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TRANQUILIZER. Mag. phil. Edith Haidacher MAS. Tranquilizer oder Beruhigungsmittel. Synonym: Ataraktika (griech. ausgleichend), Anxiolytika (lat.: Angst, griech.lösend) Definition: Psychopharmaka zur Behandlung von Angst- und Spannungszuständen Aber keine antipsychotische Wirkung .
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TRANQUILIZER Mag. phil. Edith Haidacher MAS
Tranquilizer oder Beruhigungsmittel • Synonym: Ataraktika (griech. ausgleichend), Anxiolytika (lat.: Angst, griech.lösend) • Definition: Psychopharmaka zur Behandlung von Angst- und Spannungszuständen • Aber keine antipsychotische Wirkung
Einteilung (chemische Struktur) • Benzodiazepine • niedrig dosierte Neuroleptika • Non-Benzodiazepin-Tranquilizer • pflanzliche Sedativa • Betarezeptorenblocker • sedierende Antidepressiva
Benzodiazepin-Tranquilizer Klinische Wirkprofile: • sedierend • muskelrelaxierend • antiepileptisch • angstlösend Pharmakokinetische Eigenschaften: • Eliminationshalbwertszeit • kurz • mittellang • lang Bildung von Metaboliten!
Abhängigkeitsrisiko Klassische Definition von Sucht: • Dosissteigerung • körperliche, psychische Abhängigkeit • Low-Dose-Dependency bei Tranquilizern: • notwendig zur Aufrechterhaltung des Befindens • Rebound-Phänomen • Schon nach wenigen Wochen
Unerwünschte Wirkungen • Müdigkeit und Ataxie • Appetitsteigerung, Obstipation, Schwindel, Libidoverlust • Müdigkeit und Konzentrations-störungen vor allem zu Beginn • „Lösung“ von Angst: Gleichgültigkeit, Einschränkung der Kritik- u. Reaktionsfähigkeit • Paradoxe Reaktion
Low-Dose-Dependency • Entzugserscheinungen: Krampfanfälle, Unruhe, Störungen von Raum- und Bewegungs-wahrnehmung, Depersonalisation, Derealisation, Herzjagen, Zittern • Kunstfehler: plötzliches Absetzen
Rebound-Phänomen • Gegenreaktion des Körpers • Kann schon nach einmaliger Verabreichung einer Substanz mir niedriger Halbwertszeit auftreten: Angst, Unruhe, Schlaflosigkeit • Unterscheidung von weiter bestehender Erkrankung: persisitierende Intensität der Symptome
Beendigung der Therapie: • Kontinuierliche Einnahme nur wenige Tage bis max. 6 Wochen • Schrittweise Dosisreduktion • Schnelles Erreichen einer eben noch ausreichenden Einzeldosis • Schließlich beschränken auf Krisensituationen • langsamstes Ausschleichen
Psychoreaktive Störungen und neurotische Entwicklungen • Konflikte müssen aufgearbeitet werden • Rolle der Psychotherapie • Tranquilizer als „Krücke“ zur Überwindung von psychosozialen Krisen
Kontraindikationen • Akute Psychopharmaka-, Alkohol-, Schlafmittelintoxikation • Drogenabhängigkeit • Wirkung wird von Alkohol deutlich verstärkt • Leber- und Nierenerkrankungen • Schwangerschaftsbeginn und Stillzeit
Praktische Anwendung • Wichtigstes Zielsymptom Angst- und/ oder Erregungszustände • Erstellung eines Gesamtplanes- Medikament nicht nur als „Lebenserleichterer“ • Längerfristige Verordnung: Frage nach der diagnostischen Zuordnung (depressive Erkrankung- Antidepressiva?) • Möglichst niedrig, aber ausreichend. • Langsam ausschleichend
Literatur: • Finzen, Asmus: Medikamentenbehandlung bei psychischen Störungen, 1995 • Laux, Gerd: Pharmakopsychiatrie, 2001 • Klußmann, Rudolf: Psychosomatische Medizin, 2002 • Möller, Laux, Deister: Psychiatrie und Psychotherapie, 2005