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„IST DIE GAP-REFORM RECHTSKONFORM?“. Univ.-Prof. Dr. Roland Norer. ÜBERSICHT. I. Einleitung II. Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik 2003 1. Reform 2003 2. Zeitpunkt der Reform und Vertrauensschutz III. Einheitliche Betriebsprämie 1. Rechtsnatur der Zahlungsansprüche
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„IST DIE GAP-REFORMRECHTSKONFORM?“ Univ.-Prof. Dr. Roland Norer
ÜBERSICHT I. Einleitung II. Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik 2003 1. Reform 2003 2. Zeitpunkt der Reform und Vertrauensschutz III. Einheitliche Betriebsprämie 1. Rechtsnatur der Zahlungsansprüche 2. Auswirkungen auf Pachtverhältnisse 3. Entkoppelung im Gemeinschaftsrecht 4. Entkoppelung im nationalen Recht IV. Cross Compliance 1. Doppelbestrafungsverbot 2. Übererfüllung V. Schluss
I. EINLEITUNG Einheitliche Betriebsprämie Cross Compliance in europa-, verfassungs-, verwaltungs- und zivilrechtlicher Analyse
II. REFORM DER GAP 2003 Agenda 2000: Zeitraum 2000 – 2006 Halbzeitbewertung („Midterm Review“) 2003 - VO (EG) Nr 1782/2003 - VO (EG) Nr 795/2004 - VO (EG) Nr 796/2004 - VO (EG) Nr 2235/2003 - VO (EG) Nr 1973/2004 - VO (EG) Nr 118/2005
II. REFORM DER GAP 2003 Zeitpunkt der Reform und Vertrauensschutz - rechtliche Konzeption der GAP - „Revisionsklauseln“ - Rechtsprechung des EuGH - Vorhersehbarkeit
III. EINHEITL. BETRIEBSPRÄMIE „Entkoppelung“ Gestaltungsspielräume für die MS: - partielle Durchführung - regionale Durchführung - fakultative Übergangsregelung
III. EINHEITL. BETRIEBSPRÄMIE Österreich: Betriebsprämienmodell: historisches Modell nicht: Regionalisierung, Übergangsregelung Teilentkoppelung bei Rindfleisch und Hopfen
III. EINHEITL. BETRIEBSPRÄMIE 1. Rechtsnatur der Zahlungsansprüche Verwaltungsrecht: öffentlich-rechtlicher Anspruch Verfassungsrecht: Eigentumsbestandteil? EuGH: „im Rahmen einer GMO gewährte Vorteile können nicht als ein Recht angesehen werden, das aus dem Eigentum der Betroffenen herrührt“ Gegenleistung? kein Eigentumsschutz
III. EINHEITL. BETRIEBSPRÄMIE 2. Auswirkungen auf Pachtverhältnisse Flächen DZ Verpächter + Pächter + Flächen DZ Pächter Verpächter ZA Flächen
III. EINHEITL. BETRIEBSPRÄMIE 2. Auswirkungen auf Pachtverhältnisse • VO 1782/2003 „Betriebsinhaber“ • Übertragungspflicht aus dem nationalen Pachtrecht? - Verhältnis zum EG-Recht - Auslegung § 1109 ABGB • deutscher Bundesgerichtshof
III. EINHEITL. BETRIEBSPRÄMIE 3. Entkoppelung im Gemeinschaftsrecht Prüfung auf Vereinbarkeit mit den europarechtlich gewährleisteten Grundrechten durch den EuGH - Eigentumsrecht - Verhältnismäßigkeitsgrundsatz - Vertrauensschutzgrundsatz - Gleichheitsgrundsatz
III. EINHEITL. BETRIEBSPRÄMIE 4. Entkoppelung im nationalen Recht (1) Prüfung der österreichischen Umsetzungsakte auf Vereinbarkeit mit dem nationalen Verfassungsrecht durch den VfGH, wenn - Gemeinschaftsrecht überlässt Spielräume - Ausgestaltung nationaler Verordnungs-ermächtigung
III. EINHEITL. BETRIEBSPRÄMIE 4. Entkoppelung im nationalen Recht (2) - Gemeinschaftsrecht überlässt Spielräume Wahl des Modells historisches Modell Regionalmodell Kombinationsmodell historisches Modell als Standardmodell unmittelbare Geltung
III. EINHEITL. BETRIEBSPRÄMIE 4. Entkoppelung im nationalen Recht (3) - Ausgestaltung nationaler Verordnungs-ermächtigung Art 18 B-VG Determinierungsgebot § 99 MOG Pauschalverweis auf EG-Agrarrecht ausreichend, wenn Gemeinschaftsrecht hinreichend determiniert
IV. CROSS COMPLIANCE „Einhaltung anderweitiger Verpflichtungen“ • Grundanforderungen an die Betriebs-führung Art 4 + Anhang III • Erhaltung der ldw. Flächen in guten ldw. und ökologischen Zustand Art 5 + Anhang IV
IV. CROSS COMPLIANCE Agrarwirtschafts-recht Fachrecht Umweltschutz Lebensmittel- sicherheit Tiergesundheit Tierschutz Verknüpfung Förderungssanktion + Verwaltungssanktion
IV. CROSS COMPLIANCE 1. Doppelbestrafungsverbot „ne bis in idem“ Gemeinschaftsrecht, Art. 4 7. ZPEMRK „Sanktion“, „verwaltungsrechtliche Maßnahmen“, VO 2988/95 Konflikt zu bejahen
IV. CROSS COMPLIANCE 2. Übererfüllung EG-Richtlinien nationaler Normgeber setzt strenger um • nur die Verletzung der EU-Standards kann eine Cross-Compliance-Sanktion auslösen
V. SCHLUSS 1. vorgezogene Reform ist keine Verletzung des Vertrauensschutzgrundsatzes 2. Rechtsnatur der ZA: öffentlich-rechtliche Subventionsansprüche, kein Eigentums-bestandteil 3. bei Beendigung eines Pachtverhältnisses verbleiben die ZA beim Pächter, es besteht keine Behalte- bzw. Übertragungspflicht gegenüber dem Verpächter 4. Entkoppelung bedeutet keine Verletzung gemeinschaftsrechtlicher Grundsätze, insb. des Eigentumsrechts
V. SCHLUSS 5. Entkoppelung ist in der österreichischen Umsetzung durch das direkt wirksame historische Modell - aufgrund des in diesem Punkt hinreichend determinierten Gemeinschaftsrechts - rechtskonform 6. Cross Compliance steht durch die Kumulierung von Verwaltungssanktion und Beihilfenverlust im Widerspruch zum Doppelbestrafungsverbot 7. bei Übererfüllung des EU-Standards ist nur dessen Verletzung cross-compliance-relevant