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*Verhaltensmodifikation*. Allgemeines und Anwendungen. *Gliederung*. Verhaltensmodifikation allgemein Handlungsschritte häufig angewandte Techniken: Münzverstärkung Verhaltensvertrag weitere Anwendungen: Biofeedback Selbstkontrolle
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*Verhaltensmodifikation* Allgemeines und Anwendungen
*Gliederung* • Verhaltensmodifikation allgemein • Handlungsschritte • häufig angewandte Techniken: Münzverstärkung Verhaltensvertrag • weitere Anwendungen: Biofeedback Selbstkontrolle • Zusammenfassung
*Verhaltensmodifikation allgemein* Modifikation eine nicht erbliche, durch bestimmte Umweltfaktoren hervorgerufene Änderung eines oder mehrerer Merkmale Verhaltensmodifikation Änderung eines bestimmten Verhaltens oder ver- schiedener Verhaltensweisen mit Hilfe von Methoden der Lernpsychologie
Verhaltenstherapie Behandlung schwer gestörten Verhaltens durch ausgebildete Therapeuten im klinischen Bereich. Bsp: Schizophrenie Verhaltensmodifikation schließt auch Behandlung von „unerwünschtem“ Verhalten durch ausgebildete Lehrer, Sozialarbeiter etc. im pädagogischen Bereich mit ein. Bsp: Stören des Unterrichts *Unterschied Verhaltenstherapie und VM*
*Grundsatz* Fehlverhalten wurde nach denselben lern- psychologischen Prinzipien erworben wie anderes Verhalten auch • daher ist es durch Lernvorgänge prinzipiell auch wieder „verlernbar“. Verhaltensmodifikation: systematische Anwendung lernpsychologischer Forschungsergebnisse
*Handlungsschritte* • operationale Beschreibung des auffälligen/zu behebenden Verhaltens • operationale Beschreibung des erwünschten Verhaltens • Analyse des Problemverhaltens qualitative Analyse quantitative Analyse genaue Festlegung der Zielverhaltensweisen Modifikationsplan
4. Entscheidung zum Aufbau/Abbau eines bestimmten Verhaltens 5. Aufbau: systematische Verstärkung Suche des individuell wirksamsten Verstärkers Auswahl geeigneter Technik 6. Abbau: wenn möglich: Ausschaltung diskriminierender Reize andere Befriedigung der Motivation bzw. Löschung möglich? 7. Evaluation: ist das geänderte Verhalten von Dauer?
*häufig angewandte Techniken* Münzverstärkung („Tokenökonomie“) „Münzen“ sind Plastikchips, Klebepunkte... verwendet als sekundäre Verstärker später eintauschbar gegen weitere Verstärker (primär/sekundär...Süsses, Lob, Privilegien) Bsp.: Anwendung in Nervenheilanstalten zur Verbesserung des Zusammenlebens der Patienten und zur Vorbereitung auf das Leben nach der Entlassung
*Vorteile: Motivation bleibt lange erhalten leicht anwendbar direkt auf zu modifizierendes Verhalten anbietbar *Nachteile: evtl. nur noch Auftreten des gewünschten Verhaltens, wenn „Belohnung winkt“ *Kritik: Vorwurf der „Dressur“ des Menschen
Kontingenzvertrag (Verhaltensvertrag) • „Arrangieren Sie die Bedingungen so, dass der Schüler dann tun kann, was er möchte, wenn er getan hat, was Sie von ihm erwarten!“ (Homme) • „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!“ • Verhalten, das mit höherer Wahrscheinlichkeit auf- tritt (bevorzugte Aktivität), wird zum positiven Verstärker des Verhaltens, das mit niedrigerer Wahrscheinlichkeit auftritt (weniger geschätzte Aktivität)
*weitere Anwendungen* Biofeedback: zur bewussten Beeinflussung normalerweise zentral gesteuerter physiologischer Reaktionen Bsp.: Blutdrucksenkung, Entspannung • durch sofortige und genaue Rückmeldung wird die Vp über den Erfolg eines vorrausgegangenen Ver- haltens informiert dieses Verhalten wird verstärkt. • shaping: Veränderung des Verhaltens in aufeinander- folgenden kleinen Schritten, wobei jeder Schritt eine Annäherung an die gewünschte Leistung bedeutet.
Selbstkontrolle: • alle Prinzipien der instrumentellen Konditionierung sind auf einen selbst anwendbar • eigenes Verhalten kritisch beobachten + aufzeichnen • erkennen der verstärkenden Kontingenzen • Ausschaltung dieser Verstärker Bsp.: Student, der seine Lerngewohnheiten verbessern will Variation d. Verhaltensvertrages: Festsetzung genau definierter Ziele Ziel erreicht: Belohnung (z.B. Kinobesuch, shopping) Ziel nicht erreicht: Bestrafung (z.B. Verzicht auf Kino) z.B. beim Abnehmen, Aufhören mit dem Rauchen
*Zusammenfassung* • Fehlverhalten wurde erlernt und kann demnach auch durch lernpsychologische Methoden geändert werden • Verhaltensmodifikation: systematische Anwendung lernpsychologischer Methoden (meist instrumentelles Lernen) zur Änderung „unerwünschter“ Verhaltens- weisen. u.a. im pädagogischen Bereich
Handlungsschritte: *Beschreibung des auffälligen und des erwünschten Verhaltens *Analyse des Problemverhaltens Modifikationsplan *Aufbau/Abbau eines bestimmten Verhaltens durch systematische Verstärkung bzw. Vermeidung diskriminativer Reize *Evaluation
häufigste Techniken: Münzverstärkung: Belohnung erwünschter Verhaltens- weisen mit Plastikchips, Gutscheinen..., die später gegen Privilegien etc. eingetauscht werden können Verstärkung des erwünschten Verhaltens Verhaltensvertrag: bevorzugte Aktivität wird zum positiven Verstärker einer weniger gern ausgeführten Aktivität „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!“
andere Anwendungen: Biofeedback: v.a. zur Beeinflussung eigentlich zentral gesteuerter physiologischer Reaktionen Veränderung des Verhaltens in kleinen aufeinanderfolgenden Schritten („shaping“) häufige Verstärkung Selbstkontrolle: selbstkritisches Beobachten und Finden des entsprechenden Verstärkers Änderung des Verhaltens