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Infrastrukturkosten. Download: www.planung-tu-berlin.de. Übersicht. Infrastrukturkosten und Siedlungsstruktur Gründe für Siedlungsdispersion (Suburbanisierung) Beitrag der Raumplanung Demografischer Wandel und Kostenremanenzen. Infrastrukturkosten und Siedlungsstruktur.
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Infrastrukturkosten Download: www.planung-tu-berlin.de WS 08/09 Infrastrukturplanung
Übersicht • Infrastrukturkosten und Siedlungsstruktur • Gründe für Siedlungsdispersion (Suburbanisierung) • Beitrag der Raumplanung • Demografischer Wandel und Kostenremanenzen WS 08/09 Infrastrukturplanung
Infrastrukturkosten und Siedlungsstruktur Folgekosten in Abhängigkeit verschiedener Siedlungs- und Bebauungsstrukturen • Einfamilienhaus freistehend, GFZ 0,4 • Reihenhaus 2-geschossig, GFZ 0,7 • Flachbau verdichtet 3-geschossig, GFZ 1,0 • Geschosswohnungsbau, 6-geschossig, GFZ 1,3 Quelle: Kosten- und flächensparendes Bauen, BM für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau, Nr. 03.097, Bonn 1983, S. 166ff. WS 08/09 Infrastrukturplanung
Infrastrukturkosten - Verkehr Folgekosten in Abhängigkeit verschiedener Siedlungs- und Bebauungsstrukturen • Einfamilienhaus freistehend, GFZ 0,4 • Reihenhaus 2-geschossig, GFZ 0,7 • Flachbau verdichtet 3-geschossig, GFZ 1,0 • Geschosswohnungsbau, 6-geschossig, GFZ 1,3 Eine vier mal so hohe Baudichte (Bevölkerungsdichte) halbiert das Verkehrsvolumen (Rittel). Quelle: Kosten- und flächensparendes Bauen, BM für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau, Nr. 03.097, Bonn 1983, S. 166ff. WS 08/09 Infrastrukturplanung
Infrastrukturkosten - Wasser Folgekosten in Abhängigkeit verschiedener Siedlungs- und Bebauungsstrukturen • Einfamilienhaus freistehend, GFZ 0,4 • Reihenhaus 2-geschossig, GFZ 0,7 • Flachbau verdichtet 3-geschossig, GFZ 1,0 • Geschosswohnungsbau, 6-geschossig, GFZ 1,3 Quelle: Kosten- und flächensparendes Bauen, BM für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau, Nr. 03.097, Bonn 1983, S. 166ff. WS 08/09 Infrastrukturplanung
Infrastrukturkosten - Strom Folgekosten in Abhängigkeit verschiedener Siedlungs- und Bebauungsstrukturen • Einfamilienhaus freistehend, GFZ 0,4 • Reihenhaus 2-geschossig, GFZ 0,7 • Flachbau verdichtet 3-geschossig, GFZ 1,0 • Geschosswohnungsbau, 6-geschossig, GFZ 1,3 Quelle: Kosten- und flächensparendes Bauen, BM für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau, Nr. 03.097, Bonn 1983, S. 166ff. WS 08/09 Infrastrukturplanung
Geringe Wohndichte Kostentreiber Nr. 1 Halbe Dichte (doppelte Grundstücksgröße) = doppelter Erschließungsaufwand EUR pro Wohneinheit Entnommen: Jens-Martin Gutsche, Beitrag zum 545. Kurs („Demografie und Planung“) des Instituts für Städtebau am 22.5.2007 in Berlin WS 08/09 Infrastrukturplanung
+ 3 WE / ha ergibt Einsparung von - 13.300 EUR / WE + 3 WE / ha ergibt Einsparung von - 2.000 EUR / WE Geringe Wohndichte Kostentreiber Nr. 1 Entnommen: Jens-Martin Gutsche, Beitrag zum 545. Kurs („Demografie und Planung“) des Instituts für Städtebau am 22.5.2007 in Berlin WS 08/09 Infrastrukturplanung
