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Forschungsseminar:. Die Broken Windows-Theorie auf dem Prüfstand. Beobachtung. Quelle: Mees (1976), S. 28. Wichtigste Formen einer wissenschaftlichen Beobachtung. Quelle: Grümer, (1974), S. 33. Beobachtungsverfahren. Eigenschaften und Vorteile der „strukturierten Beobachtung“.
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Forschungsseminar: Die Broken Windows-Theorie auf dem Prüfstand
Beobachtung Quelle: Mees (1976), S. 28
Wichtigste Formen einer wissenschaftlichen Beobachtung Quelle: Grümer, (1974), S. 33
Eigenschaften und Vorteile der „strukturierten Beobachtung“ • hoch kontrolliert:sowohl das Verhalten des Beobachters als auch die Auswertung wird durch Verhaltensanweisungen eindeutig festgelegt. • Standardisierung:Verhalten des Beobachters wird interpersonell eindeutig festgelegt Minimierung von inter- und intrapersoneller Variation der Beobachter. • systematisch:Beobachtung erfolgt unter einheitlicher Zielorientierung und Gerichtetheit der Beobachtungsakte.
Inter-Rater oder Inter-Observer Reliabilität Misst den Grad, in dem zwei unterschiedliche Beobachter/Bewerter konsistente Einschätzungen eines Phänomens geben. Unterschiedliche Beobachter produzieren unterschiedliche Resultate aufgrund der Natur des Menschen. So reagieren die Menschen anders auf Störungen von innen und außen, sie differieren in ihrer Art Informationen wahrzunehmen, aufzunehmen und zu interpretieren.
Validität Ein Messinstrument wird dann als valide oder “gültig” bezeichnet, wenn es genau jenes misst, was gemessen werden soll. Nicht nur Messungen selbst können nicht valide sein, sondern auch die Schlüsse und Folgerungen, die aus den Messungen gezogen werden. Validität als Genauigkeitsgrad liegt in dem Maße vor, in dem die Messungen frei von “systematischen” Fehlern sind. Systematische Fehler sind solche, die die Messung kontinuierlich beeinflussen.
Ablauf einer Untersuchung mit strukturierter Beobachtung Fragestellung und Hypothesen unstrukturierte Beobachtungsgänge in unterschiedlichen Stadtteilen („Wahrnehmungsspaziergänge“) Auswahl von Indikatoren, Operationalisierung der Variablen weitere Beobachtungsgänge mithilfe eines vorläufigen Beobachtungsschemas; Pretest; Revision des Beobachtungsschemas in Abhängigkeit von den Pretest-Ergebnissen
Ablauf einer Untersuchung mit strukturierter Beobachtung Konstruktion des endgültigen strukturierten Beobachtungsschemas Stichprobe, Auswahl der Beobachtungssituation Beobachterschulung Durchführung der Haupterhebung, „Feldphase“ Datenübertragung und Auswertung
Anforderungen an das Beobachtungsschema • Eindimensionalität:Die Messung in einem Schema sollte möglichst nur auf einer Dimension erfolgen. • Ausschließlichkeit der Kategorien: Jedes beobachtete Ereignis sollte nur einer einzigen Beobachtungskategorie zugeordnet werden können.
Anforderungen an das Beobachtungsschema • Vollständigkeit der Kategorien:Ein Kategorienschema muss so erschöpfend sein, dass alle relevanten Beobachtungsereignisse erfasst werden. • Konkretion der Kategorien: Kategorien müssen konkret sein, d.h. beobachtbaren Sachverhalten entsprechen.
Anforderungen an das Beobachtungsschema • Begrenzung der Anzahl der Kategorien: Aufgrund der begrenzten Beobachtungs- und Registrierungsfähigkeit sollte ein Beobachtungsschema nicht mehr als 30 Kategorien umfassen. • Kategorien sollten aufgrund einer theoretischen bzw. hypothesentestenden Konzeption entwickelt werden.
