holzwerkstoffe 58, Schnittholz 28, Möbel 26, • Holzbau 54, Werkstoff Holz 49, Rohstoffmarkt 36 • ( Mehrfachzuordnung )
Themen der Studie Image Holz Verwendung Holz Produktinnovationen Rohstoff Holz Märkte und Vertrieb Struktur der Holzindustrie Rahmenbedingungen Finanzierung Fertigungs- u. Verfahrenstechnik Organisation der Unternehmen Personalbereich
Ergebnisse • Aus Interviews wurden Meinungen, Statements und Trends abgeleitet: z.B. Vollholz wird bis 2020 deutlich durch Holzwerkstoffe substituiert, z.B. Möbel werden 2020 überwiegend kommissionsbezogen gefertigt. • Diese Meinungen wurden in der 2. und 3. Rundeder Befragung in fünf Kategorien gruppiert: (1) sehr unwahrscheinlich (2) unwahrscheinlich (3) unklar (4) wahrscheinlich (5) sehr wahrscheinlich
100% der Antworten 92 99 Prinzip Ergebnisdarstellung Feststellung 2020 gibt es für HWSt. in Europa 2-4 GlobalPlayer, Rest Nische ja nein weiß nicht
77 85 38 56 60 75 Image von Holz 2020 sind Gesundheit und Wohlfühlen wichtiger als Ökologie, Nachhaltigkeit und CO2 Holz und Holzprodukte sind erfolgreich weil preiswert Häuser aus Holz werden auch 2020 bei ¾ der Bauherren 2. Wahl sein
Verwendung von Holz Substitution von Vollholzdurch Holzwerkstoffe im Baubereich Anteil Holz und HWSt.in Möbeln rückläufig Bis 2020 sind die Architekten vom Holzüberzeugt Im Fertigbau verliertHolz gegen andereMaterialien 71 85 76 96 50 76 20 41
78 82 82 90 76 89 87 94 Produktinnovationen Halbfertigprodukte haben Standarddesign (Ausführungen, Größen) Systemlösungen sind verfügbar, Vorfertigung ist üblich Verbundwerkstoffe aus Holz und Metall oder Plastik halten große Marktanteile Halbfertigprodukte werden kundenangepasster – weniger Kosten für den Endanwender
63 80 64 80 55 79 Produktinnovationen Leichte Produkte erobern hohe Marktanteile Holz-Plastik-Verbundwerkstoffe erlangen Bedeutung für Außen-, nicht für Innenanwendungen Probleme in der Außenanwendung von Vollholz werden durch chemisch-physikalische Modifikationen gelöst
45 59 66 80 „Der Rundholzpreis von Ost- und Zentral- europa wird sich bis 2010 angleichen“ alle Experten Experten Rohstoffmarkt
Rohstoff Holz Rundholzpreise sind2010 in Ost- und West-Europa gleich(Marktexperten) 2007 gibt es regionaleEngpässe in der Holz-Versorgung für HWSt(HWSt-Experten) Mittelfristig löst sich dasHWSt-Versorgungsproblem(HWSt-Experten) 45 59 (66) (80) 45 65 (62) (74) 53 82 (74) (85)
45 65 66 86 50 75 62 74 „Bis 2007 wird es zu regionalen Engpässender Rohstoffe für Holzwerkstoffe kommen“ alle Experten Experten Rohstoffmarkt Experten Sägeindustrie Experten HWS-Industrie
53 82 49 83 46 75 74 85 „Die Rohstoffverknappung in der Holzwerkstoff-industrie wird sich durchandere Rohstoffströme mittelfristig auflösen“ alle Experten Experten Rohstoffmarkt Experten Sägeindustrie Experten HWS-Industrie
77 90 79 90 65 77 Alle Experten 33 46 Experten Sägeindustrie Märkte und Vertrieb Schnittholz wird im Sägewerk weiterverarbeitet Neue Kapazitäten in Osteuropa setzen deutsche Sägewerke unter Druck Export von deutschem Schnittholz sinkt aufgrund von Produktionsstätten-verlagerung in die Exportregionen
90 94 alle Experten 89 92 Experten Sägeindustrie 89 91 Experten Holzwerkstoffindustrie Märkte und Vertrieb Neue Produkte aus Holzwerkstoffen ersetzen Massivholzprodukte im Bausektor