Geringe Wohndichte Kostentreiber Nr. 1 Laufende Meter Abwasserkanal pro angeschlossenem Einwohner Dichte der Besiedlung auf den besiedelten Flächen(Einwohner pro Hektar Siedlungs- und Verkehrsfläche) WS 08/09 Infrastrukturplanung Entnommen: Jens-Martin Gutsche, Beitrag zum 545. Kurs („Demografie und Planung“) des Instituts für Städtebau am 22.5.2007 in Berlin
Außenbereich – max. Belastung Grundstückseigentümer Entnommen: Jens-Martin Gutsche, Beitrag zum 545. Kurs („Demografie und Planung“) des Instituts für Städtebau am 22.5.2007 in Berlin WS 08/09 Infrastrukturplanung
34% ! Außenbereich – min. Belastung Grundstückseigentümer „Anreize zu einer kostensparsameren Siedlungsentwicklung ... insgesamt sehr gering.“ BBR, S. 22 Entnommen: Jens-Martin Gutsche, Beitrag zum 545. Kurs („Demografie und Planung“) des Instituts für Städtebau am 22.5.2007 in Berlin WS 08/09 Infrastrukturplanung
Infrastrukturkosten Drei siedlungsstrukturelle Eigenschaften: • bauliche Dichte • Anordnung der bebauten Flächen innerhalb des Gemeindegebietes (kompakt – dispers) • Maß der Konzentration von Siedlungsflächen in größeren Siedlungseinheiten in einem regionalen Maßstab disperse bauliche Entwicklung kann bis zu vierfach höhere Infrastrukturkosten verursachen gegenüber einer auf den Kernsiedlungsraum der Stadt bzw. Gemeinde orientierten Siedlungsweise (Braumann 1988; Doubek, Hiebl 2000). Erschließungsaufwand: Erhöhung der GFZ von 0,2 auf 0,6 reduziert mittleren Erschließungsaufwand um fast 50 %. Erreichbarkeit sozialer Infrastruktureinrichtungen korrespondiert eng mit Siedlungsdichte. Gering verdichtete Siedlungsgebiete sind mit längeren Wegen zwischen den Gelegenheiten verbunden Abwasser: Die Pro-Kopf-Kosten der Abwasserentsorgung erreichen in kleinen Gemeinden mit weniger als 10 000 EW im Mittel den doppelten Wert wie in Großstädten Quelle: Infrastrukturfolgekosten und Regionalplanung, BBR Werkstatt Heft 43 WS 08/09 Infrastrukturplanung
Erschließungskosten Außenbereichsfläche Baulücke Entnommen: Jens-Martin Gutsche, Beitrag zum 545. Kurs („Demografie und Planung“) des Instituts für Städtebau am 22.5.2007 in Berlin WS 08/09 Infrastrukturplanung
Übersicht • Infrastrukturkosten und Siedlungsstruktur • Gründe für Siedlungsdispersion (Suburbanisierung) • Beitrag der Raumplanung • Demografischer Wandel und Kostenremanenzen WS 08/09 Infrastrukturplanung
2. Gründe für Siedlungsdispersion Wieviel Hektar werden pro Tag umgewandelt? Ursachen (Angebotsseite): • „Bürgermeisterwettbewerb“ bei Baulandbereitstellung • Lohn- und Einkommenssteuer (Steueranteil: 43,8 %) • Gewerbesteuer (Steueranteil: 31,3 %) • Grundsteuer-Fehlallokation: Ertragswert statt Bodenwert (Steueranteil: 19,9 %) 3. Verkehrsinfrastruktur • Ausbau Straßen = Abbau Raumwiderstand • Radiuserweiterung Aktionsraum (Stadtregion = Stundenraum, je geringer Raumwiderstand - Bsp. Ortsumgehungen, Autobahnnähe - desto größer Stundenraum) WS 08/09 Infrastrukturplanung
