FwDV 500

1. FwDV 500 Einheiten im ABC-Einsatz (Teilweise kommentiert für die FF Wartenberg)

2. Zustandekommen • Terroristische Anschläge vom 11. 09.01 • Zunehmende Transport gefährlicher Güter im Zuge der Globalisierung   Erstellung der FwDV 500 durch Ausschuss Feuerwehrangelegenheiten, Katastrophenschutz und zivile Verteidigung (AFKzV) 15. und 16.09.03 Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

3. Entstehung FwDV 9/1, 9/2 Strahlenschutz FwDV 14 Gefährliche Stoffe und Güter FwDV 500 Einheiten im ABC Einsatz Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

4. Aufbau der FwDV 500 Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

5. Definition ABC-Gefahrstoffe ABC-Gefahrstoffe sind radioaktive Stoffe oder Materialien (A-Gefahrstoffe), biologische Stoffe und Materialien (B-Gefahrstoffe) und chemische Stoffe und Materialien (C-Gefahrstoffe), die natürlich vorkommen oder künstlich erzeugt wurden und von denen Gefahren für Leben, Gesundheit, Umwelt und Sachen ausgehen können. Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

6. Gefährdungen durch ABC-Gefahrstoffe • Inkorporation • Kontamination • Gefährliche Einwirkung von außen Gefährlichkeitsmerkmale Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

7. Inkorporation Inkorporation ist die Aufnahme gefährlicher Stoffe in den Körper. Grundsatz: Eine Inkorporation ist auszuschließen! Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

8. Kontamination Kontamination ist die Verunreinigung der Oberfläche von Lebewesen, des Bodens, von Gewässern und Gegenständen mit ABC-Gefahrstoffen. Grundsatz: Eine Kontamination ist zu vermeiden, zumindest ist sie so gering wie möglich zu halten. Eine Kontaminationsverschleppung ist zu verhindern Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

9. Einwirkung von außen Gefährliche Einwirkung von außen ist die Einwirkung von Strahlungsenergie und / oder mechanischer Energie auf ein Lebewesen oder ein Objekt. Grundsatz:Jede gefährliche Einwirkung von Energie ist so gering wie möglich zu halten. Die gefährliche Einwirkung von mechanischer Energie ist zu verhindern Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

10. Vorbereitende Maßnahmen • Gefahrengruppen • Einsatzplanung • Fachliche Beratung • Feuerwehr- und Einsatzpläne für besondere Objekte Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

11. Gefahrengruppen • Gefahrengruppe I • Gefahrengruppe II • Gefahrengruppe III Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

12. Gefahrengruppe I • Bereiche, in denen die EK ohne Sonderausrüstung tätig werden dürfen. • Jedoch Atemschutz zur Vermeidung einer Inkorporation • Allgemeine Verhaltensregeln für Industrieanlagen und Laboratorien beachten Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

13. Gefahrengruppe II • Bereiche, in denen die EK nur mit Sonderausrüstung tätig werden dürfen • Besondere Überwachung sowie Dekon und Hygienemaßnahmen Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

14. Gefahrengruppe III • Bereiche, in denen die EK nur mit Sonderausrüstung tätig werden dürfen • Besondere Überwachung sowie Dekon und Hygienemaßnahmen • Anwesenheit einer fachkundigen Person, die Gefährdung und Schutzmaßnahmen beurteilen kann Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

15. Gefahrengruppen Je nach Zugehörigkeit des Gefahrstoffes werden die Gefahrgruppen mit den Buchstaben versehen: • IA, IIA, IIIA  • IB, IIB, IIIB  • IC, IIC, IIIC  Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

16. Gefahrengruppen • Bei Transporten von gefährlichen Gütern ist eine vorbereitende Einteilung nicht möglich Vorgehen nach Gefahrengruppe II • Bei Einsätzen mit terroristischem Hintergrund ist nach Gefahrengruppe III zu verfahren. Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

17. Einsatzplanung • Fachliche Beratung durch sachverständige Stellen und fachkundige Personen • Aufstellen von Feuerwehr- und Einsatzplänen für Gefahrengruppe II und III Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

18. Sonderausrüstung Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

19. Persönliche Sonderausrüstung (1) • Ist von jeder Einsatzkraft zu tragen, die den Gefahrenbereich betritt. • Für Einsatzkräfte am Dekon-Platz sind besondere Regeln zu beachten Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

