190 likes | 290 Views
Männer und Gender Meinstreaming. Erich Lehner LBI für Werteforschung, Wien Fakultät IFF/Universität Klagenfurt. Geschlechterverhältnisse. Privilegierung von Männer und Unterordnung von Frauen in der Geschlechterhierarchie Keine Aussage über Individuen sondern über Gruppen mit Auswirkung auf
E N D
Männer und Gender Meinstreaming Erich Lehner LBI für Werteforschung, Wien Fakultät IFF/Universität Klagenfurt
Geschlechterverhältnisse • Privilegierung von Männer und Unterordnung von Frauen in der Geschlechterhierarchie • Keine Aussage über Individuen sondern über Gruppen mit Auswirkung auf • ... individuelle Lebensgestaltung • ... Zuschreibungen • Frauenförderung, Frauenpolitik • Männerbewegung • Männergruppenbewegung • Männerrechtsbewegung • Mythopoeten • (Feministische) Männerforschung
Hegemoniale Männlichkeit (Connell) • ... „dominante Muster“ von Männlichkeit in einer bestimmten gesellschaft • machtbewusst, durchsetzungsfähig, technikorientiert, ohne körperliche Einschränkungen • weiß • ökonomisch erfolgreich • heterosexuell • Grundkonstante: Unterordnung von Frauen • Unterordnung, Marginalisierung, • Komplizenschaft, • patriarchale Dividende • Hierarchie, Konkurrenz, Männerbündelei
Männerbund-Kultur (Höyng/Puchert) • Hierarchie und Anciennitätsprinzip • Verfügbarkeit und Loyalitätsbeweise • Absonderung von Männern durch Zugangsbeschränkung für Frauen • Männergemeinschaft – Männerfreundschaft • Konkurrenzkämpfe
„Psycho-soziale“ Zurüstung von Körper (Bourdieu) „Zuwachs von Männlichkeit“ (Forster)
Psycho-soziale ZurüstungRaumforderungen/Peers • Benützung öffentlicher Spielplätze/Parks in Wien liegt bei 1:5 für Mädchen und Buben (Benard/Schlaffer) • An einer deutschen Schule beanspruchen Buben 10 mal so viel Platz wie Mädchen (Stöckli) • Buben haben mehr Chancen zur Selbständigkeit und Erforschung der Welt • ... haben dabei aber auch viel weniger moderierende Unterstützung durch Erwachsene • ... lernen Konkurrenz und Hierarchie
Psycho-soziale ZurüstungGewalt • Nur 10% der Kinder erleben gewaltlose Erziehung • Buben werden härter gezüchtigt • Mütter und Väter gleichermaßen, nur bei extremer Gewalt überwiegen die Väter • Ca. 25% der Mädchen und 8% der Buben werden Opfer sexueller Gewalt (30-40% mehrmalig, 12% verbunden mit anderen Gewalterfahrungen) • 90% der Täter sexueller Gewalt Männer, bei Mädchen aus dem familiären Umfeld, bei Jungen auch mehr Fremde und Frauen (28%) • Jede vierte Frau erlebt mindestens einmal im Laufe ihrer Beziehung Gewalt von seiten ihres Partners • Bei einem Viertel der Mädchen und der Hälfte der Jungen sind Täter selbst noch Jugendliche • Gewalterfahrungen in der Jungengruppe
Wertigkeit von Beruf • für 16-23jährigen junge Männer und Frauen haben Schul- und Berufsausbildung denselben Stellenwert • der Unterschied:Junge Frauen legen ebenso großen Wert auf andere Lebensbereiche wie Familie und Kinder, junge Männer nicht
Hierarchisierung der Lebensbereiche • In modernen Gesellschaften ist Inklusion und Exklusion in erster Linie über den Erwerbsstatus und erst danach über Familie und Familienbeziehung vermittelt. • Arbeit wird dadurch zu einer wesentlichen Voraussetzung für den Zugang zu materiellen Ressourcen wie Einkommen und sozialer Sicherung ebenso wie zu symbolischen Ressourcen wie Selbstwertgefühl, Anerkennung und Kompetenzen der Lebensplanung. • Männliche Verortung in der Arbeitswelt ist Form patriarchaler Dividende
„Kosten der Männlichkeit“ • Konkurrenz und Stress, Zwang sich in einer Männerwelt behaupten zu müssen • SelbstentfremdungDurch Hintanstellen seiner eigenen körperlichen und emotionalen Bedürfnisse • Entfremdung zu anderen Menschenzu Männern (Homophobie), zu Frauen (funktionelle Sexualität), zu Kindern, Alten und Kranken (geringe Pflegeleistung) • eingeschränkte Präsenz in der Familie • Krankheiten • latente Neigung zur Gewalt
Geschlechterverhältnisse • Widersprüchliche Erfahrung männlicher Macht:Trotz objektiver Privilegierung gibt es subjektive Leiderfahrung • Der diskriminierten, untergeordneten Gruppe der Frauen steht die privilegierte an den „Kosten der Männlichkeit“ leidenden Gruppe der Männer gegenüber • Frauen-, Männer-, Geschlechterpolitik • Gender Mainstreaming
Geschlechtergerechter Ausgleich zwischen Berufs- und Familienarbeit wirksamste Maßnahme gegen die „Kosten der Männlichkeit“Von Frauenpolitik zur Geschlechterpolitik
„Schule im Patriarchat als Schulung fürs Patriarchat“ (Bremer 1991) • Geschlechtsspezifische Muster in der Schullaufbahn, der Fächerwahl und der anschließenden Berufswahl • Geschlechtsspezifische Interaktionsmuster • Rollenklischees, die in den schulischen Inhalten und Lehrbüchern transportiert wurden
Frauenanteil am Lehrpersonal(Stand 1999, 2000) • VS • HS • ASO • Poly • AHS • BS • TGLA • KSch • SozAk, SozWirB • Ba KiGaPäd • PI • PädAk • BerPädAk
Matura nach Schulart und Geschlecht (1998) • Maturantinnen • AHS • BHS • BA KiGaPäd • HTL • KaufmHSch • HLWB Östereichische Schulstatistik 1999/2000
StudienanfängerInnen an Fachhochschulen Östereichische Schulstatistik 1999/2000
TIMSS(Third International Mathematics and Science Studies) • relativ gleiche Leistungen (Schweiz) • Unterschiede im Interesse am Gegenstand, im Selbstvertrauen, in Geschlechterstereotypen • Mathematik werden von LehrerInnen und SchülerInnen als männliche Domäne gesehen • Je höher Schuljahr und Schultyp, je mehr Mathematik von LehrerIn als männlich stereotypisiert wird, desto weniger schreiben Mädchen Mathematik dem eigenen Geschlecht zu – ihre Leistungen sinken
Gender Mainstreaming • Top-Down-Strategie • Verantwortungsträger sind die Spitzen der (oft männlichen) Hierarchien • Gemischte Kommissionen • schaffen Identifikationsprozesse (Themen, Personen, Prozesse) für Frauen und Männer • Analysen • liefern Genderwissen über weibliche und männliche Lebenswelten • Maßnahmen • binden Männer ein, von Ihnen getragen
Mädchen/Burschenarbeit in der Schule • ... gendergerechter Unterricht • Mädchen, in ihrem Selbststand stärken • Buben in ihrem Erleben fördern • bezieht sich auf die Struktur • bezieht sich auf die Interaktion • thematisiert die Lebenswelt von Schülerinnen und Schüler • bezieht sich auf die konkrete Unterrichtseinheit