89 99 77 86 71 86 64 74 Märkte und Vertrieb Preiswerte und teure Möbel werden Marktanteile gewinnen, das mittlere Preissegment verliert Individuell gestaltete Möbel werden billiger durch neue Fertigungstechniken Holzwerkstoffindustrie und Sägeindustrie werden keine Vetriebswege zum Endverbraucher aufbauen Bis 2010 wird das Internet keine Rolle als Verkaufsmedium im Business-to-Consumer-Bereich spielen, sondern nur der Information dienen
71 86 64 75 Holzhandel Holzfachhandel bleibtVertriebsweg für dieIndustrie Internet wird bis 2010 fürBusiness to Consumer Kommunikationsplattform,kaum „Ladentisch“
Struktur der Holzindustrie Entwicklung zu GlobalPlayer + Nischenanbieter Fast alle arbeiten inKooperationen/Netzen 2020 gibt es nur noch50-100 Sägewerke mitmehr als 20.000 fm/J(NH) – bisher 250 2020 gibt es für HWSt. in Europa 2-4 GlobalPlayer, Rest Nische 91 96 63 78 68 93 92 99
Struktur der Holzindustrie HWSt.- + Sägeind. entwickelnund produzieren zusammen Im Zimmererhandwerk wirdes viele Werkstattlose geben Generalversorger fürZimmerer/Holzbau Statt heute 50 % bauenZimmerer nur noch 20-30 %der Holzhäuser(Holzbauer glauben das nicht) 79 94 73 89 54 84 54 77
86 94 45 72 24 64 62 72 Politische Rahmenbedingungen und gesetzliche Regelungen Die Einflussnahme der Holzindustrie auf politische Entscheidungen bleibt gering Produktnormen (Stichwort VOC) setzen Naturwerkstoffe unter Druck Emissionshandel hat erhebliche Bedeutung für die Holzindustrie Im Vergleich zu den Produktionskosten werden Logistikkosten nicht an Bedeutung verlieren
71 90 42 75 49 79 Finanzierung Basel II bewirkt Verteuerung der Kredite, insbesondere für die mittelständische Holzindustrie US-amerikanische Firmen werden bis 2012 vermehrt europäische Firmen übernehmen Firmen aus SO-Asien werden in Europa investieren um sich einen Marktzugang zu verschaffen
Fertigung und Verfahrenstechnik Oberflächen von HWSt.werden anders beschichtet Massivholzverarbeitungwird flexibler, kleineLosgrößen Möbel werden überwiegendkommissionsbezogen gefertigt HWSt.-Verfahrenstechnik istsanfter, neue KlebstoffsystemeHWSt.-Experten denken anders 70 84 94 99 92 100 60 82
Organisation der Unternehmen Holzind. engagiert sichstärker bei der Marktein-führung von Produkten Erfolgreiche Unternehmenproduzieren wie Autoindustrie Produktion wird ins Auslandverlagert, Firmenleitungbleibt in Deutschland Fertigungstiefe sinkt,Zulieferer werden stärkereinbezogen 88 95 91 95 67 89 75 90
Personal Halbierung der Beschäftigtenzahl bis 2020 Die Holzindustrie ist fürHochschulabsolventenunattraktiv Weiterbildung und Personalentwicklung erhalten hohenStellenwert 64 81 47 67 73 87
Zusammenfassung • Acht Thesen • Ende der heilen Holzwelt • Die Selbstwahrnehmung weicht der Realität • Materialverbünde statt Holz pur • Interne Konkurrenz • Branchenfremde steigen ein • Interne „mischen auf“ • Internationalisierung • 2. Mehr Kunden- und Marktorientierung statt wir sind die „guten Hölzernen – nun kommt mal“
Industrialisierung der Holzwelt • große Betriebe • Internationalisierung • emotionsloses Handeln • Weiterverarbeitung im Säge- und Holzwerkstoffbereich • Fortwährendes Imageproblem • brennt und fault • strenge Produktnormen
Umwelt und Ökologie bleiben als Thema – aber ändern sich • Flexibilität der Produktion ist Trumpf • Die globale Welt ändert die „heile Welt“ • Produktion und Märkte • Größe vs. Nische
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Hinweis: Delphi-Studie zu FertigungstechnologienVDMA – Pro Wood Stiftung 2004www.prowood.org