Baulandmobilisierung: Grundsteuer Bisher: Einheitswert: Gebäudewert (Sachwert/Ertragswert), Grundstückswert (3,5 von Tausend der Einheitswerte von 1964) Problem: Horten unbebauter Grundstücke, Baulücken, (Spekulation, Kapitalanlage,keine Baugebotsanordnungen nach § 176 BauGB) Reformvorschlag (Baulandmobilisierung, Siedlungsflächenbegrenzung) • Bodenwertsteuer (Einpreisung GFZ, GRZ, Infrastruktur: sichere Erwartungen, Besteuerung des Potentials, von Realsteuer zu Potentialsteuer) • Bodenwertsteuer (Mobilisierung) + Flächensteuer (gegen Flächenverbrauch) aufkommensneutral, u.a. SRL-Position http://www.srl.de/service/stellungnahmen/grundsteuer/grundsteuer-komplett.pdf http://www.bundesfinanzministerium.de/Service/Lexikon-Steuern-A-Z-.580.1295/Lexikon/Grundsteuer.htm?suche=Realsteuer http://www.immobilienbank.de/Web/wib_download.nsf/vwFiles/818BD4F2B54046E3C1256A2200599848/$file/marktbericht7.pdf http://www.geobasis-bb.de/GeoPortal1/produkte/verm_bb/pdf/100s05.pdf http://www.difu.de/index.shtml?/seminare/archiv/01grundsteuerreform.shtml WS 08/09 Infrastrukturplanung
Baulandmobilisierung: Grundsteuer http://www.isl.uni-karlsruhe.de/module/flaechennutzungsplanung/flaechennutzungausland/flaechennutzungausland.html WS 08/09 Infrastrukturplanung
2. Gründe für Siedlungsdispersion Ursachen (Nachfrageseite): • Einkommensentwicklung (zusätzlich Förderung/Subvention: Eigenheimzulage, Entfernungspauschale, Dienstwagensteuer) • Individualisierung • Motorisierung • Bevölkerungswachstum • Wirtschaftswachstum WS 08/09 Infrastrukturplanung
Trend Einkommen/Kaufkraft von 1950 bis 1999 stieg • Netto-Lohn von 213 DM auf 2710 DM auf das 13fache • Kaufkraft um das 3,2fache • Wohnflächen um das 2,8fache pro Kopf von 14 m² auf 39 m² • 10 % mehr Kaufkraft werden in 9 % mehr Wohnfläche umgesetzt • Statistisches Bundesamt, 25. Mai 2000 WS 08/09 Infrastrukturplanung
Trend Individualisierung Wohlstand fördert Individualisierung Immer mehr, immer kleinere Haushalte, 1959: 3 EW/WE 1991: 2,27 EW/WE 2001: 2,15 EW/WE Unterschied 1991/2001: 2 Mio. WE (ohne EW-Zuwachs) Einpersonenhaushalte 1991/2001 Mikrozensus 2001, eigene Berechnung WS 08/09 Infrastrukturplanung
Trend Individualisierung • größere Wohnungen • Remanenzeffekt • steigende Lebenserwartung Umzugsquote p.a >55 J. Mieter: 3,6 % vom 55. - 75.: 52 % Eigentümer: 1 % vom 55. - 75.: 23,5 % Quelle: SOEP Wohnflächenentwicklung in Deutschland WS 08/09 Infrastrukturplanung http://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/GB_I/I.1/EK/EKALT/13_EK3/AG-Berichte/AG_Bericht_Wohnen.pdf
Trend Motorisierung Ab 2005 ohne vorübergehend stillgelegte Fahrzeuge WS 08/09 Infrastrukturplanung
Trend Wohnkosten • Wohnkosten steigen schneller als Mobilitätskosten WS 08/09 Infrastrukturplanung
Stadt-Land-Rutschbahn • Mieten- und Bodenpreisgefälle • Wohnflächenzuwachs über „Rutschbahn“ • Was zum Wohlstand fehlt, treibt heraus • Staatliche Anreize: Geld und „Asphalt“ • Aktionsraumvergrößerung (Stadtregionen sind „Stundenräume“) WS 08/09 Infrastrukturplanung
Ergebnis der Siedlungsdispersion WS 08/09 Infrastrukturplanung
Wachsende Pendelentfernungen http://www.destatis.de/presse/deutsch/pk/2005/Tabanhang_MZ2004.pdf WS 08/09 Infrastrukturplanung
Trend Globalisierung (Europäisierung) Gewerbesuburbanisierung • Optimierung Betriebsablauf:ebenerdige Produktion Flächenbedarf, Miet-/Grundstückspreise, Bodenpreisgefälle, GSt-Hebesatz • „Abbau von Lagerhaltung - (just-in-time) • „Senken der Fertigungstiefe – Spezialisierung/ Outsourcing • „Kostensenkung durch weltweites ‚Sourcing’ • „Umsatzsteigerung durch weltweiten Absatz“ (Selling) Folge: • überregionale Verkehrsabhängigkeit • LKW-optimale Standorte (Nähe Autobahnauffahrt) • Thüringen: 2/3 aller Industrieflächen im 5 km-Radius zur Autobahnauffahrt WS 08/09 Infrastrukturplanung
