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Bindungstheorien. Bindungstheorie. Begründer: John Bowlby (1907-1990). 1969: Bindung – Eine Analyse der Mutter-Kind-Beziehung. Sein Buch Frühe Bindung und Kindliche Entwicklung wurde in die Liste der 100 Meisterwerke der Psychotherapie aufgenommen. These: „Viele Verhaltensprobleme
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Bindungstheorien Bindungstheorien
Bindungstheorie Begründer: John Bowlby (1907-1990) 1969: Bindung – Eine Analyse der Mutter-Kind-Beziehung Sein Buch Frühe Bindung und Kindliche Entwicklung wurde in die Liste der 100 Meisterwerke der Psychotherapie aufgenommen. Bindungstheorien
These: „Viele Verhaltensprobleme entstehen als Folge einer nicht gelungenen Interaktion zwischen Eltern und Kind“ Bindungstheorien
Definition: Bindung Bindung ist das emotionale Band zwischen Kind und seinen Hauptbezugspersonen, das sich von Geburt an entwickelt. Bindungstheorien
Folge von Bindungserfahrungen Emotionale Sicherheit Wahrnehmungsfähigkeit, Sensorische Verarbeitung Wissen, Erfahrung Bindungserfahrungen Selbstwirksamkeit Neugier, Exploration Impulskontrolle Soziale Kompetenz Selbstwertgefühl Bindungstheorien
Grundlage Die Suche nach psychischer und physischer Nähe zu beschützenden Erwachsenen stellt einen angeborenen Mechanismus dar, der das Überleben und die Sicherheit des Kindes gewährleistet Bindungstheorien
Bindungssignale • Rufen • Weinen • Anklammern • Nachlaufen Schreien • Protest bei Verlassenwerden • Ziel: schützende Nähe zu vertrauten Personen herstellen Verhaltensweisen mit diesem Ziel nennt man „Bindungsverhaltensweisen“ Bindungstheorien
Bindungsverhaltensweisen Ziel: Beruhigung und Wiedergewinnung eines Gefühls der Sicherheit. Sobald ein liebevoller Kontakt zwischen Bezugsperson und Kind hergestellt ist und das Kind Hilfe und Unterstützung bei der Bewältigung emotional schwieriger Situationen erlebt, entspannt und beruhigt es sich. Bindungstheorien
Bindungstheorie John Bowlby (1907-1990) • Die Bindungstheorie versucht die Neigung Menschen, starke gefühlsmäßige Bindungen zu anderen zu entwickeln, in ein Konzept zu bringen. Wichtige Aussagen: • Bereitschaft und Notwendigkeit zur Bindung ist angeboren und evolutionsbiologisch begründet. • Bindung und Exploration dienen der Anpassung an die Umwelt. • Verschiedene Erfahrungen mit den Bindungspersonen werden in sog. internalen Arbeitsmodellen von Bindung repräsentiert. Bindungstheorien
Angemessene Antwort auf Bindungsverhalten Kind Bezugsperson Bindungsverhalten Ziel: Schutz und Trost Versorgung und emotionale Wärme Verhalten wird ggf. wiederholt Bindungstheorien
Negative Antwort auf Bindungsverhalten Kind Bezugsperson Bindungsverhalten Ziel: Schutz und Trost Versorgung aber: Ungeduld, Ärger, Schroffheit, Feindseligkeit Gefühl: Bindungsverhalten ist unerwünscht Bildungsbedürfnis wird nicht befriedigt Wut, Enttäuschung, ambivalentes Gefühl geg. Bindungsperson: Bindungstheorien
Speicherung überwiegend negativer Antworten auf Bindungsverhalen Kind Bezugsperson Bindungsverhalten Ziel: Schutz und Trost Versorgung aber: Ungeduld, Ärger, Schroffheit, Feindseligkeit Gefühl: Bindungsverhalten ist unerwünscht Bildungsbedürfnis wird nicht befriedigt Speicherung: Vorstellung, Erwartungshaltung und Einstellung wie sich das Kind in Zukunft gegenüber Personen in bestimmten Situationen verhält Wut, Enttäuschung, ambivalentes Gefühl geg. Bindungsperson: Bindungstheorien