20. Persönliche Sonderausrüstung (2) • Atemschutz • Isolier- oder Filtergeräte (ABEK2-P3)  • Körperschutz (Form 1 bis 3) • Dosismess- und Warngeräte Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

21. Persönliche Sonderausrüstung (3)-Körperschutz- • Stoffbeständige Schutzhandschuhe • Stiefel • Schürzen • Einmalschutzanzug (min. Typ 4) • Kontaminationsschutzkleidung Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

22. Persönliche Sonderausrüstung (4)-Körperschutz- • Ersatzkleidung in ausreichender Anzahl bereit halten (Dekon-Platz) • Fw-Haltegurt und Fw-Leine werden nur angelegt, wenn die Lage dies erfordert • Fw-Schutzhandschuhe als mech. Schutz über stoffbeständigen Handschuhen tragen • Lederstiefel gegen aggressive Chemikalien nicht ausreichend beständig Gummistiefel Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

23. Persönliche Sonderausrüstung-Dosismess- und Warngeräte- • Warnung vor einer Gefährdung von außen • Träger wird beim Erreichen eines festgelegten Einsatzrichtwertes gewarnt • I.a. Personengebunden Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

24. Sonstige Sonderausrüstung-Dekon-Platz- • Filtergeräte (ABEK2-P3) • Leichte Schutzkleidung (Einmalanzüge) sind i.a. ausreichend Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

25. Sonstige Sonderausrüstung-Nachweisgeräte- Geräte zum Nachweis von: • Explosionsfähigen Gas/Dampf-Luft-Gemischen • Sonstigen gefährlichen Gasen und Dämpfen • Sauerstoffmangel • Gefährlichen festen und flüssigen Stoffen • Gefährlicher Strahlung Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

26. Aus- und Fortbildung • (G)ABC-Einsatz • Führen im (G)ABC-Einsatz • (G)ABC-Dekontamination P/G • (G)ABC-Erkundung Statistik Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

27. Einsatz • Lagefeststellung • Lagebeurteilung • Einsatzmaßnahmen Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

28. Lagefeststellung „Achtung: Ladung oder Versandstücke aber auch Lagerbehälter und Räumlichkeiten können falsch oder unklar gekennzeichnet sein. Außerdem sind ABC-Gefahrstoffe in Transporteinheiten erst ab einer bestimmten Menge oder verpackungsabhängig kennzeichnungspflichtig. Ein Vergleich der Begleitpapiere mit der Ladung ist nach Möglichkeit durchzuführen.“ [FwDV 500, S.23] • Eigene Wahrnehmung • Informationsquellen • Fahrer • Fachkundige Personen • Begleitpapiere • Gefahrstoffnachweis an der Einsatzstelle Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

29. Lagebeurteilung • Einsatzdosis, Konzentration oder Infektionsrisiko ist abzuschätzen • Konzentrationsbestimmung für B-Gefahrstoffe schwierig bis unmöglich • Einschätzung von: • Explosionsgefahr • Gefahr vor ionisierender Strahlung • Gesundheitsgefahr durch C-Gefahrstoffe Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

30. Einsatzmaßnahmen • Fahrzeugaufstellung • Erstmaßnahmen • Ergänzende Maßnahmen • Besondere Einsatzsituationen • Gefahren- und Absperrbereich • Spezielle Maßnahmen • Abschließende Maßnahmen Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

31. Fahrzeugaufstellung • Fahrzeuge sollen einsatzfähig und ungefährdet bleiben • Bei unklarer Lage min. 50 m Abstand • Möglichst mit Windrichtung anfahren • In Abhängigkeit vom Stoff nicht in Senken aufstellen • Auf Gefälle im Gelände achten Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

32. Erstmaßnahmen • GAMS-Regel: Gefahr erkennen Absperren Menschenrettung durchführen Spezialkräfte alarmieren Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

33. Ergänzende Maßnahmen • Verhaltensanweisungen an gefährdete Personen geben • 3-fach Brandschutz aufbauen • Informationen über Stoff einholen • Dekontamination / Desinfektion vorbereiten • ... Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

34. Besondere Einsatzsituationen (1) • Zur Menschenrettung muss u.U. eine erhöhte Eigengefährdung in Kauf genommen werden • Nach Entscheidung des Einsatzleiters können die EK auch ohne vollständige Sonderausrüstung, jedoch immer mit PA, vorgehen • Zur Menschenrettung ist Vorgehen in Bereiche GIII auch ohne fachkundige Person möglich( Ausnahme IIIB Risikogruppe 4, IIIC militärische Anlagen) Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