Ergebnis: Flächenverbrauch • 105 ha / Tag = 143 Fußballfelder • Individualisierung & Globalisierung = Suburbanisierung http://slws1.bau-verm.uni-karlsruhe.de/module/bodennutzung/bodenflaesta/bodenflaesta.html#fl1 WS 08/09 Infrastrukturplanung
Nachhaltigkeitsziel der Bundesregierung 2020: Flächenverbrauch 30 ha/Tag „Gefordert sind in erster Linie Landes- und Bauleitplanung“ Quelle: Die Bundesregierung, Perspektiven für Deutschland, unsere Strategie für eine nachhaltige Entwicklung, S.99 WS 08/09 Infrastrukturplanung
Übersicht • Infrastrukturkosten und Siedlungsstruktur • Gründe für Siedlungsdispersion (Suburbanisierung) • Beitrag der Raumplanung • Demografischer Wandel und Kostenremanenzen WS 08/09 Infrastrukturplanung
Beitrag der Raumordnung • ROG-Grundsätze • Ziele der Raumordnung • „zu beachten“ - „zu berücksichtigen“ • Grundsatz: Allgemeine Vorgabe für nachfolgende Abwägungs- oder Ermessensentscheidungen. Zu berücksichtigen • Ziel: Verbindliche Vorgabe in Form von räumlich und sachlich bestimmten oder bestimmbaren ... abschließend abgewogenen textlichen oder zeichnerischen Festlegungen in Raumordnungsplänen. Zu beachten. Anhaltspunkte: Kennzeichnung („Z“, Fettdruck), modale Hilfswerben Vgl. § 3 ROG WS 08/09 Infrastrukturplanung
Ziele der RO Sprachliche Verbindlichkeit Problem: • „Soll“-Ziele • „in der Regel“-Ziele Lösung: „Fälle bestimmen, in denen Ausnahme von dem festgelegten Ziel zulässig ist.“ „Neben der Regel auch die Ausnahme mit Bestimmtheit festlegen.“ OVG Münster, Urteil vom 06.06.2005 – 10 D 145/04.NE –, ZfBR 2005, 815; (818); BayVGH Urteil vom 19.04.2004 – 15 B 99.2605 –, BauR 2005, 84 (84); BVerwG, Urteil vom 18.09.2003 – 4 CN 20.02 –, ZfBR 2004, 177 (177). WS 08/09 Infrastrukturplanung
Grundsatz oder Ziel? • Wohnungsnahe Versorgungs- und Freizeiteinrichtungen sollen geschaffen werden. • Einer teilräumlich einseitigen Konzentration von Einzelhandelsgroßprojekten soll entgegengewirkt werden. • In Gemeinden ohne mittel- und oberzentrale Funktion ist Siedlungsentwicklung nur für die Eigenentwicklung möglich, ein Angebotszuwachs von 10 % des Wohnungsbestandes von 2003 darf im Planungszeitraum nicht überschritten werden. • Raumbedeutsame Einzelhandelsbetriebe mit mehr als 5.000 m² Verkaufsfläche sind in der Regel nur Ober- und Mittelzentren zuzuordnen. • Besucherintensive, städtebaulich nicht integrierbare Freizeiteinrichtungen sind an Schienenhaltepunkten (mind. S-Bahn und Regionalbahn) anzulegen. • Eine enge verkehrsgünstige Zuordnung von Wohn- und Arbeitsstätten ist anzustreben. • Die Siedlungstätigkeit ist räumlich zu konzentrieren und auf ein System leistungsfähiger Zentraler Orte auszurichten. • Abfälle sollen entstehungsortsnah verwertet und beseitigt werden. (Th) • Gymnasien sind in Oberzentren, Mittelzentren mit Teilfunktionen eines Oberzentrums und Mittelzentren zur Verfügung zu stellen. (Th) • Das Netz des öffentlichen Personennahverkehrs ist auf die Zentralen Orte auszurichten. (Th) • Soziale Infrastruktur ist vorrangig in Zentralen Orten zu bündeln. • Eine Grundversorgung der Bevölkerung mit technischen Infrastrukturleistungen der Ver- und Entsorgung ist flächendeckend sicherzustellen. Leitfrage für Ziele d. RO: hinreichend konkret bestimmt, räumlich oder sachlich? Wenn nicht, helfen auch keine verbindlichen „respektheischenden“ modalen Hilfsverben (vgl. DIN 820) Beispiel: „Soziale Infrastruktur ist vorrangig in Zentralen Orten zu bündeln.