Speicherung überwiegend positiver Antworten auf Bindungsverhalten Kind Bezugsperson Bindungsverhalten Ziel: Schutz und Trost Versorgung und emotionale Wärme Verhalten wird ggf. wiederholt Speicherung: Vorstellung, Erwartungshaltung und Einstellung wie sich das Kind in Zukunft gegenüber Personen in bestimmten Situationen verhält Bindungstheorien
Bindungs-Explorationbalance Bindungsverhalten Explorationsverhalten • Das Bindungssystem wird aktiviert, wenn das Kind • ängstlich • misstrauisch • unsicher • krank • müde • hungrig • Einsam • ist. Was braucht ein Kind als Voraussetzung für eine günstige Entwicklung
Bindungs-Explorationbalance Explorationsverhalten Bindungsverhalten Bei Beruhigung des Bindungssystems, d.h. bei Wohlbefinden und dem Gefühl von Sicherheit wird das Explorationssystem aktiviert. Das Kind ist neugierig und unternehmungslustig. Was braucht ein Kind als Voraussetzung für eine günstige Entwicklung
Im Laufe des 2.-3. Lebensjahres wird das Bindungsverhalten seltener ausgelöst. • Bindungsverhaltensweisen sind wichtiger Bestandteil des menschlichen Verhaltensrepertoirs. • In jedem Alter lösen belastende Ereignisse (z. B. Angst, Trauer) einen wunsch nach Schutz und Beistand aus Bindungstheorien
Hierarchie der Bezugspersonen • Der Säugling bildet im 1. Lebensjahr eine Hierarchie von verschiedenen Bezugspersonen aus • Die Hierarchie entspricht der Verfügbarkeit der Personen • Die Hierarchie entspricht dem Ausmaß der erlebten Trennungsangst. Mutter Vater Bruder Oma Babysitter Bindungstheorien
Internale Arbeitsmodelle (Bowlby 1975, Main, Karplan & Cassidy 1985) • Kinder bauen internale Arbeitsmodelle von der Welt auf, speziell von ihren Bindungsfiguren und sich selbst. • Diese Stellen eine Art im Gedächtnis gespeicherte Datenbasis dar, mit spezifischen und generalisierten Erfahrungen mit den Bindungspersonen. • Sie enthalten Erwartungen über deren Verhalten – vor allem in Situationen, in denen das Bindungsverhaltenssystem aktiviert ist. (z. B. Angst, Kummer, Krankheit) • Steuern Wahrnehmung und Verhalten • Dienen der Interpretation und Vorhersage • Stellen eine aktive Konstruktion von der erlebten Beziehungswelt dar. Bindungstheorien
Strange Situation „Fremde Situation“ - Der Versuchsaufbau von Mary Ainswort (1969) Bindungstheorien
Strange Situation „Fremde Situation“ - Der Versuchsaufbau von Mary Ainswort (1969) Bindungstheorien
Strange Situation Bindungstheorien
Strange Situation Bindungstheorien
Bindungsstörungen ICD10 • =„Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme“ • Kapitel V: F00–F99 Psychische und Verhaltensstörungen • F94.1: reaktive Bindungsstörungen des Kindesalters • F94.2: Bindungsstörungen des Kindesalters mit Enthemmung Bindungstheorien
BindungsstörungenF94.1 reaktive Bindungsstörung Symptome: • Tritt bei Kleinkindern und jungen Kindern auf • Furchtsamkeit, Übervorsichtigkeit gegenüber Menschen • Wenig soziale Kontakte mit Gleichaltrigen • Autoaggressionen • Unglücklichsein Ursache: vermutlich direkte Folge von… • Elterliche Vernachlässigung • Missbrauch • Schwere Misshandlung Bindungstheorien
BindungsstörungenF94.2 reaktive Bindungsstörung mit Enthemmung Symptome: • Tritt wärend der ersten 5 Lebensjahre auf • 2 Jahre: Anklammern; nichtselektives diffuses Bindungsverhalten • 4 Jahre: Aufmerksamkeit suchen; wahllos freundlich • Mittlere Kindheit: Selektiv Bindung möglich, Aufmerksamkeit suchen bleibt, emotionale Verhaltensstörung, wenig ausgestaltete Interaktion mit Gleichaltrigen Ursache: • Aufwachsen in Institutionen • Wenig Gelegenheit zur selektiven Bindung • Extrem häufiger wechsel von Bezugspersonen Bindungstheorien