35. Besondere Einsatzsituationen (2) Bei luftgetragenen Gefahrstoffen entscheidet der Einsatzleiter je nach Lage, betroffene Personen, unter gewissen Schutzvorkehrungen im Gefahrenbereich zu lassen oder diesen zu räumen Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

36. Gefahren- und Absperrbereich • Bei allen ABC-Einsätzen sind um das Schadenobjekt ein Gefahren- und ein Absperrbereich zu bilden • Dabei ist eine mögliche Ausbreitung durch meteorologische und topografische Verhältnisse zu berücksichtigen • Im Gefahrenbereich ist das Essen, Trinken und Rauchen verboten • Der Abstellbereich dient als Aufstellungs- Bewegungs- und Bereitstellungsfläche Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

37. Abstände Gefahrenbereich (rot): kürzester Abstand ca. 50 m Zutritt nur für Ek mit persönlicher Sonderausrüstung Festlegen, Markieren und Sichern durch die Feuerwehr Absperrbereich (grün):kürzester Abstand ca.100 m Zutritt nur für die erforderlichen Einsatz- und Unterstützungskräfte Markieren und Sichern im Regelfall durch die Polizei Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

38. Dekontamination • Dekon durch die Feuerwehr ist eine Grobreinigung der Ek mit ihrer Schutzkleidung, anderer Personen sowie Gerätschaften • Die eigentliche Dekontamination obliegt den Fachbehörden. Die Feuerwehr kann in Amtshilfe hierbei unterstützen. Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

39. Dekontamination -Stufenkonzept- • Not-Dekon • Dekon-Stufe I • Dekon-Stufe II • Dekon-Stufe III Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

40.  Dekontamination-Not-Dekon- Notdekontamination von Personen Sofort ab dem Einsatz des ersten Trupps im Gefahrenbereich sicherzustellen Notwendig bei: Beschädigung der Schutzausrüstung, Kontamination der Haut, Verletzungen, Atemluftmangel Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

41.  Dekontamination-Dekon-Stufe I- Allgemeine Einsatzstellenhygiene Gilt für jeden Feuerwehrangehörigen bei allen Einsätzen Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

42.  Dekontamination-Dekon-Stufe II- Standard Dekontamination Diese ist bei jedem Einsatz unter persönlicher Sonderausrüstung sicherzustellen Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

43. Dekontamination-Dekon-Stufe III-  Erweiterte Dekontamination im ABC-Einsatz Wird angewandt bei größerer Anzahl von kontaminierten Personen und /oder starker, schwer löslicher Verschmutzung Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

44. Dekontamination-Dekon-Matrix- Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

45. Grundsätzlich ist zu beachten: Lebensrettende Sofortmaßnahmen gehen vor (Grob)Dekontamination. Dabei ist der Eigenschutz zu beachten Dekontamination-Dekon-Platz- • Grundsätzlich bei jedem ABC-Einsatz der Gefahrenstufe II und III einzurichten und abzugrenzen • Auf gute Erreichbarkeit sowie Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten ist zu achten (Strom, Wasser, Abwasser) • Betriebsbereit nach spätestens 15 min nach erstem Anlegen der persönlichen Sonderausrüstung Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

46. Dekontamination-Dekon-Platz Lage- Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

47. Spezielle Maßnahmen • Spezielle Maßnahmen sind in Abhängigkeit der ABC-Gefahrstoffe und der jeweiligen Einsatzlage zu treffen • Spezielle Maßnahmen werden im Teil II der FwDV 500 erläutert Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

48. Abschließende Maßnahmen • Aufräumarbeiten (nur im Rahmen der Gefahrenabwehr) • Übergabe der Einsatzstelle an zuständige Behörde  • Ausrüstung: Verpacken, Kennzeichnen, ggf. Reinigen • Bedarfsweise Überwachung der Einsatzkräfte Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

49. Einsatzdurchführung Folgende grundsätzliche Einsatzstellenorganisation wird empfohlen Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach

50. Aufgaben im ABC-Einsatz Da im ABC-Einsatz grundsätzlich Aufgaben zur • Sicherung der Einsatzstelle • Gefahrenabwehr und • Dekontamination anfallen, ist als kleinste taktische Einheit der Zug zu wählen. • Der Zug ist durch eine Dekon-Einheit zu erweitern! Marc Dittert, FF Wartenberg-Angersbach