“ (§ 2 Abs. 2 Nr.4 ROG) Erläuterung: Die strikte sprachliche Verbindlichkeit („ist ... zu“) spricht für ein Ziel der Raumordnung, die zu vielen Freiheitsgrade (Welche soziale Infrastruktur ist auf welcher Zentralortebene anzusiedeln?) machen es dann aber zu einem konkretisierungsbedürftigen Grundsatz. Ein Ziel der RO wäre dann: „Gymnasien sind in Oberzentren, Mittelzentren mit Teilfunktionen eines Oberzentrums und Mittelzentren zur Verfügung zu stellen.“ (LEP 2004 Thüringen) WS 08/09 Infrastrukturplanung
Grundsätze und Ziele der Raumordnung • Konzentration auf Zentrale Orte (und Achsen) • Siedlungstätigkeit • Soz. Infrastruktur, großräumige Verkehrsinfrastruktur • Beschränkung auf Eigenentwicklung(nicht-zentrale Gemeinden bzw. Gemeindeteile) • Innen- vor Außenentwicklung; Brachflächenwiedernutzung, Konversion • Anschluss neuer Siedlungsflächen an vorhandene WS 08/09 Infrastrukturplanung
Grundsätze und Ziele der Raumordnung • Konzentration der Siedlungsentwicklung auf Zentrale Orte: • Die Siedlungstätigkeit ist räumlich zu konzentrieren und auf ein System leistungsfähiger Zentraler Orte auszurichten. (G ROG) • Schwerpunkt der Wohnsiedlungstätigkeit ist der jeweilige zentrale Ort einer Gemeinde ... Als Wohnungsbedarf sind folgende Zielwerte festgelegt (Saarland LEP Siedlung 2006): • Oberzentrum Saarbrücken (OZ): 3,5 Wohnungen pro 1.000 Einwohner und Jahr • Mittelzentren (MZ): 3,5 Wohnungen pro 1.000 Einwohner und Jahr • Grundzentren (GZ): 2,5 Wohnungen pro 1.000 Einwohner und Jahr • nichtzentrale Gemeindeteile: 1,5 Wohnungen pro 1.000 EW u. Jahr (max. Eigenentwicklungsbedarf) • Raumbedeutsame Einzelhandelsbetriebe mit mehr als 5.000 m² Verkaufsfläche sind in der Regel nur Ober- und Mittelzentren zuzuordnen. (LEP GR Bln-Bbg) Konzentration der Infrastruktur auf Zentrale Orte: • Soziale Infrastruktur ist vorrangig in Zentralen Orten zu bündeln. (G) • Gymnasien sind in Oberzentren, Mittelzentren mit Teilfunktionen eines Oberzentrums und Mittelzentren zur Verfügung zu stellen. (Th) • Das Netz des öffentlichen Personennahverkehrs ist auf die Zentralen Orte auszurichten. (Th) • Sofern ein Rückbau von Infrastruktur erforderlich wird, hat dieser zunächst außerhalb der Zentralen Orte zu erfolgen. Falls ein darüber hinausgehender Rückbau erforderlich wird, können Zentrale Orte dann einbezogen werden, wenn die Versorgung durch einen benachbarten Zentralen Ort sichergestellt wird. (Z) (M-V LREP 2005) WS 08/09 Infrastrukturplanung
Grundsätze und Ziele der Raumordnung Eigenentwicklung: • In Gemeinden ohne mittel- und oberzentrale Funktion ist Siedlungsentwicklung nur für die Eigenentwicklung möglich, ein Angebotszuwachs von 10 % des Wohnungsbestandes von 2003 darf im Planungszeitraum nicht überschritten werden. (Bln-Bbg, LEP GR) • 0,5 ha pro 1000 Einwohner für einen Zeitraum von 10 Jahren für zusätzliche Wohnsiedlungsflächen (LEP-B-B-Entwurf 2007) Innen- vor Außenentwicklung Z 5.1.3 Die Nutzung vorhandener Bauflächen soll