Gruppen (sitzend/stehend) • Gruppen von Erwachsenen nur zählen, wenn mindestens eine Person eine „social disorder“ zeigt! 3 Personen und mehr
herumhängende Jugendliche • 3 Personen und mehr • herumstehend, -sitzend, -lungernd
aggressiv Beteiligte zählen! • Schlägereien oder Streitereien • Leute, die Passanten anpöbeln oder beschimpfen
Drogenkonsum/Deal nicht: Alkohol • Dealer: nur in Interaktion mit Konsumenten • Drogenkonsument: starrer, leerer Blick, blass, kalter Schweiß, Zittern, Unruhe, mager
trinken/betrunken alle Personen, die im hotspot (öffentlich zugänglicher Raum) Alkohol konsumieren oder betrunken sind
betteln/obdachlos • auf der Straße sitzend • sehr ungepflegt • Einkaufswagen • bepackte Fahrräder • Plastiktüten • Verkäufer von Obdachlosenzeitungen
Rad/Inline/Skateboard auf dem Gehweg
lärmen nicht Verkehrslärm oder aggressive Personen • z. B. durch Jugendliche oder Musik (grölen, singen, Ghettoblaster)
prostituieren • an einem Ort stehend (entsprechend gekleidet) • „hipbag“ • Blickkontakt suchend • sprechen Personen an
psychisch krank nicht geistig Behinderte oder demente (alte) Personen • Selbstgespräche • lautes, unartikuliertes Schreien • wildes Gestikulieren • „Prediger“
urinieren außerhalb öffentlicher Toiletten
freilaufende Hunde • Hunde ohne Leine (ausgenommen Kampfhunde) • unabhängig von Distanz und Sichtbarkeit des Halters
Hundekot nur auf Wegen, begehbaren Flächen oder Grünflächen
zu schnell fahrende Autos • extreme / übermäßige Beschleunigung beim Anfahren • durchdrehende Reifen / Kavalierstart • extrem hohe Endgeschwindigkeit
Falschparker nicht: StVO auf • Fahrradwegen • Fußgängerwegen • Grünflächen
herrenlose Autos nicht TÜV oder ASU kontrollieren! • keine Kennzeichen • starke Beschädigungen (z. B. kaputte Autoscheiben) • demontierte Teile • schlechter Zustand (Dreck, Rost, Platten)
verwahrloste Gebäude nicht Graffiti oder Vandalismus • Abblätterungen / Abbröckelungen an der Fassade • ungepflegte (z. B. verschmutzte) Fassade, Dach, Regenrinne • Beschädigungen im Eingangsbereich • kaputte Balkonverkleidung • zerbrochene Scheiben • kaputte (Leucht-)Reklameschilder
leerstehende Gebäude(Läden, Kioske, Gaststätten, Wohngebäude) nicht Fabriken, Schulen, Werkstätten, Jugendzentren o. ä. • bei Wohngebäuden: keine Gardinen, keine Blumen in den Fenstern • keine Klingel • keine Namen auf den Klingelschildern • bei Dunkelheit: kein Licht in den Fenstern • Maklerschilder • zugeklebte Scheiben • kein Mobiliar / keine Inneneinrichtung
„herrenlose“ Fahrräder • fehlende elementare Teile (Rad, Sattel, Lenker, Gabel, Kette) • nicht mehr fahrtauglich • Müll im Fahrradkorb • extreme Verschmutzung, Moos, Rost • roter Aufkleber • „Achter“ • eingetretenes Laufrad
herrenlose Einkaufswagen nur Einkaufswägen aus Supermärkten
ungepflegte öff. Grünflächen / Vorgärten • Abfall in Grün-Rabatten • beschädigte Pflanzen (z. B. abgeris-sene Äste, herausgerissene Pflanzen) • ungemähte Wiesen • Laubansammlungen • verwelkte / vertrocknete Pflanzen
„wilder“ Sperrmüll nicht: abgestellte Fahrräder, Einkaufswagen, Autos, Papier, Glas, Mülltüten • z. B. Elektrogeräte, Möbel • verwittert • in Grünanlagen / Gewässern • keine Wohnhäuser in der Nähe • neben Papier-, Glas-, und Wertstoffcontainern • „ungeordnet“ • an unabholbaren Stellen • neben öffentlichen Mülleimern
Vandalismus • verkratzte (Schau-)Fensterscheiben, Türen, Schaukästen • demolierte (d. h. verkratzte, verbogene und / oder verbeulte) Briefkästen, Telefonzellen, Haltestellen, Papierkörbe, Spielplatzgeräte, etc. • umgeworfene oder kaputte Parkbänke oder Sitzgelegenheiten
kaputte Beleuchtung • auf Straßen, Plätzen oder Parkanlagen • Glühbirne / Leuchtröhre defekt • Glas beschädigt • bei Dunkelheit nicht leuchtend
Polizei ein Strich pro Person („Streife“) nicht: Ordnungsamt, private Sicherheitsdienste, Politessen • Strafzettel ausstellende Uniformträger mit professionellem Gerät