Vorrang vor der Ausweisung neuer Baugebiete haben. Der Bedarf neuer Bauflächen und -gebiete ist zu begründen. Sachsen, LEP 2003) Anschluss neuer Siedlungsflächen an vorhandene Z 5.1.6 Zur Sicherung einer geordneten städtebaulichen Entwicklung sollen neue Bauflächen vorrangig in Anbindung an geeignete Siedlungseinheiten ausgewiesen werden, die neben der Erschließung über die sonstigen erforderlichen Infrastruktureinrichtungen ganz oder teilweise verfügen. Neue Baugebiete sollen an den SPNV/ÖPNV sowie an das Rad- und Fußwegenetz angeschlossen werden. (Sachsen, LEP 2003) WS 08/09 Infrastrukturplanung
Bauleitplanung – B-Pläne der Innenentwicklung Ziel: Konzentration auf vorhandene Siedlungsflächen, Flächenverbrauch senken BauGB § 13a Beschleunigtes Verfahren durch Verzicht auf • frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung • Entwicklung aus dem FNP • Umweltprüfung • Eingriffausgleich Außerdem: Vorgezogene Planreife (schon vor öffentl. Auslegung) Praxistest in Leipzig: Zeitersparnis „bis zu 35 Wochen“, Difu WS 08/09 Infrastrukturplanung
Bauleitplanung - Bauen im Außenbereich BauGB § 35 (2) Sonstige Vorhaben können im Einzelfall zugelassen werden, wenn ihre Ausführung oder Benutzung öffentliche Belange nicht beeinträchtigt und die Erschließung gesichert ist. (3) Eine Beeinträchtigung öffentlicher Belange liegt insbesondere vor, wenn das Vorhaben ... 4. unwirtschaftliche Aufwendungen für • Straßen oder andere Verkehrseinrichtungen, • Anlagen der Versorgung oder Entsorgung, • Sicherheit oder Gesundheit oder • sonstige Aufgaben erfordert ... WS 08/09 Infrastrukturplanung
Übersicht • Infrastrukturkosten und Siedlungsstruktur • Gründe für Siedlungsdispersion (Suburbanisierung) • Beitrag der Raumplanung • Demografischer Wandel und Kostenremanenzen WS 08/09 Infrastrukturplanung
3.0 2.5 2.0 1.5 Westdeutschland Ostdeutschland 1.0 0.5 0.0 1950 1960 1970 1980 1990 2000 Geburtenrate:Vergleich alte/neue Länder Quelle: Statistisches Bundesamt WS 08/09 Infrastrukturplanung
Brandenburg • 2002 2020 2050 • Kinderjahrgänge wie zu Kriegszeiten Altersschwer-punkt des „Brandenburger Lebensbaumes“ verschiebt sich immer weiter nach oben Demo-grafisches Echo des Wendeknicks WS 08/09 Infrastrukturplanung
Deutschland: Alterung Demografischer Wandel = weniger, älter, bunter Quelle: Geißler, R., Die Sozialstruktur Deutschlands, 3. Aufl., Bonn 2002, eigene Darstellung WS 08/09 Infrastrukturplanung
Unterschied Punkt- und Netzinfrastruktur • Soziale Infrastruktur: • Brandenburg seit 1990: • Schulschließungen: • 215 Grundschulen • 28 Realschulen • 177 Gesamtschulen • 22 Gymnasien • = Weniger Kosten, • längere Wege Vorher Nach EW-Rückgang Erschließung: gleiche Gesamtkosten, höhere Kosten/EW Fixkostenanteil: 80 % Nachfragerückgang auf 40 %: Preisanstieg um 250 % WS 08/09 Infrastrukturplanung Graphik entnommen: Jens-Martin Gutsche, Beitrag zum 545. Kurs („Demografie und Planung“) des Instituts für Städtebau am 22.5.2007 in Berlin
+ 7.300 EUR / Einw. -20% -15% -10% -5% + 2.800 EUR / Einw. Erschließungskosten bei EW-Rückgang Entnommen: Jens-Martin Gutsche, Beitrag zum 545. Kurs („Demografie und Planung“) des Instituts für Städtebau am 22.5.2007 in Berlin Bevölkerungsrückgang Ausgangslage WS 08/09 Infrastrukturplanung